Kennst du auch solche Zeiten, in denen gefühlt ständig etwas
schief geht, unverhoffte Schwierigkeiten auftreten und du eigentlich
verzweifeln möchtest? Gerade Worshipmusiker scheinen in besonderem Maße damit
Bekanntschaft zu machen. In diesem Jahr haben meine Familie und ich die
sonderbarsten Begebenheiten erleben müssen. So wurde unsere Tochter in
Südafrika auf wirklich dramatische Art nachts überfallen und ausgeraubt, unser
Sohn wurde mehrmals ohne Grund aggressiv auf der Straße attackiert und während
seines Jobs (in Deutschland) von einem Räuber mit einer Pistole bedroht, und unser
jüngster Sohn wäre fast von einem Auto überfahren worden. Das waren nur die
Spitzen-Erlebnisse, von den kleinen Angriffen aus dem Hinterhalt rede ich ja gar
nicht. Gerade vor zwei Wochen war wieder einmal so ein Tag. Unsere Tochter
wurde nach einer lebensgefährlichen Erkrankung gerade noch rechtzeitig zur
Beerdigung meiner lieben Oma aus dem Krankenhaus entlassen. Während der
Trauerfeier wurde ihr Zustand plötzlich wieder viel schlechter. Als meine Frau
mit unserer Tochter erneut zur Notaufnahme fuhr, tropfte plötzlich durch ein
Leck im Abflussrohr Wasser aus der Decke in unser Bad.
Zugegeben, manchmal dachten wir schon: „es reicht jetzt!“. Aber wie geht man eigentlich sinnvoll mit
solchen Situationen und Erlebnissen um? Warum passiert das eigentlich? Immer
wieder mussten meine Frau und ich uns gegenseitig zusprechen, dass die Güte
Gottes permanent um uns ist, auch wenn es gerade nicht zu spüren ist. Gott ist
gut und er behandelt uns immer wie der perfekte liebende Vater seine geliebten
Kinder. Er würde uns niemals etwas antun, was nicht einmal ein gesunder
menschlicher Vater seinem Kind zumuten würde! Nicht zufällig lautet unser Trauspruch aus Psalm
91: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des
Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott,
auf den ich hoffe“. Also haben wir immer wieder versucht, unseren Blick auf
Jesus zu heften. Von ihm ist Hilfe zu erwarten.
Mit ein wenig emotionalem Abstand kann man dann auch eine
krasse Segensspur im eigenen Leben erkennen. Die geistlichen Durchbrüche, die
wir in diesem Jahr erleben durften und in denen wir gerade mit einigen Personen
gemeinsam vorwärts gehen, die wundersamen Gebetserhörungen und Segnungen waren jedes Mal hart umkämpft. Was,
wenn all das einfach nur die niederträchtigen Versuche waren, uns davon
abzubringen, das Richtige zu tun? Wenn Jesus in uns lebt, sollten wir uns nicht
fürchten müssen! Sich nach ihm auszurichten hat positive Konsequenzen. Unsere
Kinder wurden in jedem einzelnen Fall vor echten Katastrophen bewahrt und
anstatt den Fernseher abends anzuschalten beten meine Frau und ich seit Monaten
jeden Abend, können Gott die Ehre geben und Menschen dadurch segnen. Die
Früchte des Segens kannst du innerhalb der Familie spüren und Rückmeldungen von
Heilungen und anderen Erfolgserlebnissen von Personen, für die wir gebetet
haben, überwältigen einen.
Was hat das alles mit Worship zu tun, fragst du dich
vielleicht. Immer wieder durften wir erleben, wie Anbetungszeiten uns in der
Spur gehalten haben. Wenn Personen um dich herum stehen, um dich zu segnen und
dabei der Friede Gottes mit solcher Kraft über dich kommt, dass du nichts
anderes als Liebe spüren kannst, erlebst du die manifeste Gegenwart Gottes!
Gott thront über den Lobgesängen seines Volkes, deswegen zieht es uns so sehr
in die Lobpreiszeiten hinein. In einer Haltung der Anbetung sind wir nicht zu
bezwingen! Gerade gestern, vor unserem ersten „Grace Festival“, einem
überregionalen Gottesdienst, der regelmäßig stattfinden soll, zeigte mir Gott
eine spannende Stelle in 1Samuel 19.: David musste vor seinem König Saul fliehen,
weil dieser in dem gesegneten, jungen Krieger die Bedrohung seines Königreiches
sah und ihn deshalb töten wollte. David konnte entkommen, weil seine Frau Michal
(Sauls Tochter) ihm aus dem Fenster auf der Rückseite des Hauses heraushalf,
und er ging zum Propheten Samuel. Der König schickte Soldaten los, um David
festzunehmen. Als diese aber in die Stadt kamen, waren die Propheten in „Verzückung“
geraten. Auch wenn manche Bibelübersetzungen das mit „Weissagung“ übersetzen,
ist doch eine prophetische Ergriffenheit, also eine körperliche Manifestation
des Heiligen Geistes zusammen mit Weissagungen im Urtext zu finden. Das kann
man auch daran erkennen, dass diese Geisterfahrung auf die Soldaten übergriff,
die nichts gegen David tun konnten. Die gleiche Geschichte ereignete sich bei
drei nacheinander ausgesandten Soldatentrupps, bis dann Saul schließlich selbst
loszog. Aber auch er geriet so sehr in Verzückung, dass er am Ende unbekleidet
auf dem Boden lag. Was war geschehen, dass die königlichen Soldaten nichts
gegen David tun konnten? Wo war der Hass von Saul geblieben? Die Anbetung der
Propheten war so intensiv, dass eine Atmosphäre der Gegenwart Gottes um sich
griff.
Immer, wenn wir in die Anbetung gehen, lassen wir zu, dass
der Heilige Geist, der Geist Christi, Zugriff auf unser Innerstes hat. Sein Licht
strahlt so herrlich, dass es sogar in der körperlichen Welt zu spüren ist.
Dagegen sind Angreifer wehrlos! Egal in welchen Schwierigkeiten du dich gerade
befindest, wie ausweglos die Situation auch sein mag, ich will dir Mut
zusprechen, deinen Blick auf Jesus zur richten. Gehe in die Anbetung und lasse
dich von ihm mit seiner Liebe füllen. Suche Orte der Anbetung und Kontakt zu
Menschen die dich ermutigen und segnen wollen. Gerade Worshipleiter geraten
meiner Erfahrung nach oft ins Kreuzfeuer. Auch David hatte durch sein Harfenspiel
die bösen Geister von Saul vertrieben. Lasst uns Worshipzeiten feiern, die
voller Hingabe und Liebe sind und Jesus die Möglichkeit geben, uns mit seiner Liebe
und Güte zu beschenken!
Der folgende Liedtext stammt aus einem Lied von Albert Frey,
dass wir früher zu Jugendkreiszeiten häufig gesungen haben. Er fiel mir wieder
ein und ich entdeckte viel Wahrheit darin:
Herr, ich komme zu Dir, und ich steh’ vor Dir, so wie ich
bin. Alles was mich bewegt lege ich vor Dich hin. Herr, ich komme zu Dir, und
ich schütte mein Herz bei Dir aus. Was mich hindert ganz bei Dir zu sein räume
aus! Meine Sorgen sind Dir nicht verborgen, Du wirst sorgen für mich. Voll
Vertrauen will ich auf Dich schauen. Herr, ich baue auf Dich! Gib mir ein neues
ungeteiltes Herz. Lege ein neues Lied in meinen Mund. Fülle mich neu mit Deinem
Geist, denn Du bewirkst ein Lob in mir.