Gott sieht dein Herz – zeige es allen!

Gott sieht dein Herz – zeige es allen!

Authentisch vom Heiligen Geist im Worship leiten lassen

Musik ist aus christlichen Veranstaltungen nicht mehr wegzudenken. Obwohl Worship, das Singen von Gebeten und das geistliche Musizieren mit Instrumenten, wie wir es praktizieren, im Neuen Testament geradezu im Verborgenen bleibt, müssen wir davon ausgehen, dass auch Jesus mit seinen Jüngern gesungen hat. So war eben die Tradition.Und auch im Tempel spielte seit König David die Musik eine sehr wichtige Rolle. David hatte die besten Musiker angestellt und sogar besondere Instrumente entwickelt. Er hatte schon damals verstanden, dass Gott mit der Musik etwas erschaffen hatte, durch das wir uns auf besondere Weise ausdrücken können und von dem unser Herz stark bewegt wird. Musik war eine Gabe Gottes, die dazu gedacht war, zu unserem himmlischen Vater hinzuspielen. Gesungene Texte, die auf biblischen Wahrheiten basieren, prägen zudem unser Verständnis von Gott, sie helfen uns, unser Denken zu erneuern. Behalten wir doch diesen Gedanken zunächst einmal im Hinterkopf.

Als Musiklehrer an einer Gesamtschule kann ich aus Erfahrung sagen, dass auch die Jugendlichen von heute viel mehr als sie denken durch das permanente Konsumieren von Musik beeinflusst werden. Es passiert zwar ganz subtil, prägt aber die Kultur und damit unser Verhalten nachhaltig. Das lässt sich vielleicht am einfachsten dadurch erklären, dass Musik unsere Emotionen maximal beeinflussen kann. Du kannst mit Musik Gefühle verstärken oder abmildern. Nicht zufällig erscheint so gut wie kein Film ohne passende Filmmusik. Emotionen werden provoziert, Handlungen verstärkt, Übergänge werden fließender und auf bestimmte Figuren kann hingewiesen werden. Musik ist sogar in der Lage, völlig harmlose Filmszenen mit einer negativen Vorahnung zu versehen, die aus den Bildern nicht einmal ansatzweise hervorgeht. 

Da Anbetung eine zutiefst emotionale Angelegenheit zwischen Gott und uns ist, eignet sich Worshipmusik sehr gut, um leichter in die Gegenwart Gottes einzutreten. Ich habe den Eindruck, dass man beim Singen sogar weniger leicht abgelenkt werden kann als beim nicht gesungenen Beten. Das könnte allerdings auch eine etwas subjektive Wahrnehmung meinerseits sein. Jedenfalls bedienen sich gerade moderne Gottesdienste häufig der Qualitäten von Musik. „Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind“, geht wohl auf keine andere Art leichter, als wenn man gemeinsam Loblieder singt. In unserer Kirche wird sogar während bestimmter Gebetszeiten und in den letzten Minuten der Predigt Instrumentalmusik im Hintergrund gespielt, was die Gemeinde noch einmal besonders motiviert, das Gehörte ganz persönlich zu nehmen. Ich finde das wirklich hilfreich! 

Durch die überall verfügbaren Massenmedien haben sich in den vergangenen Jahren allerdings bestimmte Standards herausgebildet. Jeder kann, wann immer er will, die besten und inspiriertesten Worshipmusiker der Welt kostenlos via YouTube oder mit anderen Onlineangeboten anschauen und -hören. Sicher gibt es dabei große Vor- und auch Nachteile. Darüber will ich hier aber eigentlich überhaupt nicht schreiben. Vielmehr geht es mir, wie ja aus der Überschrift zu ersehen ist, um unser Herz. Dazu komme ich gleich!

Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich nicht schlecht staunte, als ich in jungen Jahren das wunderbare Songbook des Unplugged Albums von Eric Clapton kaufte. Bei einem Lied war ein sehr seltsam unharmonisches Intro abgedruckt, dass mit einem ebenfalls unverständlichen Kommentar Claptons ergänzt war. Ich ließ also diesen ersten Teil des Intros einfach weg und übte den Rest. Wie ich bei späterem Betrachten des MTV-Videos feststellte, hatte Eric Clapton eigentlich nur vergessen, seine Gitarre umzustimmen und nach wenigen Tönen das Dilemma bemerkt, woraufhin er dies nachholte. Bei einem Live-Video kommt so etwas eben vor, aber auch in der Transkription wurde dieser Fehler 1 zu 1 notiert, was beim Nachspielen einfach nur irritierend ist. Ich musste also unterscheiden lernen, was wirklich zur Substanz des Liedes gehört und was der Situation geschuldet war. 

Manchmal überkommt mich das Gefühl, dass wir ein wenig aufpassen müssen, nicht auch bei unseren christlichen Worship-Vorbildern (ob in der Gemeinde oder online) einfach jedes gesagte Wort und jeden Ausdruck, jede Geste oder jedes Lick zu kopieren. Sich an der Musik und die Songs der Profis anzulehnen ist sicher keine schlechte Idee, manche Songs verfügen über eine erstaunliche Salbung. Beim Nachspielen sollte man aber immer im Blick behalten, dass auch dies manchmal zu einem Perfektionismus oder eben zu der Imitation einer Rolle führen kann, was uns nicht wirklich mit dem Herzen bei Gott sein lässt. Ich träume immer noch davon, dass Gemeinden mehr und mehr ihre eigenen Songs, die Gott ihnen für ihre Gemeinde aufs Herz gelegt hat, singen. 

Was das Leiten der Worshipzeit angeht, sollten wir uns aber auf jeden Fall nach dem richten, was der Heilige Geist uns zeigt. So wichtig uns Performance auch erscheinen mag, wir können die Bewegungen in der unsichtbaren Welt nicht einfach außer Acht lassen und unser Programm abspulen. Die Kommunikation mit Gott ist ein Dialog, gerade auch für die Worshipleiter. Als solche sollten wir uns immer wieder klar machen, was wirklich unsere Aufgabe ist: Wir dürfen diejenigen sein, die aus einer Salbung heraus, mit Leichtigkeit in die Gegenwart Gottes eintreten. Jeder gespielte Ton, kann im Idealfall zu ihm hin gespielt werden und unser Herz darf sich mit seinem Herzen verbinden. Während wir ein Upload des Heiligen Geistes bekommen, geht diese Welle dann durch uns durch bis in die Tiefen der Herzen der Gäste und Besucher. Wir leiten die Gemeinde in die Gegenwart und in die Anbetung unseres Papas, des absoluten Herrschers von Himmel und Erde, hinein. Dabei dürfen wir alle Ressourcen des Himmels nutzen. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass vielleicht auch Anbetungsengel anwesend sein könnten, die nur darauf warten, dass wir mit ihnen kooperieren. Wir brauchen jedenfalls ein offenes Ohr für den Heiligen Geist, der uns leiten möchte. Er kennt den optimalen Weg durch das Labyrinth der Möglichkeiten.

 Natürlich neigen wir von Natur aus dazu, Menschen zu imitieren, denen etwas gut gelingt. Es ist auch nichts dagegen zu sagen, Erlebnisse und Handlungsweisen gesalbter Anbeter für sich in Anspruch zu nehmen. Wir sollten uns nur vergewissern, dass wir nicht bloß ihre Methoden und Konzepte anwenden wollen. Besprich deine Wünsche für die Worshipzeit vorab im Gebet mit Gott! Er will dir antworten. Ich bin davon überzeugt, dass uns Imitation nicht ans gewünschte Ziel bringen wird. Wir werden immer nur einen Schatten dessen erleben, was Gott in bestimmten Situationen bewirkt hat. Gott hat dich und mich nicht zufällig so gemacht, wie wir sind. Er liebt es, wenn wir ihm unsere von ihm gegebene Persönlichkeit mit allen Haken und Ösen zur Verfügung stellen. Gott ist ein kreativer Gott. Er hat einen genauen Plan für dich und diese Worshipzeit. Er will dich und deine Persönlichkeit nutzen, um sich selbst anderen Menschen zu offenbaren. Dafür benötigen wir insbesondere ein offenes Ohr und üblicherweise auch eine gehörige Portion Demut. 

Kennst du das: du kommst nach einer Anbetungszeit am Ende einer Veranstaltung von der Bühne, wo schon 3 Personen warten, die dir erklären wollen, wie man etwas hätte besser machen können oder wieso dieses eine Lied nicht so gut ausgewählt wurde. Was ich hier versuche, etwas überspitzt zu sagen ist, dass Musiker durch ihre enorme Sichtbarkeit auf der Bühne ständig den Bewertungen vieler Menschen ausgesetzt sind. Jeder kommt mit unterschiedlichen Erfahrungen und Emotionen zu einer Veranstaltung. Wir können uns davon verabschieden, es jedem recht machen zu können, auch wenn die grundsätzliche Art der Anbetung schon zu einer Veranstaltung passen sollte. Dies wird aber von den Veranstaltern im Vorfeld geistlich abgewogen. Du kannst dich nicht verbiegen, um ein bestimmtes Format abzubilden. Ob eine Person in die Gegenwart Gottes eintritt, kann sie letztlich nur aus eigenem Antrieb, mit echter Leidenschaft und aus eigenem Herzen erreichen. Wenn es in der Bibel heißt, dass wir in Wahrheit und im Geist anbeten sollen, bezieht sich „Wahrheit“ für mich ganz stark auf unsere Echtheit. Wir können uns bei Gott nicht einschmeicheln, und taktische Diplomatie durchschaut er sofort. Anbetung funktioniert nur ehrlich, weil Gott die Beweggründe in deinem Herzen erforscht.

Und so ist es mir auch schon häufig passiert, dass in vermeintlich schlichten und unaufgeregten Anbetungszeiten die gewaltige Kraft der Gegenwart Gottes über mich hereinbrach. Dazu benötigen wir nicht zwingend pompöse Inszenierungen. Bitte verstehe mich jetzt nicht falsch. Ich liebe es, wenn die Band toll spielt, der Sound genial klingt und jeder das Beste heraus kitzelt. Allerdings finde ich es alarmierend, wenn wir beginnen, uns darauf auszuruhen oder ins Gegenteil verfallen und völlig verbissen agieren. Es sollte keine Stars in der Anbetung geben! Der Blick sollte außerdem schon gar nicht auf Verkaufszahlen und Klicks gerichtet sein. Deshalb richtet sich mein Appell auch an alle Veranstalter: Bitte lasst den Worshipleitern die Möglichkeit, als eigene Persönlichkeiten zu leiten. Je mehr Limits von außen angelegt werden, desto geringer wird die Chance, dass wir Gott erlauben, durch die Anbeter auf der Bühne zu agieren. Vielmehr müssen wir uns dann bei dem Versuch ertappen, das Gefühl einer vergangenen Begegnung mit Gott nochmals aufleben lassen zu wollen. Doch Gott lässt sich nicht in ein Raster pressen! Er will dir an jedem Tag auf seine ganz eigene Weise begegnen. Häufig führt das zu Überraschungen. Diese Überraschungen Gottes sind das Salz in unserer Suppe, die uns zum Salz dieser Erde werden lassen. Sie sind das lebendige Wasser, das unseren Becher überlaufen lässt. 

Ich liebe Gitarren! Ich spiele sie nicht nur gerne, ich liebe ihren individuellen Klang, die Hölzer und Bestandteile und die Möglichkeit der Optimierung von Klang. Gott hat mich in den vergangenen 7-8 Jahren aber eine interessante Lektion lernen lassen. So lange warte ich nämlich schon auf ein bestimmtes Instrument. Sie sollte mir vom Konzept her, wie auf den Leib geschneidert sein, weil ich viel Mitspracherecht hatte und womöglich das eine Instrument von diesem einen Meister sein. Nur leider habe ich sie bisher nicht bekommen. Ich hatte zusätzlich derart tolle Zusagen und prophetische Worte zur Nutzung dieser Gitarre bekommen, dass ich ob der unendlich erscheinenden Wartezeit beinahe verrückt geworden wäre. Irgendwie hatte sich in meinem Gehirn nach und nach der Gedanke eingenistet, meine Salbung sei auf eine bestimmte Art und Weise daran geknüpft. Ich weiß, aus der Distanz betrachtet erscheint das recht schräg, das war eben meine ganz persönliche Herausforderung. Irgendwann kam ich mit meinen Sorgen zu Gott und habe ganz konkret gefragt, ob er meine Salbung jetzt irgendwie zurückgezogen hat. Daraufhin fragte er nur zurück, wieso ich eigentlich davon ausgehe, dass meine Salbung, Worship zu leiten, an ein bestimmtes Instrument geknüpft sei? Das fragte ich mich dann auch, woraufhin diese Lüge einfach so von mir abfiel. Ich konnte den Gedanken an dieses Instrument einfach loslassen. Vielleicht werde ich irgendwann in den Genuss kommen, vielleicht auch nicht. Gott sieht nicht eine bestimmte Methode oder ein bestimmtes Werkzeug, er sieht dich und mich, und zwar bis auf den Grund unserer Herzen. Er ist ein Gott der Liebesbeziehung, die sich in Worshipzeiten ausdrücken sollte. 

Wenn wir alle Instrumente, alle Playbacks und Hilfsmittel einfach zur Seite legen würden, um IHN zu preisen, würde die Atmosphäre seiner Gegenwart uns trotzdem bis vor seinen Thron leiten können. Natürlich dürfen wir es uns leichter machen und auf die von ihm erschaffene Musik und gesalbte Liedtexte zurückgreifen, wir sollten das aber nicht überbewerten. Worship-Musik ist ein Hilfsmittel, nicht mehr und nicht weniger! Wie oft habe ich schon Menschen über bestimmte Musikstile streiten hören, als hätte Gott da ganz bestimmte Vorlieben. Es ist unsere Religion, die Limits und Mauern aufbaut. 

Als meine Frau und ich vor vielen Jahren bei einer Jubiläumsveranstaltung des ICF-Zürich waren, warteten wir alle auf diesen besonderen Abend, an dem Jeremy Camp spielen sollte. Als es dann so weit war, schien sich zuerst ein wenig Ernüchterung breit zu machen. Auch die hauseigene Band war so inspiriert und musikalisch ausgefeilt unterwegs gewesen, dass die Erwartungen zuerst etwas getrübt zu werden schienen. Erst an dem Punkt, als Jeremy Camp seine Performance unterbrach und begann, aus seinem eigenen Leben zu erzählen, scheinbar vom Plan abwich, berührte er unsere Herzen ganz tief. Erst in diesem Moment waren die Herzen offen und bereit uns in die Gegenwart leiten zu lassen. Es entwickelte sich zu einem ganz besonderen Abend des Lobpreises und der Begegnung mit Gott, weil der Fokus von einem Star der christlichen Musikszene mit seinen durchaus beeindruckenden Musikern auf den EINEN gelenkt wurde, um den es gehen sollte. Die Band konnte nichts dafür, dass die Erwartungen so wenig Freiraum gelassen hatten.

 Der Feind versucht uns dahingehend zu beeinflussen, dass wir andere ausgrenzen, Limits einführen und zu viel von Menschen erwarten, damit wir nicht in der Freiheit des Heiligen Geistes anbeten können. Er will uns heimlich unseres Landes berauben, das eigentlich schon uns gehört. Deshalb sollten wir unsere Zelte weiter spannen und mehr von Gott erwarten. Wie ich es schon 2018 in „Ich worshippe jetzt!“ auf Seite 198 von Lilo Keller zitiere, wird „der Demütige“ das Schwert Gottes erhalten, um in seiner Autorität zu wirken. „Demütig sein heißt, mich mit meinem ganzen Sein und Haben von Gott abhängig zu machen“. Ich komme irgendwie immer wieder darauf zurück. 

Ich wünsche uns allen neue und echte Inspirationen, die jede Worshipzeit zu einem einzigartigen Erlebnis werden lassen, das Gott den totalen Zugriff auf unsre Herzen erlaubt. Ich wünsche uns gesalbte Hände und Stimmen, die alle Emotionen des Augenblicks auffangen, ja, Gottes Emotionen sichtbar werden lassen. Ich wünsche uns, dass wir die Anderen und andere uns mit den Augen Jesu zu sehen lernen.

Christian 

Die Gegenwart Gottes und die Ebenen der Anbetung

Die Gegenwart Gottes und die Ebenen der Anbetung

Kennst du das, du bist in einer tollen Gemeinde, besuchst alle möglichen Veranstaltungen und Kreise, arbeitest mit und hast doch diese tiefe Sehnsucht nach mehr von Gott? Das ist ja auch eine wunderbare Eigenschaft, wenn wir noch tiefer in die Gegenwart Gottes eindringen und mit ihm im Einklang sein möchten! Wenn wir diese Vorahnung haben, noch nicht an dem Punkt unserer eigentlichen Bestimmung angekommen zu sein, ist es dieser Heilige Durst, diese Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott. Das geht mir auch oft so und ich ermutige dich immer wieder, diese Haltung einzunehmen. So oft habe ich aber Bücher von Leuten gelesen, die eine krasse Erfahrung nach der anderen mit Gott zu machen scheinen und mich gefragt, wie ich da selbst hinkommen kann. Hast du dich auch schon einmal gefragt, was bei manchen Menschen und an manchen Orten anders läuft? Zu schnell fragen wir uns dann, ob nur ein paar wenige Auserwählte für die großen Begegnungen mit Gott berufen sind, und andere eben nur als Fußvolk eingesetzt werden! Wenn du dir machmal insgeheim auch solche Fragen stellst, kann ich dich beruhigen. Die Bibel spricht eine völlig andere Sprache!  Aus einer langjährigen Erfahrung mit durchaus etlichen ungewöhnlichen Erfahrungen habe ich an dieser Stelle auch eine gewisse Sicherheit bekommen. Wir, du und ich, sind gesegnet mit allem geistlichen Segen (siehe Eph 1,3) und haben alle das Maß Christi bekommen (siehe Eph 4,7). Die Frage ist vielmehr, wie komme ich in meine Salbung hinein und wie erhalte ich Zugriff auf diese perfekt für mich zusammengestellten Segnungen?

Gemeinsam mit meiner Frau und unserem 7-jährigen Sohn besuchten wir vor Kurzem unsere älteste Tochter Toni in Redding, Kalifornien. Sie hat dort gerade das 3. Studienjahr absolviert, und wir konnten sie endlich auf dem Bethel-Campus besuchen. In etlichen Facetime-Sessions haben wir schon viele positive Eindrücke bekommen und konnten zudem selbst ihre enorme persönliche und geistliche Entwicklung beobachten. Deshalb waren wir sehr gespannt auf tiefere Einblicke und echte Begegnungen vor Ort. Als Worshipleiter war mein Interesse an Bethel-Music natürlich auch in besonderem Maße vorhanden. Zu oft hatten mich Songs von dort schon gepackt und einen geistlichen Sturm der Liebe Gottes in mir ausgelöst. Zudem hatten immer wieder einmal Bücher aus der Feder von Bill, Brian oder Beni Johnson Einfluss auf mein geistliches Wachstum. In Kalifornien angekommen versuchten wir, neben der wertvollen Zeit mit unserer Tochter und den Ausflügen in die wundervolle Landschaft, an möglichst vielen Veranstaltungen teilzunehmen. Ob es jetzt der Unterricht für Studenten der verschiedenen Jahrgänge, eine Frauenkonferenz, Gebetsveranstaltungen, die Arbeit in den Healing-Rooms, Tonis Homegroup oder reguläre Sonntagsgottesdienste waren, immer hatte der Worship eine große Bedeutung für den Verlauf der gesamten Veranstaltung. Ganz egal ob Studenten oder ausgezeichnete Superstars der Worshipszene spielten, immer war sofort spüren, dass die gesamte Versammlung sehr schnell sehr tief in die Gegenwart Gottes eintauchen konnte. Natürlich haben wir auf deutschem Boden auch schon tolle Anbetungszeiten erlebt und sogar manche davon auch selbst gestaltet. Ich wurde aber den Eindruck nicht los, dass es in der Bethel-Church irgendwie leichter und intensiver vonstatten ging, was sicherlich zum Teil auch an der Salbung eines Bill Johnson und an der großen Ansammlung internationaler Studenten mit der tiefen Sehnsucht nach Gott lag. Trotzdem war meine Begeisterung kaum mehr zu bremsen und ich versuchte, alles in mich aufzusaugen.

An einem Abend war ich mit Toni auf einer Gebetsveranstaltung des 2. Jahrgangs der BSSM, von deren Studenten sie einige betreut. Während des Worships war die Stimmung hervorragend. Toni und Laura, ihre kanadische Freundin, spürten dann, wie eine Welle der Gegenwart Gottes über sie kam und legten mir die Hände auf den Rücken. Mit einem Mal fand ich mich seitlich auf dem Boden liegend wieder. Diese Welle, gefüllt mit der Liebe Gottes überlief mich, sodass ich plötzlich vor Freude übersprudelte. Ich lag ungelogen etwa 2,5 Stunden auf dem Boden und konnte nicht aufhören mich zu freuen und aus tiefster Seele zu lachen. Dabei durchströmte mich ein Friede, und ich konnte auf einer persönlichen Ebene mit Jesus kommunizieren, wie ich es zuvor noch nicht erlebt hatte. Bilder und Eindrücke prasselten auf mich nieder, alle in einer besonderen Klarheit. Ich war wirklich berauscht von der Liebe Gottes. Dieses Erlebnis war einfach wundervoll! Ich war auch nach Stunden noch so wackelig auf den Beinen, dass ich auf dem Rückweg lieber nicht selbst Auto gefahren bin. Vielleicht kommt dir das jetzt etwas seltsam vor, ich hatte ähnliche Erlebnisse im Ansatz bereits früher gemacht, nur war das dieses mal von einer ganz anderen Intensität. Was war da also los? Wieso konnte ich dort so gut loslassen, mich in die Arme Jesu sinken lassen, ihm zujubeln, jede Scheu oder Scham ablegen und nur mit ihm zusammen sein?

Bei längeren Nachsinnen und Meditieren dieser Frage und nach dem Durchdenken verschiedener Erfahrungen und Erkenntnisse, formte sich langsam ein Bild: Wie ich ja schon in meinem Buch „Ich worshippe jetzt!“ ausführlicher beschreibe, spielt das biblische Vorbild der himmlischen Stiftshütte, die Mose nach genausten göttlichen Vorgaben nachbauen ließ, auch für unsere heutige Anbetung eine entscheidende Rolle. Wenn du es noch nicht gelesen hast, empfehle ich dir sehr, das Kapitel 6 „Das Basislager der Anbetung – die Stiftshütte“  zu lesen, damit du ein tieferes Verständnis von dem bekommst, was ich gleich sagen werde. Grob gesagt, gibt es 1. den eingezäunten Außenbereich, den Vorhof, 2. den Großen Vorraum in der Stiftshütte, das Heiligtum und 3. den kleinen Hauptraum im Zelt, das Allerheiligste. Diese Bereiche kennzeichnen die Gegenwart Gottes auf verschiedenen Ebenen. Gläubige Israeliten konnten sich entscheiden, durch das Tor in den Bereich des Vorhofs einzutreten. Dort wurden ihre fehlerlosen Tiere als tadellose „Sündenböcke“ auf dem Brandopferaltar geopfert. Außerdem befindet sich noch ein Waschbecken, das aus den Spiegeln der Frauen gemacht wurde, im Vorhof, an der sich die Priester vor dem Eintritt in die Stiftshütte wuschen. Die Stiftshütte wurde in sämtlichen Details zum Vorboten dessen, was Jesus für uns werden sollte. Alle Elemente der Stiftshütte stellen auf irgend eine Weise Jesus dar. So finden wir auch sofort die biblischen Aussagen „Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden…“ (siehe Joh 10,9), oder Jesus ist „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ (siehe Joh 1,29) und Jesus ist derjenige, der uns “lebendiges Wasser“ gibt, das jeden Durst stillt (siehe Joh 4,10-14) – passend zum Vorhof. In den Vorhof zur Stiftshütte konnten alle Israeliten eintreten. Sie brachten nach ihren Möglichkeiten Opfer dar, damit ihre Schuld gesühnt wurde und konnten völlig ohne eigene Leistung rein gewaschen wieder gehen. Unser Lobpreis stellt diese erste Ebene der Gegenwart Gottes dar. Wir treten bewusst in seine Gegenwart ein und rufen uns mit Liedern und Gebeten in Erinnerung, was Jesus alles für uns getan hat. Dadurch, dass er sein tadelloses Leben für uns gab, können wir ohne Schuld vor Gott treten. Wir sind „die Gerechtigkeit Gottes in Christus“ (siehe 2Kor 5,21). Wir besingen im Lobpreis auch, was er gerade tut und welche Verheißungen noch auf die Erfüllung in unserem Leben warten. Dabei drücken wir lautstark unsere Gefühle aus und Proklamieren im Glauben seinen Sieg über unser Leben. Genau wie David kommen wir wahrhaftig und aus tiefstem Herzen zusammen. Auf dieser Ebene sind wir in lebendigen Gemeinden häufig unterwegs und es macht große Freude mit anderen Gläubigen im Lob zu verschmelzen, Eins zu werden. „Wo zwei oder drei in seinem Namen zusammen sind, da ist er mitten unter ihnen“ (siehe Mt 18,20) ist eine echt biblische Verheißung. Dieses Bewusstsein drücken wir im Glauben aus, wobei Glaube nicht zuerst an Gefühle geknüpft ist. Es ist ein „Überzeugt sein von Dingen, die wir nicht sehen“ (siehe Hebr 11,1). Während wir uns unserer übernatürlichen Reinigung bewusst werden, können wir, wie die Priester im Vorhof, an der Spiegelung im Waschbecken erkennen, wie Jesus in uns lebt und wir in ihm. Hier wird eines der größten Geheimnisse der Bibel entlüftet. Im Vorhof tun wir das, was wir können, Gott mit dem, was wir haben anzubeten. Es bedarf nur unserer bewussten Entscheidung.

Was im Volk Israel nur den Priestern vorbehalten blieb, war der Eintritt in die Stiftshütte. Da wir alle im neuen Bund zur „königlichen Priesterschaft“ (siehe 1 Petr2,9) gehören, dazu hatte ich ja letztes Mal bereits geschrieben, haben wir durch Jesu Tod und Auferstehung freien Zugang zu dieser Ebene. Im Inneren der Stiftshütte ist es viel ruhiger und beschaulicher. Das ansonsten komplett abgedunkelte Zelt wir durch die Menora erhellt. Dieser ca 1,5m hohe siebenarmige Leuchter brannte Tag und Nacht mit Öl und war aus einem massiven Stück getriebenen Goldes hergestellt. Die Menora stellt die Heiligkeit Gottes dar, während das Feuer und das Öl in der Bibel auch ein Symbol für den Heiligen Geist sind. Im Buch der Offenbarung wird dann symbolisch von den 7 Gemeinden als Leuchter gesprochen, während Jesus mitten unter ihnen ist. In „Ich worshippe jetzt!“ hatte ich die Vermutung geäußert, dass es sich bei Jesus symbolisch dabei um den Schaft der Menora handeln könnte, der alle Gemeinden trägt und durch den aller geistlicher Segen und die Salbung des Öls kommen. Direkt gegenüber steht dann auch noch der Schaubrottisch. Auf diesem vergoldeten Tisch lagen 12 Brote, für jeden Stamm Israels eines. Im Heiligtum begegnete der Priester Gott im Gebet. Jesus bezeichnete sich selbst auch als „das Brot des Lebens“ und gab im sogenannten letzten Abendmahl dem Brot als seinem Leib, dem Leib des Passa- oder Opferlammes, eine herausragende Bedeutung. Auf dieser Ebene der Anbetung steht die direkte Gemeinschaft und Begegnung mit Jesus im Vordergrund. Anbetung wird plötzlich leicht, weil sie nun völlig aus der Salbung heraus fließen kann. Wir staunen darüber, wie Gott ist und würdigen seine Gegenwart mit ehrerbietenden Gesten. Entgegen unserem dringenden Bedürfnis, Gott zu dienen, beginnt er, uns zu stärken, versorgen und zuzurüsten. In dieser Phase der Anbetung ist es auch äußerst passend, wenn wir das Abendmahl zu uns nehmen. „Durch seine Wunden sind wir geheilt“ (siehe Jes53,5) , Jesus gab seinen Leib, damit wir auf allen Ebenen in Körper, Seele und Geist heil sein können. Der Feind wird damit in seine Schranken verwiesen. In tiefer Gemeinschaft mit Jesus, in die uns der Heilige Geist leitet, werden wir dann auch neu mit den Gaben des Geistes ausgerüstet, durch die wir die Früchte des Geistes hervorbringen können. Auf diese Ebene der Anbetung kann dich kein Lobpreisleiter bringen, du musst dich selbst vom Heiligen Geist dort hinführen lassen. Doch ist es wichtig, dass genau dieser Schritt in Veranstaltungen auch auf der Bühne, von der Band oder dem Leiter gegangen wird. Wir kommen zusammen, ums uns gegenseitig zu ermutigen, uns von Gott berühren zu lassen. Nicht für jeden ist das zu jeder Zeit gleich leicht möglich. Es ist die Zeit für das Innehalten und den Dialog mit Jesus. Zu komplizierte Textpassagen und zu ablenkende Darbietungen von den Musikern würden diese Phase deutlich erschweren und den Fokus von Jesus zurück auf uns richten. Es ist sehr hilfreich, wenn man von der Welle des Lobgesangs getragen wird, sich fallen lassen kann und in die unsichtbare Welt der Gegenwart Gottes eintreten kann. Das fiel mir in Redding so leicht, wie in meinem ganzen Leben noch nicht! Dort wurde Worship so angeleitet, dass die Salbung mit Leichtigkeit spürbar wurde und ich prompt in diese unsichtbare Ebene gezogen wurde. Sicherlich half dabei auch, dass eine große Freiheit vorhanden war, worin sich niemand daran störte, auf welche Weise du deiner Begegnung mit Gott Ausdruck verleihen konntest. Es ist sehr unterschiedlich, wie Gott zu jedem einzelnen spricht. Die für unsere westliche Welt eher ungewöhnlichen gewordenen biblischen Ausdrucksformen des zu Boden-Fallens, Zitterns, Lachens, in Sprachen-Betens … sind dabei völlig authentisch, gut und meiner Meinung auch erstrebenswert aber nicht unbedingt notwendig. Jeder darf so auf Gott reagieren, wie der Heilige Geist ihn führt. Das ist auch Propheten und Aposteln so gegangen. Ich kann in solchen Fällen immer den Frieden Gottes spüren, das bestätigen auch sehr viele andere Personen, mit denen ich mich ausgetauscht habe. Das Ziel unseres Lobpreises ist immer diese innige Gemeinschaft mit Gott. Wenn wir darin verharren wird er sich auf irgend eine Weise in seiner Herrlichkeit zeigen. An der Grenze zum Allerheiligsten steht dann noch dieser kleine Räucheralter. Dort verbrannte der Priester Weihrauch und andere Harze, und der Rauch füllte das Allerheiligste. In Offenbarung 8,4 steht, dass „der Duft des Räucherwerks zusammen mit den Gebeten der Gläubigen aus der Hand des Engels zu Gott empor“ steigen. Auf der Ebene der Salbung empfangen wir dann die richtigen Worte, die wir als Segen über Menschen aussprechen können. Hier machen wir uns völlig Eins mit dem Willen Gottes und er liebt es wie einen herrlichen Duft!

Die Ebene der Herrlichkeit ist die Ebene, wo Engel im Auftrag Gottes zu uns kommen, Zeichen und Wunder geschehen, weil das Gottes Natur ist. Es ist seine Normalität! Es ist die Zeit, in der wir Manifestationen seiner Herrlichkeit erleben dürfen.  Das Allerheiligste, in dem die Bundeslade stand, verkörperte diese Herrlichkeit Gottes. Zwei Seraphim-Engel standen auf dem Gnadenthron, dem massiv goldenen Deckel der Bundeslade. Wusstest du, dass Jesus auch als Gnadenthron bezeichnet wurde? Das in Rö 3,25 verwendete Wort „hilasterion“ für „Sühneopfer“ ist das gleiche Wort, das als „Sühnedeckel“ oder „Gnadenthron“ übersetzt wird. Dort wurde das Blut des Opferlammes hingespritzt. Vor dem Thron Gottes ist das Blut Jesu und damit seine ruhmreiche Rettung unseres Lebens allgegenwärtig. Jesus ist der neue Hohepriester, und er tritt bei Gott für uns ein. Nicht dass er Gott überreden müsste, uns Gutes zu tun. Beide sind derart im Einklang, dass sie sicher häufig lachen und sich freuen, wenn sie veranlassen, dass uns wieder einmal geholfen wird. Wir müssen verstehen, wie sehr sich der dreieinige Gott danach verzehrt, Gemeinschaft mit uns zu haben! Er ist die mächtigste, würdevollste und bedeutendste Person aller Zeiten und der ganzen Welt. Ohne ihn wäre nichts! Und doch opferte er alles, um mit uns Gemeinschaft zu haben!!! Ich hatte vor Jahren einmal eine ganz seltsame Vision, während ich meine an Demenz erkrankte Großmutter im Altenheim besuchte. Als meine Oma meine Hand ganz fest hielt und nicht mehr loslassen wollte, hörte ich Gott ungefähr so zu mir reden, „genau so und noch viel größter ist meine Sehnsucht nach Gemeinschaft mit dir“. Als ich das in meiner Gemeinde während der Worshipzeit als Zeugnis weitergab, erlebte ich aber ein blaues Wunder. Der beliebte Gastsprecher des Gottesdienstes machte sich öffentlich über mich lustig und widersprach mir, indem er sagte, dass wir Gott nicht mit einer an Demenz erkrankten Oma vergleichen dürfen. Das hat mich beschämt und ich habe an mir und dieser Vision gezweifelt. Ich gebe auch ganz offen zu, dass die heilige Persönlichkeit Gottes so garnicht mit einer verzweifelt nach uns greifenden Hand zusammenzupassen scheint. Und doch erlebe ich zunehmend, wieviel größer Gottes Leidenschaft für uns ist, als ich jemals verstehen kann. Was unterscheidet denn unseren Gott von den imaginären Gottheiten anderer Religionen? Unser Gott hat sich auf unsere menschliche Ebene begeben, alles Leid und jede Not am eigenen Leib erlebt, um das alles zu überwinden und uns zu retten. Aus einer erhabenen Position heraus wäre das viel leichter gewesen. Aber zu wissen, dass Gott uns versteht, mitfühlen kann und dennoch an unserer Seite steht, geht viel besser, wenn wir Jesus vor Augen haben. Sich verletzbar zu machen, scheint auch nicht meine Lieblingstätigkeit zu sein. Und doch hat Jesus uns den Auftrag erteilt, in die ganze Welt zu gehen und die gute Nachricht von ihm zu verkünden. Wieviel Liebe würden wir für die Menschen da draußen aufbringen, wenn wir nicht auch in ihrer Welt leben würden, sondern plötzlich auf einer Ebene der Erhabenheit und Übermacht unterwegs wären. Sicher, das sind wir ja nominell auch! Unseren Dienst werden Zeichen und Wunder begleiten. Ich kann mir aber trotzdem nicht einfach alles nehmen, worauf ich gerade Lust habe. Unsere Haltung sollte zutiefst von Demut geprägt sein, was bedeutet, dass wir nichts können, Jesus hingegen alles kann. Wir sind auf Empfang und können weitergeben. Genau darum geht sie ja in Anbetung! Könnte es sein, dass diese Leidenschaftliche Liebe und dieses Mitgefühl Gottes uns gegenüber auch unseren Dienst enorm beleben würden? Ohne Liebe ist alles nichts! Ich durfte im Übrigen am Sterbebett meiner Großmutter, als alle Ärzte schon längst gesagt hatten, sie sei klinisch tot und könne nichts mehr wahrnehmen, von Gottes Herrlichkeit zu ihr sprechen. Ich sagte ihr, dass sie keine Angst haben müsse, weil in der ewigen direkten Gegenwart Gottes kein Leid mehr vorhanden sein wird und ihr langes Leiden endgültig vorüber sein würde. Ich sprach von der Liebe Gottes und meine Oma hatte für 2 Sekunden einen klaren Blick und drückte meine Hand, bevor sie wieder ins scheinbare Nichts versank. Sein Herz war auch in dieser scheinbar unerträglichsten aller Stunden für sie bis zum Anschlag geöffnet!

Anbetung nach dem Vorbild der Stiftshütte wird unsere Gemeinden verändern, sie wird unser Leben verändern und uns auf andere Ebenen der Begegnung mit Gott führen. Ich sehne mich danach, ja, ich habe unglaublichen Durst nach dieser Gegenwart und der Herrlichkeit Gottes. Ich möchte nicht ständig davon abhängig sein, dass irgendwelche christlichen Superstars mir ihre Gunst erweisen und ich einen Schimmer ihres göttlichen Glanzes abbekomme. Gott will direkte Begegnungen mit dir und mir! Seine Herrlichkeit ist uns zugänglich!  Was, wenn wir diese Ebenen bewusst in die Planung unserer Anbetungszeiten einbauen würden? Wenn wir nicht durch ein paar Lieder hetzen und vor und nach jedem Lied die Gemeinde mit unseren Gedanken überschütten würden, sondern Raum für die echte Begegnung mit Gott lassen würden? Was, wenn wir dem Heiligen Geist die Leitung übertragen würden und das Recht, unser sauber geplantes Programm auf den Kopf zu stellen? Ja, das fordert mich auch heraus! Was, wenn wir das jeden Tag in unserem stillen Kämmerlein erleben können? Ich bin mir sicher, dass genau diese Haltung uns in Redding so tief in Gottes Gegenwart geführt hat. Lass dich einfach mal drauf ein, wenn der Heilige Geist dich führen möchte! Nimm dein Instrument oder starte deine Playlist mit gesalbten Liedern und tritt in diese wundervolle unsichtbare Welt ein. Gott redet in deine Gedankenwelt und deine Phantasie hinein. Seine Stimme ist liebevoll! Seine Worte verbreiten Frieden und haben doch Autorität! Er will dich ermutigen und hat nur Gutes für dich im Sinn! Gott kennt den Ort und die Zeit für deine Durchbrüche! Bitte ihn um Beschleunigung und Verdopplung und mach dich gefasst, es könnte wundervoll werden! Wenn du einen Hinweis von Gott bekommst, ergreife ihn! Wenn Gott dich auffordert, etwas zu tun, mache es! Manchmal ist es auch notwendig, eine geistliche Handlung durchzuführen. Während eines sehr starken prophetischen Gebetes für mich in den Healing-Rooms der Bethel-Church forderte mich der Mitarbeiter plötzlich auf, ein imaginäres Schwert so richtig haitisch vom Boden aufzunehmen. Ich habe mich drauf eingelassen und gespürt, dass eine Veränderung in mir vor sich geht. Erstaunlich! Wenn Gott dir ein Wort zuspricht, nimm es und sprich es laut aus. Manchmal muss es auch in der unsichtbaren Welt gehört werden, damit Dinge in Bewegung kommen. Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig ermutigen, dich danach auszustrecken, in die tieferen Ebenen der Gegenwart Gottes vorzudringen. Ich jedenfalls will mich mit allem was ich bin und habe danach ausstrecken. Ich spreche die Fülle seines Segens über dir aus und spreche auch Schutz für alle Anbeter aus. 

Christian 

Aus der Gegenwart Gottes heraus leben – mit Soaking

Aus der Gegenwart Gottes heraus leben – mit Soaking

In meinem Seminar am Freundestag von „Einsatz Leben“ am 05.11.22 in Heuchelheim, kam ich mit den Seminarteilnehmern in ein sehr offenes und ehrliches Gespräch. „Es ist nicht immer so leicht, auch im Alltag mit Gott zu connecten, die Liebesbeziehung aktiv zu leben und im Dialog zu bleiben“, konstatierten wir betroffen. Selbst gestandene Anbetungsleiter berichten zuweilen von ihrer lieben Not, wenn die Stürme des Lebens, der Leistungsdruck und die Bedürfnisse der geliebten Menschen einem gerade wieder alles abverlangen. Anbetung scheint eine der meist angefochtenen Herzenshaltungen überhaupt zu sein. Woran könnte das liegen?

Sehr spannend ist in diesem Zusammenhang, wenn wir uns Hesekiel 28 genauer anschauen. Dort wird der König von Tyrus mit dem Stolz Satans verglichen. Hesekiel 28,13b: Deine kunstvoll hergestellten Tamburine und Flöten waren bei dir; am Tag deiner Erschaffung wurden sie bereitet” Aus den Worten “Tamburine” und “Flöten” können wir eine Ahnung davon erlangen, dass Satan als himmlischer Hohepriester diente und dort die Anbetung Gottes leitete. Wenn er als „schützender Cherub“ beschrieben wird, bekommen wir ein Gefühl von seiner damaligen Position und  Macht. Er, der so gerne alle Anbetung für sich selbst beanspruchen möchte, kennt sich mit dem Herzen eines Anbeters viel besser aus, als uns oft bewusst ist. Ablenkung, Stress, emotionale Schieflagen, Angst, Selbstverdammnis und andere selbstzerstörerische Einflüsse auf unser Leben sind sein Geschäft. Er setzt alles daran, dass wir unsern liebenden Gott nicht anbeten, weil er weiß, welche Kraft davon ausgeht. Ich würde behaupten, er fürchtet sich davor – zur Recht! 

Aus diesem Grund kamen wir im Seminar zu der Erkenntnis, dass es von sehr großem Wert sein müsste, einen Lebensstil zu kultivieren, der sich am Königreich Gottes orientiert. Wie David wollen wir gerne in allen Lebenssituationen in der Lage sein, Gott zu danken, uns ihm anzuvertrauen und ihm nahe zu sein. Was war aber Davids Geheimnis? Der Rabbiner Yonathan Eibeschütz kam zu der Erkenntnis: „Davids Geheimnis liegt in der Harfe“. In Psalm 49,5 schreibt er:  Ich selber neige mein Ohr der Spruchrede (Gottes), löse selbst mir mit der Harfe mein Rätsel. Wann immer er tiefer in die Gegenwart Gottes treten wollte, half ihm seine Harfe. Für ihn waren die Zwiesprache mit Gott und prophetisches Handeln scheinbar nahe an Anbetungsmusik geknüpft. So wird in 1. Chronik 25 beschrieben, wie alle seine großen priesterlichen Anbetungsleiter sowohl Propheten oder Seher waren, als auch Musiker, die ihr Amt mit Instrumenten und Gesang ausübten und Lieder zum Lob Gottes schrieben. David hatte einen Lebensstil kultiviert, der seine Kraft aus der Begegnung mit Gott an stillen Orten zog. Musik war ihm dabei stets ein erwünschtes Hilfsmittel, dort im Geist hinzugelangen. Auch Elisa verlangte ja nach dem Saitenspieler, als er auf den dringlichen Wunsch des Königs den Rat Gottes einholen sollte. 

„Soaking“ ist ein moderner Begriff für das Verweilen an diesen stillen Orten. Dort, wo wir uns ganz auf die Gegenwart Gottes konzentrieren und unsere Sinne nach ihm ausstrecken, kann unser Körper ruhen. Im Soaking soll unser Herz in Einklang mit dem Wirken des Heiligen Geistes gelangen. Wir lernen dort, mit den Augen des Herzens zu sehen. Der Heilige Geist möchte so gerne liebevoll in unsere Vorstellungskraft hineinsprechen und uns Visionen, Eindrücke oder Worte schenken, die uns das Herz Gottes zeigen. Soaking bedeutet zu Deutsch: aufsaugen. Wie ein trockener Schwamm wollen wir uns mit der Liebe des Vaters vollsaugen und davon überwältigt sein. Das Ziel von Soaking ist immer die Intimität mit Gott.

Im Folgenden möchte ich kurz eine effektive Methode schildern, wie wir diese Soaking-Zeiten kultivieren können:

1. Komm zur Ruhe 

Wenn David in Psalm 62 schreibt: „meine Seele ist Stille vor Gott“, macht er deutlich, dass er eine meditative Herzenshaltung eingenommen hat, die sich einfach nur nach Gott sehnt. Er schickte alles, was ihn davon ablenken wollte, einfach von sich weg. Genauso wie David können wir uns vom Heiligen Geist tiefer in die Gegenwart Gottes führen lassen. Dazu ist es aber notwendig, alle Ablenkungen, alle Einwände und störenden Gefühle zur Seite zu schieben. In der Ruhe liegt dabei sprichwörtlich die Kraft. 

2. Fokussiere dich 

Für David gab es nichts wichtigeres, als ein Leben lang im Haus des Herrn zu bleiben und seine Schönheit zu meditieren (Ps27). Schönheit meint an dieser Stelle die Heiligkeit und Güte Gottes. Wenn du ruhig vor Gott kommst, kannst du dir einfach vor Augen malen, wie sehr Er dich liebt und was Er alles für dich getan hat. Sinne über seine Namen nach und lasse seine Güte in dir lebendig werden. Dabei solltest du immer frohe Erwartungen haben, denn Gott meint es ja immer gut mit dir! Sei dabei nicht überrascht, wenn der Heilige Geist dir plötzlich tiefe Gefühle, Sehnsüchte, überschwängliche Freude oder einen tiefen Frieden schenken möchte. Erlaube es ihm einfach. 

3. Ausstrecken und suchen 

Jetzt kommt der eigentliche Soaking-Moment: David beschreibt diesen Prozess in Psalm 84: „meine Seele sehnte sich nach den Vorhöfen, nun jubelt mein Herz“. Das Bild des sich vollsaugenden Schwamms wird in der Bibel mit der Wüste, die nach frischem Wasser dürstet, ausgedrückt. Mit dieser frohen Erwartung seines Segens kannst du alles aufsaugen, was Gott dir schenken möchte. Dabei ist es wichtig, dass du dich ihm ganz öffnest. Die Herausforderung könnte an dieser Stelle sein, völlig die Kontrolle abzugeben. Das kannst du auch einfach Stück für Stück erweitern. Wie könnten wir etwas vor Gott zurückhalten. Zwei sich liebende Personen können diese Liebe nur ausleben, wenn sie sich völlig vertrauen und gegenseitig öffnen. Genauso ist es mit Gott. Er will tiefer in die Liebesbeziehung mit dir eintreten, dich sozusagen in die Arme nehmen. Er kennt deine Bestimmung und möchte dich genau an diesen Ort führen. 

4. Auf Gott reagieren 

Häufig wird beim Abendmahl der Psalm 34 zitiert: „schmeckt und sehet, wie freundlich der Herr ist, gesegnet ist, dessen Zuflucht der Herr ist“. Dabei sind Soaking-Begegnungen mit Gott auch geradezu prädestiniert für diesen Ausdruck. Wir dürfen nicht annehmen, dass Gottes Gegenwart immer zu allen Zeiten und an allen Orten gleich intensiv ist. Seine Gegenwart kommt in Wellen. Wenn du in Gottes Gegenwart verharrst und empfindsam für den Fluss des Heiligen Geistes bist, wirst du spüren, wie er all deine Barrieren durchbricht und immer tiefer in dein Herz kommt. Du kannst ruhig mit allem, was du bist (Körper, Seele, Geist) darauf reagieren, wenn Gott dir sein Herz zeigt. Lasse seine Gegenwart in dir lebendig werden. Die Sprache der Liebenden ist oft leise und sehr bildlich. Du kannst nun freudig seine Gegenwart erwidern. 

Worshipsongs oder die Klänge eines Instrumentes können, wie oben bereits geschildert, eine große emotionale Hilfestellung leisten, wenn wir in der Gegenwart Gottes stille werden wollen. Auch das Gebet in Sprachen katapultiert uns dort hin. Wir sollten aber beachten, dass oftmals das Empfangen von Gott bei permanentem Gebet (auch Sprachengebet) unsererseits gehindert werden kann. 

Auch das Wort Gottes hilft uns, tiefer in die Gegenwart Gottes zu gehen. Der Heilige Geist liebt es, wenn er uns Bibelstellen beleuchten kann. Achtung, auch hier ist es wichtig, kein Leistungslesen zu praktizieren. Lieber sollten wir Bibelstellen Wort für Wort auf der Zunge zergehen lassen, sie langsam zerkauen. Vielleicht will dich der Heilige Geist mit in die ursprüngliche Situation nehmen und das Herz der damaligen Autoren zeigen. Wenn er mit bestimmten Wort zu dir spricht, in deine derzeitige Situation hinein, halte sie fest, bleib genau da. 

So, wie wir lernen, uns in das Herz Gottes hinein zu lehnen, synchronisieren wir uns mit dem Rhythmus des Himmels. 

Unser Ziel ist: wie im Himmel so auf Erden! Lehnen bedeutet dabei, sich biegen oder schief machen. Es ist eine Gewichtsverlagerung die auf die Hilfe einer uns stützenden Person angewiesen ist. Dabei entspannen wir im Vertrauen und der Sicherheit unseres Liebenden Vaters.  

Wenn wir uns an sein Herz zurücklehnen, empfangen wir in seiner Herrlichkeit, damit wir uns wieder nach vorne lehnen können und in seiner Autorität wirken. Jesus will dir ein Leben in Fülle geben, du empfängst es in der Intimität mit Gott. Intimität mit ihm führt zum Segen!

Empfange seine geistliche Erfrischung und Erbauung, übernatürliche Kraft und frische Offenbarungen. Höre seine Stimme und lasse dich in seine Geheimnisse einführen. Seine Salbung will deine geistliche Autorität erhöhen, du wirst beim Soaking mit der Kraft Gottes vollgeladen. Daraus können Durchbrüche resultieren, durch die du Hindernisse überwindest. Er hat die Fülle seiner Segnungen für dich, die dich in die Freiheit führen wollen. 

In 1.Petrus 2,9 heißt es: Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation und Personen aus Gottes Eigentum. Dies alles sind wir tatsächlich, damit wir Gottes Exzellenz proklamieren können. In Offenbarung 5 lesen wir, dass das auch bis in alle Ewigkeit so bleiben wird. 

Was ist also unser Auftrag? Wir sollen der Welt die Herrlichkeit und Erhabenheit Gottes zeigen. Wir sind herausgerufen, seine Kraft, Güte und Liebe zu demonstrieren und berufen, den Himmel auf die Erde zu bringen. Wir sind beides zugleich: Könige und Priester. Priester dienen vor Gott mit ihrer Anbetung. In der Stille bringen sie ihre Opfer. Könige konzentrieren sich aufs Herrschen und Regieren, indem sie Verordnungen für ihr Gebiet erlassen. Unsere Identität als königliche Priester ist dabei entscheidend, weil wir immer in Balance dieser beiden Positionen leben müssen. Als Priester dienen wir Gott im Stillen. In der Intimität sehen wir sein Gesicht und hören seine Stimme. Als Könige wissen wir Gott in seiner Autorität und Gunst hinter uns, wir können sein Königreich erweitern. Wir regieren, indem wir den Leuten in Liebe dienen und dabei die Werke des Feindes zerstören. Was wir im Stillen empfangen haben, sollen wir in der Welt freisetzen (den Feind vertreiben und das Königreich ausbauen).

Es ist ein wichtiges Prinzip im Königreich, dass alles empfangen werden muss. Wir können nichts archivieren oder für später aufheben. Wir sehen, dass das Maß, indem wir vom Himmel empfangen, das Maß unserer Regentschaft im Leben steuert. Das ist ein wichtiger Schlüssel für einen Königreich-Gottes-Lebensstil. 

Auszubrennen bedeutet, dass wir oberhalb des  Levels dienen, auf dem wir empfangen! David ging es immer um Intimität mit Gott. Es zog ihn nicht zu seinem eigenen Thron, sondern zu Gottes Thron. So wurde er von Herrlichkeit zu Herrlichkeit geführt. 

Lass dich von Gott durch Erneuerung deines Denkens transformieren. Der stille Ort, ist der Ort der Veränderung. 

Das WorshipNetzwerk war am 05.11.22 am Freundestag von “Einsatz Leben“ zu Gast und leitete in den Hauptveranstaltungen die Besucher im Worship an. Es Spielten A. Weigel, E. Ludwig, D. Marx, S. Marx und C. Weiß. Ich leitete mittags außerdem das Seminar zum Thema. Zur Erarbeitung half mir die Lektüre von: Paul Yadao – Soaking in God’s presence. Am Sonntag , 06.11.22 spielten wir dann außerdem noch im Gottesdienst der Ev. Stadtmission in Butzbach. Dort sprang K. Weiß am Bass ein. Von dort stammt das Titelbild. Es war ein bewegendes Wochenende, danke an alle!

Christian

Hier ein Psalm, den mir Gott heute aufs Herz gelegt hat. Vielleicht möchtest du ihn beten. 

Psalm 

1 Für den Dirigenten. Auf beschwingte Weise zu begleiten. Von den Korachitern. Ein Psalm. 2 Wie schön sind doch deine Wohnungen, allmächtiger HERR! 3 Ich sehne mich von ganzem Herzen, ja, ich verzehre mich vor Verlangen nach den Vorhöfen am Heiligtum des HERRN. Mit Leib und Seele juble ich dem lebendigen Gott zu. 4 Selbst der Spatz hat ein Zuhause gefunden, die Schwalbe ein Nest für sich, wo sie ihre Jungen versteckt hat – nämlich bei deinen Altären, du allmächtiger HERR, mein König und mein Gott. 5 Glücklich zu nennen sind alle, die in deinem Haus wohnen dürfen, sie werden dich für immer preisen. // 6 Glücklich zu nennen ist, wer seine Stärke in dir gefunden hat, alle die, deren Herz erfüllt ist von dem Wunsch, zu deinem Heiligtum zu pilgern. 7 Durchqueren sie das Tal der Dürre, so wird es durch sie zu einem Ort mit Quellen, und auch der Herbstregen schenkt dem Tal wieder Fruchtbarkeit. 8 Sie empfangen auf Schritt und Tritt neue Kraft, bis sie dann vor Gott auf dem Berg Zion stehen. 9 HERR, du allmächtiger Gott, höre mein Gebet, schenk mir ein offenes Ohr, du Gott der Nachkommen Jakobs! // 10 Achte doch auf unseren König, der uns Schutz bietet, o Gott, ja, blicke wohlwollend auf den, der von dir gesalbt wurde! 11 Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als tausend andere sonst. Ich will lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes als dort zu wohnen, wo die Gottlosigkeit herrscht! 12 Denn Gott, der HERR, ist unsere Sonne, er beschützt uns wie ein Schild. Gnade schenkt der HERR, und er lässt uns zu Ehren kommen. Denen, die aufrichtig ihren Weg gehen, enthält er nichts Gutes vor. 13 Allmächtiger HERR, glücklich zu nennen ist der Mensch, der auf dich vertraut!

In Gottes Gegenwart Heilung empfangen

In Gottes Gegenwart Heilung empfangen

Die unsichtbare Welt ist in Aufruhr!  Regelmäßig nehmen meine Frau und ich derzeit an sogenannten weltweiten „Online-Prayer-Meetings“ teil, die eine solche Kraft freisetzen. Neben der erneuten Welle der Gnade, die wir seit ein paar Jahren auf der ganzen Welt erleben dürfen, und als Folge davon scheint Gott eine Welle der Heilung über die ganze Welt schwappen zu lassen. „Global Awakening“ und „Go2020“ haben diesen Mai als „month of miracles“ ausgerufen. Glaubst du, dass Jesus heute noch heilen möchte?

Im Worship singen wir Lieder zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Immer wenn es uns gelingt, über den technischen Aspekt des Singens und Spielens hinauszukommen, hat Gott die Möglichkeit, mit seiner Gegenwart auf uns zu kommen. Bitte versteh mich nicht falsch: Ich glaube auch, dass seit dem Moment, in dem ich Jesus mein Leben übergab, der Heilige Geist in mir wohnt und ich gerettet und gerecht bin. Seit meiner Taufe im Heiligen Geist hat eine zusätzliche Aktivierung stattgefunden und ich konnte einige Gaben und Früchte des Geistes in meinem Leben bestaunen. Und dann gibt es immer wieder diese Momente, in denen der Heilige Geist „auf“ uns kommt, damit wir anderen dienen können. Worship ist für mich dabei die Konstante im Prozess. Gott thront über den Lobgesängen seines Volkes, weshalb Anbetungsmusik eine derartige Kraft in sich tragen kann. Obwohl wir Gott segnen und ehren wollen, segnet er uns auch zurück, wow!

In Apostelgeschichte 10,38 wird sehr kompakt berichtet, wie Jesus die Gegenwart des Heiligen Geistes scheinbar permanent auch auf sich hatte: „38 Jesus von Nazaret wurde von Gott mit dem Heiligen Geist gesalbt und mit Kraft erfüllt und zog dann im ganzen Land umher, tat Gutes und heilte alle, die der Teufel in seiner Gewalt hatte; denn Gott war mit ihm.“ (NGÜ) Das beschreibt im Grunde ebenso seinen Auftrag an die Jünger: „Geht und verkündet: ›Das Himmelreich ist nahe.‹ 8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Was ihr umsonst bekommen habt, das gebt umsonst weiter.“ (Mt 10,7-8 NGÜ).

Ich teile nicht die Meinung mancher Theologen, dass dies nur für die 12 Jünger vorgesehen war. Schon in der Bibel werden wir eines Besseren belehrt. War doch z.B. Paulus keiner der 12 Jünger, obwohl er all die Dinge bewirkte. Er wirkte in der Autorität Gottes und wurde anschließend auch noch von den Aposteln bestätigt. Die Wirkungsgeschichte der Christenheit zeigt zudem, es passierte immer, und Gott heilt auch heute noch. Ich selbst wurde erwiesenermaßen von einem Bandscheibenvorfall geheilt, neben den vielen kleinen Heilungen, die wir regelmäßig  in der Familie erleben dürfen. Auch wurden Menschen schon durch mein Gebet oder Handauflegung geheilt. Einmal heilte der verstauchte Knöchel meiner Frau schon, bevor ich ihn richtig berühren konnte spontan. Das macht mich immer noch froh, weil ich nichts dazutun konnte. Es war Jesus! Doch das könnte durchaus noch häufiger passieren. Das hat meinen Durst geweckt! Ich will einfach mehr von dir, Jesus, in meinem Leben. Heiliger Geist, deine Kraft hat eine solche Schönheit, eine Freude und einen Frieden, dass ich deine Präsenz auf mir immer stärker erleben möchte! Der Auftrag Jesu reicht bis an die Enden der Erde, hinein in alle unerreichten Völker, er ist noch nicht erfüllt. Und das erreichen wir auch nur aus der Gnade heraus, mit der Jesus uns gerecht gemacht hat.

Dieser eine Bibelvers, macht mich seit Jahren nachdenklich: „12 Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, wird die Dinge, die ich tue, auch tun; ja er wird sogar noch größere Dinge tun. Denn ich gehe zum Vater, 13 und alles, worum ihr dann in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit durch den Sohn die Herrlichkeit des Vaters offenbart wird. 14 Wenn ihr mich in meinem Namen um etwas bitten werdet, werde ich es tun.«“ (Joh 14,12-14, NGÜ)

Wir müssen verstehen, Jesus ist ewiger Gott, der aber auf der Erde als hundertprozentiger Mensch agierte. Er war ebenso auf den Heiligen Geist angewiesen wie wir. Er tat ausschließlich, was er den Vater tun sah, so sehr besteht die göttliche Einheit (siehe Joh 5,19-20). Das ist der Grund, wieso wir so dringend vollmächtiges Gebet und Einheit mit Jesus brauchen! Das was Jesus von uns verlangt ist nicht weniger als “das Unmögliche”. In einer tiefen und intimen Beziehung mit Jesus, dem Vater und dem Heiligen Geist, werden wir immer wieder dafür ausgerüstet. Jesus hat bereits alles vollbracht, was wir benötigen, jetzt sollen wir uns von ihm segnen lassen. Und dazu sind Worshipzeiten perfekt geeignet. Wenn Gott mit uns unterwegs ist, sind übernatürliche Ereignisse einfach der Ausdruck seiner Gegenwart und seiner Gerechtigkeit. Er zeigt uns immer mehr, wie er ist, gerade so viel, wie wir verkraften können. Frucht entsteht einfach, sie wird nicht herausgepresst. In der Anbetung kommen wir in Übereinstimmung mit Gott und seiner Wahrheit. Wir tauchen in seine Liebe ein und öffnen unsere Hände.

Wie Jesaja schon prophezeite:  „Fürwahr, er hat unsere Krankheit [oder auch Leiden] getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. 5 Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.“ (Jes 53,4-5, SLT). Letzte Woche schickte mein Freund Carlos einen Bericht einer jüdischen Lehrerin herum, die in diesen alten jüdischen Schriften des Propheten Jesaja entdeckte, dass Jesus tatsächlich der versprochene Retter ist. Sie übergab ihm ihr Leben, Halleluja!

Die Frage ist: Glaubst du, dass Gott heute noch heilen möchte? Glaube ist der Schlüssel zu diesem Bankschließfach des Heiligen Geistes. Als ein Vater auf Jesus zu kam und sagte, wenn du es kannst, heile meinen Sohn, antwortete Jesus, „du sagst, wenn du es kannst?“. „Glaubst du es eigentlich? Im Glauben und der engen Beziehung zu Jesus lässt Gott uns an seinem Willen teilhaben, so unglaublich das auch scheinen mag. Glaube ist keine Theologie und auch kein Ausdruck unseres Willens. Er ist die Übereinstimmung mit Seinem Willen. Die Antwort dieses Vaters ist Mut machend: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben“. Glaube ist eine Gabe Gottes. Für uns geht es einfach darum, uns auf den Heiligen Geist einzulassen, der Gott in perfekter Weise hier auf der Erde repräsentiert. Er will uns anleiten, ermutigen, trösten.

Anstatt Gott ständig vorzuschreiben, was und wie er etwas jetzt gerade tun sollte, könnten wir auch einfach anfangen, auf seinen Ratschlag zu hören. Der Heilige Geist will uns Worte der Erkenntnis geben, die den Glauben bei Menschen zum Empfangen der Heilung freisetzen. Er zeigt uns wen er auf welche Weise heute berühren und heilen möchte. Ist das nicht großartig? Ich möchte nicht länger theologisieren, wieso eines meiner Gebete nicht spontan Wirkung gezeigt hat. Zu heilen ist Gottes Aufgabe! Ich gehe hin und sage, was ich ihn sagen höre. Seit über einem Jahr bete ich regelmäßig für einen Freund, der im Rollstuhl sitzt für Heilung. Er ist Christ und wünscht sich nichts sehnlicher. Er kam bereits zu Worshipveranstaltungen, bei denen viele vollmächtige Beter ihm die Hände auflegten. Bisher hat sich aber nichts entscheidend verändert. Das ändert aber auch nichts an der Tatsache, dass Gott Heilung für ihn möchte! So lese ich das in der Bibel. Die Antwort auf dieses vermeintliche Dilemma ist Liebe! Liebe die Menschen und Liebe Gott und liebe dich selbst! Jesus heilte alle, die zu ihm kamen. Also beten wir einfach weiter. Manchmal müssen wir uns gegenseitig ermutigen, ok. Eines Tage werden wir dann ein Fest feiern. Wie ich mir da sicher sein kann? Ich kenne Jesus und ich liebe ihn!

Wenn du bis hierher durchgehalten hast, diesen Artikel zu lesen, scheint dir wirklich etwas daran zu liegen, dass Gott in deinem Leben mehr Raum einnimmt, du Heilung empfangen kannst und Gott durch deine Hände, Worte, Lieder oder vielleicht sogar deinen Schatten Heilung freisetzen kann. Ich bete, dass Er eine neue Welle der Heilung freisetzt. Ich bete, dass Worshipzeiten Seine Gegenwart so stark auf uns ziehen, dass Heilung einfach so geschieht. Ich bete für eine neue Salbung auf deinem und meinem Leben! Vielleicht nimmst du dir einen Moment Zeit und lädst den Heiligen Geist ein, ganz neu und kraftvoll in deinem Leben wirksam zu werden. Nimm die Bereiche, in denen du Heilung benötigst und lege sie vor seinem Kreuz ab. Nimm Heilung bewusst in Anspruch, im Namen Jesu, der dich so sehr liebt! Wenn du eine tolle Begegnung mit Gott hattest, schreibe doch bitte einen Kommentar oder eine Email. Das würde uns sehr ermutigen.

Gruß, Christian

Mit Gott reden

Mit Gott reden

Gebet, das für dich und Gott schön ist

Viele von uns haben in ihrer Kirche, wenn es ums Beten ging, Bibelverse wie: „Wirf dein Anliegen auf den Herrn, und er wir für dich sorgen“ (Ps 55,23 SLT) gelernt. Das ist ein wunderbarer Vers, weil er die Güte Gottes zu uns aufzeigt. Ich selbst habe in der Vergangenheit die verschiedensten Methoden ausprobiert, wie ich möglichst effektiv und strukturiert Anliegen vor Gottes Thron bringen kann, damit sein Reich hier auf Erden sichtbar wird.

Zu leicht passiert es aber dabei, dass wir uns unheimlich stark auf die Anliegen fokussieren, seien sie nun unsere persönlichen Wünsche und Träume oder auch die fürsorglichen Bitten für unsere Mitmenschen. Je mehr wir uns auf die Sorgen und Nöte konzentrieren, desto weniger richtet sich unsere Aufmerksamkeit aber auf den, zu dem wie sie bringen wollen.

Zu wem reden wir den jetzt eigentlich? Die Bibel sagt, dass wir durch den Heiligen Geist, im Namen und der Autorität Jesu, zum Vater reden können. Natürlich besteht die Dreieinigkeit aus drei einzelnen Personen, die sich immer hundertprozentig im Einklang befinden und trotzdem verschiedene Persönlichkeiten haben. Vielleicht hast du dir auch schon darüber Gedanken gemacht, wie du Gott in einer bestimmten Situation anreden sollst. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass ich in jeder möglichen Situation zu Jesus kommen kann. Er liebt es, wenn ich bewusst zu ihm komme, Zeit mit ihm verbringe, seinen Rat einhole und ihn einfach anbete. Dabei hilft es mir, wenn ich ihm einen Ort in meinen Gedanken anbiete und mir vorstelle, Jesus ganz real zu treffen. Obwohl wir ihn nicht sehen können, ist Jesus doch in Wirklichkeit da. Es macht einen gewaltigen Unterschied für mein Gebet aus, ob ich Gemeinschaft mit Jesus habe, auch wenn es in meiner Phantasie ist, oder eine Liste mit Anliegen einfach ins Nichts hineinsage.

Etwas komplexer ist dann die Vorstellung vom Vater und dem Heiligen Geist. Schließlich waren sie niemals in menschlicher Gestalt unterwegs. Und doch sind sie Persönlichkeiten mit Emotionen und einer überschwänglichen Liebe zu uns, davon haben wir ja zuletzt auch schon gesprochen. Der Vater, der alle Dinge aus purer Liebe zu uns geplant hat, liebt es auch unbeschreiblich, wenn wir diese Liebe erwidern. Deswegen fordert Jesus ja auch seine Jünger auf, zum Vater zu beten und ihn zu ehren. Und was den Heiligen Geist angeht, er hat es auf sich genommen, die Dreieinigkeit in uns zu präsentieren. Dabei geht er selbstlos vor und überbringt immer die Botschaft Jesu, lenkt unseren Blick auf ihn hin und hilft uns im Alltag Anteil an der göttlichen Herrlichkeit zu bekommen.

Ich habe mir deswegen angewöhnt, zuerst genau zu überlegen, an wen ich mich mit meinem Thema zuerst wenden sollte. Wenn ich z.B. Gott für das vollbrachte Werk an Ostern danken möchte, spreche ich direkt zu Jesus. Wenn ich dagegen Weisheit für eine bestimmte Situation benötige, wende ich mich an den Heiligen Geist, der ja auch Geist der Wahrheit oder Geist Christi genannt wird. Er wohnt in uns, um uns zu lehren, anzuleiten und zu trösten. Zum Vater hin sollte sich aber auch unser Lob richten, der uns erschaffen und erwählt hat und jeder Zeit Ausschau nach uns hält. Es gibt natürlich Momente, in denen ich auch zur gesamten Dreieinigkeit spreche, z.B. wenn ich die Schöpfung bewundere, die sie ja als Team erschaffen haben.

Wichtig für das Gebet ist auf jeden Fall, dass wir eine konkrete Vorstellung von unserem Gegenüber haben, weil unsere Gedanken damit weg von den Anliegen hin zu Gott wandern. Anstatt uns in Sorgen, Nöten und Wünschen zu verlieren, sollten wir uns vielmehr im dreieinigen Gott verlieren, der alleine weiß, was wir wirklich brauchen. Ihm ging es schon immer in erster Linie um die Gemeinschaft mit uns. Nur deswegen ist Jesus Mensch geworden, hat sich verspotten und misshandeln und zuletzt sogar töten lassen. Nur dadurch konnte der Heilige Geist in uns einziehen, um in uns zu leben und immer direkten Zugang zur Gemeinschaft mit Jesus und dem Vater zu ermöglichen. Er spricht zu uns in den Worten Jesu, der zur Rechten des Vaters auf dem Thron sitzt. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich unser Gebet in erster Linie mit dem dreieinigen Gott beschäftigen sollte. In der Gegenwart Gottes werden wir in den Bereich seiner Heiligkeit gezogen und jeden Tag ganz neu mit Gerechtigkeit, Frieden und Freude erfrischt (siehe Rö 14,17).

Erst nach der frischen Begegnung mit Gott, sind wir wirklich in der Lage, zur richtigen Zeit am richtigen Ort das Richtige zu tun. Der Heilige Geist lebt in uns, zu unserem Segen in der Gemeinschaft mit Gott, aber er kommt auch auf uns, um seine vorbereiteten Werke an anderen Menschen zu vollbringen. Aufgeladen mit der göttlichen Liebe können wir den Segen einfach durch und hindurch fließen lassen.

Während mein Gebet ein „sich Hinwenden zu Gott“ und „gelebte Liebe zu Gott“ ist, werden mir die Sorgen von den Schultern genommen, die Gott sowieso schon kennt. Er freut sich, wenn ich sie ihm dankbar anvertraue. Anschließend habe ich die Gnade, in der Autorität Jesu zu einem Problem zu sprechen. Hinter jedem Problem steht auch eine negative geistliche Autorität, deshalb spreche ich sozusagen mit dem Problem über Gott! Ich gebe mich auf diese Weise als Kind Gottes und Nachfolger Jesu zu erkennen. Die Reaktion des Feindes kann man ja in der Bibel immer wieder sehen: Flucht und Unterwerfung. Das ist meiner Meinung nach der richtige Weg, um Problemen zu begegnen: Wir bekennen wer und wie Gott ist und rufen seinen bereits errungenen Sieg über unserem Leben aus!

Wie könnte jetzt also Gebet ganz praktisch aussehen? Wenn ich bete, zieht es mich zu dem Gott hin, den ich liebe! Ich rate deshalb immer zunächst einmal dazu, sich in Gedanken auf ihn einzulassen. Das könnte ein „sich in der Phantasie mit Jesus an meinem Lieblingsort treffen“ sein, wie ich es zuvor beschrieben habe. Wenn du dir seiner Gegenwart bewusst bist, sag‘ ihm einfach, wie sehr du ihn liebst und was er dir bedeutet. Gott liebt es über die Maßen, wenn er uns seine Gegenwart spüren lassen kann. Dabei geht es dann nicht um äußere Wunderwirkungen und Zeichen, sie sind vielmehr die Begleiterscheinung seiner Gegenwart. Es geht Gott zuerst um unseren inneren Frieden, die Freude und Liebe. Je tiefer du in seine Gegenwart eintauchst, desto mehr wirst du diesen Strom des Glücks spüren können. Darauf kannst du dann in deiner Art reagieren. Aber selbst wenn du einmal nichts spüren kannst, weil der Feind irgendeine Barriere vor dir aufgebaut hat, kannst du dir seiner Gegenwart bewusst sein. Er steht dir zur Seite, das ist nicht von Gefühlen abhängig. Und doch, die manifeste Gegenwart Gottes ist, wenn er uns mit unseren Sinnen erkennen und spüren lässt, dass er da ist.

Was ich sagen will, ist, dass Gebet hoch emotional ist! Natürlich dürfen wir Gott auch unsere Not schildern. So macht man das eben bei Personen, die man liebt. Aber wir schauen nicht auf die Probleme, wir schauen auf Jesus, der am Kreuz schon alle Segnungen für uns freigesetzt hat. Auch David hat Klagepsalme verfasst. Er hörte aber normalerweise nicht auf zu singen, bevor sein Herz wieder voller Hoffnung war, weil er Gott kannte. Wieviel mehr sollten wir diese Hoffnung in uns tragen, wo doch der Heilige Geist, der Geist Christi, in uns wohnt!

Lass dich einladen zu einem Leben, das die Gemeinschaft mit Gott in Gebet und Anbetung als Substanz, ja, als Motor hat. Du wirst sehen, wie die Güte Gottes dir auf Schritt und Tritt folgt. Natürlich, da ist ein Feind in dieser Welt, der uns das Leben schwer machen möchte. Aber Jesus hat diesen Feind und die Welt, in der er regiert, bereits überwunden! Halleluja! Beten ist Einheit mit dem Sieger!

Worte der Kraft – über die Bedeutung von Liedtexten

Worte der Kraft – über die Bedeutung von Liedtexten

 „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.“ (Joh 1,1-5 LUT)

Es scheint eines der Grundprinzipien seit der Erschaffung der Welt zu sein, dass Worte enorme Macht besitzen. Gott hat gesprochen und es geschah. Wir als Christen haben Zugriff auf die Bibel und nennen sie „das Wort Gottes“. Manchmal übersehen wir dabei allerdings, dass nicht jedes Wort, das in der Bibel steht, auch Gott selbst gesagt hat. Die Geschichte der Menschen mit Gott beinhaltet Situationen, in denen große Leiter straucheln und Zweifel an Gott haben, sich nicht in die von Gott vorgesehene Richtung bewegen oder sich auf einem früheren Stand der Offenbarungen Gottes in seiner Geschichte mit uns Menschen befanden. Wenn wir die Bibel zitieren, sollten wir nicht Worte des Zweifels, der Entmutigung oder der Verwirrung zitieren. Deshalb ist es wichtig, dass wir sowohl die Bibel als auch den gut kennen, der die Worte bei den jeweiligen Autoren inspiriert hat.

Gott hatte schon immer unsere Rettung im Visier, deshalb können wir auch in allen Büchern der Bibel Hinweise auf Jesus finden. Sie ist eine gewaltige Komposition aus 66 Büchern, die von über 40 Autoren in verschiedenen Jahrtausenden auf unterschiedlichen Kontinenten geschrieben wurden. Mit Jesus, dem menschgewordenen Wort Gottes, erreicht die Offenbarung Gottes ihren Höhepunkt. Weil wir im Neuen Bund der Gnade leben, müssen wir die Bibel auch immer aus dem Blickwinkel des Sieges Jesu für uns am Kreuz und seiner Auferstehung lesen. Von dieser guten Nachricht der Gnade Gottes sollten wir in aller Welt erzählen und auch davon singen.

Gott liebt uns so sehr, dass er enorme Geduld aufbringt, uns sein Wort zu erschließen. Er offenbart sich immer in einer angemessenen Weise. Während die Propheten des Alten Testamentes mehr oder weniger unbewusst Dinge über Jesus prophezeiten, kennen wir heute schon die Erlösungsgeschichte und können sie nachlesen. Der Heilige Geist in uns sorgt dafür, dass wir immer tiefere Erkenntnisse über Gott aus seinem Wort gewinnen können. Dabei orientieren wir uns immer an dem roten Faden seiner Gnadengeschichte, um die Wahrheit zu entdecken. Gott ist immer der liebende Vater, er ist immer gerecht und ehrlich. Die Früchte des Geistes (Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung) sind die Charaktereigenschaften Gottes. Gott bringt immer und vollkommen die Früchte des Geistes hervor, während wir nur durch seine Gnade und den Glauben, den er in uns bewirkt, immer mehr in sie hineinwachsen können.

Musik und Klänge haben eine starke Wirkung auf unsere Emotionen, wie ich ja in einem vorangegangenen Artikel schon ausführlicher beschrieben habe. Das ist gut, denn sie beflügeln unsere Herzenshaltung in der Liebesbeziehung mit Gott. Trotzdem sollten wir uns nicht nur auf unser Wohlgefühl in der Anbetung verlassen. Liedtexte nehmen großen Einfluss darauf, was wir glauben, ja, was wir singen und bekennen wirkt sich massiv auf den Machtbereich der unsichtbaren Welt um uns herum aus. Worshipleiter übernehmen heute zusammen mit Pastoren und anderen Leitern die Rolle der Priester und Propheten, die schon in der Stiftshütte in der Gegenwart Gottes dienten. Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig, immer wieder zu überprüfen, ob das, was wir da singen, auch der Wahrheit des Neuen Bundes entspricht. Die Wahrheit ist, dass Gott seinen einzigen Sohn für uns geopfert hat, Jesus sich freiwillig und unschuldig für uns hat töten lassen, damit unsere vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Sünden getilgt sind. Der Neue Bund der Gnade sieht in uns Kinder Gottes, Priester und Propheten, die in wirklicher Freiheit und Einheit mit Gott leben können. Er verspricht uns Segen und die Gunst Gottes. Sein Reich wird dort sichtbar werden, wo wir hingehen. Deshalb haben wir Grund, Gott zu loben. Durch den Heiligen Geist können wir in der Autorität Jesu beten. Anbetung war und ist schon immer die Reaktion der Menschen auf das gnädige Handeln Gottes. Zuerst begannen Adam und Eva Gott, wegen seines unverdienten gnädigen Handelns an ihnen anzubeten.

1Mo 4,25-26 (NLB):

25 Adam und Eva bekamen noch einen Sohn. Eva nannte ihn Set, denn sie sagte: »Gott hat mir noch einen Sohn geschenkt als Ersatz für Abel, der von Kain getötet wurde.« 26 Auch Set bekam später einen Sohn, den er Enosch nannte. Zu jener Zeit begannen die Menschen den Herrn anzubeten.

Anbetung beginnt mit einer ehrlichen Herzensentscheidung, in die Gegenwart Gottes eintreten zu wollen. Er drängt sich nicht auf, wartet aber zu jeder Zeit auf unser „Ja“ zu ihm. Wir dürfen durch das Opfer Jesu in Gottes Gegenwart eintreten, als Gerechte. Im Bewusstsein der Gnade Jesu können wir anfangen, ihn zu loben. Manchmal hilft es, kurz inne zu halten und im Geist diese reale Begegnung zuzulassen. Alle Lasten, die ich mit in die Anbetung bringe, kann ich dort am Kreuz abladen und die Leichtigkeit der Gemeinschaft mit ihm erleben. Ich singe gerne Lieder über Jesus, die ihn und seine Taten loben, zu Beginn einer Worshipzeit. Wir beten auch den Vater, der uns so sehr liebt an und erwidern so die Liebe. Wenn wir in Wahrheit und im Geist anbeten, erkennen wir immer mehr, wie unglaublich es ist, dass Jesus in Gestalt des Heiligen Geistes in uns leben will. Unser Blick wandert in der Anbetung einfach zu Jesus, dabei dürfen wir uns selbst getrost aus dem Auge verlieren. Ich finde es ehrlich gesagt schwierig, wenn Anbetungslieder immerzu von uns selbst reden. Auch wenn wir Anliegen haben, sollten zunächst die Liedtexte im Worship einfach die wunderbaren Eigenschaften Gottes besingen, ihn loben und unser Dank zum Ausdruck bringen. Natürlich dürfen wir im persönlichen Gebet ehrlich sagen, wie es uns geht. Auch die Klagepsalmen beginnen mit den Sorgen und Nöten des Psalmisten, doch hilft hier der Blick auf den Neuen Bund. Wir brauchen Gott nicht zu bitten, seinen Blick zu uns zu wenden, wenn er in uns lebt. Jesus sagte am Kreuz „es ist vollbracht“ und meinte damit, dass alles, was für deine Segnung nötig ist, schon für dich bereit steht. Wir können in diesem Bewusstsein die Lasten ablegen und ihn loben. Worship kann uns dabei helfen, die richtige Herzenshaltung zum Empfangen dieser Segnungen einzunehmen. Gott ist da und hört dir immer zu, du brauchst ihn nicht zu rufen ober darum zu bitten. Du brauchst auch keine Formel, keine bestimmte Geste oder Ausdrucksweise. Er liebt dich so, wie du bist.

Wenn wir solche Anbetung mit Liedtexten, die von den Wahrheiten des Evangeliums reden, regelmäßig praktizieren, werden wir erleben, dass sich Gott dabei einen Dialog wünscht. Genau wie in einem Gespräch zwischen einem liebevollen Vater und seinem kleinen Kind, werden Worte der Liebe ausgetauscht. Gott will uns in der Anbetung ermutigen und stärken. Geben wir dem Heiligen Geist doch etwas Raum, uns die Worte Jesu ins Herz zu schreiben. Wir werden überrascht sein, wie klar Gott zu uns redet. Er will uns voll einschenken, dass am Ende der Becher überläuft und wir von unserem Überfluss anderen abgeben können. Gott will seine Gaben, die Gaben des Geistes, in dich hineinlegen. So können am Ende auch dessen Früchte zum Vorschein kommen. Nimm dir Zeit, wiederhole signifikante Textzeilen oder schaffe durch instrumentale Passagen Raum für sein Reden. Es ist ein guter Zeitpunkt auch prophetisch Worte von Gott zu empfangen und auszusingen oder einen Bibeltext zu singen. Ich persönlich liebe es auch, Gott die absolute Kontrolle über meine Worte zu übergeben und für mich in Sprachen zu singen.

Wenn du merkst, wie Gott dich ausgerüstet hat, kannst du seinen Sieg ausrufen und Freiheit, Heilung oder andere Segnungen proklamieren. Höre genau hin, wie Gott heute gerne segnen möchte. Dieses „dein Reich komme“ meint, dass es immer mehr in der Welt sichtbar wird. Wir sind schon Bürger des Himmels, sein Reich ist hier und sein Licht leuchtet in der Finsternis. In der Anbetung dürfen wir Mut fassen, auch als solche Kinder Gottes in unseren Alltag zu gehen und Großes von Gott zu erwarten.

Ich wünsche dir, dass du immer tiefer in die Wahrheiten der Bibel und des Neuen Bundes eindringen kannst und Gott sich dir immer mehr offenbart. Vergleiche die Liedtexte, die du normalerweise singst, mit deinen Überzeugungen. Es gibt eine derart große Auswahl, dass man zweifelhafte Texte mit Leichtigkeit ersetzen kann. So werden geistliche Durchbrüche deine Anbetungszeiten kennzeichnen. Die Güte Gottes läuft dir hinterher und lässt sich nicht so leicht abschütteln!

Gib nicht auf – schau auf Jesus

Gib nicht auf – schau auf Jesus

Kennst du auch solche Zeiten, in denen gefühlt ständig etwas schief geht, unverhoffte Schwierigkeiten auftreten und du eigentlich verzweifeln möchtest? Gerade Worshipmusiker scheinen in besonderem Maße damit Bekanntschaft zu machen. In diesem Jahr haben meine Familie und ich die sonderbarsten Begebenheiten erleben müssen. So wurde unsere Tochter in Südafrika auf wirklich dramatische Art nachts überfallen und ausgeraubt, unser Sohn wurde mehrmals ohne Grund aggressiv auf der Straße attackiert und während seines Jobs (in Deutschland) von einem Räuber mit einer Pistole bedroht, und unser jüngster Sohn wäre fast von einem Auto überfahren worden. Das waren nur die Spitzen-Erlebnisse, von den kleinen Angriffen aus dem Hinterhalt rede ich ja gar nicht. Gerade vor zwei Wochen war wieder einmal so ein Tag. Unsere Tochter wurde nach einer lebensgefährlichen Erkrankung gerade noch rechtzeitig zur Beerdigung meiner lieben Oma aus dem Krankenhaus entlassen. Während der Trauerfeier wurde ihr Zustand plötzlich wieder viel schlechter. Als meine Frau mit unserer Tochter erneut zur Notaufnahme fuhr, tropfte plötzlich durch ein Leck im Abflussrohr Wasser aus der Decke in unser Bad.

Zugegeben, manchmal dachten wir schon: „es reicht jetzt!“.  Aber wie geht man eigentlich sinnvoll mit solchen Situationen und Erlebnissen um? Warum passiert das eigentlich? Immer wieder mussten meine Frau und ich uns gegenseitig zusprechen, dass die Güte Gottes permanent um uns ist, auch wenn es gerade nicht zu spüren ist. Gott ist gut und er behandelt uns immer wie der perfekte liebende Vater seine geliebten Kinder. Er würde uns niemals etwas antun, was nicht einmal ein gesunder menschlicher Vater seinem Kind zumuten würde!  Nicht zufällig lautet unser Trauspruch aus Psalm 91: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN:  Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe“. Also haben wir immer wieder versucht, unseren Blick auf Jesus zu heften. Von ihm ist Hilfe zu erwarten.

Mit ein wenig emotionalem Abstand kann man dann auch eine krasse Segensspur im eigenen Leben erkennen. Die geistlichen Durchbrüche, die wir in diesem Jahr erleben durften und in denen wir gerade mit einigen Personen gemeinsam vorwärts gehen, die wundersamen Gebetserhörungen und  Segnungen waren jedes Mal hart umkämpft. Was, wenn all das einfach nur die niederträchtigen Versuche waren, uns davon abzubringen, das Richtige zu tun? Wenn Jesus in uns lebt, sollten wir uns nicht fürchten müssen! Sich nach ihm auszurichten hat positive Konsequenzen. Unsere Kinder wurden in jedem einzelnen Fall vor echten Katastrophen bewahrt und anstatt den Fernseher abends anzuschalten beten meine Frau und ich seit Monaten jeden Abend, können Gott die Ehre geben und Menschen dadurch segnen. Die Früchte des Segens kannst du innerhalb der Familie spüren und Rückmeldungen von Heilungen und anderen Erfolgserlebnissen von Personen, für die wir gebetet haben, überwältigen einen.

Was hat das alles mit Worship zu tun, fragst du dich vielleicht. Immer wieder durften wir erleben, wie Anbetungszeiten uns in der Spur gehalten haben. Wenn Personen um dich herum stehen, um dich zu segnen und dabei der Friede Gottes mit solcher Kraft über dich kommt, dass du nichts anderes als Liebe spüren kannst, erlebst du die manifeste Gegenwart Gottes! Gott thront über den Lobgesängen seines Volkes, deswegen zieht es uns so sehr in die Lobpreiszeiten hinein. In einer Haltung der Anbetung sind wir nicht zu bezwingen! Gerade gestern, vor unserem ersten „Grace Festival“, einem überregionalen Gottesdienst, der regelmäßig stattfinden soll, zeigte mir Gott eine spannende Stelle in 1Samuel 19.: David musste vor seinem König Saul fliehen, weil dieser in dem gesegneten, jungen Krieger die Bedrohung seines Königreiches sah und ihn deshalb töten wollte. David konnte entkommen, weil seine Frau Michal (Sauls Tochter) ihm aus dem Fenster auf der Rückseite des Hauses heraushalf, und er ging zum Propheten Samuel. Der König schickte Soldaten los, um David festzunehmen. Als diese aber in die Stadt kamen, waren die Propheten in „Verzückung“ geraten. Auch wenn manche Bibelübersetzungen das mit „Weissagung“ übersetzen, ist doch eine prophetische Ergriffenheit, also eine körperliche Manifestation des Heiligen Geistes zusammen mit Weissagungen im Urtext zu finden. Das kann man auch daran erkennen, dass diese Geisterfahrung auf die Soldaten übergriff, die nichts gegen David tun konnten. Die gleiche Geschichte ereignete sich bei drei nacheinander ausgesandten Soldatentrupps, bis dann Saul schließlich selbst loszog. Aber auch er geriet so sehr in Verzückung, dass er am Ende unbekleidet auf dem Boden lag. Was war geschehen, dass die königlichen Soldaten nichts gegen David tun konnten? Wo war der Hass von Saul geblieben? Die Anbetung der Propheten war so intensiv, dass eine Atmosphäre der Gegenwart Gottes um sich griff.

Immer, wenn wir in die Anbetung gehen, lassen wir zu, dass der Heilige Geist, der Geist Christi, Zugriff auf unser Innerstes hat. Sein Licht strahlt so herrlich, dass es sogar in der körperlichen Welt zu spüren ist. Dagegen sind Angreifer wehrlos! Egal in welchen Schwierigkeiten du dich gerade befindest, wie ausweglos die Situation auch sein mag, ich will dir Mut zusprechen, deinen Blick auf Jesus zur richten. Gehe in die Anbetung und lasse dich von ihm mit seiner Liebe füllen. Suche Orte der Anbetung und Kontakt zu Menschen die dich ermutigen und segnen wollen. Gerade Worshipleiter geraten meiner Erfahrung nach oft ins Kreuzfeuer. Auch David hatte durch sein Harfenspiel die bösen Geister von Saul vertrieben. Lasst uns Worshipzeiten feiern, die voller Hingabe und Liebe sind und Jesus die Möglichkeit geben, uns mit seiner Liebe und Güte zu beschenken!

Der folgende Liedtext stammt aus einem Lied von Albert Frey, dass wir früher zu Jugendkreiszeiten häufig gesungen haben. Er fiel mir wieder ein und ich entdeckte viel Wahrheit darin:

Herr, ich komme zu Dir, und ich steh’ vor Dir, so wie ich bin. Alles was mich bewegt lege ich vor Dich hin. Herr, ich komme zu Dir, und ich schütte mein Herz bei Dir aus. Was mich hindert ganz bei Dir zu sein räume aus! Meine Sorgen sind Dir nicht verborgen, Du wirst sorgen für mich. Voll Vertrauen will ich auf Dich schauen. Herr, ich baue auf Dich! Gib mir ein neues ungeteiltes Herz. Lege ein neues Lied in meinen Mund. Fülle mich neu mit Deinem Geist, denn Du bewirkst ein Lob in mir.

aufsteigende Luftballons mit Briefen

Wie Anbetung Menschen freisetzen kann

Kennst du das, ihr überlegt, wie ihr eine Gruppe von Menschen in die Gegenwart Gottes führen könnt und seid unsicher, welches der richtige Weg ist? Da gibt es so viele verschiedene Bedürfnisse! Dieses Gefühl entsteht wahrscheinlich deshalb, weil es für Gott nicht nur die eine richtige Methode dafür gibt. Doch was ist jetzt gerade dran? Anbetung war von Anfang an der Ausdruck einer persönlichen Beziehung mit Gott und eine Reaktion auf sein gnädiges Handeln. Er ist den Menschen schon immer so begegnet, wie es für sie in dieser speziellen Situation am besten war. Ich behaupte, der Schlüssel dafür, dass du mit deiner Anbetung andere in die Gegenwart Gottes führen kannst, liegt viel weniger in deiner musikalischen Begabung, als in deiner persönlichen Anbetung!

Wenn du dir in deinem privaten Leben eine Kultur der Anbetung angeeignet hast, eine dir ganz eigene Art, mit dem dreieinigen Gott zu kommunizieren, wird es auf der Bühne und vor einer Gruppe viel leichter sein, im Einklang mit dem Heiligen Geist anzuleiten. Darf ich dich fragen: „wie betest du normal im stillen Kämmerlein, im Auto, an der Arbeit oder im sonstigen Alltagsleben an?“ Die Jünger Jesu sind während des Betens eingeschlafen, der Focus der Pharisäer hatte sich gänzlich auf das Geschäftemachen verlagert und auch heute sind die Zeiten persönlicher Anbetung extrem umkämpft. Das ist interessant, denn, wer würde gegen etwas kämpfen, was er nicht fürchtet. Scheinbar ist persönliche Anbetung voller Kraft!

Ich komme immer wieder an den Punkt, wo ich mir eingestehen muss, dass mein Leben nicht rund läuft, wenn ich Gott nicht jeden Tag ganz persönlich anbete. Irgendwie ist erst danach immer wieder der Akku geladen. Das wiederum ist ja auch nicht besonders verwunderlich, basiert doch jede Beziehung auf den verschiedenen Arten der Kommunikation. Ohne sie wird keine Beziehung einen positiven Effekt auf dein Leben haben. Durch die Beziehung mit Jesus und dem Vater wird Gottes Heiligkeit in deinem Leben sichtbar werden, weil du zulässt, dass der Heilige Geist mit seiner Kraft in Aktion tritt.

Die ersten Christen trafen sich täglich zur gemeinsamen Anbetung mit Abendmahl, und wenn wir Paulus‘ Berichte ernst nehmen, ging es im privaten Alltag genauso weiter. Er betete ständig im Geist und mit dem Verstand. Wenn du mit Gott alleine bist, legst du alle Lebensbereiche vor ihm offen, und er wird dich ermutigen, ihn für sein gnädiges Handeln zu loben. Wenn du im Glauben anbetest, ruhig auch indem du Bibeltexte für dich in Anspruch nimmst und ihn mit Liedern lobst, kannst du darauf zählen, dass alle deine Anliegen in den besten Händen sind. Er wird dich ausrüsten und du kannst für andere zum Segen werden! Gott wird die Zeit mit dir genießen!

Wenn wir Gemeinschaft mit anderen Christen haben, können wir uns gegenseitig ermutigen, uns die Wahrheit der Bibel zusprechen und uns gegenseitig segnen. Dieses Eins-sein in Jesus und im Gebet gibt uns den nötigen Rückhalt. Es sind die Anker, die unser Schiff im Sturm absichern. Gott ist der Grund des Ozeans, er bleibt gleich, egal wie hoch die Wellen kommen. Seit einigen Monaten treffen wir uns wöchentlich mit sehr guten Freunden in kleiner vertrauter Runde. Wir machen es wie die Christen damals: Jeder bringt etwas mit, womit er die anderen segnen kann. Wir teilen unser Leben und stehen füreinander ein. Es ist eine derartige Kraftquelle!

Sind wir regelmäßig mit dieser Kraft ausgestattet, wird es viel leichter, den Heiligen Geist reden zu hören und die richtigen Entscheidungen für Worshipzeiten zu treffen. Du wirst feststellen, dass du eigentlich nichts Besonderes machst und trotzdem Menschen in deiner Nähe von Gott angezogen werden. Sein Reich ist dann dort, wo dein Fuß auftritt. Dein persönlicher geistlicher Zustand und die Qualität deiner Gebetszeiten werden massiven Einfluss auf die Freisetzung von Segen für andere Menschen haben! Ich wünsche dir viel Zeit mit Gott!

I can only imagine

I can only imagine

Während der bewegende Kinofilm die Geschichte des von seinem Vater misshandelten Bart Millard erzählt und das gleichnamige autobiographische Buch zusätzlich spannende authentische Hintergrundinformationen bietet, kommen mir bei diesem tollen Lied immer wieder Gedanken über Anbetung in den Sinn. In der Gegenwart Jesu zu sein beinhaltet eine derartige Fülle von Glanz und Freude, von Liebe und Schönheit, dass alles scheinbar Bedeutsame dadurch in den Schatten gestellt wird. Was ist die richtige Reaktion auf seine Gegenwart? Diese Frage sollten wir uns auch in unseren Worshipzeiten im Hier und Jetzt stellen. Was bewegt uns dazu, Gott anzubeten und was hält uns davon ab? Anbetung wird in der Bibel zum ersten Mal erwähnt, als Adam und Eva erkannten, wie gnädig Gott mit ihnen umging, obwohl sie ihm gerade den Rücken zugekehrt hatten, ihr Erstgeborener seinen jüngeren Bruder umgebracht hatte, und alles aus den Fugen geraten zu sein schien. Dann schenkte Gott ihnen noch einen Sohn, Set. Es war die pure Gnade Gottes, sie weiterhin zu segnen, als sie begannen ihn anzubeten (siehe 1Mo 4,25-.26). Anbetung ist von Beginn an die Reaktion auf das gnädige Handeln Gottes. Er hatte schon damals ihre Vorstellung gesprengt, weil er sie trotzdem und immer noch lieben konnte.

Bart Millard konnte zusehen, wie sein Vater von einem Monster in eine liebende Person verwandelt wurde, einfach durch die Gegenwart Gottes. Er selbst wurde herausgefordert, seinem Vater zu vergeben, bevor er dieses besondere Lied schreiben konnte. Wenn wir vergeben, lassen wir los. Schuld, egal ob wir sie begehen oder Menschen an uns schuldig werden, kann uns auf verschiedene Weise gefangen halten. Jesus ist mitsamt all unserer Schuld einen schrecklichen Tod am Kreuz gestorben. Es gibt keinen Grund mehr, dass wir uns von Schuld binden lassen. In Matthäus 18,18-20 steht: „Ich sage euch: Alles, was ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein. Und noch etwas sage ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde darin eins werden, um etwas zu bitten – was immer es auch sei –, dann wird es ihnen von meinem Vater im Himmel gegeben werden. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“ Als ich zuhause unseren ersten gemeinsamen Lobpreisabend des Worshipnetzwerks im Gebet vorbereitete, führte mir Gott plötzlich eine Reihe von Personen vor Augen. Ich sah Situationen, die teils viele Jahre zurücklagen, in denen Menschen an mir schuldig geworden waren. Dann hörte ich: „Du solltest ihnen jetzt vergeben“. Ich war zuerst erschrocken, weil mir nicht klar war, dass ich nicht vollständig vergeben hatte. Ich brauchte eine Weile und dankte Gott auch dafür, dass er meine eigene Schuld vergeben hatte. Das machte mich wirklich frei, ihn anzubeten.

Die Gnade Jesu sprengt auch heute immer wieder unsere Vorstellungskraft. In ihr können wir echte Freiheit und Freude erleben. Sie befähigt uns wirklich zu lieben und anzubeten. Anbetung beginnt immer bei Jesus. Ich freue mich darauf, eines Tages zu erleben, wie Worship vor dem realen Thron Gottes stattfindet! So lange das noch nicht der Fall ist, freue ich mich darüber, dass wir in der Anbetung auch hier schon stückweise erleben dürfen, mit welcher Liebe und Fülle uns Gott begegnen will. Anbetung bringt Menschen zusammen, welche Unterschiede sie sonst auch trennen mögen. In der Anbetung werden wir EINS mit Jesus und untereinander. Halleluja!!!

I Can Only Imagine

I can only imagine
What it will be like
When I walk
By your side

I can only imagine
What my eyes will see
When your face
Is before me
I can only imagine

Surrounded by Your glory, what will my heart feel
Will I dance for you Jesus or in awe of you be still
Will I stand in your presence or to my knees will I fall
Will I sing hallelujah, will I be able to speak at all
I can only imagine


I can only imagine
When that day comes
And I find myself
Standing in the Son

I can only imagine
When all I will do
Is forever
Forever worship You
I can only imagine

Surrounded by Your glory, what will my heart feel
Will I dance for you Jesus or in awe of you be still
Will I stand in your presence or to my knees will I fall
Will I sing hallelujah, will I be able to speak at all
I can only imagine

I can only imagine I can only imagine
When all I will do
Is forever, forever worship you

I Can Only Imagine Übersetzung

Ich kann höchstens erahnen,
wie es sein könnte,
wenn ich geh
neben dir.

Ich kann höchstens erahnen,
was ich sehen werd,
dein Gesicht
direkt vor mir.
Ich kann’s höchstens erahnen.

Von deinem Glanz umgeben, was fühlt mein Herz dann?
Bin ich still noch vor Ehrfurcht oder fang zu tanzen an?
Werd ich aufrecht vor dir steh‘n, oder knie ich vor dir?
Sing ich laut Halleluja oder fehlt die Stimme mir?
Ich kann’s höchstens erahnen.


Ich kann höchstens erahnen,
wenn der Tag kommt,
und ich sehe mich
neben Jesus steh’n.

Ich kann es höchstens erahnen,
wie es dann sein wird
wenn auf ewig
ich dich anbeten werd.
Ich kann’s höchstens erahnen.

Von deinem Glanz umgeben, was fühlt mein Herz dann?
Bin ich still noch vor Ehrfurcht oder fang zu tanzen an?
Werd ich aufrecht vor dir steh‘n, oder knie ich vor dir?
Sing ich laut Halleluja oder fehlt die Stimme mir?
Ich kann’s höchstens erahnen.

Ich kann es nur erahnen, ich kann’s höchstens erahnen,
wie es dann sein wird
wenn auf ewig ich dich anbeten werd.