Echte Freundschaft mit Gott

Echte Freundschaft mit Gott

Die Bewegung hin zu diesem Artikel begann damit, dass unsere Tochter Antonia, die gerade im zweiten Jahr in Redding/California an der „BSSM“ studiert, die Inspiration bekam, mir ein bestimmtes Buch mit in den Sommerurlaub bei uns zuhause in Deutschland zu bringen. Es heißt „Gods best friend“ von Gabriel Lopez. Was der Autor auf wenigen Seiten mit unglaublicher Ehrlichkeit beschreibt, sind Stationen eines normalen Lebens voll von Sehnsüchten und Anforderungen mit erschütternden Erlebnissen, schwindender Hoffnung, kompensierendem Aktionismus und dem Schritt hinein in echte Freiheit. Lopez erlebt und erfährt, wie Jesus sich nach einem persönlichen Dialog mit ihm sehnt. Dabei wird sein Herz in der Zweisamkeit derart verwandelt, dass eine echte Freundschaft entsteht. Nicht nur sieht er viel mehr, wie sehr Gott seine Bedürfnisse und Träume kennt, liebt und sich darum sorgt, er lernt auch, Gottes Sehnsüchte zu sehen und beginnt auf einem völlig neuen Level zu leben.

Gleichzeitig hörte ich auf meinen Autofahrten ein Fantasy-Hörbuch, in dem die Hauptfigur, ein über alle Maßen begabter und bewunderter Mann Gottes plötzlich direkt zu Gott geführt wird und sich damit seine komplette Wahrnehmung von Gott, sich selbst, der Welt und damit auch sein gesamtes Leben verändert. Er hatte permanent sein ganzes Wollen und Tun unter die Herrschaft von Halbwahrheiten gestellt und konnte deshalb, trotz aller Heldentaten, keinen Frieden finden und auch keine echten Durchbrüche erleben. Anstatt den Schein einer schillernden Persönlichkeit aufrecht zu erhalten, lebte er nun sich selbst in der engen Freundschaft mit Gott. Das brachte nicht nur ihm die Freiheit, sondern auch vielen anderen. (Brent Weeks, Lichtbringer Saga). „Jetzt komm mir nicht mit einem Fantasy-Roman!“, denkst du jetzt vielleicht. Wenn du aber gerade im Dialog mit Gott bist, und über die Freundschaft mit ihm redest und dir dann in einem Hörbuch-Roman genau dies beispielhaft beschrieben wird, wirst du bestimmt auch hellhörig. Ich jedenfalls war plötzlich hellwach.

Zu guter Letzt fiel mir Heidi Bakers Buch „Birthing the miraculous“ in den Blick, in dem sie ebendies auf ihre Weise beschreibt. Sie sagt darin, dass man an den Früchten erkennen kann, ob man seine wahre Berufung lebt. Fehlen die Früchte, dann fehlt uns auch die Intimität mit Gott, der uns in die Berufung hinein führen will. Dort, in der Stille, lebt sie persönlich eine Liebesbeziehung mit Jesus. Früchte sind dabei nicht im Fokus, sondern es geht zu allererst um die Liebe zu Gott. Alles andere ist erst mal nebensächlich. Aus dieser Beziehung heraus wirkte Gott die erstaunlichsten Dinge durch Heidi Bakers Hände. Sie würde niemals einen Dienst ausüben, für den sie im Dialog mit Gott keinen Zuspruch erhalten und keinen Frieden empfunden hat. Baker musste erhebliche Risiken und Gefahren in Kauf nehmen, einfach um ihrer Beziehung treu zu bleiben. Und Gott hat sie immer wieder über alle Maßen gesegnet. Konzepte und Programme mögen in gewissem Umfang funktionieren, eine Verwandlung in die Person, die Gott in uns sieht, geschieht erst in der Stille mit ihm und dann werden die Früchte sich multiplizieren.

Freundschaft beruht dabei immer auf Gegenseitigkeit und beginnt damit, Zeit für Gott zu haben. Mir ist klar geworden, dass in der Betriebsamkeit dieser Zeit oftmals nur so wenig Zeit für die Zweisamkeit mit Gott übrig bleibt. Selbst wenn wir sie rein rechnerisch hätten, würden soziale Medien, Internet, Hobbies, Dienste in der Gemeinde, Treffen, und sämtliche andere „freiwillige“ Verpflichtungen uns doch schnell von Gott ablenken. In letzter Zeit wurden meine Frau und ich recht regelmäßig abwechselnd mitten in der Nacht wach. Manchmal schien es, als würde Jesus schon darauf warten, dass wir dann, anstatt zu schlafen, Ruhe und Zeit für ihn finden.

Fällt es dir auch manchmal schwer, befreundeten Menschen, die Gott vielleicht persönlich nie so intim erlebt haben, von der Relevanz einer „Zeit der Stille“ mit Gott zu berichten. Wirken wir dann faul, wenn wir nicht jede freie Minute unseres Lebens im Garten, am Haus oder sonst wo werkeln? Kennst du das, wenn dich eine innere Unruhe antreibt und du gar nicht weißt, wo du anfangen sollst, Gott persönlich zu begegnen? Und überhaupt, müssen wir uns nicht sogar manchmal dafür rechtfertigen, wenn wir Gott als derart reale Persönlichkeit darstellen, mit der wir nicht nur reden (hier gesteht man uns ja zumindest einen psychologischen Effekt zu), sondern eine Person, die uns auch antwortet und die wir aus tiefstem Herzen lieben können? Ja, das hat der Feind ziemlich geschickt eingefädelt! Er hat die Existenz dessen, der ihm so weit überlegen ist, einfach in Frage zu gestellt, damit Menschen die Wahrheit über diesen Gott erst gar nicht erfahren. Doch er kann uns dabei nur irritieren, wenn wir ihm die Macht in unserem Leben dazu einräumen. Es wird Zeit, dieses STOP-Schild aufzustellen. Wir sollten STOP zu Ablenkungen, undefinierbaren Gefühlen, schrägen Gedanken, ja sogar zu manchen Träumen sagen, damit wir die Gedanken und Träume Gottes in unser Leben aufnehmen können, die uns wirklich frei machen sollen.

Manche Angewohnheiten haben ihren Ursprung in weit entfernten Situationen, die uns gar nicht mehr bewusst sind. Vorletzte Woche hatte ich die Möglichkeit, einen Tag alleine auf Wanderung zu gehen. Ich brauche manchmal Zeiten der Einsamkeit, und das weiß meine Frau sehr genau. Sie achtet auf mich und schickt mich auch schon mal los. Das ist so schön. Sie ist die beste Frau der Welt! Jedenfalls habe ich, auch auf ihr anraten hin, einige Fragen mitgenommen, die ich mit Gott besprechen wollte. Er hat mich in längst vergangene Zeiten geführt, in denen ich schlechte Erlebnisse hatte. Dort wollte er seinen Frieden hineinsprechen, damit ich Menschen vergeben konnte und ein Heilungsprozess in mir beginnen konnte. Das wirkt sich auf meine Verhaltensweisen aus, Schritt für Schritt.

Es spielt für Gott keine Rolle, welche Stärken und Schwächen du mitbringst, schließlich hat er dich erschaffen und findet dich deshalb ganz genau richtig. Was, wenn Gott sich einfach nur danach sehnt, dich zum Freund, zur Freundin zu haben? Ich habe es mit unterschiedlichsten Christen zu tun. Die einen sind topaktuell gestylt und haben eine super lässige Sprache, sodass sie schnell Bewunderung finden, während andere äußerlich von ihrem Leben gezeichnet sind. Für Gott spielt nur der Zustand ihres Herzens eine Rolle. Liebst du ihn? Interessierst du dich in deinen Gesprächen mit ihm auch für ihn? Bist du gerne mit ihm zusammen? Zieht es dich in diese Zeiten der Zweisamkeit hinein? Natürlich ist Gott vielschichtiger als wir, besteht er doch alleine schon aus drei Personen, die sich zwar perfekt ergänzen und abstimmen, uns aber im Dialog schon auch ins Schwimmen bringen können. Wenn wir uns aber erst einmal darauf einlassen, werden wir feststellen, dass Gott uns immer so begegnet, wie es gerade gut für uns ist. Beginne damit, mit Jesus zur reden, stelle ihn dir vor, wie er zu dir kommt. Zu anderen Zeiten sprichst du vielleicht zum Vater oder dem Heiligen Geist, der ja der Geist Christi und der Geist des Vaters ist.

Oft haben wir so viel damit zu tun, uns gegenseitig zu bewerten, andere zu beeindrucken oder einfach nur gut zu funktionieren, gerade in diesem digitalen Gemeinde-Zeitalter, dass wir völlig vergessen, wie Gott in Präsenz des Heiligen Geistes in uns lebt. Eigentlich ist dieser Dialog ja völlig unproblematisch. Wir müssen nicht wie die Priester im Volk Israel fürchten, dass wir gleich tot umfallen, weil wir irgendwelche Vorschriften nicht richtig beachtet haben. Gott sieht uns als Söhne und Töchter, als gerechte Heilige und eben als Freunde an. Er steht vor unserer Tür und klopft an, nicht dass er es eigentlich nötig hätte, es ist eine Geste seiner überschäumenden Freude und Liebe zu uns. Er wartet darauf uns von innen heraus zu heiligen. Wieviel fruchtbarer könnten wir Christen in dieser Welt agieren, wenn wir anstatt unserer tollen Programme und Konzepte einfach der Gegenwart und dem Rat Gottes einen höheren Stellenwert in unserem Leben einräumen würden?

Jeder Christ sollte in diesem Sinne ein „Worshipper“ sein, weniger auf der großen Bühne, als im stillen Kämmerlein. Dort passiert das, was uns letzten Endes Siege und Früchte einfahren lässt. Und von dort aus kann man dann auch die Bühne, die Gott uns zeigt sorglos betreten, weil er unsere Werke bereits vorbereitet hat. Ich wünsche mir für mein persönliches Leben diese Tiefe in der Beziehung mit Gott, wie sie Mose hatte, diese Ruhe im Hören auf ihn, wie manche die Apostel, diese Leidenschaft in der Liebe zu ihm und das Durchhaltevermögen, seinen Zeitpunkt abzuwarten. Ich will lernen, immer mehr von mir vor ihm abzulegen, damit das, was er mir davon zurückgibt, seine Handschrift des Neuen Bundes trägt. Ich will Jesus so gerne in dieser Welt verkörpern, ganz wie er beschrieben hat, das er ausschließlich das tat, was er zuvor den Vater im Geist ausführen sah. Sein Gebet war es, in gleicher Weise in uns leben zu können, wie der Vater in ihm, sodass wir allezeit perfekt mit Gott im Einklang sein könnten. Klingt das überzeugend? Zum Glück habe ich eine Ehefrau, die das auch persönlich und gemeinsam mit mir leben möchte. Gerade haben wir festgestellt, dass wir uns ja eigentlich schon sehr lange gegenseitig beste Freunde sind. Wie viel genialer ist dann diese Freundschaft, wenn wir Jesus im Zentrum haben. Es ist so wichtig, dass wir uns damit nicht auf eine Insel verkriechen. Gegenseitige Ermutigung durch Zeugnisse und gemeinsamen Gebets und Worshipzeiten, oder vielleicht im Abendmahl sind nicht zu ersetzen. Auch wir müssen uns öfters mal dazu durchringen, weil irgendwie alles Mögliche passiert, damit es nicht dazu kommt.

Ich höre jetzt auf zu schreiben, schnappe mir meine Gitarre und singe ihm, meinem außergewöhnlichen, himmlischen besten Freund, die Lieder, die er in mir inspiriert hat. Später versuche ich eine Gebetszeit mit meiner Frau zu finden, in der wir gemeinsam in die Gegenwart Gottes eintauchen können. Unsere Kleingruppe, die wir in der Gemeinde leiten, soll das nächste Feld sein, usw. Was hast du heute noch so vor? Ich lade dich ein, dich in Gottes Gegenwart zu begeben. Wenn es dich inspiriert, mach dir eine Worship-Playlist an oder gehe an einen besonderen Ort. Strecke dich mit allen Sinnen nach Gott aus. Er liebt es, wenn du dich auf ihn freust! Rede nicht nur, höre auch, Gott spricht zu dir! Er will dich ermutigen. Lerne ihn besser kennen, indem du dir Bibeltexte zeigen lässt. Es ist das Beste, was du mit deiner Zeit anfangen kannst! Gute Erfahrungen kannst du gerne auch in die Kommentare posten. Bis bald,

Christian

Wenn die geistliche Rüstung nicht passt

Wenn die geistliche Rüstung nicht passt

(oder – geistliche Gefechte Teil 2)

In einem meiner letzten Artikel (Worship – friedliche Kunst für geistliche Gefechte) spielte ich auf die geistliche Waffenrüstung aus Epheser 6 an. Dabei versuchte ich herauszustellen, dass aus meiner Sicht Demut und die Bereitschaft, von Gott zu empfangen, Schlüssel zur Verteidigung in der unsichtbaren Welt sind. Unser lieber Vater hat bereits alles vorbereitet, wir müssen die Waffenrüstung einfach nur anziehen, um erfolgreich zu sein.

Letztens war ich auf einer morgendlichen Joggingrunde tief in Gedanken und Gebete versunken. Wenn ich dazu Zeit habe und es schaffe meinen inneren Schweinehund zu überwinden, tut es meinem Körper einfach gut, ich bekomme den Kopf frei und es bietet sich eine wunderbare Gelegenheit für den Dialog mit Gott. Mich beschäftigte gerade, dass wir Christen, sogar wenn wir versucht haben, die geistliche Waffenrüstung ganz bewusst anzulegen, dennoch manchmal harte Schläge einstecken und spüren müssen. Läuft dann etwas falsch, haben wir uns in dem geirrt, was wir dachten, das Gott zu uns gesagt hatte, oder haben wir vielleicht sogar generell etwas übersehen?

Nun, normalerweise tendieren wir ja dazu, uns an dieser Stelle Paulus ins Gedächtnis zu rufen, um uns daran zu erinnern, dass Leiden um Christi Willen ja ein Privileg sein und uns stolz und froh machen sollte. Ich kann diesen Gedanken auch verstehen und im Grunde von der Logik her genau so stehen lassen. Doch manches Mal konnte ich diesen heiligen Stolz oder die Freude darüber einfach nicht denken oder fühlen. Du weißt, “ich sollte das genauso machen” und trotzdem bist du frustriert. Dir ist klar, “der Heilige Geist ist immer in mir, Jesus tritt immer beim Vater für mich ein und Papa liebt mich unübertroffen”, und doch fühlst du dich so einsam. Kennst du das auch? Was ist in solchen Momenten eigentlich los? Wenn wir auf der Seite des Siegers kämpfen, sollten wir dann nicht auch weniger verwundbar sein? Wo ist sie, diese geniale geistliche Waffenrüstung?

Genau bei diesem Gedankengang hörte ich, wie Gott mitten hinein etwas so sagte: „deine Rüstung ist genau für dich maßgeschneidert. Wenn sie dir richtig passen soll, musst du zuerst deine Lasten bei mir ablegen, sonst wird es unter der Rüstung zu eng und du verletzt dich“. Jetzt kam mir spontan das Bild eines alten Autos in Erinnerung, das sich bei Unfällen kaum verbeulte, in dem der Fahrer aber durch die direkte Stoßübertragung viel größeren Schaden erlitt, als bei neueren Autos mit, nach Unfällen, völlig zusammengefalteten Knautschzonen. Eine solche Schutzschicht, wie wir sie bei Knautschzonen und im Idealfall auch bei der Rüstung besitzen, sollte so hart sein, dass wir einerseits keine direkten tödlichen Wunden erleiden aber andererseits auch so aufgebaut, dass wir nicht jeden Schlag auf den Körper übertragen bekommen. Diesen Gedanken hatte ich plötzlich ganz klar im Kopf. Es tut sehr weh, wenn einer mit voller Wucht gegen unsere zu enge, mit Lasten ausgestopfte Rüstung haut. Vielmehr sollen die Schläge abgedämpft werden, bevor wir sie zu spüren bekommen.

Manche von uns sind vielleicht durch Halbwahrheiten oder Überforderung derart belastet, bildlich gesprochen legen sie sich also säckeweise Lasten über die Schultern, dass die Rüstung überhaupt nicht mehr passt. Damit werden wir keinesfalls kampftauglich sein. Anderen gelingt vielleicht das Verschließen gerade noch so, das ist mir auch nicht unbekannt. Wir stellen dann im geistlichen Kampf doch fest, dass wir starke Schläge einstecken müssen. Wie oft kommen gerade vor wichtigen Diensten Provokationen, Missgeschicke, Diskussionen oder andere Probleme in Wellen über uns. Wir wissen, das soll uns nur aus dem Konzept bringen, tragen die Last der Gedanken aber trotzdem mit uns herum. Eigentlich sollte das alles einfach abprallen, wenn wir Jesus fokussieren. Könnte es vielleicht an den über unseren Schultern hängenden Lasten liegen, dass uns das immer wieder so hart trifft? Dieser unnötige Ballast macht uns sehr empfindlich, beeinträchtigt außerdem unsere Konzentration und Beweglichkeit und damit die Möglichkeit, Segnungen im Glauben zu ergreifen. Gott könnte alles auch ohne uns vollbringen, er möchte aber durch uns wirken. Diese Wahrheit ist so genial wie erschütternd.

Was können wir also dagegen machen? Auf meiner Joggingrunde habe ich versucht, alle Sorgen, Bedürfnisse, Ängste, Schmerzen, Träume usw., die mir zur Last werden können oder schon geworden sind, von mir abzuschütteln. Nein, ich muss sagen, ich habe sie abgeschüttelt! Schätzungsweise muss ich das aber regelmäßig wiederholen, da ich mir manche Lasten scheinbar aus Gewohnheit zurücknehme und erneut überwerfe. Unbelastet sind wir frei. Das macht uns zunächst nicht leistungsfähiger, wir können aber unsere ganze Aufmerksamkeit auf Jesus richten und den anbeten, der den Sieg errungen hat und auch diese Schlacht für uns schlagen möchte. Gerade im Worship ist es doch von so zentraler Bedeutung, dass wir uns nicht ablenken lassen, sondern aus tiefstem Herzen in Wahrheit und im Geist anbeten.

Vielleicht hast du ein solches Gebet noch nie gebetet. Dann kann ich dir einfach mal spontan ein Gebet aufschreiben, wie ich es möglicherweise beten würde:

Papa, danke dass du so gut zu mir bist! Du liebst mich und hast meine persönlichen Durchbrüche und Erfolge ständig vor Augen. Jeden einzelnen Tag meines Lebens hast du so viele Segnungen vorbereitet, die ich manchmal einfach nicht in Anspruch genommen habe. In deiner Gegenwart fühle ich mich wohl. Du weißt auch ganz genau, wie sehr mich …(jetzt nenne ich Dinge aus meinem Leben)… belasten und ablenken. Du liebst es, mir meine Lasten abzunehmen, weil Jesus bereits für alle meine Schuld bezahlt hat, weil ich durch seine Wunden heil sein darf. Danke Jesus, du hast mich heilig und gerecht gesprochen, ich liebe dich! Alles, was ich genannt habe, lege ich jetzt vor deinem Kreuz nieder. Ja, ich schüttle es aus mir heraus (jetzt kannst du, wenn du möchtest auch eine körperliche Geste des Herausschüttelns machen). Ich ergreife deine am Kreuz errungene Gnade erneut, durch die ich über die Angriffe des Feindes triumphieren kann. Heiliger Geist, leite du mich an, damit ich richtig reagieren kann. Öffne meine Augen und Ohren für das, was du mir zeigen willst. Du bist mir ein so liebevoller und treuer Freund, danke! Papa, du bist mein Schutz und mein Schirm. Danke dass du mich mit deiner Gegenwart umgibst und immer schon himmlische Boten und Kämpfer bereitstellst, um an meiner Seite zu kämpfen. Ich kann alles, durch den, der mich stark macht. Ich will immer in deiner Nähe sein, damit ich mich um nichts sorgen muss. Mit meinem Leben bete ich dich an. Amen

Vielleicht klingt das bei dir auch ganz anders. Das ist dann wahrscheinlich genau richtig so. Ich wollte hier auch nur einen kurzen Einblick in meine spontane Gedankenwelt anbieten.

Vor wenigen Tagen machte ich diesbezüglich eine interessante Erfahrung. Als ich angefragt wurde, bei einem Worshipabend in Gießen mitzuspielen, freute ich mich sehr. Die letzten 1,5 Jahre waren eine derartige Durststrecke, dass  sich alles in mir nach solchen Veranstaltungen ausstreckt. Dieses Mal sollte der erste Worshipabend unseres neuen Campus Gießen unserer Kirche sein. Innerhalb kurzer Zeit sollte ich dafür eine große Menge für mich auf der E-Gitarre neuer Songs heraushören, aufschreiben und üben, damit ich gut vorbereitet zu der einzigen Probe fahren konnte. Nach kurzem Überlegen sagte ich zu, schließlich bin ich ja ein erfahrener Musiker. Wie es in solchen Situationen dann aber oft ist, war auch dieses Mal plötzlich zu wenig Zeit zum Üben zur Verfügung. Ich hatte gerade die Vorbereitungswoche für das neue Schuljahr und die erste Schulwoche, wo bei mir normalerweise schon alle Maschinen auf voller Kraft laufen. Zur Probe kam ich dann etwas verunsichert, hatte aber das Gefühl, dass ich spieltechnisch die Anforderungen umsetzen kann. Doch Abläufe müssen sich eben erst einmal einschleifen. Zudem wurde mit technisch professionellem Aufwand gespielt und der Monitorsound konnte nur im Eilverfahren eingestellt werden, wobei dann ungewohnte und manchmal auch unangenehme akustische Eindrücke und viele Ansagen während der Lieder über die Kopfhörer auf mich einströmten. Bitte versteh mich nicht falsch, ich bin sehr beeindruckt von professionellen Settings. Für mich war das an diesem Abend aber einfach ein Tick (oder auch zwei) zu viel. Ich durfte mit tollen Musikern spielen und irgendwie bin ich dann auch mit Ach und Krach durch den Abend gekommen. Es gab im Anschluss sogar viel Zuspruch und die Besucher konnten scheinbar gut anbeten. Gott ist einfach gut! Doch, wenn ich ganz ehrlich bin, war ich derartig im Stress, immer das richtige Motiv zur richtigen Zeit zu spielen, mich und die anderen überhaupt zu hören, mein Sheet in der zunehmenden Dunkelheit unter freiem Himmel noch zu sehen, veränderte Ansagen zu Abläufen schnell genug zu erfassen, usw., dass von meiner persönlichen Anbetung nicht sonderlich viel übrig geblieben ist. Darum sollte es mir aber eigentlich gehen und das machte mich traurig. Ich hatte mir zu viele Lasten über die Schultern gehängt und wurde unbeweglich und empfindlich. Am übernächsten Morgen sangen wir dann als Besucher im Gottesdienst manche von Songs des Worshipabends, und ich fiel dabei so tief in die Anbetung, dass ich alles um mich herum vergaß, mir die Tränen übers Gesicht liefen und ich die Gegenwart Gottes in jeder Faser meines Körpers spüren konnte. Der Unterschied war wiederum so genial wie erschreckend.

Für mich ist dabei klar geworden, dass ich in der Anbetung in meinem Herzen echt und authentisch sein will. Ich will in Wahrheit und im Geist anbeten, wenn ich meinem himmlischen Papa Loblieder singe. Er will durch uns hindurch eine Atmosphäre seiner Gegenwart für die gesamte Gemeinschaft freisetzen. Da ist dann kein Platz für Angst oder Befürchtungen. Deshalb werde ich mich in Zukunft noch besser vorbereiten oder, wenn es zum Stress ausarten könnte, auch sogar einmal absagen. Zu spielen, ohne die Salbung zu spüren und im Herzen frei zu sein, ist jedenfalls keine Lösung. Es ist ein Segen, dass es viele mündige Christen gibt, die in jeder Situation anbeten können und deshalb nicht von den Anbetern auf der Bühne abhängig sind. Und doch will ich auch gerne hier und da die Tür ein wenig weiter aufstoßen, damit Menschen Gott begegnen können. Ich weiß, dass Gott liebt, wenn wir für ihn musizieren! Manchmal ist es eben auch einfach Anbetung, sich verwundbar zu machen indem man dient obwohl man weiß, dass man einfach viel Gnade braucht. Die Beziehung zu Gott ist mir aber in jedem Fall noch viel wichtiger. Seele und Geist dürfen frei von Lasten sein. Weder das Genre, noch die Besetzung der Band, weder die Technik noch die beste Performance machen Musik zu Anbetung. Es ist unsere Herzenshaltung zu dem, den wir anbeten. Diese Haltung üben wir im stillen Kämmerlein ein, wo sie geformt und ausgebildet wird, damit sie sich dann auf eine ganze Versammlung übertragen kann. Lasten abzulegen und persönlich in die Anbetung zu gehen, indem wir uns die Eigenschaften Gottes vor Augen malen und erfassen, was er für uns getan hat, ist wie die perfekt maßgeschneiderte Rüstung anzulegen. Das will ich und daran werde ich weiter arbeiten. Es ist so genial gemeinsam mit anderen auf der Bühne zu stehen und anzubeten. Gott will Wunder wirken und thront über den Lobgesängen seiner Gemeinde. Deswegen will ich mich auf Jesus konzentrieren, anstatt auf mich und meine Leistung zu schauen. Ich will mich von negativen Erfahrungen nicht abhalten oder herunterziehen lassen. Vielmehr kann ich so dankbar sein, dass Gott mit mir daran arbeitet, dass noch viel größere Dinge geschehen können.

Gott ist gut, er liebt dich und mich, sieht in uns Söhne und Töchter. Er liebt es, uns zu segnen. Lege deine Lasten ab und fokussiere Jesus! Feinde werden davon derart in Schrecken versetzt, dass sie gelegentlich nicht mehr zum Schlag ausholen können. Die Rüstung ist für uns maßgeschneidert, ist das nicht genial?

Christian

Lichtbringer sein

Lichtbringer sein

Was der „Herrn der Ringe“ und die Regenbogenfarben mit unserem Auftrag zu tun haben

„Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Wasser. Ich spüre es in der Erde. Ich rieche es in der Luft. Vieles, was einst war, ist verloren, weil niemand mehr lebt, der sich erinnert.“, mit diesen Worten der Elbenkönigin Galadriel beginnt die Verfilmung eines meiner Lieblingsromane „Der Herr der Ringe“. Mit der deutlichen Zunahme an Finsternis, Zerstörung und Hoffnungslosigkeit wird bei den Bewohnern Mittelerdes der Ruf nach Errettung lauter. In weit über 1000 Seiten wird nun die Geschichte einer ungewöhnlichen Gemeinschaft von 9 Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und zur Befreiung der Welt ausgesandt werden, erzählt. Angeleitet werden sie von dem guten Zauberer Gandalf, einem engelhaften Wesen, der sein Leben für die Gemeinschaft opfert, diese dadurch rettet und später als der auferstandene Gandalf der Weiße wieder erscheint und eingreift. Die besondere Herausforderung für die sogenannte „Gemeinschaft des Rings“ ist ihre extreme Heterogenität. Dabei fehlt den einzelnen Mitgliedern häufig das Verständnis für die Mitstreiter, deren Stärken so verschieden und Kultur so andersartig erscheint. Am Ende können nur noch diejenigen mit der richtigen Herzenshaltung und Leidenschaft weitergehen und völlig ohne egoistische Motive die Mission zum Wohl aller zu einem guten Ende bringen.

Wieso beschreibe ich jetzt also diese alte Geschichte, deren Autor, John Ronald R. Tolkien, bereits in meinem Geburtsjahr verstorben ist und damit nicht gerade unserer Lebenswelt entspringt? Auch in diesen Tagen werden wir von den Medien mit echten Problemen, Sorgen, Katastrophen voller Hoffnungslosigkeit und Finsternis bombardiert. Manchmal möchte man die Nachrichten einfach nur noch ausschalten. Die Sehnsucht nach Licht und Hoffnung schlummert heute doch in uns allen, oder? Gerade jetzt sollten wir Christen eigentlich einen Unterschied für diese Welt machen können. Für Tolkien als überzeugtem Christ war sein literarisches Werk zwar keine Analogie zur Bibel, die Leser sollten aber doch die gute Botschaft herauslesen können, wie er in einigen überlieferten Briefen betont. Am Modell dieser meisterhaft erfundenen Völker und Persönlichkeiten, sollten wir lernen können, was Menschen zusammenführt, wie sie gemeinsam große Probleme meistern und Licht bringen können. Niemals lässt im „Herrn der Ringe“ Gott, dessen Name dort Illuvatar ist, die Gemeinschaft im Stich.

Licht ist unglaublich intensiv erforscht und doch in gewisser Weise ein Mysterium. Ohne Licht gibt es kein Leben, keine Farben und keine Orientierung. Finsternis ist nichts anderes als die Abwesenheit von Licht. Im Regenbogen sehen wir 7 Farben. 7 steht in der Bibel für Vollständigkeit und doch wissen wir heute, dass es da auch noch Ultraviolett und Infrarot im nicht sichtbaren Bereich gibt (ganz abgesehen von Strahlungen, die nicht mit Farben in Verbindung gebracht werden). Ich möchte mich hier der eigenmächtigen Konstruktion bedienen, die den Regenbogen somit in 9 Farben erscheinen lässt, um einerseits die Brücke zum Roman zu schlagen und andererseits die Möglichkeiten geistlichen Lichts für heute genauer unter die Lupe zu nehmen.

Da stehen wir also mitten in der Finsternis dieser „Welt im Wandel“ und folgen einer Person nach, die in Johannes 1 das „Licht der Welt“ genannt wird und gleichzeitig diese göttliche Eigenschaft mit dem „ihr seid das Licht der Welt“ auch uns zuschreibt. Christ zu sein bedeutet ja nicht nur, dass wir einmal eine Entscheidung für Jesus getroffen und bestimmte Erkenntnisse gewonnen haben, um uns jetzt zurücklehnen zu können. Im Gegenteil, sollen wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen. Eine Stadt, die auf dem Berg liegt, wird von allen Seiten gesehen werden, wenn ihre Lichter leuchten. In der Stiftshütte des Mose, die ja ein Abbild der himmlischen Stiftshütte war, können wir ein Modell für die Begegnung von uns Menschen mit Gott, für wahrhaftige Anbetung und echtes Leben sehen (Wenn dich dieses Thema interessiert, kannst du in meinem Buch „Ich worshippe jetzt!“ noch einige weitere Infos zur Bedeutung der Stiftshütte und deren Bestandteile nachlesen). Dort leuchtet die 1,5m hohe, aus massivem Gold gefertigte Menora, der 7-armige Leuchter Tag und Nacht und erhellt das ganze Heiligtum, weil das Öl immer wieder nachgefüllt wird. Der Prophet Sacharia beschreibt gar einen Leuchter mit 9 Armen, während in die beiden äußeren Arme die Zweige eines Oliven-(Öl)-Baumes hineinragen. Im Buch der Offenbarung des Johannes werden dann die 7 Arme der Menora als die 7 Gemeinden beschrieben, in deren Mitte sich Jesus befindet. Deshalb fand ich den Gedanken sehr charmant, dass Jesus quasi der Schaft dieses Leuchters ist. Er hält uns Christen zusammen, durch ihn bekommen wir unseren Brennstoff Öl. Das Öl der Salbung steht ja schon immer für den Heiligen Geist, der in uns ist, über uns kommen will und uns brennen lässt.

Alle in der Offenbarung beschriebenen Gemeinden (7 steht, wie gesagt, in der Bibel oft für eine Vielzahl oder Vollständigkeit), die sich ja gefühlt auch in unseren Tagen befinden könnten, durchleben individuelle Situationen, haben je eigene Stärken und Probleme. Es scheint zunächst entscheidend zu sein, dass wir, als Teil dieser Gemeinden, nicht lau sind, sondern brennen, weil wir sonst kein Licht in der Welt sein können. Diese Flamme wird in unserem Herzen gezündet. Liebe wird damit zum Dreh- und Angelpunkt für jegliches Handeln. Als hätten alle Aktionen und Handlungen ohne sie keine Wirkungskraft. Sie ist wie die Zündkerze oder das Streichholz, das unser Licht entfacht.

Bringen wir jetzt also diese Leuchter-Arme der Christenheit mit dem Modell der Ringgemeinschaft und unseren 9 Farben des Regenbogens zusammen. Es kommt mir vor, als hätten unsere geistlichen Flammen bei genauerem Hinschauen kein weißes Licht. Vielmehr scheinen sie in farbigen Schattierungen zu leuchten. Wie bei den Farben des Regenbogens könnten auch unsere geistlichen Farben im Zusammenschein durchaus weißes Licht erzeugen, das Licht Jesu, der die Vollkommenheit und Herrlichkeit Gottes ausstrahlt. Aber vielleicht kennst du das, wenn man eine farbig getönte Sonnenbrille trägt, erscheint alles, was man sieht, andersartig eingefärbt. Stell dir also vor, eine Person mit einer blauen Brille steht neben einer Person mit einer roten Brille und beide diskutieren über die Farben der Blumen einer Blumenwiese. Ohne sich der Situation des Gegenübers bewusst zu werden und sich in die andere Person hineinzuversetzen, könnte es eine wirklich komplizierte Diskussion werden. Das ist der Grund, wieso eine Gruppe von Christen, eine Gemeinde, sowie die gesamte Christenheit auch alle 9 Gaben des Heiligen Geistes abbilden können sollte, um die Früchte des Geistes hervorzubringen. Auf diese Weise entsteht weißes Licht. Dabei ist nicht etwa eine Farbe besonders hervorzuheben, auch wenn jedem von uns die je eigene am bedeutendsten erscheint. Es geht um den Zusammenschein der Farben, wenn wir weißes Licht erzeugen wollen und der Welt die frohe Botschaft von der Gnade durch Jesus bringen wollen.

Werden wir also noch etwas praktischer und konkreter. Innerhalb z.B. einer funktionierenden Gemeinde sollten Evangelisten neben Lehrern, Propheten neben Seelsorgern, Mitarbeiter der Kinderarbeit neben den Mitarbeitern der Finanzverwaltung, usw. glücklich arbeiten können. Es gibt nun einmal Personen, die Visionen entwickeln und Praktiker, die Arbeiten einfach anpacken. Manche tragen Gemeinden durch ihr Gebet im stillen Kämmerlein, andere brauchen immer eine große Bühne. Während es den einen sehr leicht fällt, auf Personen zuzugehen und sie freundlich zu begrüßen, haben andere vielleicht ihre Stärke viel mehr im Bereich der Logik und Organisation. Wie oft treffen doch Mitarbeiter, deren Stärke es ist, kreativ die Freiheit auszuschöpfen, auf andere, die einen gesegneten Blick darauf haben, gute Gewohnheiten zu bewahren. Da jede Stärke unseres farbigen Lichtes auch eine Schattenseite besitzt, fällt uns diese leider so oft als erstes auf. Es fängt dabei häufig schon mit der Sprache an, dass wir einander nicht gut verstehen oder uns zu schnell abschrecken lassen. Gerade wir Worshipmusiker sind doch ein sehr empfindsames Völkchen, das sich nur zu leicht die gute Laune rauben lässt und dann nicht mehr aus tiefstem Herzen anbeten kann. Und genau da kann man die Strategie des Feindes erkennen. Es ist die älteste Methode der Welt, Personen gegeneinander auszuspielen, indem man ein Missverständnis benutzt, eine kleine Unwahrheit einstreut, die beide Seiten immer weiter auf Distanz bringen, bis sie nicht mehr fruchtbar zusammenarbeiten können. Aber eigentlich sollte man uns Christen doch an der Liebe untereinander erkennen.

Die Künstler wissen, dass sich Farben, die sich im Farbkreis genau gegenüberliegen, also auf gegensätzlichen Seiten zu finden sind, sehr gut ergänzen. Grün und Rot passen einfach perfekt zusammen, genau wie Orange und Blau oder Violett und Gelb. So haben sich in der „Gemeinschaft des Rings“ zum Beispiel der Elb Legolas und der Zwerg Gimli angefreundet, obwohl sie zuerst eine große Abneigung voneinander hegten. Zu tief lagen die Wunden der Streitereien ihrer Vorfahren. Erst als sie erkannten, dass sie nur gemeinsam erfolgreich sein werden und die Entscheidung trafen, sich gegenseitig zu schützen, als sie sich Zeit nahmen, ihr Gegenüber wahrzunehmen, freundeten sie sich an. Letztendlich wurden sie beste Freunde fürs Leben und ein geniales Team. Zuweilen ruft Gott auch uns in sehr besondere heterogene Teams, um genau dieses weiße Licht seiner Gegenwart zu verkörpern. Stell dir vor, innerhalb einer Gemeinde gäbe es Gruppen, die nur aus roten Personen, und welche, die nur aus grünen usw. beständen. Sie hätten wahrscheinlich einige Gemeinsamkeiten, würden aber niemals einen klaren Blick auf die Umstände und Möglichkeiten erhalten. Wenn wir die Gnade Gottes für unser Leben entgegengenommen haben, beschenkt er uns mit dem Maß Christi seiner Gnade. Wir sprechen hier von der Fülle seiner Segnungen! Wir werden befähigt, gnädig zu sein. Wir haben die Gnade, großartiges im Namen Jesu zu erleben.

Mein persönlicher Maßstab für solche Fälle ist das Wort Gottes. Ich lese jeden Morgen meine Bibel und höre dabei auf den Heiligen Geist (das versuche ich so unverkrampft wie möglich, ohne Druck und voller Leidenschaft zu machen). Das, was er mir für diesen Tag zeigt, schreibe ich als Gebet in mein „365“ Buch mit dem Bibelleseplan (von der Bibelliga). Ich höre den Heiligen Geist auch häufig in Gebetszeiten direkt zu mir sprechen (hierzu gibt es einen anderen Artikel „Mit Gott reden“ auf unserer Seite). Oftmals bestätigt Gott das durch die Aussagen von anderen Personen, mit denen ich im Dialog bin. Besonders meine Frau Tine ist mir dabei das perfekte Gegenüber. Man bekommt ein Gespür dafür, wie Gott spricht und lernt, dass er unterschiedlich zu verschiedenen Menschen redet, damit wir ihn verstehen können. Manchmal sind es aber auch einfach Liedtexte, Predigten oder sonst etwas, aus denen wir seine Stimme plötzlich flüstern hören. Ich versuche die über mir eingesetzte Leiterschaft in Gemeinde und anderen Ministries zu respektieren, zu segnen und ihre Aussagen ernst zu nehmen. Wenn meine Erfahrung einmal damit nicht zusammenpasst, ringe ich mit Gott und Menschen um Klarheit im betreffenden Themenbereich. Ich weiß ja genau, dass mein Blick nicht immer von weißem Licht umgeben ist. Je mehr ich aber einfach im Vertrauen auf unseren Herrn Jesus loslaufe, desto klarer wird oft mein Sichtfeld. Er schickt seine Helden los, um mir zur Seite zu stehen, wie er es auch bei David gemacht hat.

Im Worshipnetzwerk treffen ja etliche Musiker aus verschiedenen Gemeinden und Denominationen aufeinander. Allein aufgrund unserer Prägungen und Erfahrungen müssten wir eigentlich hier und dort voreinander fliehen. Und doch hat es sich als besonders segensreich erwiesen, wenn wir zusammen kommen und Gott in Einheit anbeten. Deshalb finde ich es auch äußerst inspirierend, wenn wir gerade mit den verschiedenen Gemeinden vor Ort an einem Strang ziehen. Sicher, es gibt Unterschiede! Wenn wir uns aber gegenseitig limitieren, indem wir uns den Filter der je eigenen Farbe vorhalten, wird die Welt nur schwer Jesus als das Licht der Welt erkennen können. Lasst uns keinen künstlichen Konkurrenzkampf erzeugen, der nur auf unsere egoistischen Motive aus Stolz und Unsicherheiten zurückzuführen ist. Die Farbenvielfalt der Gemeindelandschaft ist dann eine geniale Errungenschaft, wenn wir zusammen als weißes Licht leuchten können. Immer wieder ist dafür ein gerüttelt Maß an Demut von Nöten. Daran will ich auch immer wieder arbeiten.

Was will ich also mit diesen recht ausführlichen Aussagen zur Ringgemeinschaft, zum Licht, den Gnadengaben und der Gemeinschaft unter Christen und mit Gott genau sagen? Ich bin der festen Überzeugung, dass, wenn du mit Jesus lebst, DU als wahres Licht in dieser Welt leuchten kannst und sollst. ER will DURCH DICH in dieser Welt sichtbar werden und einen Unterschied machen. Alle Werke hat er für dich bereits vorbereitet, alle Segnungen mit seinem Werk am Kreuz bereitgestellt. Du kannst zum Hoffnungsträger seiner Gegenwart werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Christen mit unseren Gemeinden Orte, Regionen und Nationen segnen können. Finsternis wird ganz einfach durch die Anwesenheit von Licht vertrieben. Sie verdient nicht unsere Aufmerksamkeit. Menschen sollen frei von Gebundenheit und Süchten werden, sie sollen sich angenommen fühlen und gemeinsam mit Jesus in ihre echte Bestimmung hineinwachsen können. Anbetung ist ein unglaubliches Mittel, um in diese Gegenwart Gottes einzutreten und Gemeinschaft mit anderen Christen zu erleben, indem man EINS wird im Gebet. Gerade jetzt, wo die Pandemie so weit zurück gedrängt wurde, dass wir uns wieder treffen dürfen, sollten wir die Chancen nicht verstreichen lassen, zusammen zu kommen, um Gemeinschaft in der Anbetung zu praktizieren, aufeinander zuzugehen und uns gegenseitig zu segnen, damit viele Menschen freigesetzt werden können.

Vergangene Woche hatte ein befreundetes Ehepaar uns mit einer Gruppe von ca. 20 Personen in ihren Hof eingeladen. Wir spielten völlig ungezwungen Anbetungslieder, beteten Gott an, sprachen uns gegenseitig prophetische Worte und Ermutigungen zu und ließen unser Herz von Gott füllen. Da war es, dieses weiße Licht! Wir konnten für die gesamte Woche diese Freude und Frieden in uns spüren. Das sollte in unseren Zusammenkünften passieren, damit wir dann raus gehen können in diese düstere Welt, um zu leuchten. Immer mehr wird mir wieder bewusst, dass ich ja kein Licht erzeugen muss, sondern es nur nehmen und hinaus in diese Welt tragen darf.

Du bist auch ein Lichtträger – werde zum Lichtbringer!

Christian Weiß

Worship – friedliche Kunst für geistliche Gefechte

Worship – friedliche Kunst für geistliche Gefechte

In den vergangenen 9 Monaten, in denen meine Frau und ich nun schon Teil der wunderbaren Gründungsarbeit des Campus Gießen von der Move-Church sein durften, konnten wir nicht nur super freundliche Menschen kennenlernen, geistliche Reife, Professionalität und Leidenschaft erleben, ich hatte auch einen besonderen Déjà-vu-Moment. Während wir dem Wiesbadener Worship-Team auf der großen Leinwand lauschten, sagte der Worship-Leiter: „kommt, lasst uns Gott groß machen!“.  Dieser Satz hatte vor vielen Jahren in meiner Anfangszeit als Worshipleiter durchaus für Aufregung gesorgt. Stellte mich doch ein ehemaliger Ältester meiner Heimatgemeinde im Anschluss zur Rede und machte mir deutlich, dass Gott bereits groß sei. Ich könne nichts dazu beitragen, dass er größer werde. Natürlich, er wusste, dass ich diesen Satz nicht auf diese Weise hatte benutzen wollen, vielmehr störte ihn wohl, dass wir Gott auf eine moderne Art angebetet hatte, was eine kleine Debatte lostreten sollte.

Als ich also diesen Satz erneut gehört hatte, wurden Erinnerungen in mir geweckt. Ja, Gott ist groß, das war er schon immer! Komisch nur, dass wir in dieser Welt oftmals so wenig davon wahrnehmen können, oder? Sollte seine Größe nicht eigentlich alle Sorgen und Nöte, alle Katastrophen und Ängste überragen? Menschen des Gebets und der Anbetung sollten doch von einem tiefen Frieden durchdrungen sein, oder? Neulich las ich zu genau diesem Ausdruck: „Gott groß machen“ einen interessanten Vergleich. Die Autorin schrieb, man könne sich das vorstellen, wie ein Fernglas, mit dem man den Menschen Gott, der ihnen sonst so weit entfernt erscheint, viel näher zeigen kann, sodass man seine Liebe, Güte und Herrlichkeit aus scheinbar unmittelbarer Nähe wahrnimmt. Wahrscheinlich ist die Ebene, auf der wir Gott begegnen, ein viel größeres Arbeitsfeld, als uns oft bewusst ist. Zu schnell verlieren wir bei allen alltäglichen Aktivitäten und Herausforderungen den Blick auf das Wesentliche. Sollten wir nicht in der Anbetung den Charakter und die Persönlichkeit des dreieinigen Gottes derart besingen, dass echte Begegnungen mit ihm stattfinden können, und Menschen Gott ganz persönlich erleben können? Aus diesen Beziehungs-Momenten mit Gott gehen wir dann nämlich oftmals mit einem großem Frieden und Elan heraus. Gottes Gnade und seine Segnungen sind im Übermaß für uns bereitgestellt, schon seit der Auferstehung, wie greifen wir denn bloß danach?

Oft habe ich in diesem thematischen Zusammenhang martialische Ausdrücke wie „Krieger des Lichts“ oder „den Feind in die Flucht schlagen“ gehört und beobachtet, wie Menschen sich damit nicht wohl fühlten und haderten. Krieg ist so ein krasses Wort und gerade für uns Deutsche eigentlich ein lieber gemiedenes Thema! Schauen wir zu Paulus, wird aber schnell klar, dass wir tatsächlich gegen Mächte und Gewalten der unsichtbaren Welt zu kämpfen haben werden (Eph 6,12). Es scheint sich dabei jedoch um eine gänzlich andere, friedvolle Art der Kriegsführung zu handeln, wenn Paulus unseren Fokus eben nicht auf Menschen lenkt. Wie können wir uns demnach also vor diesen Angriffen aus der unsichtbaren Welt schützen und uns wehren?

Lesen wir den Text aus Epheser 6 etwas umfassender, so können wir entdecken, worum es Paulus dabei eigentlich geht. Er gibt uns eine Anleitung zur geistlichen Selbstverteidigung für Zeiten wie diese. Anstatt uns auf unser eigenes Vermögen und unsere Fähigkeiten zu verlassen, müssen wir uns in die Arme Gottes werfen. Deshalb steht dort: „denn ihr wisst: Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen“ (V8),  seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke (V10). Es geht hier um Demut! Ich musste natürlich sofort an das Zitat denken, mit dem ich mein Buch (Ich worshippe jetzt!) beendet habe: „Demütig sein heißt, mich mit meinem ganzen Sein und Haben von Gott abhängig zu machen. Ich nehme Sein vollkommenes Versöhnungswerk am Kreuz an und lebe in der Kraft des Heiligen Geistes. Jesus ist in allem mein Vorbild, darum geht es nicht mehr um mich, sondern um Ihn, um unsere Liebesbeziehung, die Liebe zum Nächsten und Sein Reich auf Erden. Demütig sein heißt, den Mut zu haben, ein übernatürlich-natürliches Leben zu führen, ohne Menschenfurcht. Demütig sein heißt, ein Anbeter und Liebhaber Gottes zu sein.“ (Lilo Keller: Stecken und Stab, S. 29-30). Worship ist der umfassendste Ausdruck dieser Demut, wenn die Anbetung aus tiefstem Herzen mit ehrlichen Emotionen und bewusstem Willen stattfindet.

Paulus verwendet in Epheser 6 das uns so gut bekannte Bild der Waffenrüstung Gottes. Dabei fiel mir auf, dass wir sie nicht einfach automatisch tragen, weil wir jetzt zu Jesus gehören. Er schreibt den Christen in Ephesus und damit auch uns, dass wir sie anziehen und ergreifen sollen, „damit wir die listigen Angriffe des Teufels abwehren und am Bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten können“ (V 11.13). Beides beschreibt eine Aktion. Stehenbleiben und abwarten, wenn von irgendwo Gefahr droht, ist dagegen sehr gefährlich. Wir müssen uns aktiv in die schützenden Arme Gottes werfen. Lasst und das Bild der Waffenrüstung etwas genauer anschauen, damit wir erkenne können, wie die Arme Gottes für uns sind:

Mit dem Helm des Heils will Paulus zeigen, dass Gott unsere Gedanken schützt. Während der Feind in die unsichtbare Welt unserer Gedanken hinein Zweifel an Gott, Jesus und unserer Rettung säen will, hilft uns der Heilige Geist, dass wir uns an die wesentlichen Wahrheiten erinnern. Gerade in Anbetungszeiten, im stillen Gebet oder während des Bibellesens können wir dieses liebevolle Flüstern leichter hören. Er könnte z.B. sagen: Jesus Christus starb für deine Sünden und ist auferstanden von den Toten. Er sitzt jetzt zur Rechten Gottes und verfügt über alle Macht im Himmel und auf Erden. Von nun an lebst nicht mehr du, sondern Christus lebt durch den Heiligen Geist in dir und du in Christus. Du bist eine komplette Neuschöpfung, dein altes Ich existiert nicht mehr. Gott ist gut und der Feind hat keine Macht über dich! Ist dir eigentlich bewusst, dass Gott diese Wahrheiten zu dir sagt?

Der Brustpanzer der Gerechtigkeit untermauert und konkretisiert diese neue Identität ganz praktisch. Er schützt unser Herz vor den hinterlistigen Angriffen, sodass wir uns im Spiegel des Wortes Gottes als Kinder Gottes erkennen können, auch wenn wir das einmal nicht fühlen. Der Heilige Geist zeigt uns, dass wir gerecht gemacht wurden, weil Jesu Gerechtigkeit auf uns übertragen wurde. Ich darf sagen, „ich bin die Gerechtigkeit Gottes in Christus“ (2Kor 5,21), weil er meine Schuld beglichen hat, und ich nun seine Gerechtigkeit in mir trage. Diese Wahrheiten, sollten wir uns täglich zusprechen, damit sie unser Bewusstsein nicht verlassen können.

Als Gürtel der Wahrheit beschreibt Paulus, wie Gott unseren Willen beschützt. Die Weisheit der Welt ist trügerisch, weil der Feind ein Künstler der Lüge ist. Er vermischt ein wenig Lüge mit einiger Wahrheit und verdreht so den Sinn. Auf diese Weise will er uns aus dem Tritt bringen, damit wir die demütige Haltung der hingegebenen Anbetung aufgeben. Einzig das Wort Gottes birgt die echte Wahrheit in sich. Der Heilige Geist will uns diese Wahrheit lehren und uns immer wieder daran erinnern. Es ist so wichtig, dass wir immer wieder beten: Herr, öffne mir die Sinne, damit ich sehen und hören kann, was du mir jetzt sagen willst.

Mit dem Schild des Glaubens beschützt Gott uns vor feurigen Pfeilen des Zweifels und der Versuchung. Wir können alle Hoffnung auf Jesus setzen. Gott hält seine Versprechen. Er wägt nicht jedes Mal neu ab, ob er uns lieben und segnen soll. Dieser Entschluss steht schon immer fest. Glaube ist eine Gabe Gottes. „Ich glaube, hilf meinem Unglauben“  (Mk 9,24) lehrt uns, dass wir selbst das nicht aus eigener Kraft können. Der Heilige Geist will uns sogar trösten und für uns vor Gott einstehen, wenn wir selbst nicht mehr beten können. Uns ist das Maß Christi der Gnade gegeben (Eph 4,7), die wir im Glauben ergreifen. Der Heilige Geist will uns helfen, diese Gabe des Glaubens auch freizusetzen, damit wir fest stehen können und eine feste Zuversicht auf das Handeln Gottes haben.

Das Schwert des Geistes ist das Wort Gottes, das die Lügen des Feindes attackiert und besiegt. Das Wort Gottes, das den Himmel auf diese Welt bringt und in der unsichtbaren und sichtbaren Welt Dinge verändert, ist das Rhema-Wort. Es handelt sich um eine Offenbarung Gottes durch den Heiligen Geist z.B. während des Bibellesens, des Betens, Lobens, im Worship oder im Gespräch mit Christen. Im Idealfall sollten wir ja ständig im Dialog mit Gott sein, sodass wir ihn auch immer und überall hören können. Dieses Rhema-Wort ist eine offensive geistliche Waffe. Deshalb war Jesus immer so effektiv und erfolgreich. Er hat immer zuerst auf den Heiligen Geist gehört, die Worte in sich bewegt und erst im richtigen Moment gesprochen.

Zum Schluss listet Paulus noch die Schuhe der Bereitschaft, die gute Botschaft des Friedens Gottes weiter zu tragen auf, mit der er uns zeigt, dass wir ständig bereit, trainiert und hoffnungsvoll sein können. Wenn wir auf den Heiligen Geist hören, wird er uns die richtigen Worte in den Mund legen. Er wird uns den richtigen Weg zeigen. Wir stiften Frieden, indem wir das Evangelium der Gnade Gottes annehmen, leben und weitersagen.

Ist es nicht erstaunlich, dass alle Teile der Rüstung gleichzeitig auch Gaben Gottes sind, die wir uns nicht verdienen können. Jesus hat sie am Kreuz für uns erstritten, und der Heilige Geist hält sie für uns bereit. Gott hat bereits alle guten Taten vorbereitet. Wir können uns vertrauensvoll an ihn wenden und werden erfolgreich sein. Aus dieser Perspektive spiegelt die Waffenrüstung Gottes für mich absolut die richtige Haltung im Worship wider. Worship ist zuerst der Ausdruck einer tiefen persönlichen Beziehung zwischen mir und Gott. Es ist zugleich Schutzpanzer und Waffe gegen den Feind. So, wie Gott mir begegnet, mit allem, was er mir von sich gezeigt hat, kann ich ihn auch der Gemeinde im Worship präsentieren und ihn für sie groß werden zu lassen. Dabei erfassen wir natürlich niemals seine vollständige Größe. Das ist aber auch nicht nötig, da er uns ja liebt.  

Vergangene Woche hatten wir ein Vorspiel in Wiesbaden vor den Leitern der Worship-Arbeit, damit wir bald die Live-Worship-Arbeit in Gießen aufnehmen können. Eine Gruppe, die aus etlichen gestandenen Musikern bestand, zeigte sich dabei größtenteils eher nervös und angespannt, aufgrund  der unangenehmen Prüfungssituation. Obwohl niemand Druck gemacht hatte und alle sehr freundlich und ermutigend vorgingen, konnte auch ich dieses Gefühl nicht abstreifen. Es geht so schnell, dass der Feind Zweifel einstreuen kann, wenn wir auf unsere eigenen Fähigkeiten schauen. Plötzlich gehen dir lauter Gedanken durch den Kopf und du verlierst den Fokus auf Jesus. Auch wenn es an dieser Stelle kein Problem war und die Aufgeregtheit keine Konsequenzen hatte, konnte ich doch aus der Situation lernen. Ich will auf Jesus schauen, mich in Gottes Arme werfen, für ihn spielen und den Menschen zeigen wie er ist und was er für uns getan hat. Der Heilige Geist soll dabei mein wichtigster Partner sein. Dann wird der Feind in unserem Umfeld schweigen müssen. Ich vermute, er wird davon in die Flucht geschlagen. Erscheint dir das auch wie ein Konzept für die Gemeinde trotz nach Corona? Geistliche Gefecht werden immer in Liebe geführt. Die Liebe Gottes wird niemals vergehen, sie ist die höchste Stufe der Autorität Gottes. Gefecht zu gewinnen kann so einfach sein.

Ich wünsche dir und deiner Gemeinde einen kraftvollen Start in eine neue Saison der Anbetung.

Christian Weiß

Brückenläufer sein

Brückenläufer sein

Wie eine Einheit von Christen unser Land verwandeln könnte

„Jede Krise birgt auch eine Chance“ sagte einmal unser deutscher Bundespräsident Richard von Weitzsäcker, indem er sich auf das chinesische Schriftzeichen „Wei Ji“ bezog, was gleichzeitig „Gefahr“ und „Chance“ bedeutet. Letzte Woche schrieb ich gerade eine Email an die Mitarbeiter unseres Worshipnetzwerks, die nachdenklich, selbstkritisch aber auch sehnsüchtig und hoffnungsvoll war. Das nun schon einjährige Verbot und damit der Stillstand gemeinschaftlich gesungener Anbetungslieder in Kirchen reißt ein riesiges Loch in ein Herzstück der christlichen Glaubenspraxis. Zwar kann uns keiner verbieten, mit unserem Gott in Kommunikation zu treten, wir beten und meditieren, lesen Bibeltexte und hören Predigten an; doch bleibt der Lobgesang immer noch eine der emotionalsten Ausdrucksformen unserer Liebe gegenüber dem dreieinigen Gott. Wir vermissen dieses „Eins-werden“ im gesungenen Gebet, wenn man spüren kann, wie sich die Herrlichkeit Gottes auf eine Versammlung legt, Menschen innerlich und äußerlich frei werden und neue Ausrichtung erfahren. In Worshipzeiten dürfen wir den Frieden Gottes am eigenen Leib erfahren und neue Hoffnung schöpfen. Von Hoffnung können wir immer dann sprechen, wenn wir unsere Zukunft mit dem Wirken Gottes im Einklang sehen. Dem gegenüber steht die Angst, die immer Ausdruck eines Blicks in eine mögliche Zukunft ohne das Wirken Gottes ist. Wie sieht denn jetzt eigentlich die Gemeinde aus, die eine hoffnungsvolle Zukunft hat?

Ich bin mir sicher, wir werden wieder singen und Gott gemeinsam loben! Vielleicht viel intensiver als je zuvor! Als ich mir mit meiner Frau Tine im Januar einen Tag Zeit nahm, um gemeinsam Gott zu fragen, welche Vision er uns für das Jahr 2021 gibt, machten wir eine Tageswanderung durch unsere schöne Umgebung. In einem Wald sah ich eine große Hängebrücke, die Teil eines Hochseilgartens war. Ich hielt kurz inne und hörte Gott sagen: „ihr habt einige solcher Brücken und Wege rund um euer Basecamp angelegt, das ist gut. Jetzt sollt ihr sie freigeben, damit alle darüber laufen können. Ihr sollt auch ab jetzt auf den Brücken der anderen laufen“. Im weiteren Verlauf des Weges zeigte Gott uns, dass unser Basecamp, wir nennen unser Zuhause gerne die „Feuerwache“, dieser verspielte Ort der Freude, Gemeinschaft, der Anbetung und der Fürbitte ist. Es sah ganz so aus wie ein Waldkindergarten, ein Ort der Sicherheit mitten im Wald. Die kleinste geistliche Einheit ist eben die Familie. Danach kommt die Kleingruppe und die Gemeinde usw. Viele Menschen haben sich, genau wie wir, solche Basecamps angelegt. Es gibt Orte, an denen sich unser geistliches Leben zu großen Teilen abspielt. Gemeinden haben ihre eigene Kultur des christlichen Glaubens etabliert und vertreten ihre eigenen Überzeugungen. Das hat zur Folge, dass Gott sich auch in den verschiedenen Basecamps unterschiedlich zeigt, die Menschen also auch verschiedene Offenbarungen von ihm bekommen. Häufig endet das darin, dass eine Gruppe auf die Fehler der anderen deutet.

Irgendwie hat mich dieses Bild an eine Verfilmung von Robin Hood erinnert. Der starke ritterliche Arm des Gesetzes hatte das Gefolge Robins in den Wald getrieben. Dort suchten sie Zuflucht in Baumhäusern. Das Besondere an diesen Wohnungen im Wald war aber, dass sie durch unzählige Brücken und Baumkronenpfade verbunden waren und so die Gemeinschaft als echte Einheit stark machte. Wenn diese Leute sich jetzt hingestellt hätten, um sich gegenseitig zu beweisen, wieviel besser, schöner, gemütlicher, freundlicher, intelligenter und stabiler ihre eigene Behausung doch war, wäre ihre Situation aussichtslos gewesen. Viel genialer wäre doch, wenn man sich die guten Ideen gegenseitig zeigt und so voneinander profitiert und das gesamte Lager zu einer echten Festung ausbaut. Genau dieses Prinzip könnte auch den Kirchen in Deutschland und weltweit sehr hilfreich sein. Schließlich geht es nicht um die Baumhäuser, Kirchen, Kulturen oder Überzeugungen. Es geht um Jesus und unsere persönliche Beziehung zum dreieinigen Gott.

Wir als Worshipmusiker können uns dieses Prinzip vielleicht besonders gut anhand einer Band erklären. Nehmen wir z.B. mich, ich bin ein Gitarrist, der durch die klassische Ausbildung an der Uni gegangen ist, eine große Vorliebe für Fingerstyle-Gitarre hat und in jeder Form den vollen, orchestralen Klang von Akustikgitarren liebt. Sicher spiele ich in der Band auch Strumming-Passagen, es frustriert mich aber schon etwas, wenn ich das Gefühl habe, dass von meinem Sound in der Band lediglich ein Zischen übrigbleibt, aus dem man nicht einmal genau heraushören kann, welchen Akkord ich gegriffen habe. Ähnlich würde es Dede gehen, der ein begnadeter Bassist ist, jedes nur denkbare Solo spielen kann, wenn er dazu verdonnert würde, ausschließlich auf den Schlägen der Bassdrum zu spielen. Im besten Fall würde niemand bemerken, dass er mitspielt. Oder nehmen wir Thomas, der diese wunderbaren highspeed Soli auf der E-Gitarre spielen kann. Wenn er nur Ambient-Sounds spielen sollte, wie zufrieden wäre er am Ende des Abends. Auch Andi oder Markus, die einen ganzen Abend alleine mit ihren Keys abdecken könnten, wie gerne würden sie sich auf Pad-Sounds reduzieren lassen. Und sowieso, Drummer sind immer zu laut, und generell geht es eh nur um die Sänger. Reicht es nicht, wenn wir einfach ein Youtube-Video anmachen? Nein, nein und nochmals nein! Das sind natürlich alles nur Beispiele. Weder ist es hilfreich, wenn jeder immer nur sein eigenes Ding macht und die anderen ignoriert, noch hilft es, wenn sich jeder auf ein Minimum reduziert um den anderen in falscher Bescheidenheit zu dienen. Wir sollten unsere Stärken gegenseitig kennen und aufeinander abstimmen. Dabei kann man noch einiges voneinander lernen. Schließlich geht es darum, gemeinsam Jesus zu begegnen. Jeder kommt dabei völlig zum Zug. Keiner muss unbedingt so wie Hillsong, Bethel oder Elevation klingen.

Das gilt auch auf der geistlichen Ebene. Schaffen wir es mit unseren verschiedenen Graden/Ausprägungen/Schattierungen der Offenbarung Gottes, nebeneinander zu stehen, ohne uns gegenseitig zu verurteilen? Können wir vielleicht sogar voneinander profitieren und lernen? Immerhin haben wir die Bibel als Maßstab. Der Heilige Geist will uns anleiten und in jede Situation hineinreden. Außerdem kennen wir die Perspektive des Neuen Bundes. Das könnte an sich ausreichen, um nicht Gefahr zu laufen, vom richtigen Weg abzukommen. Wenn wir in diesem Sinne anfangen, Brückenläufer zu werden, wird unser Land eine krasse Wende machen! In einem Fantasy-Hörbuch, auf das Gott mich aufmerksam machte, kommen sogenannte „Wandler“ vor. Sie haben die übernatürliche Fähigkeit Licht in Materie umzuwandeln. Dabei kann jeder nur jenes Licht wandeln, was er auch an Farben differenziert wahrnehmen kann. So gibt es für die Spektralfarben jeweils verschiedene Wandler. Als Bichromat werden jene bezeichnet, die zwei Farben wandeln können, als Polychromat, die mit mehreren Farben. Das bringt es für mich auf den Punkt. Gottes Licht ist weiß! Es trägt alle Farben in sich, obwohl wir Christen oftmals nur einen Blick für eine oder zwei bestimmte Farben haben. Ich habe es selbst erlebt, wenn man gerade eine neue Ebene der Offenbarung Gottes für sich entdeckt, welche Abwehrhaltung das im eigenen Umfeld erzeugen kann. Keiner meint es böse, und doch erzeugt es Angst, Gott auf eine Art gezeigt zu bekommen, die einem fremd ist. Doch Gott ist noch viel mehr als wir uns vorstellen können. Er sprengt alle unsere Vorstellungskraft.

Ich kann ein Land sehen, in dem Christen aller Couleur nebeneinander stehen und Gott anbeten. Ich sehe ein Worshipnetzwerk, das unterschiedlichste Veranstaltungen durchführt mit verschiedenen Leitern, Musikern, Betern, Tänzern, Künstlern und an den unterschiedlichsten Orten. Ich sehe, wie Menschen ihr Leben in die Hände Jesu legen, weil sie spüren, dass diejenigen, die mit ihm leben, von Liebe angetrieben sind. Jede Begegnung mit ihm sollte eine heilvolle Begegnung sein. Wenn Menschen uns begegnen, sollten sie Jesus durch uns begegnen. Oh ja, ich habe wirklich Hoffnung für unsere Region, unser Land und unsere Welt. Hoffnung ist eine Zukunft, in der Sein Reich in unserer Mitte sichtbar wird und Sein Wille geschieht. Kommst du mit auf die Brücken der christlichen Baumkronenpfade? Hilfst du mit, Stück für Stück, die eigenen Wege für andere zu öffnen, ohne dass wir uns gegenseitig Druck machen müssen? Das wäre wunderbar. Es klingt doch gar nicht so schlecht, Brückenläufer zu sein, oder? Christus ist Auferstanden! Gesegnete Ostern 2021!

Christian

Erhöhe dein Drehmoment 3

Erhöhe dein Drehmoment 3

Die Straße der Wahrheit

Diese Woche wollen wir die Serie “Erhöhe dein Drehmoment” abschließen, indem wir die Weisheit Gottes dem Wissen dieser Welt gegenüberstellen. Anstatt Lösungen für Probleme mit vergifteten Resourcen anzustreben, können wir uns auch auf die Weisheit Gottes verlassen. Jesus hat uns die Früchte des Baumes des Lebens auf die Erde gebracht. Anbetung sollte immer auf einem soliden Fundament des Neuen Bundes stattfinden. Schau dir das Video an und lass dich stärken, in der Wahrheit zu leben und Gott im Geist und in der Wahrheit anzubeten.

Erhöhe dein Drehmoment Teil 2

Erhöhe dein Drehmoment Teil 2

Die 4 Takte des geistlichen Motors

In diesem Video gehe ich noch einmal genauer auf die im vorherigen Video “Erhöhe dein Drehmoment” beschriebenen 4 Takte des Ottomotors ein und deute es für unser geistliches Leben. Nach der bildlichen Erklärung versuche ich, etwas Leben in die Prinzipien zu bringen. Es geht um Tanken, Arbeitstemperatur, Zündung und Abgase, die uns weiter in unsere Berufung und in ein glückliches und gesegnetes Leben hinein befördern. Ich beschreibe dabei persönlichen Erfahrungen und die anderer Personen, um Begrifflichkeiten und Vorgehensweisen verständlicher zu machen. Viel zu oft lassen wir uns von unbekannten Dingen abschrecken, weil wir nicht genau verstanden haben, was gemeint war. Mein Wunsch ist es, dass wir aus den verschiedenen Denominationen zusammenkommen, die Scheu verlieren und voneinander profitieren können. Es ist Zeit für einen einheitlichen und kraftvollen Leib Christi. Lass dich mitnehmen in ein Leben in tiefer Gemeinschaft mit Gott. Gib Anbetung den Raum im Zentrum deines Lebens!
Viel Spaß damit!

Erhöhe dein Drehmoment

Erhöhe dein Drehmoment

Wie wir in 2021 geistlich Fahrt aufnehmen können

Zum Jahr 2021 hat Gott mir, wie gesagt, das Thema „erhöhe dein Drehmoment“ aufs Herz gelegt. Es könnte sein, dass Gott an dieser Stelle gerade eine Tür öffnet, die dich auch weiter in deine eigene Bestimmung führen soll. Ich würde mich sehr freuen, wenn du dich einfach mal auf dieses Thema einlässt.

Im Worshipnetzwerk verstehen wir uns als überkonfessionell. Wir kommen aus verschiedenen Denominationen und haben dadurch auch unterschiedliche Prägungen. Es kann also sein, dass wir auch andersartige Erfahrungen mit diversen Themen und Begriffen haben. Aus diesem Grund möchte ich ich in nächster Zeit noch genauer auf die „4 Takte des Otto-Motores“ und deren geistliche Bedeutung für den Alltag eingehen, indem ich von persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen diverser Autoren berichte.

Hier schon mal ein kleiner Überblick über Bücher, die mich in diesen Bereichen in den vergangenen Jahren weitergebracht haben:

1. Tanken (mit Gott kommunizieren und zulassen, dass der Heilige Geist uns füllt)

a. Brad Jersak: Kannst du mich hören

b. Joseph Prince: Zur Herrschaft bestimmt

c. Bill Johnson: Träger seiner Gegenwart

d. James Goll: Living a supernatural life

2.  Arbeitstemperatur (über der Wahrheit Gottes meditieren, bis seine Herrlichkeit darauf liegt)

a. Don Potter: Facing the wall

b. David Herzog: Invasion der Herrlichkeit

c. James Goll: Die vergessene Kunst der Anbetung

d. Christian Weiß: Ich worshippe jetzt! (;-)

3. Zündung (Eins werden und zulassen, dass Gottes Wille in dieser Welt geschehen kann)

a. Dutch Sheets: Fürbitter, die in den Riss treten

b. Beni Johnson: Der glückliche Fürbitter

c. Bill Johnson: Setze die Kraft Jesu frei!

d. Andrew Wommack: Ein besserer Weg zu beten

4. Abgase (Angriffe abwehren und negative Folgen vor dem Kreuz ablegen)

a. Dallas Willard: Verwandle mein Herz

b. Ray Bevan: Gnade ruft lauter

c. Erwin Raphael McManus: Der Weg eines Kriegers

d. Joseph Prince: Das Gebet des Schutzes

Vielleicht lässt du dich vom Heiligen Geist leiten, welches Buch du lesen sollst. Gesegnetes 2021, Christian

Frohe Weihnachten

Frohe Weihnachten

Nach einer längeren Pause melde ich mich aus dem Worshipnetzwerk zurück. Sorry für die Pause! Gott hat die Zeit genutzt, um meinen Blick in eine bestimmte Richtung zu lenken. Das hat mein persönliches Leben stark beeinflusst und könnte als Ermutigung für deines dienen. Ab Januar werde ich diese Gedanken hier auf der Seite teilen. Bis dahin wäre es toll, wenn du dieses Video als weihnachtlichen Gruß annehmen würdest! Auf einer kleinen Wanderung hatte ich den Eindruck, ich soll kurze Videosequenzen mit meinem Smartphone aufnehmen. Schnell einen Ausschnitt aus meinem alten Lied “Psalm 23” mit der Akustikgitarre instrumental in den Looper gespielt – fertig. Es ist also keine Hollywoodproduktion aber absolut ehrlich gemeint! Vielen Dank für jeden Kontakt und dein Engagement in 2020. Es bedeutet mir sehr viel, mit Anbetern gemeinsam unterwegs zu sein. Ich hoffe wir können das im kommenden Jahr zeigen.

Bis dahin, Christian

In Gottes Gegenwart Heilung empfangen

In Gottes Gegenwart Heilung empfangen

Die unsichtbare Welt ist in Aufruhr!  Regelmäßig nehmen meine Frau und ich derzeit an sogenannten weltweiten „Online-Prayer-Meetings“ teil, die eine solche Kraft freisetzen. Neben der erneuten Welle der Gnade, die wir seit ein paar Jahren auf der ganzen Welt erleben dürfen, und als Folge davon scheint Gott eine Welle der Heilung über die ganze Welt schwappen zu lassen. „Global Awakening“ und „Go2020“ haben diesen Mai als „month of miracles“ ausgerufen. Glaubst du, dass Jesus heute noch heilen möchte?

Im Worship singen wir Lieder zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Immer wenn es uns gelingt, über den technischen Aspekt des Singens und Spielens hinauszukommen, hat Gott die Möglichkeit, mit seiner Gegenwart auf uns zu kommen. Bitte versteh mich nicht falsch: Ich glaube auch, dass seit dem Moment, in dem ich Jesus mein Leben übergab, der Heilige Geist in mir wohnt und ich gerettet und gerecht bin. Seit meiner Taufe im Heiligen Geist hat eine zusätzliche Aktivierung stattgefunden und ich konnte einige Gaben und Früchte des Geistes in meinem Leben bestaunen. Und dann gibt es immer wieder diese Momente, in denen der Heilige Geist „auf“ uns kommt, damit wir anderen dienen können. Worship ist für mich dabei die Konstante im Prozess. Gott thront über den Lobgesängen seines Volkes, weshalb Anbetungsmusik eine derartige Kraft in sich tragen kann. Obwohl wir Gott segnen und ehren wollen, segnet er uns auch zurück, wow!

In Apostelgeschichte 10,38 wird sehr kompakt berichtet, wie Jesus die Gegenwart des Heiligen Geistes scheinbar permanent auch auf sich hatte: „38 Jesus von Nazaret wurde von Gott mit dem Heiligen Geist gesalbt und mit Kraft erfüllt und zog dann im ganzen Land umher, tat Gutes und heilte alle, die der Teufel in seiner Gewalt hatte; denn Gott war mit ihm.“ (NGÜ) Das beschreibt im Grunde ebenso seinen Auftrag an die Jünger: „Geht und verkündet: ›Das Himmelreich ist nahe.‹ 8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Was ihr umsonst bekommen habt, das gebt umsonst weiter.“ (Mt 10,7-8 NGÜ).

Ich teile nicht die Meinung mancher Theologen, dass dies nur für die 12 Jünger vorgesehen war. Schon in der Bibel werden wir eines Besseren belehrt. War doch z.B. Paulus keiner der 12 Jünger, obwohl er all die Dinge bewirkte. Er wirkte in der Autorität Gottes und wurde anschließend auch noch von den Aposteln bestätigt. Die Wirkungsgeschichte der Christenheit zeigt zudem, es passierte immer, und Gott heilt auch heute noch. Ich selbst wurde erwiesenermaßen von einem Bandscheibenvorfall geheilt, neben den vielen kleinen Heilungen, die wir regelmäßig  in der Familie erleben dürfen. Auch wurden Menschen schon durch mein Gebet oder Handauflegung geheilt. Einmal heilte der verstauchte Knöchel meiner Frau schon, bevor ich ihn richtig berühren konnte spontan. Das macht mich immer noch froh, weil ich nichts dazutun konnte. Es war Jesus! Doch das könnte durchaus noch häufiger passieren. Das hat meinen Durst geweckt! Ich will einfach mehr von dir, Jesus, in meinem Leben. Heiliger Geist, deine Kraft hat eine solche Schönheit, eine Freude und einen Frieden, dass ich deine Präsenz auf mir immer stärker erleben möchte! Der Auftrag Jesu reicht bis an die Enden der Erde, hinein in alle unerreichten Völker, er ist noch nicht erfüllt. Und das erreichen wir auch nur aus der Gnade heraus, mit der Jesus uns gerecht gemacht hat.

Dieser eine Bibelvers, macht mich seit Jahren nachdenklich: „12 Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, wird die Dinge, die ich tue, auch tun; ja er wird sogar noch größere Dinge tun. Denn ich gehe zum Vater, 13 und alles, worum ihr dann in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit durch den Sohn die Herrlichkeit des Vaters offenbart wird. 14 Wenn ihr mich in meinem Namen um etwas bitten werdet, werde ich es tun.«“ (Joh 14,12-14, NGÜ)

Wir müssen verstehen, Jesus ist ewiger Gott, der aber auf der Erde als hundertprozentiger Mensch agierte. Er war ebenso auf den Heiligen Geist angewiesen wie wir. Er tat ausschließlich, was er den Vater tun sah, so sehr besteht die göttliche Einheit (siehe Joh 5,19-20). Das ist der Grund, wieso wir so dringend vollmächtiges Gebet und Einheit mit Jesus brauchen! Das was Jesus von uns verlangt ist nicht weniger als “das Unmögliche”. In einer tiefen und intimen Beziehung mit Jesus, dem Vater und dem Heiligen Geist, werden wir immer wieder dafür ausgerüstet. Jesus hat bereits alles vollbracht, was wir benötigen, jetzt sollen wir uns von ihm segnen lassen. Und dazu sind Worshipzeiten perfekt geeignet. Wenn Gott mit uns unterwegs ist, sind übernatürliche Ereignisse einfach der Ausdruck seiner Gegenwart und seiner Gerechtigkeit. Er zeigt uns immer mehr, wie er ist, gerade so viel, wie wir verkraften können. Frucht entsteht einfach, sie wird nicht herausgepresst. In der Anbetung kommen wir in Übereinstimmung mit Gott und seiner Wahrheit. Wir tauchen in seine Liebe ein und öffnen unsere Hände.

Wie Jesaja schon prophezeite:  „Fürwahr, er hat unsere Krankheit [oder auch Leiden] getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. 5 Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.“ (Jes 53,4-5, SLT). Letzte Woche schickte mein Freund Carlos einen Bericht einer jüdischen Lehrerin herum, die in diesen alten jüdischen Schriften des Propheten Jesaja entdeckte, dass Jesus tatsächlich der versprochene Retter ist. Sie übergab ihm ihr Leben, Halleluja!

Die Frage ist: Glaubst du, dass Gott heute noch heilen möchte? Glaube ist der Schlüssel zu diesem Bankschließfach des Heiligen Geistes. Als ein Vater auf Jesus zu kam und sagte, wenn du es kannst, heile meinen Sohn, antwortete Jesus, „du sagst, wenn du es kannst?“. „Glaubst du es eigentlich? Im Glauben und der engen Beziehung zu Jesus lässt Gott uns an seinem Willen teilhaben, so unglaublich das auch scheinen mag. Glaube ist keine Theologie und auch kein Ausdruck unseres Willens. Er ist die Übereinstimmung mit Seinem Willen. Die Antwort dieses Vaters ist Mut machend: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben“. Glaube ist eine Gabe Gottes. Für uns geht es einfach darum, uns auf den Heiligen Geist einzulassen, der Gott in perfekter Weise hier auf der Erde repräsentiert. Er will uns anleiten, ermutigen, trösten.

Anstatt Gott ständig vorzuschreiben, was und wie er etwas jetzt gerade tun sollte, könnten wir auch einfach anfangen, auf seinen Ratschlag zu hören. Der Heilige Geist will uns Worte der Erkenntnis geben, die den Glauben bei Menschen zum Empfangen der Heilung freisetzen. Er zeigt uns wen er auf welche Weise heute berühren und heilen möchte. Ist das nicht großartig? Ich möchte nicht länger theologisieren, wieso eines meiner Gebete nicht spontan Wirkung gezeigt hat. Zu heilen ist Gottes Aufgabe! Ich gehe hin und sage, was ich ihn sagen höre. Seit über einem Jahr bete ich regelmäßig für einen Freund, der im Rollstuhl sitzt für Heilung. Er ist Christ und wünscht sich nichts sehnlicher. Er kam bereits zu Worshipveranstaltungen, bei denen viele vollmächtige Beter ihm die Hände auflegten. Bisher hat sich aber nichts entscheidend verändert. Das ändert aber auch nichts an der Tatsache, dass Gott Heilung für ihn möchte! So lese ich das in der Bibel. Die Antwort auf dieses vermeintliche Dilemma ist Liebe! Liebe die Menschen und Liebe Gott und liebe dich selbst! Jesus heilte alle, die zu ihm kamen. Also beten wir einfach weiter. Manchmal müssen wir uns gegenseitig ermutigen, ok. Eines Tage werden wir dann ein Fest feiern. Wie ich mir da sicher sein kann? Ich kenne Jesus und ich liebe ihn!

Wenn du bis hierher durchgehalten hast, diesen Artikel zu lesen, scheint dir wirklich etwas daran zu liegen, dass Gott in deinem Leben mehr Raum einnimmt, du Heilung empfangen kannst und Gott durch deine Hände, Worte, Lieder oder vielleicht sogar deinen Schatten Heilung freisetzen kann. Ich bete, dass Er eine neue Welle der Heilung freisetzt. Ich bete, dass Worshipzeiten Seine Gegenwart so stark auf uns ziehen, dass Heilung einfach so geschieht. Ich bete für eine neue Salbung auf deinem und meinem Leben! Vielleicht nimmst du dir einen Moment Zeit und lädst den Heiligen Geist ein, ganz neu und kraftvoll in deinem Leben wirksam zu werden. Nimm die Bereiche, in denen du Heilung benötigst und lege sie vor seinem Kreuz ab. Nimm Heilung bewusst in Anspruch, im Namen Jesu, der dich so sehr liebt! Wenn du eine tolle Begegnung mit Gott hattest, schreibe doch bitte einen Kommentar oder eine Email. Das würde uns sehr ermutigen.

Gruß, Christian