Come thou fount of every blessing

Come thou fount of every blessing

Wahrheiten einer alten Hymne neu entdecken!

Robert Robinson (27.09.1735-09.06.1790), der Autor dieser weltbekannten christlichen Hymne, hatte im Laufe seines von Schicksalsschlägen und Herausforderungen geprägten Lebens die Gabe entwickelt, aus festgefahrenen Denkmustern ausbrechen zu können. Dabei machte er das Bibelstudium immer zur Grundlage für seine Entscheidungen. Er entwickelte sich trotz allem im Verlauf seines Lebens immer mehr zum einflussreichen Gelehrten der Antike und des Lebens der ersten Christen und gewann so großen Einfuss in der evangelikalen Welt. Neben anderen bekannten Hymnen schrieb der den Text von “Come thou fount of every blessing” kurz nach einem persönlichen geistlichen Durchbruch und der anschließenden Konvertierung zum Methodismus mit 22 Jahren. Der Musikprofessor Dr. John Randall der Cambridge Universität vertonte den Text später.

Auch für uns heute ist es immer wieder wichtig, biblische Inhalte von ihrer ursprünglichen Bedeutung bei den ersten Christen her zu erkennen und verstehen, auch wenn Gott natürlich zusätzlich durch Bibeltexte und persönliche Inspirationen in unsere konkrete Situation hineinsprechen möchte. Gott widerspricht sich selbst in den grundsätzlichen Aussagen und Offenbarungen nicht. Oftmals wird beim Lesen der Bibel aber nicht unterschieden, wer Aussagen in welcher Situation zu wem getroffen hat. Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob wir eine Aussage Gottes zu uns Menschen zitieren und dabei sein Wesen und seinen Charakter erkennen, oder ob wir eine Aussage eines zweifelnden Menschen, dessen Glaube gerade im Keller ist, zitieren. Zu leicht haben sich im Laufe der Kirchengeschichte religiöse Bräuche und Gewohnheiten eingeschlichen, die Deutungen einer bestimmten Zeit oder Resultat einer sehr eigenwilligen Auslegung waren und nicht mehr hinterfragt werden durften. Dabei kann es so befreiend sein, selbständig zu denken und eventuell auch alte Denkmuster zu öffnen. Gott hat uns schließlich mit der Person seines Heiligen Geistes einen ultimativen Helfer gegeben, durch den wir in alle Wahrheit geführt werden können. Oftmals beschleicht uns im Meditieren einer Bibelstelle zu einer Aussage dann auch ein besonderes Gefühl des Friedens oder Unfriedens. Das kann schon einen Hinweis darauf, welche Meinung der Heilige Geist zum Thema hat. Wenn ich keinen Frieden spüre, gehe ich dem eigentlich immer intensiv nach! Mit seiner Hymne lädt Robinson auch uns ein, alte Grundsätze und Überzeugungen in den Blick zu nehmen. Vielleicht gehst du einfach mal mit dem Heiligen Geist in den Dialog über die diversen Aussagen des Liedes?!

Als ich eines Morgens gerade mit Gott im Gespräch war, hatte ich das Gefühl, ein bestimmtes Worshiplied anhören zu sollen. In meinen Playlists blinkte plötzlich „Come thou fount of every blessing” von Celtic Worship auf. Ok, ich mag alte Hymnen, Steph MacLeod ist sowieso ein Musiker, den ich sehr mag, also ließ mich doch gerne darauf ein. Zuerst genoss ich die Musik, die schönen unisono-Melodien von Flöte und Violine mit der Klangfarbe der Stimmen, der Gitarren, Bass und Schlagzeug. Ich hatte einen kurzen Soaking-Moment, in dem ich einfach mit Seele, Körper und Geist in Gottes Gegenwart eintauchen konnte. Es war ein Sich-fallen-lassen, ohne großartige Gedankengebäude, in dem ich Seine Liebe spüren konnte und mich einfach darin wohl fühlen konnte. Beim erneuten hören fiel mir auf, dass der Text zwar nach sehr alten Englisch geklungen hatte, inhaltlich zwar einiges für mich unklar geblieben ist, und doch irgendetwas sehr mein Interesse geweckt hatte. Zuerst konnte ich nicht einmal sagen, was es war, es war nur so ein Eindruck. Ich las den Text nach und nahm später sogar eine deutsche Übersetzung zur Hilfe, um mich tiefer damit auseinandersetzen zu können.

Vielleicht hast du Lust, die Verse des Liedes gemeinsam mit mir durchzugehen und zu entdecken, was Robinson schon vor knapp 300 Jahren für sich erkannt hatte. Glaube mir, es ist erfrischend – für mich war es das jedenfalls!

Stell dir also vor, im Himmel wäre eine riesige Quelle allen Segens. Dort, wo die Engel unaufhörlich Gott anbeten, wäre eine geistliche Fülle, die sich permanent danach aussteckt, unsere Herzen zu füllen! Ich bräuchte diese Substanz von Gottes Herrlichkeit und Liebe nur herein zu lassen, um voller Hingabe Loblieder der Gnade Jesu zu singen. Diese Himmlische Anbetung würde mein Herz derart füllen, dass es für immer reichen würde, dass ich in Wahrheit und im Geist anbete. Klingt das für dich gut? Was, wenn Anbetung oder Worship eigentlich keine Anstrengung erforderte? Was, wenn Gott uns ein Geschenk machte mit himmlischen Segnungen, auf die wir ganz natürlich mit Anbetung antworten könnten. Ich glaube, Anbetung ist zuerst einmal das, was sich in der Beziehung zwischen dem dreieinigen Gott und dir abspielt, auf ganz intime oder persönliche Weise. Liebende kommen zusammen und verbringen Zeit miteinander. Das hatte Robinson erkannt! Da ist zuerst einmal kein Anspruch von Gottes Seite, außer, dass du dein Herz für ihn weit machst. Ich möchte das immer wieder neu lernen, von dieser Quelle allen Segens zu empfangen, lange bevor ich versuche, andere Menschen in die Gegenwart Gottes zu führen. Das muss der Ausgangspunkt für Worship sein! Lies mal Vers 1:

Come, Thou Fount of every blessing,
Komm, du Quelle allen Segens,
Tune my heart to sing Thy grace;
stimme mein Herz ein, um von deiner Gnade zu singen.
Streams of mercy, never ceasing,
Ströme von Erbarmen, die niemals versiegen,
Call for songs of loudest praise.
rufen lauteste Lobpreislieder hervor.

Dass Gott uns Menschen „ein Neues Lied“ schenkt, das besonders in eine bestimmte Zeit hinein ruft, können wir im Verlauf der Kirchengeschichte immer wieder sehen. Was, wenn diese Lieder nicht unserer persönlichen Exzellenz entstammen, sondern bereits vor Gottes Thron gesungen wurden, bevor sie im Geist empfangen und zu Papier gebracht wurden? Was, wenn der Heilige Geist der Worshipleiter vor, auf und hinter der Bühne ist, der uns mitnimmt, um das zu tun, was Gott für eine bestimmte Anbetungszeit vorbereitet hat? Wir könnten in endloser Liebe baden und würden die Auswirkungen seines Handelns auf neue Weise erleben. Lies dazu Vers 2:

Teach me some melodious sonnet,
Lehr mich ein melodiöses Sonnet
Sung by flaming tongues above.
wie’s die flammenden Zungen von oben singen.
Praise the mount, I’m fixed upon it,
Gepriesen sei die Festung, die mir Halt gibt
Mount of Thy redeeming love
Die Festung deiner erlösenden Liebe

Wohin führt uns ein offenes Herz unter der Leitung des Heiligen Geistes in der Gegenwart Gottes? Robinson konnte es klar erkennen. Es führt uns immer zu Jesus, der sein Leben am Kreuz für uns gegeben hat, um dann siegreich aufzuerstehen. Das ist es, was der Heilige Geist uns zeigen will, er will uns von Gnade überführen. Erst in der Erkenntnis und dem erneuten bewusst in-Anspruch-Nehmen dieses Gnadenwerkes, könnten wir Papa-Gott in der rechten Weise anbeten. Lies mit mir Vers 3:

Jesus sought me when a stranger,
Jesus suchte mich, als ich noch ein Fremder war,
Wandering from the fold of God;
vom Schosse Gottes abgeirrt.
He, to rescue me from danger,
Aber, um mich vor Gefahr zu bewahren,
Interposed His precious blood.
hat er sein wertvolles Blut hingegeben.

Und dann kann ich singen, wovon mein liebendes Herz voll ist. Anstatt über uns und unsere Sorgen zu singen, können wir uns der machtvollen Taten Gottes bewusst werden. Samuel stellte sogar einen großen Gedenkstein auf, um sich der gnadenvollen Taten Gottes in seinem Leben immer wieder bewusst zu werden (siehe 1Sam 7,12). Wenn wir uns andauernd unser Versagen und unsere Nöte vor Augen halten, reduzieren wir Gott auf die uns eigenen menschlichen Vorgehensweisen und Möglichkeiten. Doch Gott ist ein übernatürlicher Gott! Für ihn sind unsere Stürme nicht im Geringsten überraschend oder furchterregend! Für ihn gelten unsere Naturgesetze nicht! Er steht immer über unserer Not! Versteh’ mich bitte nicht falsch. Es ist nichts Schlechtes daran, Papa-Gott auch Ängste und Sorgen zu sagen! Auch David, der in zahlreichen Psalmen seinem bebenden Herzen Luft macht, hat in der Regel am Ende eines Psalmes dieses „du aber“ anfügt. Das ist es, was er eigentlich sagen wollte: Die Situation sieht beängstigend aus, aber ich vertraue auf Gott, der mich rettet! Was, wenn unsere Probleme dadurch gelöst würden, dass wir in Situationen der Herausforderung und des Sturmes aus tiefstem Herzen unseren Herrn anbeteten, ohne auf uns selbst zu schauen? Was, wenn er uns mit den richtigen Gebeten segnete, die wir im anbetenden Akt der Fürbitte einfach aussprechen müssten, damit sein Friede und Schutz in unsere Leben fließen kann. An den Zeugnissen seines Handelns sollten wir uns in der Anbetung ausrichten! Lies mal Vers 4:

Here I raise my Ebenezer;
Hier stelle ich meinen Ebenezer-Stein:
Hither by Thy help I’m come;
”Bis hierher hast du mir geholfen”
And I hope, by Thy good pleasure,
Und ich hoffe, dass ich durch dein Wohlgefallen
Safely to arrive at home.
auch sicher zu Hause ankommen werde.

Jetzt nimmt das Lied eine interessante Wendung: anstatt sich durch Sündenbewusstsein ständig an seine Schuld zu ketten, entschied sich Robinson, sich an die Gnade anketten zu lassen. Er hatte verstanden, wodurch er frei werden würde: „Die Gnade wird euch frei machen!“ Ohne, dass wir permanent in der Autorität dieser Gnade laufen, im Bewusstsein des Sieges Jesu, mit der Hoffnung auf Herrlichkeit durch die Anwesenheit des Geistes Christi und des Vaters in uns, wird uns der Feind immer wieder in seine Fänge zu ziehen versuchen. Deshalb ketten wir uns doch einfach an die Gnade Gottes! Was, wenn unsere Anbetung ein Lobgesang der Gnade Gottes wäre? Lies doch mal Vers 5:

O to grace how great a debtor
Was für ein grosser Schuldner bin ich der Gnade gegenüber.
Daily I’m constrained to be!
Täglich bin ich davon abhängig
Let that grace now like a fetter,
Lass mir diese Gnade wie eine Fessel sein
Bind my wandering heart to Thee.
die mein abirrendes Herz zu dir bindet.

Nein, ein Anbeter muss nicht perfekt sein! Das wusste Paulus und das erkannte auch Robinson! Da gibt es einen Kampf und der spielt sich in der geistlichen Welt ab. Es geht dabei nur um unser Herz. Mir fällt ein Satz von John Eldredge ein: „Die Reise meines Lebens ist die Geschichte des erbitterten Kampfes um mein Herz durch den, der weiß was aus mir werden könnte und der dies fürchtet!“. Wie gewinnen wir diesen Kampf? Indem wir unser Herz mit dem füllen lassen, was aus dieser himmlischen Quelle des Segens geflossen kommt. Gott will so viel davon in unser Herz laufen lassen, dass es regelrecht versiegelt wird. Das Herz eines Anbeters treibt den Feind in die Flucht! Deshalb sucht der Herr Menschen, die in Wahrheit und im Geist anbeten. Deshalb wollte David lieber einen Tag in den Vorhöfen der Gegenwart Gottes verbringen als tausende an einem anderen Ort! Lies zum Schluss Vers 6:

Prone to wander, Lord, I feel it,
Ich bin anfällig abzuirren, Herr, das spür ich,
Prone to leave the God I love;
anfällig den Gott, den ich liebe, zu verlassen.
Here’s my heart, O take and seal it,
Hier ist mein Herz, o nimm’s und versiegle es.
Seal it for Thy courts above.
Versiegle es für deine himmlischen Vorhöfe

Ich hoffe, diese alte Hymne konnte dich ein wenig ermutigen. Ich jedenfalls, bin ermutigt, den Heiligen Geist zu meinem persönlichen Worshipleiter zu ernennen. Ich will aufhören zu denken, ich müsste irgend einen Menschen von irgendetwas überzeugen oder ihn auf irgendeine Weise beeindrucken. Ich will einfach mit Gott im Einklang sein – und das bin ich ja, mit Christus in mir! Wenn ich mir zeigen lasse, was gerade dran ist, kann ich aufhören herum zu probieren. Die Erfolgschancen auf echten Segen steigen damit plötzlich ins Unermessliche. Und ja, wir dürfen natürlich auch unsere Worshipmusik schön spielen. Wenn du wüsstest wie sehr ich z.B. die Klänge von tollen Akustikgitarren liebe. Ich habe ja vorhin selbst geschrieben, wie mir dieser Soaking-Moment emotional das Herz öffnete. Don Potter schrieb in seinem Buch „Facing the wall“, dass er seine Exzellenz am Instrument dafür einsetzte, sein Herz zu öffnen, bis er die Salbung des Heiligen Geistes spürte. Danach übernahm der Heilige Geist. Come thou fount of every blessing! Ja, komm du Quelle allen Segens und fülle mein Herz! Versiegele es! Amen!

Christian

Lebenswege gehen – Lebensräume öffnen

Lebenswege gehen – Lebensräume öffnen

Wie wir durch Anbetung mit Jesus den Weg der Heiligung laufen können

Kennst du das, wenn du dich fragst, wie das jetzt alles wohl weitergehen wird, du Entscheidungen treffen musst, um einen Weg oder nur den nächsten Schritt zu wählen? Viel zu oft müssen wir zwischen einer größeren Anzahl möglicher Wege entscheiden, die uns in der Summe wie Irrwege vorkommen. Manche Wegstrecken können uns dabei sogar wie Leidenswege erscheinen. Von den Wegrändern werden wir dann zu allem Überfluss noch mit schlechten Nachrichten bombardiert, die uns den Mut und die Kraft rauben sollen. Ich habe persönlich schon manche dieser Wegstrecken alleine und auch gemeinsam mit meiner Frau durchschritten, in dem Ringen, niemals zu vergessen, dass unser Gott ein gütiger, persönlicher und liebender Gott ist.

Gerade auf dem Weg, meine persönliche Bestimmung oder Salbung zu erkennen oder neu zu ergreifen, bekam ich manchmal fast ein Schleudertrauma vor lauter Verwirrtheit und der vielen Ungewissheiten. Fragen wie: „Herr, wieso führst du mich jetzt gerade hier entlang?“ kamen mir dabei schon manches Mal in den Sinn. Besonders, wenn ich wunderbare, vom Heiligen Geist inspirierte Projekte durchführen konnte und mir geistliche Verantwortung zugesprochen wurde, kam es mir komischer Weise ab einem bestimmten Zeitpunkt manchmal so vor, als würden die Resultate nicht wirklich meine Erwartungen widerspiegeln. Ich fragte mich dann, ob ich mich irgendwie geirrt habe oder wo ich falsch bin.

Zweifel werden in dein Denken eingestreut, um dich zu verunsichern und letztendlich von der Durchführung der bereitgestellten Segnungen abzuhalten. Wenn du dann noch anfängst, dich mit anderen zu vergleichen, kann das schnell zum Knock-Out führen. Und um ganz ehrlich zu sein, mir persönlich genügen an dieser Stelle Aussagen wie „auf dem Weg der Heiligung musst du schon auch manche Wüste durchschreiten, genau wie das Volk Israel und Jesus selbst“ in diesen Momenten nicht, um voller Entschlossenheit weiter zu marschieren.

Auch wenn der schmale Pfad, der ins Leben führt nach einem mühsamen Weg über Felsen und den Berg hinauf klingt, sollten wir ihn, als Kinder des Allerhöchsten, als königliche Priesterschaft, nicht in diesem übernatürlichen Frieden und großer Freude laufen können? Für mich hat es viel damit zu tun, in welchem Bewusstsein ich diesen Weg einschlage. Zu allererst will ich mich dabei als Kind Gottes sehen und verstehen. Jesus hat diesen wundervollen Preis errungen, durch den ich jetzt „die Gerechtigkeit Gottes in Christus“ genannt werden darf. Er ist es, auf den die zahlreichen Verheißungen der Propheten des Alten Testaments zutreffen, ihm ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben, er sitzt zur Rechten Gottes, steht für uns ein und wird mit Sicherheit wieder kommen, um uns für alle Zeiten bei sich zu haben!

In seiner Wirkungszeit hier auf der Erde war Jesus permanent unterwegs, ohne jemals das Gefühl zu erwecken, nicht den richtigen Weg zu kennen. Mir fällt auf, dass ich mich nach diesen Wegstrecken der Jünger zusammen mit Jesus zum nächsten Ort hin sehne. Wahrscheinlich profitierten sie besonders von den gemeinsamen Wegen mit ihm, den Mahlzeiten und freundschaftlichen Gesprächen. Dort erklärte er ihnen die Geheimnisse, legte Gleichnisse aus und regte ihre persönlichen Gedanken an. Verstehen ist in diesem Sinne ein Prozess, der aus dem geistlichen Bereich in unsere Gedanken und Gefühle hinein wirkt. Dieser Prozess beansprucht Zeit, die nicht mit den Sorgen dieser Welt oder anderen stressigen Gedanken gefüllt sein kann. Erst nachdem wir verstanden haben, können wir auch danach handeln. Segnungen von Gott werden ja immer zuerst im Geist empfangen. Oftmals vergessen wir diese Entwicklung in unser Denken und Fühlen hinein und wundern uns, wieso nicht sofort etwas passiert, nachdem wir Zusagen empfangen haben.

Wenn man gemeinsam zu Fuß unterwegs ist, schaut man zwangsläufig nach vorne. Du bist miteinander unterwegs und lässt deinen Gedanken freien Lauf. Es ist die Richtung, in die wir unsere Lebenswege laufen sollten.

Worship ist meines Erachtens genau dieser gemeinsame Marsch mit Jesus! Wir können zusammen mit Jesus unterwegs sein. Er zeigt uns, wie wir in die Gemeinschaft mit unserem „Papa“ hinein kommen, seine Gegenwart erleben und vom Heiligen Geist gefüllt werden können. Gegenseitig nehmen wir uns dabei mit, ermutigen uns zum nächsten Schritt, denn wer läuft, bleibt nicht stehen! Gebetswege sind jene, bei denen sich geistliche Türen öffnen und wir in neue Räume eintreten können. Was, wenn in unserem Leben sprichwörtlich tatsächlich der Weg das Ziel ist? Sicher, es gibt ein Hauptziel, nämlich in Ewigkeit bei Gott, unserem liebenden Papa, Jesus und dem Heiligen Geist zu sein. Dort werden wir gemeinsam mit den Engeln und den Ältesten anbeten. Das wird ein Fest! Andererseits ist Sein Reich aber bereits jetzt angebrochen. Mit Jesus kam es in unsere Welt. Deshalb sagte er: „es ist mitten unter euch“. Solange wir also noch hier auf der Erde sind, führt jeder Schritt auf dem Weg mit Jesus zu diesem Ort, wo geistliche Räume aufgetan werden können. Dort verstummen die bösen Stimmen um uns herum und Finsternis muss weichen. Wir legen unsere Sorgen einfach am Kreuz ab und können diese neue Freiheit erleben. Nicht ein bestimmter Dienst oder ein Projekt verdienen unser Hauptaugenmerk, unser Blick kann einfach auf Jesus gerichtet bleiben. Er benötigt unsere eigene so oft überschätzte Genialität eigentlich nicht, obwohl er sie natürlich mit Absicht in uns hineingelegt hat. Alle Werke sind bereits vorbereitet, deshalb können wir auf diesem schmalen Pfad hopsen und springen, lachen und jubeln. So können wir mit Petrus und Johannes zu den Menschen sinngemäß sagen: „wieso wundert ihr euch darüber, was hier geschehen ist? Ihr glaubt doch nicht, dass wir das aus eigener Kraft getan haben? Wir handelten im Namen von Jesus aus Nazareth!“ (siehe Apg 3 und 4). Er ist es, der überwunden hat. Von ihm erzählen wir und durch ihn wirken wir.  

Anbetung lässt geistliche Räume erscheinen, in die wir eintreten dürfen. Diese Räume sind voller Segen und Geschenke des Heiligen Geistes, die schon seit der Auferstehung für uns bereitgestellt wurden. Unsere persönliche Anbetung innerhalb unserer eigenen vier Wände bildet dabei die Substanz dessen, was in Gottesdiensten, Worship-Veranstaltungen, allen möglichen christlichen Diensten und unserem Alltag passieren kann. Er möchte unser Herz vorbereiten.

Ich möchte dich mit diesem Artikel gerne einladen, jeden Tag neu zu entscheiden, Gott anzubeten. Jesus sagt, „ich bin die Tür“. Es ist jedes Mal wieder ein bewusster Schritt in die Gemeinschaft mit ihm hinein. Mache dir bewusst, was Jesus für dich getan hat und nimm diese Gnade für dein Leben ganz neu in Anspruch! Sein Opfer am Kreuz war endgültig, es ist vollbracht! Deshalb sind wir mit ihm, wie Paulus es beschreit, ans Kreuz genagelt und wieder auferstanden! Ist dir klar, was das in der Summe bedeutet? Es geht gar nicht mehr dich und mich und unser Handeln. Es geht einzig und alleine um Jesus! Wenn Gott dich und mich anschaut, was sieht er dann? Denke bitte nicht, er sieht sich deine Sünden an! Schon nach den Opfern des Volkes Israel hat Gott sein Volk angeschaut und „kein Unheil“ mehr gesehen, obwohl es sicher noch hier und dort vorhanden war (siehe 4.Mose 23,21). Wie viel mehr wird er nach dem endgültigen Opfer seines Sohnes, nur noch Jesus in uns sehen! Wenn du diese Gnade jeden Tag neu in Anspruch nimmst, wirst du erkennen, wie sehr er es liebt, in dir zu leben, und du wirst durch ihn leben können. Nimm dir in der Anbetung Zeit, den Heiligen Geist, die perfekte Form der Gegenwart Gottes in deinem Leben, einzuladen, über dich zu kommen und an dir zu wirken. Er wird dich mit seinen Geschenken, den Gaben des Geistes versorgen, damit du leuchten und seine Früchte hervorbringen kannst. Vielleicht machst du dir zur Gewohnheit, in deinen täglichen Anbetungszeiten auch das Abendmahl einzunehmen. Es ist eine praktische Handlung in Gedenken an das, was Jesus bereits vollbracht hat. Er wird dich mit seinem Shalom-Frieden an Körper, Seele und Geist ausrüsten und wiederherstellen, um in der Finsternis dieser Welt zu leuchten und den Weg deiner persönlichen Heiligung zu genießen. Du kannst es einfach im Glauben ergreifen. Deswegen feiern wir das Abendmahl auch gerne regelmäßig zuhause. Neu zugerüstet, sind wir bereit, zum Segen zu werden. Wir sollen ja diesen Segen auch an andere Menschen weitergeben. Er macht unseren Becher nicht nur randvoll, er lässt ihn permanent überfließen, damit es auch für andere reicht! Unsere Gebete werden wie Rauch vor seinem Thron aufsteigen. Gott liebt den Duft unserer Gebete, die in Wahrheit und im Geist gesprochen wurden. Proklamiere den Sieg Jesu über deinem Leben, über Situationen und über Menschen!

Dein Weg der Heiligung kann von Raum zu Raum gehen. Räume, in denen Jesus auf dich wartet, weil er es liebt, mit dir Gemeinschaft zu haben, Halleluja! Was dir zuerst wie ein Irrweg erscheint, könnte dadurch zu einem spannenden Erlebnis-Abenteuer werden. Diese Erlebnisse werden immer mehr von Zeichen und Wundern begleitet sein, und du wirst eine neue Freude, einen Frieden und tiefe Liebe in Bereichen deines Lebens finden können, die dir zuvor wie schwarze Löcher vorgekommen sind. Welchen Raum hat Jesus heute für dich vorbereitet?

Christian

Lichtblick 2019

Lichtblick 2019

Es war ein besonderer Abend in der Chrischonagemeinde in Reiskirchen-Burkhardsfelden. „Du bist von Gott gesegnet und deshalb kannst du für andere zum Segen werden“ war das Thema des Abends, über das Pastor Wilhelm Risto aus der Schweiz mitreißend und ermutigend referierte. Gottes Segen annehmen konnte man dann auch ganz praktisch, als Wilhelm und seine Frau Marina sich anschließend viel Zeit für Gebet und Segnung für die Teilnehmer nahmen. Das Worshipnetzwerk wurde von der Gemeinde angefragt, die musikalische Gestaltung zu übernehmen, und so waren wir mit einem Team (Sonja Yeo, Andreas Weigel, Detlef Marx und Christian Weiß) vor Ort und durften selbst gesegnet werden und für andere ein Segen sein. Heute (18.05.19) um 20 Uhr geht es weiter, Katharina Stahl wird musizieren, morgen im 10 Uhr-Gottesdienst fahren wir wieder mit einem kleinen Team (Sonja Yeo, Detlef Marx, Christine und Christian Weiß) los. Herzliche Einladung, noch spontan dabei zu sein (Hinter den Gärten 2, 35447 Reiskirchen).

Falls es in deiner Gemeinde auch Bedarf an Unterstützung durch Worshipmusiker geben sollte, kannst du gerne auch Anfragen an uns richten. Zum Segen werden macht uns glücklich!