„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei
Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind
durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht
scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.“ (Joh
1,1-5 LUT)
Es scheint eines der Grundprinzipien seit der Erschaffung
der Welt zu sein, dass Worte enorme Macht besitzen. Gott hat gesprochen und es
geschah. Wir als Christen haben Zugriff auf die Bibel und nennen sie „das Wort
Gottes“. Manchmal übersehen wir dabei allerdings, dass nicht jedes Wort, das in
der Bibel steht, auch Gott selbst gesagt hat. Die Geschichte der Menschen mit
Gott beinhaltet Situationen, in denen große Leiter straucheln und Zweifel an
Gott haben, sich nicht in die von Gott vorgesehene Richtung bewegen oder sich
auf einem früheren Stand der Offenbarungen Gottes in seiner Geschichte mit uns
Menschen befanden. Wenn wir die Bibel zitieren, sollten wir nicht Worte des
Zweifels, der Entmutigung oder der Verwirrung zitieren. Deshalb ist es wichtig,
dass wir sowohl die Bibel als auch den gut kennen, der die Worte bei den
jeweiligen Autoren inspiriert hat.
Gott hatte schon immer unsere Rettung im Visier, deshalb
können wir auch in allen Büchern der Bibel Hinweise auf Jesus finden. Sie ist
eine gewaltige Komposition aus 66 Büchern, die von über 40 Autoren in
verschiedenen Jahrtausenden auf unterschiedlichen Kontinenten geschrieben
wurden. Mit Jesus, dem menschgewordenen Wort Gottes, erreicht die Offenbarung
Gottes ihren Höhepunkt. Weil wir im Neuen Bund der Gnade leben, müssen wir die
Bibel auch immer aus dem Blickwinkel des Sieges Jesu für uns am Kreuz und
seiner Auferstehung lesen. Von dieser guten Nachricht der Gnade Gottes sollten
wir in aller Welt erzählen und auch davon singen.
Gott liebt uns so sehr, dass er enorme Geduld aufbringt, uns
sein Wort zu erschließen. Er offenbart sich immer in einer angemessenen Weise.
Während die Propheten des Alten Testamentes mehr oder weniger unbewusst Dinge
über Jesus prophezeiten, kennen wir heute schon die Erlösungsgeschichte und
können sie nachlesen. Der Heilige Geist in uns sorgt dafür, dass wir immer
tiefere Erkenntnisse über Gott aus seinem Wort gewinnen können. Dabei orientieren
wir uns immer an dem roten Faden seiner Gnadengeschichte, um die Wahrheit zu
entdecken. Gott ist immer der liebende Vater, er ist immer gerecht und ehrlich.
Die Früchte des Geistes (Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte,
Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung) sind die Charaktereigenschaften Gottes.
Gott bringt immer und vollkommen die Früchte des Geistes hervor, während wir
nur durch seine Gnade und den Glauben, den er in uns bewirkt, immer mehr in sie
hineinwachsen können.
Musik und Klänge haben eine starke Wirkung auf unsere
Emotionen, wie ich ja in einem vorangegangenen Artikel schon ausführlicher
beschrieben habe. Das ist gut, denn sie beflügeln unsere Herzenshaltung in der
Liebesbeziehung mit Gott. Trotzdem sollten wir uns nicht nur auf unser
Wohlgefühl in der Anbetung verlassen. Liedtexte nehmen großen Einfluss darauf,
was wir glauben, ja, was wir singen und bekennen wirkt sich massiv auf den
Machtbereich der unsichtbaren Welt um uns herum aus. Worshipleiter übernehmen
heute zusammen mit Pastoren und anderen Leitern die Rolle der Priester und
Propheten, die schon in der Stiftshütte in der Gegenwart Gottes dienten. Es ist
meiner Meinung nach sehr wichtig, immer wieder zu überprüfen, ob das, was wir
da singen, auch der Wahrheit des Neuen Bundes entspricht. Die Wahrheit ist,
dass Gott seinen einzigen Sohn für uns geopfert hat, Jesus sich freiwillig und
unschuldig für uns hat töten lassen, damit unsere vergangenen, gegenwärtigen
und zukünftigen Sünden getilgt sind. Der Neue Bund der Gnade sieht in uns
Kinder Gottes, Priester und Propheten, die in wirklicher Freiheit und Einheit
mit Gott leben können. Er verspricht uns Segen und die Gunst Gottes. Sein Reich
wird dort sichtbar werden, wo wir hingehen. Deshalb haben wir Grund, Gott zu
loben. Durch den Heiligen Geist können wir in der Autorität Jesu beten. Anbetung
war und ist schon immer die Reaktion der Menschen auf das gnädige Handeln
Gottes. Zuerst begannen Adam und Eva Gott, wegen seines unverdienten gnädigen
Handelns an ihnen anzubeten.
1Mo 4,25-26 (NLB):
25 Adam und Eva
bekamen noch einen Sohn. Eva nannte ihn Set, denn sie sagte: »Gott hat mir noch
einen Sohn geschenkt als Ersatz für Abel, der von Kain getötet wurde.« 26 Auch
Set bekam später einen Sohn, den er Enosch nannte. Zu jener Zeit begannen die
Menschen den Herrn anzubeten.
Anbetung beginnt mit einer ehrlichen Herzensentscheidung, in
die Gegenwart Gottes eintreten zu wollen. Er drängt sich nicht auf, wartet aber
zu jeder Zeit auf unser „Ja“ zu ihm. Wir dürfen durch das Opfer Jesu in Gottes
Gegenwart eintreten, als Gerechte. Im Bewusstsein der Gnade Jesu können wir
anfangen, ihn zu loben. Manchmal hilft es, kurz inne zu halten und im Geist
diese reale Begegnung zuzulassen. Alle Lasten, die ich mit in die Anbetung
bringe, kann ich dort am Kreuz abladen und die Leichtigkeit der Gemeinschaft
mit ihm erleben. Ich singe gerne Lieder über Jesus, die ihn und seine Taten
loben, zu Beginn einer Worshipzeit. Wir beten auch den Vater, der uns so sehr
liebt an und erwidern so die Liebe. Wenn wir in Wahrheit und im Geist anbeten,
erkennen wir immer mehr, wie unglaublich es ist, dass Jesus in Gestalt des
Heiligen Geistes in uns leben will. Unser Blick wandert in der Anbetung einfach
zu Jesus, dabei dürfen wir uns selbst getrost aus dem Auge verlieren. Ich finde
es ehrlich gesagt schwierig, wenn Anbetungslieder immerzu von uns selbst reden.
Auch wenn wir Anliegen haben, sollten zunächst die Liedtexte im Worship einfach
die wunderbaren Eigenschaften Gottes besingen, ihn loben und unser Dank zum
Ausdruck bringen. Natürlich dürfen wir im persönlichen Gebet ehrlich sagen, wie
es uns geht. Auch die Klagepsalmen beginnen mit den Sorgen und Nöten des
Psalmisten, doch hilft hier der Blick auf den Neuen Bund. Wir brauchen Gott
nicht zu bitten, seinen Blick zu uns zu wenden, wenn er in uns lebt. Jesus
sagte am Kreuz „es ist vollbracht“ und meinte damit, dass alles, was für deine
Segnung nötig ist, schon für dich bereit steht. Wir können in diesem
Bewusstsein die Lasten ablegen und ihn loben. Worship kann uns dabei helfen,
die richtige Herzenshaltung zum Empfangen dieser Segnungen einzunehmen. Gott
ist da und hört dir immer zu, du brauchst ihn nicht zu rufen ober darum zu
bitten. Du brauchst auch keine Formel, keine bestimmte Geste oder
Ausdrucksweise. Er liebt dich so, wie du bist.
Wenn wir solche Anbetung mit Liedtexten, die von den
Wahrheiten des Evangeliums reden, regelmäßig praktizieren, werden wir erleben,
dass sich Gott dabei einen Dialog wünscht. Genau wie in einem Gespräch zwischen
einem liebevollen Vater und seinem kleinen Kind, werden Worte der Liebe
ausgetauscht. Gott will uns in der Anbetung ermutigen und stärken. Geben wir
dem Heiligen Geist doch etwas Raum, uns die Worte Jesu ins Herz zu schreiben. Wir
werden überrascht sein, wie klar Gott zu uns redet. Er will uns voll
einschenken, dass am Ende der Becher überläuft und wir von unserem Überfluss
anderen abgeben können. Gott will seine Gaben, die Gaben des Geistes, in dich
hineinlegen. So können am Ende auch dessen Früchte zum Vorschein kommen. Nimm
dir Zeit, wiederhole signifikante Textzeilen oder schaffe durch instrumentale
Passagen Raum für sein Reden. Es ist ein guter Zeitpunkt auch prophetisch Worte
von Gott zu empfangen und auszusingen oder einen Bibeltext zu singen. Ich
persönlich liebe es auch, Gott die absolute Kontrolle über meine Worte zu
übergeben und für mich in Sprachen zu singen.
Wenn du merkst, wie Gott dich ausgerüstet hat, kannst du
seinen Sieg ausrufen und Freiheit, Heilung oder andere Segnungen proklamieren.
Höre genau hin, wie Gott heute gerne segnen möchte. Dieses „dein Reich komme“
meint, dass es immer mehr in der Welt sichtbar wird. Wir sind schon Bürger des
Himmels, sein Reich ist hier und sein Licht leuchtet in der Finsternis. In der
Anbetung dürfen wir Mut fassen, auch als solche Kinder Gottes in unseren Alltag
zu gehen und Großes von Gott zu erwarten.
Ich wünsche dir, dass du immer tiefer in die Wahrheiten der
Bibel und des Neuen Bundes eindringen kannst und Gott sich dir immer mehr
offenbart. Vergleiche die Liedtexte, die du normalerweise singst, mit deinen
Überzeugungen. Es gibt eine derart große Auswahl, dass man zweifelhafte Texte
mit Leichtigkeit ersetzen kann. So werden geistliche Durchbrüche deine
Anbetungszeiten kennzeichnen. Die Güte Gottes läuft dir hinterher und lässt
sich nicht so leicht abschütteln!