Ein Lied für stürmische Zeiten

Ein Lied für stürmische Zeiten

Eine Meditation über Psalm 103 zur Strumstillung

Kennst du das, du würdest am liebsten die Welt verändern, eine Erweckung auslösen und so viele Projekte anleiern, in denen du dein Innerstes zur Ehre Gottes rauslassen kannst – und plötzlich heißt es STOPP!!!

Mir geht es gerade genau so! Eigentlich sollte es jetzt wieder losgehen. In unserem neu gegründeten Campus Gießen der Move-Church geht es endlich mit Live-Worship los, auch das Worshipnetzwerk hat gerade nach langer Pause endlich wieder einen tollen Worshipabend veranstaltet und weitere Termine stehen in der Pipeline. Ich habe gerade wunderbare Tipps von einem Freund mit beeindruckendem Tonstudio bekommen, um meine eigenen Songs endlich mal aufzunehmen, und meine Familie ist einfach genial. Passend dazu finden wir gerade wieder zurück zu unseren intensiven Gebetszeiten.

Plötzlich, am Ostermontag, macht mein Rücken nicht mehr mit. Notaufnahme, schmerzhafte Tage des Wartens, MRT, erneute Einlieferung ins Krankenhaus und Schmerztherapie. Ich habe eigentlich Glauben, dass mein Rücken geheilt wird, einige Freunde beten kraftvoll, doch gerade bleibt die Reaktion aus. Jetzt bin ich schon 1,5 Wochen erneut im Krankenhaus, liege einfach hier herum und warte. Die Schmerzen sind alles andere als unter Kontrolle. Wir werden wohl um eine OP mit anschließender langwieriger Reha nicht herumkommen. Echt jetzt?!

In diesen stillen Tagen meines Krankenhauszimmers hatte ich aber auch plötzlich Zeit, Gott zu begegnen, wertvolle Bücher zu lesen (bisher: Marcus Heuser – Heil werden am Vaterherzen Gottes und Andrew Wommack – wie man auf dem Wasser geht -> beide Bücher sind echte Geheimtipps), zu beten und auszuruhen. Wenn ich Gott gefragt habe, wie das jetzt weiter gehen soll, bekam ich immer die Antwort: lass es einfach laufen, ich will mit dir spazieren gehen!

Kann es sein, dass Gott sich mehr als alles andere danach sehnt, Zeit mit mir zu verbringen?

In dieser Phase ist mir der Bibeltext von Psalm 103, dessen Stelle ich mir sogar auf den Arm tätowieren lassen habe, in den Sinn gekommen und ich habe eine Meditation dazu geschrieben. Für mich ist das eine besondere Form, die Bibel zum Gebet zu machen und daraus neue Hoffnung zu schöpfen. Ich stelle mich einfach auf die Verheißungen Gottes und nehme sie für mein Leben in Anspruch. Wenn du also auch in einer Zeit voller Stürme und Erschütterungen lebst, lade ich dich ein, diesen Psalm zu deinem Gebet zu machen. Sei frei, meine Anmerkungen in deine eigenen umzuwandeln.

Meditation über Psalm 103 (NGÜ)

Von David.
Danke Herr, dass du uns solche geistlichen Vorbilder wie David geschenkt hast. Er, den du „ein Mann nach dem Herzen Gottes“ genannt hast, musste so viele Höhen und Tiefen durchwandern, dass ich mich mühelos in ihm wiederfinden kann. Du hast ihn auf all seinen Wegen begleitet und angeleitet, danke. Danke für die prophetischen Einsichten Davids, die sooft schon den Neuen Bund betreffen und über den Stand der Offenbarung zu seiner Zeit hinausweisen. Danke, dass David eine Form der Anbetung etabliert hat, die für mich überlebensnotwendig ist.

Preise den HERRN, meine Seele,
ja, alles in mir ´lobe` seinen heiligen Namen!
Deshalb will ich dir, lieber Papa, mit meinem ganzen Denken und Fühlen alles Lob aus tiefstem Herzen darbringen. Du hast mich schon immer geliebt und liebst mich konstant weiter. Du hast deinem Sohn, Jesus Christus aus Nazareth, meinem Herrn, den höchsten Namen gegeben, der über alle Namen ist. Auf diesen Namen berufe ich mich, die Welt soll ihn hören und sich seiner wundervollen Taten bewusst werden.

Preise den HERRN, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!

Obwohl wir ja mit dir immer auf dem Weg sind, will ich mich jeden Tag neu an alles erinnern, was du mir schon an Gunst erwiesen hast. Das stärkt meinen Glauben und lässt mich an „Christus in mir, die Hoffnung auf Herrlichkeit“ festhalten. Danke, dass du schon so wundervoll an mir und durch mich gewirkt hast.

Er vergibt dir all deine Schuld
Du hast mir ein für alle Mal vergeben, als du am Kreuz diese Qualen erlittest. Nie wieder wirst du wegen einer Schuld gegen mich ermitteln, das ist fast zu genial um wahr zu sein. Selbst die finsteren Gedanken, die sich heute und morgen in mir breit machen wollen, schrecken dich nicht davor zurück, mich vorbehaltlos zu lieben.

und heilt alle deine Krankheiten.
Wie es Jesaja bereits in Kapitel 53 voraussagte, hast du durch deine Wundmahle am Kreuz, liebster Jesus, alle meine Krankheiten und Gebrechen getragen. Ich glaube, es bezieht sich auf geistliche, seelische und körperliche Krankheiten. Als ich vor wenigen Tagen aufgrund meiner Bandscheibenvorfälle schmerzgebeugt auf dem Boden unserer Küche lag, hast du mir diese Vision geschenkt. Jesus, ich sah dich als leuchtende Gestalt oben über dem Kreuz schweben. Im selben Moment durchströmte mich die Erkenntnis, welche schrecklichen Qualen du am Kreuz erlitten hast. Gerade dachte ich noch, den schlimmsten nur vorstellbaren Schmerz zu erleben, dann sah ich dein Leiden. Eine tiefe Liebe überströmte mich. Dass du das für mich gemacht hast, bewegt mich, ich kann dich nur zurück lieben. Danke! Ich nehme diese Zusage an und lege meine Krankheiten an deinem Kreuz ab, Halleluja!

Er rettet dich mitten aus Todesgefahr,
Auf dich, lieber Papa, kann ich mich verlassen. Weil du mich liebst, wirst du mich in jeder Situation schützen. Auch, wenn ich einmal nicht sofort erkennen kann, wie du das machst, will ich dir vollständig vertrauen. Ich nehme auch die Zusagen aus Psalm 91 in Anspruch und begebe mich unter den Schirm des Höchsten, Amen! Jesus, du hast uns deinen Frieden hier gelassen. Dieser Shalom-Friede bezieht sich wiederum auf alle geistlichen, seelischen und körperlichen Bereiche unseres Leben. Deshalb muss ich mich nicht fürchten.

krönt dich mit Güte und Erbarmen.
Deine unwiderrufliche Zuwendung hältst du stets für mich bereit, und wartest mit dienen liebevollen Augen nur darauf, dass wir sie in Empfang nehmen. Viel zu oft habe ich nicht danach Ausschau gehalten und deine Segnungen nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht in Anspruch genommen. Es tut mir Leid, wenn dich das betrübt hat, Heiliger Geist. Du willst uns doch immer mit dem Herzen des dreieinigen Gottes verbinden.

Er gibt dir in deinem Leben viel Gutes – überreich bist du beschenkt!
Ich erinnere mich an Psalm 23, wie du sogar in Situationen, in denen ich um mein Leben fürchten muss, den Raum einnimmst. Ich kann einfach mit dir in Gemeinschaft treten. Du versorgst mich mit dem Allerbesten. Es reicht nicht einfach gerade so, sondern du willst mir so viel geben, dass es auch für andere Menschen reicht. Deine Güte soll über mich hinaus strömen, danke!

Wie sich bei einem Adler das Gefieder erneuert,
so bekommst du immer wieder jugendliche Kraft.
Herr, deshalb braucht sich der Adler nicht vor Gegnern zu fürchten, weil du ihm ein Gefieder gegeben hast, das lautlos die größte Akrobatik in der Luft vollführen kann. Damit und mit seinen mächtigen Fängen und scharfem Schnabel hast du den Adler sämtlichen Tieren in seiner Lebenswelt überlegen gemacht. Jedes Jahr darf sich der Adler zurückziehen und du erneuerst ihm sein Gefieder. Danke, dass du mir bei meiner Geistestaufe dieses Bild des Adlers noch einmal explizit zugesprochen hast. Danke dass er in der Bibel sooft symbolisch dargestellt wird. Ich will mich darin sehen, Heiliger Geist, du Geist der Kraft, Liebe und Besonnenheit, komme und Rüste mich heute neu aus. Ich bin auf deine Zuwendung angewiesen.

Der HERR vollbringt große Rettungstaten,
allen Unterdrückten verhilft er zu ihrem Recht.
Lieber Papa, es hat dir nicht nur gefallen, uns einmalig vom Tod zu erretten, du willst uns sogar ständig retten. Wenn der Feind, mit Lügen, Intrigen, Fallen und Attacken gegen uns vorgeht, passt du auf uns auf. Wir dürfen ihn in der Autorität Jesu in seine Schranken weisen, danke!

Er gab Mose zu erkennen, wie er handelt,
und den Israeliten zeigte er seine mächtigen Taten.

Wie schon früher bei Mose und den Propheten Israels gibst du dich auch heute liebend gern zu erkennen. Eigentlich hast du uns Menschen ja auch genau zu diesem Zweck erschaffen. Du willst mit uns reden, fachsimpeln, debattieren, witzeln, albern, Spaß haben – einfach Leben teilen, obwohl du doch allwissend, allmächtig und allgegenwärtig bist. Jesus, du hast den Vorhang zum Allerheiligsten mit deinem stellvertretenden Opfertod am Kreuz zerrissen. Jetzt kannst du, Heiliger Geist, in uns wohnen. Ich habe dich empfangen und sehe mich nach ständiger Gemeinschaft mit dir. Danke Papa, dass du auf diesem Weg mit mir sprichst, mir antwortest, mich aufmunterst.

Barmherzig und gnädig ist der HERR,
er gerät nicht schnell in Zorn, sondern ist reich an Gnade.
Nicht für immer wird er uns anklagen,
noch wird er ewig zornig auf uns sein.
Er handelt an uns nicht so, wie wir es wegen unserer Sünden verdient hätten,
er vergilt uns nicht nach unseren Vergehen.
Denn so hoch, wie der Himmel über der Erde ist,
so überragend groß ist seine Gnade gegenüber denen, die ihm in Ehrfurcht begegnen.
So fern, wie der Osten vom Westen ist,
so weit schafft er unsere Vergehen von uns fort.

Dass ich deine Gnade immer mehr verstehen darf, dafür bin ich dir sehr dankbar. Du hast in diesem Psalm David weit über die Grenzen seines Bundes mit dir gezeigt, wie weit deine Gnade reicht. Sie ist die unverdiente Gunst, ein Geschenkt, das wir im Glauben ergreifen können. Doch sogar der Glaube ist eine Gabe Gottes. Du ziehst uns zu dir hin, damit du uns retten kannst. Wir müssen nur noch einwilligen, um in diesen Überschwang des Segens einzutreten. Wegen meiner Vergehen und Schuld wirst du mich nie wieder anklagend zur Rede stellen. Du wirst mir lediglich immer wieder Wege zeigen, wie ich die Belastungen, die daher rühren, abstreifen kann. Das machst du, weil du mich schon sehen kannst, wie ich in absoluter Freiheit lebe. Du siehst Jesus in mir, danke!

Wie ein Vater seinen Kindern voller Güte begegnet,
so begegnet der HERR denen, die ihm in Ehrfurcht dienen.

Mit meiner Entscheidung zu dir, hast du mich nicht nur in den Stand der königlichen Priesterschaft versetzt und zu einem Bürger des Himmels ernannt, du willst in mir, mit mir und durch mich leben. Das ist eigentlich für mich kaum fassbar, aber ich liebe es über alles. Du nennst mich dein Kind, auf deinem Schoß ist immer ein Platz für mich, du sehnst dich nach Gemeinschaft mit mir, gibst dir die Blöße und liebst es, mich an der Hand zu nehmen. Du übertrumpfst alle Erfahrungen mit leiblichen Eltern hier auf der Erde derartig, alles zieht mich zu dir hin. So wie du will ich sein!

Denn er weiß ja, was für Geschöpfe wir sind,
er denkt daran, dass wir nur aus Staub gebildet wurden.
Der Mensch – seine Lebenstage sind so vergänglich wie das Gras.
Er gleicht einer Blume auf dem Feld, die aufblüht,
wenn aber ein starker Wind über sie hinwegfegt, dann ist sie nicht mehr da.
Dort, wo sie einmal blühte, gibt es keine Spur mehr von ihr.

Als unser Schöpfer weißt du natürlich deutlich über unser Wesen Bescheid. Die Körperlichkeit und Verletzlichkeit ist es, die uns von den Heiligen Engeln unterscheidet. Und doch hast du uns erwählt mit dir zu regieren. Jesus, weil du den Tod besiegt hast, was David ja nur ganz vage erahnen konnte, brauche ich den Tod nicht mehr zu fürchten, danke!

Doch die Gnade des HERRN ist immer und ewig über denen, die ihm in Ehrfurcht dienen.
Und noch an ihren Kindern und Enkeln erweist er seine Treue.

Herr, „immer und ewig“ sind im Zusammenhang mit deiner Gnade und Treue zu mir einfach eine grandiose Zusage! Danke, dass du dir einen Dienst nicht voller Unterwürfigkeit und Selbstkasteiung vorstellst, du willst uns ja auf Augenhöhe begegnen, und wenn wir dazu nicht in der Lage sind, uns mit der Geduld eines perfekten Vaters hinter uns her gehen. Überwältigend ist das!

So handelt er an denen, die sich an seinen Bund halten,
die an seine Weisungen denken und danach leben.

Danke, dass wir uns nicht mehr auf den Mosaischen Bund berufen müssen, der letztlich zum Tod führte. Jesus, du hast mit uns den Neuen Bund geschlossen, der auf Gnade beruht. Wenn wir mit dir leben, können wir immer und in jeder Situation auf diesen Bund deiner Gnade zugreifen. Du hast uns dein Gesetz ins Herz geschrieben und willst uns in die Heiligkeit leiten, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. So lebst du in und durch uns. Für Fehler hast du ein für alle Mal das perfekte Opfer gebracht, danke!

Der HERR hat im Himmel seinen Thron errichtet,
und seine Königsherrschaft umschließt das All.

In der himmlischen Stiftshütte steht dein Thron, lieber Papa. Jesus, dessen Name jetzt über allen Namen ist, hat zur deiner Rechten Platz genommen. Du hast ihm alle Macht im Himmel und auf der Erde übertragen, weil er für uns den Sieg errungen hat. Was mich dabei wirklich umhaut, ist, dass wir mit Jesus gekreuzigt, gestorben und wieder auferstanden sind. Du sagst, wir sind jetzt versetzt an Himmlische Orte und sitzen somit gemeinsam mit unserem Herrn Jesus auf dem Thron zu deiner Rechten. Herr, das geht nur, weil du bereit bist, durch den Heiligen Geist in mir zu leben. Es füllt mich mit Ehrfurcht vor dir und entflammt eine Flamme der Liebe zu dir.

Preist den HERRN, ihr seine starken und gewaltigen Engel,
die ihr sein Wort ausführt

und seiner Stimme gehorcht, sobald er spricht.
Gemeinsam mit den Engeln will ich dich preisen. Danke, dass du uns diese gewaltigen und heiligen Geschöpfe zur Seite gestellt hast. Sie erfüllen dein Wort und das will ich auch tun. Herr, gib mir jeden Tag neu die Möglichkeit mit den Engeln zusammenzuarbeiten, ihre Gaben zu nutzen und mit ihnen anzubeten, denn dir gebührt die Ehre, Papa, Jesus und Heiliger Geist!

Preist den HERRN, ihr alle, die ihr zu seinem himmlischen Heer gehört,
ihr seine Diener, die ihr ausführt, woran er Freude hat.

Papa, du rufst die Gläubigen zu einem himmlischen Heer zusammen, siehst in uns geistliche Kämpfer, das ist wundervoll. Die wichtigste Tätigkeit eines Kriegers des Lichts ist: Dich anzubeten! Aus der Gemeinschaft mit dir schöpfen wir dann die nötige Power, um unseren Dienst mit Freude zu verrichten. Das soll meine Lebensaufgabe sein! Herr fülle mich neu mit deinem Geist, mit der Kraft, Liebe und Besonnenheit deines Wesens und schenke mir die Fülle deiner Geistesgaben, damit ich die Früchte des Geistes hervorbringen kann!

Preist den HERRN, ihr alle seine Werke,
an allen Orten, über die sich seine Herrschaft erstreckt!

Alles, was ich mache, soll dich an allen Orten preisen. Eine neue Generation von Anbetern, die dich in Wahrheit und im Geist anbetet, Träume und Visionen hat, soll aufstehen. Auf der ganzen Welt soll dein Name erhöht werden, damit die Menschen sehen, wie gut du bist! Herr schenke uns eine neue Erweckung, wie sie noch nie da gewesen ist! Zieh die Menschen zu dir! Halleluja!

Ja, preise den HERRN, meine Seele!
Alles in mir will dich loben und anbeten und deinen Namen ehren, Amen!

Christian.

Lebenswege gehen – Lebensräume öffnen

Lebenswege gehen – Lebensräume öffnen

Wie wir durch Anbetung mit Jesus den Weg der Heiligung laufen können

Kennst du das, wenn du dich fragst, wie das jetzt alles wohl weitergehen wird, du Entscheidungen treffen musst, um einen Weg oder nur den nächsten Schritt zu wählen? Viel zu oft müssen wir zwischen einer größeren Anzahl möglicher Wege entscheiden, die uns in der Summe wie Irrwege vorkommen. Manche Wegstrecken können uns dabei sogar wie Leidenswege erscheinen. Von den Wegrändern werden wir dann zu allem Überfluss noch mit schlechten Nachrichten bombardiert, die uns den Mut und die Kraft rauben sollen. Ich habe persönlich schon manche dieser Wegstrecken alleine und auch gemeinsam mit meiner Frau durchschritten, in dem Ringen, niemals zu vergessen, dass unser Gott ein gütiger, persönlicher und liebender Gott ist.

Gerade auf dem Weg, meine persönliche Bestimmung oder Salbung zu erkennen oder neu zu ergreifen, bekam ich manchmal fast ein Schleudertrauma vor lauter Verwirrtheit und der vielen Ungewissheiten. Fragen wie: „Herr, wieso führst du mich jetzt gerade hier entlang?“ kamen mir dabei schon manches Mal in den Sinn. Besonders, wenn ich wunderbare, vom Heiligen Geist inspirierte Projekte durchführen konnte und mir geistliche Verantwortung zugesprochen wurde, kam es mir komischer Weise ab einem bestimmten Zeitpunkt manchmal so vor, als würden die Resultate nicht wirklich meine Erwartungen widerspiegeln. Ich fragte mich dann, ob ich mich irgendwie geirrt habe oder wo ich falsch bin.

Zweifel werden in dein Denken eingestreut, um dich zu verunsichern und letztendlich von der Durchführung der bereitgestellten Segnungen abzuhalten. Wenn du dann noch anfängst, dich mit anderen zu vergleichen, kann das schnell zum Knock-Out führen. Und um ganz ehrlich zu sein, mir persönlich genügen an dieser Stelle Aussagen wie „auf dem Weg der Heiligung musst du schon auch manche Wüste durchschreiten, genau wie das Volk Israel und Jesus selbst“ in diesen Momenten nicht, um voller Entschlossenheit weiter zu marschieren.

Auch wenn der schmale Pfad, der ins Leben führt nach einem mühsamen Weg über Felsen und den Berg hinauf klingt, sollten wir ihn, als Kinder des Allerhöchsten, als königliche Priesterschaft, nicht in diesem übernatürlichen Frieden und großer Freude laufen können? Für mich hat es viel damit zu tun, in welchem Bewusstsein ich diesen Weg einschlage. Zu allererst will ich mich dabei als Kind Gottes sehen und verstehen. Jesus hat diesen wundervollen Preis errungen, durch den ich jetzt „die Gerechtigkeit Gottes in Christus“ genannt werden darf. Er ist es, auf den die zahlreichen Verheißungen der Propheten des Alten Testaments zutreffen, ihm ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben, er sitzt zur Rechten Gottes, steht für uns ein und wird mit Sicherheit wieder kommen, um uns für alle Zeiten bei sich zu haben!

In seiner Wirkungszeit hier auf der Erde war Jesus permanent unterwegs, ohne jemals das Gefühl zu erwecken, nicht den richtigen Weg zu kennen. Mir fällt auf, dass ich mich nach diesen Wegstrecken der Jünger zusammen mit Jesus zum nächsten Ort hin sehne. Wahrscheinlich profitierten sie besonders von den gemeinsamen Wegen mit ihm, den Mahlzeiten und freundschaftlichen Gesprächen. Dort erklärte er ihnen die Geheimnisse, legte Gleichnisse aus und regte ihre persönlichen Gedanken an. Verstehen ist in diesem Sinne ein Prozess, der aus dem geistlichen Bereich in unsere Gedanken und Gefühle hinein wirkt. Dieser Prozess beansprucht Zeit, die nicht mit den Sorgen dieser Welt oder anderen stressigen Gedanken gefüllt sein kann. Erst nachdem wir verstanden haben, können wir auch danach handeln. Segnungen von Gott werden ja immer zuerst im Geist empfangen. Oftmals vergessen wir diese Entwicklung in unser Denken und Fühlen hinein und wundern uns, wieso nicht sofort etwas passiert, nachdem wir Zusagen empfangen haben.

Wenn man gemeinsam zu Fuß unterwegs ist, schaut man zwangsläufig nach vorne. Du bist miteinander unterwegs und lässt deinen Gedanken freien Lauf. Es ist die Richtung, in die wir unsere Lebenswege laufen sollten.

Worship ist meines Erachtens genau dieser gemeinsame Marsch mit Jesus! Wir können zusammen mit Jesus unterwegs sein. Er zeigt uns, wie wir in die Gemeinschaft mit unserem „Papa“ hinein kommen, seine Gegenwart erleben und vom Heiligen Geist gefüllt werden können. Gegenseitig nehmen wir uns dabei mit, ermutigen uns zum nächsten Schritt, denn wer läuft, bleibt nicht stehen! Gebetswege sind jene, bei denen sich geistliche Türen öffnen und wir in neue Räume eintreten können. Was, wenn in unserem Leben sprichwörtlich tatsächlich der Weg das Ziel ist? Sicher, es gibt ein Hauptziel, nämlich in Ewigkeit bei Gott, unserem liebenden Papa, Jesus und dem Heiligen Geist zu sein. Dort werden wir gemeinsam mit den Engeln und den Ältesten anbeten. Das wird ein Fest! Andererseits ist Sein Reich aber bereits jetzt angebrochen. Mit Jesus kam es in unsere Welt. Deshalb sagte er: „es ist mitten unter euch“. Solange wir also noch hier auf der Erde sind, führt jeder Schritt auf dem Weg mit Jesus zu diesem Ort, wo geistliche Räume aufgetan werden können. Dort verstummen die bösen Stimmen um uns herum und Finsternis muss weichen. Wir legen unsere Sorgen einfach am Kreuz ab und können diese neue Freiheit erleben. Nicht ein bestimmter Dienst oder ein Projekt verdienen unser Hauptaugenmerk, unser Blick kann einfach auf Jesus gerichtet bleiben. Er benötigt unsere eigene so oft überschätzte Genialität eigentlich nicht, obwohl er sie natürlich mit Absicht in uns hineingelegt hat. Alle Werke sind bereits vorbereitet, deshalb können wir auf diesem schmalen Pfad hopsen und springen, lachen und jubeln. So können wir mit Petrus und Johannes zu den Menschen sinngemäß sagen: „wieso wundert ihr euch darüber, was hier geschehen ist? Ihr glaubt doch nicht, dass wir das aus eigener Kraft getan haben? Wir handelten im Namen von Jesus aus Nazareth!“ (siehe Apg 3 und 4). Er ist es, der überwunden hat. Von ihm erzählen wir und durch ihn wirken wir.  

Anbetung lässt geistliche Räume erscheinen, in die wir eintreten dürfen. Diese Räume sind voller Segen und Geschenke des Heiligen Geistes, die schon seit der Auferstehung für uns bereitgestellt wurden. Unsere persönliche Anbetung innerhalb unserer eigenen vier Wände bildet dabei die Substanz dessen, was in Gottesdiensten, Worship-Veranstaltungen, allen möglichen christlichen Diensten und unserem Alltag passieren kann. Er möchte unser Herz vorbereiten.

Ich möchte dich mit diesem Artikel gerne einladen, jeden Tag neu zu entscheiden, Gott anzubeten. Jesus sagt, „ich bin die Tür“. Es ist jedes Mal wieder ein bewusster Schritt in die Gemeinschaft mit ihm hinein. Mache dir bewusst, was Jesus für dich getan hat und nimm diese Gnade für dein Leben ganz neu in Anspruch! Sein Opfer am Kreuz war endgültig, es ist vollbracht! Deshalb sind wir mit ihm, wie Paulus es beschreit, ans Kreuz genagelt und wieder auferstanden! Ist dir klar, was das in der Summe bedeutet? Es geht gar nicht mehr dich und mich und unser Handeln. Es geht einzig und alleine um Jesus! Wenn Gott dich und mich anschaut, was sieht er dann? Denke bitte nicht, er sieht sich deine Sünden an! Schon nach den Opfern des Volkes Israel hat Gott sein Volk angeschaut und „kein Unheil“ mehr gesehen, obwohl es sicher noch hier und dort vorhanden war (siehe 4.Mose 23,21). Wie viel mehr wird er nach dem endgültigen Opfer seines Sohnes, nur noch Jesus in uns sehen! Wenn du diese Gnade jeden Tag neu in Anspruch nimmst, wirst du erkennen, wie sehr er es liebt, in dir zu leben, und du wirst durch ihn leben können. Nimm dir in der Anbetung Zeit, den Heiligen Geist, die perfekte Form der Gegenwart Gottes in deinem Leben, einzuladen, über dich zu kommen und an dir zu wirken. Er wird dich mit seinen Geschenken, den Gaben des Geistes versorgen, damit du leuchten und seine Früchte hervorbringen kannst. Vielleicht machst du dir zur Gewohnheit, in deinen täglichen Anbetungszeiten auch das Abendmahl einzunehmen. Es ist eine praktische Handlung in Gedenken an das, was Jesus bereits vollbracht hat. Er wird dich mit seinem Shalom-Frieden an Körper, Seele und Geist ausrüsten und wiederherstellen, um in der Finsternis dieser Welt zu leuchten und den Weg deiner persönlichen Heiligung zu genießen. Du kannst es einfach im Glauben ergreifen. Deswegen feiern wir das Abendmahl auch gerne regelmäßig zuhause. Neu zugerüstet, sind wir bereit, zum Segen zu werden. Wir sollen ja diesen Segen auch an andere Menschen weitergeben. Er macht unseren Becher nicht nur randvoll, er lässt ihn permanent überfließen, damit es auch für andere reicht! Unsere Gebete werden wie Rauch vor seinem Thron aufsteigen. Gott liebt den Duft unserer Gebete, die in Wahrheit und im Geist gesprochen wurden. Proklamiere den Sieg Jesu über deinem Leben, über Situationen und über Menschen!

Dein Weg der Heiligung kann von Raum zu Raum gehen. Räume, in denen Jesus auf dich wartet, weil er es liebt, mit dir Gemeinschaft zu haben, Halleluja! Was dir zuerst wie ein Irrweg erscheint, könnte dadurch zu einem spannenden Erlebnis-Abenteuer werden. Diese Erlebnisse werden immer mehr von Zeichen und Wundern begleitet sein, und du wirst eine neue Freude, einen Frieden und tiefe Liebe in Bereichen deines Lebens finden können, die dir zuvor wie schwarze Löcher vorgekommen sind. Welchen Raum hat Jesus heute für dich vorbereitet?

Christian