In kriegerischen Zeiten aus der Gegenwart Gottes leben

In kriegerischen Zeiten aus der Gegenwart Gottes leben

Krieg ist dieser Tage allgegenwärtig! Wenn wir die Nachrichten hören, geht es um Krieg. In meiner 9. Klasse sitzen Jugendliche, die vor dem Krieg fliehen mussten und schlimme Dinge erlebt haben. Krieg findet aber auch innerhalb unserer Gesellschaft, im zwischenmenschlichen Bereich, ja, sogar in Familien statt. Obwohl wir derzeit auf allen Ebenen mit Kämpfen konfrontiert werden, übersehen wir leider häufig, dass sich auch ein Krieg in der unsichtbaren Welt abspielt. Genau wie das Volk Israel sich scheinbar schon lange damit abgefunden hatte, dass fast täglich Raketen in das eigene Land fliegen und Anschläge verübt werden, scheinen wir Christen uns damit abgefunden zu haben, dass wir aus der unsichtbaren Welt heraus attackiert werden. Wenn alles scheinbar halbwegs unter Kontrolle ist, gewöhnt man sich auch an diese kleinen Sticheleien, die verdeckten Lügen und Intrigen des Feindes. Wir haben unsere Rollen, die wir so gut es eben geht erfüllen und akzeptieren dabei, dass man manchmal erschöpft oder entmutigt ist. Vielleicht fragen wir uns zwar manchmal sogar, wieso Gott hier und da nicht genauso reagiert hat, wie wir eigentlich gehofft hatten, verfolgen den Gedanken dann aber nicht weiter. Zu viel ist in Bewegung, zu hoch sind die Anforderungen, als dass wir dem nachgehen könnten. Das geht leider nur so lange gut, bis es richtig knallt, wie man anhand des Krieges in Israel sehen kann. Plötzlich stehst du vor einem Trümmerhaufen, weil der Feind sich gegen uns in Stellung bringen konnte. Sehnst du dich nicht eigentlich auch nach einem echten Durchbruch, nach echtem Frieden?    

Der Apostel Paulus kannte den Krieg in der geistlichen Welt und schreibt deshalb im Epheserbrief, Kapitel 6,10-12:

„Nun noch ein letztes: Lasst euch vom Herrn Kraft geben, lasst euch stärken durch seine gewaltige Macht! Legt die Rüstung an, die Gott für euch bereithält; ergreift alle seine Waffen! Damit werdet ihr in der Lage sein, den heimtückischen Angriffen des Teufels standzuhalten. Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Wesen von Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte und Gewalten der Finsternis, die über die Erde herrschen, gegen das Heer der Geister in der unsichtbaren Welt, die hinter allem Bösen stehen.“ (NGÜ)

Was er bereits vor rund 2000 Jahren verstanden und schriftlich als Realität festgehalten hat, scheint uns im Laufe der Zeit immer wieder in Vergessenheit zu geraten zu sein. Gilt vielleicht auch für uns heute die Warnung des Propheten Hosea, dass das Volk Gottes „aus Mangel an Erkenntnis“ zugrunde geht? (siehe Hos 4,6)

Auch im Korintherbrief greift Paulus das Thema auf und schreibt:

„Nun ist es sicher so, dass wir unser Leben unter den Bedingungen der natürlichen Welt führen. Und dennoch kämpfen wir nicht auf rein menschliche Weise. Denn es sind nicht rein menschliche Waffen, die wir in unserem Kampf einsetzen, sondern Waffen, die sich im Einsatz für Gott als mächtig erweisen, um Bollwerke zu schleifen und weltanschauliche Gedankengebäude abzureißen. Ja, wir demontieren auch hochtrabende Theorien, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erheben, und stellen jeden Gedanken unter den Gehorsam gegenüber dem Messias.“  (2Kor 10,3-5 DBU)

Diesen Gedanken möchte ich gerne hier aufgreifen und ein Plädoyer für ein neues Bewusstsein für die unsichtbare Welt abhalten. Als wiedergeborene Christen sind wir Bürger des Himmels. Die geistliche Welt sollte unsere absolute Aufmerksamkeit genießen. Dort ist es, wo das Licht völlig natürlich die Finsternis vertreibt. Dort können wir mit Jesu Augen sehen und tun, was er tut. Von dort aus werden Wunder in die Realität gesprochen! Aus dieser Realität der Gegenwart Gottes heraus können wir den Himmel auf die Erde bringen.  

Bei einem Treffen für prophetisches Gebet in Wiesbaden hatten wir vor wenigen Wochen einen sehr starken Eindruck, während wir für die prägenden Bereiche der Gesellschaft (die 7 Berge) beteten. Ich sah im Gebet diese Berge (Wirtschaft, Politik, Medien, Unterhaltung/Kunst, Bildung/Erziehung, Familie und Religion) über die sich eine riesige Wolke gelegt zu haben schien. Es war sogar mehr als eine Wolke, etwas wie ein schwarzer Lack oder eine Masse, die zähflüssig war. Kein Licht konnte hindurchdringen. Gott setzte Teams von Bergsteigern dort am Fuß jedes Berges ab, die sich bis zum Gipfel durchkämpfen sollten. Leider (so hatte eine Mitbeterin völlig unabhängig von mir gesehen) wurden vom Feind viele falsche Hinweisschilder und Irrwege an den Berghängen aufgebaut, die verhindern sollten, dass die Teams nach oben in das Licht des Gipfels kommen. Einmal durch diese Masse hindurchgedrungen, konnten die Bergsteiger nämlich das reine Licht geradezu in sich aufnehmen und nach unten in die Finsternis tragen. Dieses Bild hat mich sehr bewegt. Mir wurde plötzlich klar, dass irgendwer da hinauf steigen muss!

Unweigerlich kam mir die Geschichte Jesajas in den Sinn, in der Gott fragt: „wen soll ich senden, wer wird für mich gehen?“(siehe Jes 6,8). Könnte es sein, dass uns Gott heute dieselbe Frage wieder stellen möchte? Ist es nicht eigentlich unser Job, den Einfluss der Finsternis und des Bösen in dieser Welt zu reduzieren und dort selber Licht zu sein? Das geht natürlich nur, wenn wir sein Licht in uns tragen. Wenn wir es aber in uns tragen, wird an dem Ort, auf den wir unseren Fuß setzen, das Königreich Gottes sein! Der Kampf, in den wir uns damit begeben, ist ja im Grunde eine Schlacht um unsere Gedanken. Satan war niemals in der Lage, etwas von Gott fordern zu können. Er ist niemals auf Augenhöhe mit Gott gewesen. Seine einzigen Kriegsmittel sind, uns zu verführen, das Falsche zu tun. In Römer 8,19-21 lesen wir:

„Ja, die gesamte erschaffene Welt erwartet voller Sehnsucht den Augenblick, an dem die Söhne und Töchter Gottes sichtbar werden. Die geschaffene Welt ist ja im Tiefsten der Bedeutungslosigkeit unterworfen. Das geschah nicht aus freiem Willen, sondern durch den, der sie dieser Vergänglichkeit unterworfen hat. Und doch lebt in ihr die Hoffnung. Sie hofft darauf, dass die erschaffene Welt selbst von der Versklavung an die Vergänglichkeit befreit wird und Anteil an der strahlenden Freiheit der Kinder Gottes gewinnt“ (DBU).

Licht macht sichtbar! Wir, als seine Söhne und Töchter, können diese strahlende Freiheit in uns tragen! Vor einiger Zeit hatte ich eine Meditation über Psalm 103 mit dem Titel „Ein Lied für stürmische Zeiten“ geschrieben, die ist hier auf „worshipnetzwerk.de“ nachzulesen. In diesem Psalm wird, wie an vielen anderen Stellen der Bibel, klar, dass Gott ganzheitliches Heil für uns vorgesehen hat. Es geht nicht nur darum, dass wir nach dem Tod errettet werden. Es geht auch um sein Heil für Körper, Seele und Geist hier in diesem Leben! Wie können wir dieses Heil aber ergreifen?

Mehr als alles andere bestimmen unsere Gedanken, was wir erleben. Jeder Handlung geht ein Gedanke voraus. Es gibt toxische Gedanken, die sich auf unseren Körper auswirken und heilsame Gedanken. Deshalb sagt uns die Bibel, wir sollen unsere Gedanken erneuern (siehe Rö 12,2). Wir benötigen das Wort Gottes, um unsere Gedanken mit der Wahrheit zu durchdringen (siehe Phil 4,8). Als kraftvolle Gläubige müssen wir Autorität über unsere Gedanken erlangen. Dabei können wir die Lügen des Feindes ganz leicht entlarven. Er hat nämlich ein einziges Ziel, uns von Jesus wegzubringen. Überprüfe einmal, welche Gedanken dich wirklich zu Jesus hin führen. Gottes Wort ist „lebendig und wirksam, viel schärfer als jedes zweischneidige Schwert“. (Hebr 4,12 DBU)

Einer der wichtigsten Gründe, wieso wir uns immer wieder so schnell mit geistlichen Angriffen konfrontiert sehen ist, dass wir uns nicht gut für die Schlacht vorbereiten! Jeder Soldat, der nicht seine Ausrüstung pflegt, seinen Körper fit hält und regelmäßig seine Abläufe trainiert, wird im Gefecht in Not geraten.  Wenn wir nicht Zeit mit dem Wort Gottes verbringen, werden wir alles das verpassen, was er an Hinweisen dort hineingelegt hat. Dass sein Wort lebendig ist, bedeutet, er kann es uns heute in eine spezifische Situation hineinsprechen. Deshalb ist die enge Beziehung mit dem Heiligen Geist auch so wichtig. Er liebt es, uns anzuleiten und vorauszugehen. Er ist es, der uns auch die Bedeutung des Wortes Gottes erschließen möchte. Was hilft dir der beste Panzer in der Wüste, wenn du kein Navi hast? Er will uns geistliche Waffen und Wegweisung geben!

Joh 14,26 (DBU): „Doch der Unterstützer, der Heilige Geist, den mein Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch in all diesen Dingen unterrichten und euch an alle meine Aussagen erinnern.“

Der Heilige Geist will uns Jesus zeigen! Wir sollten das Leben Jesu zum Vorbild nehmen. Er zeigte die perfekte Symbiose aus geistlicher Kraft und Menschlichkeit. Er demonstrierte Gottes Königreich hier auf der Erde, indem er heilte und befreite. Er wollte nicht nur zeigen, dass durch ihn unsere Seelen gerettet werden, vielmehr sollte auch die Güte Gottes in jedem Bereich unseres Lebens (hier auf Erden) sichtbar werden. Schon als Junge kannte er keinen besseren Platz, als in seines Vaters Haus. Auch später suchte er immer Gemeinschaft mit dem Vater durch den Heiligen Geist. Er tat alles genauso, wie er es im Geist hörte und sah! Bei der Versuchung durch den Satan, konnte er mit der Kenntnis der Schrift alle Angriffe abwehren. Jesus hat sozusagen den schwarzen Gürtel in der Kampfkunst der unsichtbaren Welt. Geistliche Kriegsführung wird erfolgreich, weil wir die Güte Gottes, sein Licht, in diese Welt bringen. Liebe hat die Macht, die Sünden zudeckt und feindliche Armeen zerschlägt.

Wie können wir also sagen „Hier bin ich, sende mich!“ und gleichzeitig die Sicherheit gewinnen, dass wir gut vorbereitet sind?

Kol 3, 1-3 (DBU): „Für euch aber gilt etwas ganz anderes: Ihr seid mit dem Messias zu einem ganz neuen Leben auferweckt worden! Deshalb richtet euch auf das aus, was oben ist, in der Wirklichkeit Gottes! Dort hat der Messias seinen Platz an der rechten Seite Gottes eingenommen, den Platz voller Ehre und Macht. Beschäftigt euch mit dem, was dort bei Gott zählt, und nicht mit den vergänglichen Dingen dieser Welt. Denn genau betrachtet seid ihr schon gestorben, und das, was euer Leben wirklich ausmacht, ist zusammen mit dem Messias in Gott verborgen.“

Wir befinden uns in einem echten Krieg, sind aber an himmlischen Orten mit Gott verbunden, weshalb wir uns nicht mehr zu fürchten brauchen! Das ist sehr wichtig!

Jak 4,7-8 (DBU): „Ordnet euch also Gott unter und stellt euch mit aller Kraft gegen den Zerstörer (LUT: Teufel)! Dann wird er vor euch fliehen. Nähert euch Gott an, und er wird euch nahekommen.“

Der Feind arbeitet mit Lügen und versucht uns bei unseren Leidenschaften zu packen. Das wird wohl bei jedem von uns anders aussehen. Indem wir uns in Sünde und Lügen verstricken, geben wir ihm Raum, uns zu attackieren. Oft beginnt dieser Prozess mit einem kleinen negativen Gedanken. Dabei ist uns bereits alle Schuld vergeben (vergangene, gegenwärtige und zukünftige). Wir müssen nur seine Gnade in Anspruch nehmen, eine Gnade, die uns befähigen will, über die Sünde zu herrschen! Gott sieht uns schon als die Gerechtigkeit Gottes in Christus (siehe 2Kor 5,21)! Wie können wir seine Gnade in Anspruch nehmen? Indem wir unser Denken erneuern! Wir müssen uns die Verheißungen Gottes für unser Leben vor Augen halten! Dabei geht es um unsere Vorstellungskraft. Ich meine hier nicht meine eigenen Hirngespinste. Wenn die Bibel von „Hoffnung“ schreibt, meint sie unsere Vorstellungskraft! Erst wenn du dir etwas vorstellen kannst, wirst du Glauben daran entwickeln können. Sich vorzustellen, dass Gott etwas tut, was uns unmöglich wäre, damit fängt es an.

Rö 8,24 (DBU): „Denn wir sind schon gerettet, aber so, dass wir noch hoffen müssen. Eine Hoffnung, die wir schon erfüllt sehen, ist ja keine Hoffnung mehr. Das ist doch klar: Wer etwas sieht, muss nicht mehr darauf hoffen!

Glaube, Liebe und Hoffnung sind die drei größten Kräfte der Welt! Glaube ist, wie gesagt, dabei unmöglich, wenn du dir nicht vorstellen kannst, was geschehen wird! Dein Denken bestimmt deine Wahrnehmung – entweder zum Guten oder zum Schlechten! Häufig stellen wir uns das zu simpel vor. Wir glauben mal schnell und empfangen dann sofort! Dazwischen liegt aber ein intensiver Prozess des „mit einem Gedanken Schwanger Gehens“. Ich habe das ja schon einmal in einem Video mit dem Prinzip des 4-Takt Motors beschrieben. Dabei geht es mir hier um den zweiten Takt: das Zusammenpressen des Treibstoffs, bis er Arbeitstemperatur annimmt. Der Treibstoff an sich würde nicht wirkungsvoll explodieren. Es muss Arbeit geschehen, die ihn aufheizt. Maria bewegte die Worte der Hirten und Weisen in ihrem Herzen, du kannst es auch meditieren, erarbeiten oder etwas einüben und durchdenken nennen. Es bedarf einer längeren Reihe von Wiederholungen, bis wir alte Gedankenmuster wirklich durch neue, positive ersetzt haben.

Welche Verheißungen Gottes können wir eigentlich für uns nutzen? Einerseits spricht Gott durch sein Wort. Es gibt allgemeingültige Verheißungen, manche beziehen sich auf bestimmte Personen, Gott will dir aber auch ganz persönliche Verheißungen geben (Rehma-Worte). Dazu spricht er in unsere Gedanken hinein, er spricht durch prophetische Worte anderer Christen zu uns und eben durch sein Wort. Weißt du schon, wo es für dich lang geht? Wenn du keine Träume hast, wirst du kein Ziel haben. Ohne Ziel irrst du verloren durch die Gegend. Es sind aber Gottes Träume, die dir und mir das gute Ziel, die göttliche Bestimmung im Leben ermöglichen. Je mehr Gemeinschaft ich mit Gott habe, je mehr ich mich mit seinem Wort umgebe, desto mehr werden auch seine Träume zu meinen Träumen. Deshalb suchte Jesus immer wieder die tiefe Gemeinschaft mit dem Vater. Wir sollten ganz offen den Dialog mit Papa-Gott suchen. Er kennt deine Sehnsüchte bestens, hört dir aber immer wieder gerne zu, wie du sie ihm anvertraust. Um manche Dinge will Gott vielleicht zuerst gebeten werden. Er respektiert nämlich deinen freien Willen.

Verheißungen sind Gottes feierliche Ankündigungen und seine positiven Vorhersagen für sein Volk und unser Leben! Er weiß schon längst, was uns in welcher Situation auch immer helfen kann. Indem wir die richtigen Verheißungen und Worte Gottes für unser Leben in Anspruch nehmen, schlagen wir den Feind in die Flucht! Das ist in der geistlichen Kriegsführung immer der erste Schritt!

Welche Verheißungen hast du selbst schon für dein Leben erhalten? Vielleicht schreibst du sie dir einfach mal auf und bewegst sie nochmals in deinen Gedanken. Unten findest du eine Liste mit biblischen Verheißungen, die du gerne einmal als Ansatzpunkt nehmen kannst. Wenn dich ein Bibelwort anspricht, dann hat der Heilige Geist vielleicht seinen Scheinwerfer für dich darauf gerichtet. Lies die Verheißungen, lasse sie auf dich wirken, gehe mit ihnen schwanger. Vielleicht willst du dir eine kreative Methode überlegen, wie du sie für dich nutzbar machst, d.h. wie du sie auf Arbeitstemperatur bringst: Schreibe ein Lied darüber, male ein Bild, erarbeite eine Andacht, sprich mit Menschen darüber, sei kreativ! Das sind nur meine schlichten Vorschläge. Passe es einfach für dich an! Geh in die Gegenwart Gottes!!! Mache dein Herz für ihn auf! Sag ihm, wie sehr du ihn liebst! Bete ihn an! Der Kampf findet in der unsichtbaren Welt statt, sei geübt, indem du in Gottes Gegenwart lebst. Du bist berufen, Träger seiner Gegenwart zu sein. Anbetung treibt den Feind in die Flucht! Stelle deinem Papa-Gott deine Fragen! Erwarte Antworten! Gott wird deine Vorstellungskraft benutzen, um zu Antworten (in Wort und Bild). Es ist nicht nötig, dass wir uns immer wieder vom Feind überrumpeln lassen, wenn wir für die Schlacht gewappnet sind!

Nun möchte ich gerne noch auf einige Waffen der geistlichen Kriegsführung eingehen:

Am Beispiel König Joschafats können wir einiges über geistliche Waffen lernen. Im 2. Buch der Chronik wird berichtet, wie er das Wort Gottes wiederentdeckt und im gesamten Reich öffentlich vorlesen lies. Die große Bedrohung durch seine Feinde wird aufgelöst, weil auf alle umliegenden Länder eine mächtige Gottesfurcht fällt.  (siehe 2Chr 17,7-13). Keiner traute sich mehr, Israel anzugreifen. Joschafat rief bei erneuter Bedrohung ein Fasten im ganzen Land aus. Sein Volk sollte in die Gegenwart Gottes gehen, ihn suchen, damit ihnen Schutz zuteilwerden konnte. Er platzierte außerdem Anbeter vor seinem Heer, wodurch er eine völlig veränderte geistliche Atmosphäre schaffte (2Chr. 20,3-25). Gerade in scheinbar ausweglosen Situationen, ist Anbetung deine stärkste Waffe. Der Feind kennt Gott, er weiß über seine Übermacht Bescheid. Er wird vor deiner Anbetung in Wahrheit und im Geist fliehen! Anbetung beginnt zuhause in deinem stillen Kämmerlein! Natürlich kommen wir auch zusammen, um anzubeten. Schließlich thront Gott über den Lobgesängen seines Volkes. Wir benötigen aber einen Lebensstil der Anbetung, weil uns der Feind immer dann angreift, wenn wir nicht damit rechnen. Lasst uns nicht erst warten, bis der Feind vor der Tür steht, sondern diesen Lebensstil etablieren!

Hier sind noch ein paar Bibelstellen zu geistlichen Waffen:

Geistliche Waffenrüstung: „So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit und an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium des Friedens. Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.“ (Eph 6,14-17 LUT)

Göttliche Weisheit: Und doch ist unsere Botschaft eine Botschaft voller Weisheit. Verstanden wird diese Weisheit allerdings nur von denen, die der Glaube an Christus zu geistlich reifen Menschen gemacht hat. Denn sie hat nichts zu tun mit der Weisheit dieser Welt und mit der Klugheit ihrer Herrscher, deren Macht schon bald vergeht. Nein, was wir verkünden, ist Gottes Weisheit. Wir verkünden ein Geheimnis: den Plan, den Gott schon vor der Erschaffung der Welt gefasst hat und nach dem er uns Anteil an seiner Herrlichkeit geben will. Dieser Plan ist bisher verborgen gewesen.“ (1Kor 2,6-7 NGÜ)

Gottes Wort: „Denn Gottes Wort ist lebendig und wirksam, viel schärfer als jedes zweischneidige Schwert. Ja, es dringt durch, bis es sogar die Seele und den Geist eines Menschen unterscheiden kann, so wie ein Schwert die Gelenke und das Mark voneinander trennt, ja, es beurteilt die Gedanken und Pläne des menschlichen Herzens. Jesus zeigte während der Versuchung durch Satan, wie stark die Wirkung des Wortes Gottes ist.“ (Hebr 4,12 DBU)

Anbetung: Nachdem sie die beiden brutal geschlagen hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und befahlen dem Gefängnisaufseher, sie ganz sorgfältig zu bewachen. 24 Deshalb legte er sie in den innersten Teil des Gefängnisses und spannte ihre Füße in einen Holzblock. 25 Etwa um Mitternacht beteten Paulus und Silas und sangen Loblieder zu Gott. Die anderen Gefangenen hörten ihnen dabei zu. 26 Plötzlich entstand ein gewaltiges Erdbeben, das die Fundamente des Gefängnisses zum Wanken brachte. Sofort öffneten sich alle Türen und die Fesseln fielen von allen Gefangenen ab.“  (Apg 16,23-26 DBU) 

prophetische Worte: Wir kooperieren im Prophetischen mit Gottes Zusagen, die wir noch nicht realisiert sehen. Dadurch können wir Hoffnung empfangen und Glaube wird geweckt. Jesus meinte das, als er seinen Jüngern sagte: „Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.“(Joh 14,13-14 SLT)

Sprachengebet: Das Gebet in göttlichen Sprachen dient der eigenen Erbauung. Es stärkt uns und manövriert uns in seine Gegenwart hinein. Wir sprechen aus, was Gottes Wille für uns ist. Das ist die perfekte Ansage für unsere Situation: “Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde.” (1Kor 14,4 SLT).  “Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist;” (Judas 1,20 SLT).      

Die Früchte des Geistes: „Was ich sagen will, ist dies: Führt euer Leben in der Wirklichkeit des Gottesgeistes, und dann werdet ihr den Begehrlichkeiten, die in eurem selbstsüchtigen Wesen stecken, keinen Raum gewähren.…Doch der Einfluss des Gottesgeistes bringt in unserem Leben eine andere Frucht hervor, und zwar Liebe, Freude, Friede, Ausdauer, Freundlichkeit, Güte, Vertrauen, Bescheidenheit, Selbstbeherrschung. Gegen solche Einstellungen hat das Gottesgesetz ja nichts einzuwenden!“ (Gal 5,16.22-23 DBU)

Ermutigt sein im Herrn: David konnte in den extremsten Situationen seine Zweifel und Ängste zerstreuen, als er in die Gegenwart Gottes ging! ER konnte Gottes Perspektive sehen und wurde dadurch ermutigt: „Und David war sehr bedrängt, denn das Volk wollte ihn steinigen, weil die Seele des ganzen Volks erbittert war, jeder wegen seiner Söhne und wegen seiner Töchter. David aber stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott.“ (1Sam 30,6 SLT)

Friede: Friede ist die Anwesenheit von Gottes Sicherheit! Im Frieden schauen wir aus Gottes Perspektive. Er fürchtet sich nie, weil er „Friede“ ist! Mit Gottes Frieden, können wir die Dinge aus einer Perspektive des Sieges und seiner Stärke betrachten: „Das, was ich euch zurücklasse, ist Frieden. Ihn gebe ich euch, meinen Frieden. Das, was ich gebe, ist ganz anders als das, was diese Welt zu geben hat. Lasst es nicht zu, dass eure Herzen völlig verschreckt oder vor Angst ganz schwach werden.“ (Joh 14,27 DBU) Dieser göttliche Shalom-Friede bezieht sich auf einen Heilszustand für unser gesamtes Sein (Körper, Seele, Geist).

Zum Abschluss noch die Bibelstellen mit Verheißungen zum Reinlesen:

Psalm 91,10; Jakobus 1,5; Philipper 4,19-20; 1. Johannes 5, 12-13; Psalm 57,4; Markus 11,22-24; Jesaja 40,31; Johannes 11,25-26; Hebräer 10:23; Matthäus 7:7; Philipper 4,6-7; Josua 1,9; Römer 8,37-39; Psalm 92,16; Hesekiel 36,27; Römer 8,15; Psalm 62:7; Philipper 4,19; 1. Johannes 5,15; Römer 8,25-26; 2.Korinther 9,8; Johannes 3:16; Epheser 6,16-17; 1Mose 9,11.13; Offenbarung 21,4; Matthäus 11,28; Jeremia 29, 13-14

Viel Spaß beim Training, Christian

Gott sieht dein Herz – zeige es allen!

Gott sieht dein Herz – zeige es allen!

Authentisch vom Heiligen Geist im Worship leiten lassen

Musik ist aus christlichen Veranstaltungen nicht mehr wegzudenken. Obwohl Worship, das Singen von Gebeten und das geistliche Musizieren mit Instrumenten, wie wir es praktizieren, im Neuen Testament geradezu im Verborgenen bleibt, müssen wir davon ausgehen, dass auch Jesus mit seinen Jüngern gesungen hat. So war eben die Tradition.Und auch im Tempel spielte seit König David die Musik eine sehr wichtige Rolle. David hatte die besten Musiker angestellt und sogar besondere Instrumente entwickelt. Er hatte schon damals verstanden, dass Gott mit der Musik etwas erschaffen hatte, durch das wir uns auf besondere Weise ausdrücken können und von dem unser Herz stark bewegt wird. Musik war eine Gabe Gottes, die dazu gedacht war, zu unserem himmlischen Vater hinzuspielen. Gesungene Texte, die auf biblischen Wahrheiten basieren, prägen zudem unser Verständnis von Gott, sie helfen uns, unser Denken zu erneuern. Behalten wir doch diesen Gedanken zunächst einmal im Hinterkopf.

Als Musiklehrer an einer Gesamtschule kann ich aus Erfahrung sagen, dass auch die Jugendlichen von heute viel mehr als sie denken durch das permanente Konsumieren von Musik beeinflusst werden. Es passiert zwar ganz subtil, prägt aber die Kultur und damit unser Verhalten nachhaltig. Das lässt sich vielleicht am einfachsten dadurch erklären, dass Musik unsere Emotionen maximal beeinflussen kann. Du kannst mit Musik Gefühle verstärken oder abmildern. Nicht zufällig erscheint so gut wie kein Film ohne passende Filmmusik. Emotionen werden provoziert, Handlungen verstärkt, Übergänge werden fließender und auf bestimmte Figuren kann hingewiesen werden. Musik ist sogar in der Lage, völlig harmlose Filmszenen mit einer negativen Vorahnung zu versehen, die aus den Bildern nicht einmal ansatzweise hervorgeht. 

Da Anbetung eine zutiefst emotionale Angelegenheit zwischen Gott und uns ist, eignet sich Worshipmusik sehr gut, um leichter in die Gegenwart Gottes einzutreten. Ich habe den Eindruck, dass man beim Singen sogar weniger leicht abgelenkt werden kann als beim nicht gesungenen Beten. Das könnte allerdings auch eine etwas subjektive Wahrnehmung meinerseits sein. Jedenfalls bedienen sich gerade moderne Gottesdienste häufig der Qualitäten von Musik. „Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind“, geht wohl auf keine andere Art leichter, als wenn man gemeinsam Loblieder singt. In unserer Kirche wird sogar während bestimmter Gebetszeiten und in den letzten Minuten der Predigt Instrumentalmusik im Hintergrund gespielt, was die Gemeinde noch einmal besonders motiviert, das Gehörte ganz persönlich zu nehmen. Ich finde das wirklich hilfreich! 

Durch die überall verfügbaren Massenmedien haben sich in den vergangenen Jahren allerdings bestimmte Standards herausgebildet. Jeder kann, wann immer er will, die besten und inspiriertesten Worshipmusiker der Welt kostenlos via YouTube oder mit anderen Onlineangeboten anschauen und -hören. Sicher gibt es dabei große Vor- und auch Nachteile. Darüber will ich hier aber eigentlich überhaupt nicht schreiben. Vielmehr geht es mir, wie ja aus der Überschrift zu ersehen ist, um unser Herz. Dazu komme ich gleich!

Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich nicht schlecht staunte, als ich in jungen Jahren das wunderbare Songbook des Unplugged Albums von Eric Clapton kaufte. Bei einem Lied war ein sehr seltsam unharmonisches Intro abgedruckt, dass mit einem ebenfalls unverständlichen Kommentar Claptons ergänzt war. Ich ließ also diesen ersten Teil des Intros einfach weg und übte den Rest. Wie ich bei späterem Betrachten des MTV-Videos feststellte, hatte Eric Clapton eigentlich nur vergessen, seine Gitarre umzustimmen und nach wenigen Tönen das Dilemma bemerkt, woraufhin er dies nachholte. Bei einem Live-Video kommt so etwas eben vor, aber auch in der Transkription wurde dieser Fehler 1 zu 1 notiert, was beim Nachspielen einfach nur irritierend ist. Ich musste also unterscheiden lernen, was wirklich zur Substanz des Liedes gehört und was der Situation geschuldet war. 

Manchmal überkommt mich das Gefühl, dass wir ein wenig aufpassen müssen, nicht auch bei unseren christlichen Worship-Vorbildern (ob in der Gemeinde oder online) einfach jedes gesagte Wort und jeden Ausdruck, jede Geste oder jedes Lick zu kopieren. Sich an der Musik und die Songs der Profis anzulehnen ist sicher keine schlechte Idee, manche Songs verfügen über eine erstaunliche Salbung. Beim Nachspielen sollte man aber immer im Blick behalten, dass auch dies manchmal zu einem Perfektionismus oder eben zu der Imitation einer Rolle führen kann, was uns nicht wirklich mit dem Herzen bei Gott sein lässt. Ich träume immer noch davon, dass Gemeinden mehr und mehr ihre eigenen Songs, die Gott ihnen für ihre Gemeinde aufs Herz gelegt hat, singen. 

Was das Leiten der Worshipzeit angeht, sollten wir uns aber auf jeden Fall nach dem richten, was der Heilige Geist uns zeigt. So wichtig uns Performance auch erscheinen mag, wir können die Bewegungen in der unsichtbaren Welt nicht einfach außer Acht lassen und unser Programm abspulen. Die Kommunikation mit Gott ist ein Dialog, gerade auch für die Worshipleiter. Als solche sollten wir uns immer wieder klar machen, was wirklich unsere Aufgabe ist: Wir dürfen diejenigen sein, die aus einer Salbung heraus, mit Leichtigkeit in die Gegenwart Gottes eintreten. Jeder gespielte Ton, kann im Idealfall zu ihm hin gespielt werden und unser Herz darf sich mit seinem Herzen verbinden. Während wir ein Upload des Heiligen Geistes bekommen, geht diese Welle dann durch uns durch bis in die Tiefen der Herzen der Gäste und Besucher. Wir leiten die Gemeinde in die Gegenwart und in die Anbetung unseres Papas, des absoluten Herrschers von Himmel und Erde, hinein. Dabei dürfen wir alle Ressourcen des Himmels nutzen. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass vielleicht auch Anbetungsengel anwesend sein könnten, die nur darauf warten, dass wir mit ihnen kooperieren. Wir brauchen jedenfalls ein offenes Ohr für den Heiligen Geist, der uns leiten möchte. Er kennt den optimalen Weg durch das Labyrinth der Möglichkeiten.

 Natürlich neigen wir von Natur aus dazu, Menschen zu imitieren, denen etwas gut gelingt. Es ist auch nichts dagegen zu sagen, Erlebnisse und Handlungsweisen gesalbter Anbeter für sich in Anspruch zu nehmen. Wir sollten uns nur vergewissern, dass wir nicht bloß ihre Methoden und Konzepte anwenden wollen. Besprich deine Wünsche für die Worshipzeit vorab im Gebet mit Gott! Er will dir antworten. Ich bin davon überzeugt, dass uns Imitation nicht ans gewünschte Ziel bringen wird. Wir werden immer nur einen Schatten dessen erleben, was Gott in bestimmten Situationen bewirkt hat. Gott hat dich und mich nicht zufällig so gemacht, wie wir sind. Er liebt es, wenn wir ihm unsere von ihm gegebene Persönlichkeit mit allen Haken und Ösen zur Verfügung stellen. Gott ist ein kreativer Gott. Er hat einen genauen Plan für dich und diese Worshipzeit. Er will dich und deine Persönlichkeit nutzen, um sich selbst anderen Menschen zu offenbaren. Dafür benötigen wir insbesondere ein offenes Ohr und üblicherweise auch eine gehörige Portion Demut. 

Kennst du das: du kommst nach einer Anbetungszeit am Ende einer Veranstaltung von der Bühne, wo schon 3 Personen warten, die dir erklären wollen, wie man etwas hätte besser machen können oder wieso dieses eine Lied nicht so gut ausgewählt wurde. Was ich hier versuche, etwas überspitzt zu sagen ist, dass Musiker durch ihre enorme Sichtbarkeit auf der Bühne ständig den Bewertungen vieler Menschen ausgesetzt sind. Jeder kommt mit unterschiedlichen Erfahrungen und Emotionen zu einer Veranstaltung. Wir können uns davon verabschieden, es jedem recht machen zu können, auch wenn die grundsätzliche Art der Anbetung schon zu einer Veranstaltung passen sollte. Dies wird aber von den Veranstaltern im Vorfeld geistlich abgewogen. Du kannst dich nicht verbiegen, um ein bestimmtes Format abzubilden. Ob eine Person in die Gegenwart Gottes eintritt, kann sie letztlich nur aus eigenem Antrieb, mit echter Leidenschaft und aus eigenem Herzen erreichen. Wenn es in der Bibel heißt, dass wir in Wahrheit und im Geist anbeten sollen, bezieht sich „Wahrheit“ für mich ganz stark auf unsere Echtheit. Wir können uns bei Gott nicht einschmeicheln, und taktische Diplomatie durchschaut er sofort. Anbetung funktioniert nur ehrlich, weil Gott die Beweggründe in deinem Herzen erforscht.

Und so ist es mir auch schon häufig passiert, dass in vermeintlich schlichten und unaufgeregten Anbetungszeiten die gewaltige Kraft der Gegenwart Gottes über mich hereinbrach. Dazu benötigen wir nicht zwingend pompöse Inszenierungen. Bitte verstehe mich jetzt nicht falsch. Ich liebe es, wenn die Band toll spielt, der Sound genial klingt und jeder das Beste heraus kitzelt. Allerdings finde ich es alarmierend, wenn wir beginnen, uns darauf auszuruhen oder ins Gegenteil verfallen und völlig verbissen agieren. Es sollte keine Stars in der Anbetung geben! Der Blick sollte außerdem schon gar nicht auf Verkaufszahlen und Klicks gerichtet sein. Deshalb richtet sich mein Appell auch an alle Veranstalter: Bitte lasst den Worshipleitern die Möglichkeit, als eigene Persönlichkeiten zu leiten. Je mehr Limits von außen angelegt werden, desto geringer wird die Chance, dass wir Gott erlauben, durch die Anbeter auf der Bühne zu agieren. Vielmehr müssen wir uns dann bei dem Versuch ertappen, das Gefühl einer vergangenen Begegnung mit Gott nochmals aufleben lassen zu wollen. Doch Gott lässt sich nicht in ein Raster pressen! Er will dir an jedem Tag auf seine ganz eigene Weise begegnen. Häufig führt das zu Überraschungen. Diese Überraschungen Gottes sind das Salz in unserer Suppe, die uns zum Salz dieser Erde werden lassen. Sie sind das lebendige Wasser, das unseren Becher überlaufen lässt. 

Ich liebe Gitarren! Ich spiele sie nicht nur gerne, ich liebe ihren individuellen Klang, die Hölzer und Bestandteile und die Möglichkeit der Optimierung von Klang. Gott hat mich in den vergangenen 7-8 Jahren aber eine interessante Lektion lernen lassen. So lange warte ich nämlich schon auf ein bestimmtes Instrument. Sie sollte mir vom Konzept her, wie auf den Leib geschneidert sein, weil ich viel Mitspracherecht hatte und womöglich das eine Instrument von diesem einen Meister sein. Nur leider habe ich sie bisher nicht bekommen. Ich hatte zusätzlich derart tolle Zusagen und prophetische Worte zur Nutzung dieser Gitarre bekommen, dass ich ob der unendlich erscheinenden Wartezeit beinahe verrückt geworden wäre. Irgendwie hatte sich in meinem Gehirn nach und nach der Gedanke eingenistet, meine Salbung sei auf eine bestimmte Art und Weise daran geknüpft. Ich weiß, aus der Distanz betrachtet erscheint das recht schräg, das war eben meine ganz persönliche Herausforderung. Irgendwann kam ich mit meinen Sorgen zu Gott und habe ganz konkret gefragt, ob er meine Salbung jetzt irgendwie zurückgezogen hat. Daraufhin fragte er nur zurück, wieso ich eigentlich davon ausgehe, dass meine Salbung, Worship zu leiten, an ein bestimmtes Instrument geknüpft sei? Das fragte ich mich dann auch, woraufhin diese Lüge einfach so von mir abfiel. Ich konnte den Gedanken an dieses Instrument einfach loslassen. Vielleicht werde ich irgendwann in den Genuss kommen, vielleicht auch nicht. Gott sieht nicht eine bestimmte Methode oder ein bestimmtes Werkzeug, er sieht dich und mich, und zwar bis auf den Grund unserer Herzen. Er ist ein Gott der Liebesbeziehung, die sich in Worshipzeiten ausdrücken sollte. 

Wenn wir alle Instrumente, alle Playbacks und Hilfsmittel einfach zur Seite legen würden, um IHN zu preisen, würde die Atmosphäre seiner Gegenwart uns trotzdem bis vor seinen Thron leiten können. Natürlich dürfen wir es uns leichter machen und auf die von ihm erschaffene Musik und gesalbte Liedtexte zurückgreifen, wir sollten das aber nicht überbewerten. Worship-Musik ist ein Hilfsmittel, nicht mehr und nicht weniger! Wie oft habe ich schon Menschen über bestimmte Musikstile streiten hören, als hätte Gott da ganz bestimmte Vorlieben. Es ist unsere Religion, die Limits und Mauern aufbaut. 

Als meine Frau und ich vor vielen Jahren bei einer Jubiläumsveranstaltung des ICF-Zürich waren, warteten wir alle auf diesen besonderen Abend, an dem Jeremy Camp spielen sollte. Als es dann so weit war, schien sich zuerst ein wenig Ernüchterung breit zu machen. Auch die hauseigene Band war so inspiriert und musikalisch ausgefeilt unterwegs gewesen, dass die Erwartungen zuerst etwas getrübt zu werden schienen. Erst an dem Punkt, als Jeremy Camp seine Performance unterbrach und begann, aus seinem eigenen Leben zu erzählen, scheinbar vom Plan abwich, berührte er unsere Herzen ganz tief. Erst in diesem Moment waren die Herzen offen und bereit uns in die Gegenwart leiten zu lassen. Es entwickelte sich zu einem ganz besonderen Abend des Lobpreises und der Begegnung mit Gott, weil der Fokus von einem Star der christlichen Musikszene mit seinen durchaus beeindruckenden Musikern auf den EINEN gelenkt wurde, um den es gehen sollte. Die Band konnte nichts dafür, dass die Erwartungen so wenig Freiraum gelassen hatten.

 Der Feind versucht uns dahingehend zu beeinflussen, dass wir andere ausgrenzen, Limits einführen und zu viel von Menschen erwarten, damit wir nicht in der Freiheit des Heiligen Geistes anbeten können. Er will uns heimlich unseres Landes berauben, das eigentlich schon uns gehört. Deshalb sollten wir unsere Zelte weiter spannen und mehr von Gott erwarten. Wie ich es schon 2018 in „Ich worshippe jetzt!“ auf Seite 198 von Lilo Keller zitiere, wird „der Demütige“ das Schwert Gottes erhalten, um in seiner Autorität zu wirken. „Demütig sein heißt, mich mit meinem ganzen Sein und Haben von Gott abhängig zu machen“. Ich komme irgendwie immer wieder darauf zurück. 

Ich wünsche uns allen neue und echte Inspirationen, die jede Worshipzeit zu einem einzigartigen Erlebnis werden lassen, das Gott den totalen Zugriff auf unsre Herzen erlaubt. Ich wünsche uns gesalbte Hände und Stimmen, die alle Emotionen des Augenblicks auffangen, ja, Gottes Emotionen sichtbar werden lassen. Ich wünsche uns, dass wir die Anderen und andere uns mit den Augen Jesu zu sehen lernen.

Christian 

Die Gegenwart Gottes und die Ebenen der Anbetung

Die Gegenwart Gottes und die Ebenen der Anbetung

Kennst du das, du bist in einer tollen Gemeinde, besuchst alle möglichen Veranstaltungen und Kreise, arbeitest mit und hast doch diese tiefe Sehnsucht nach mehr von Gott? Das ist ja auch eine wunderbare Eigenschaft, wenn wir noch tiefer in die Gegenwart Gottes eindringen und mit ihm im Einklang sein möchten! Wenn wir diese Vorahnung haben, noch nicht an dem Punkt unserer eigentlichen Bestimmung angekommen zu sein, ist es dieser Heilige Durst, diese Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott. Das geht mir auch oft so und ich ermutige dich immer wieder, diese Haltung einzunehmen. So oft habe ich aber Bücher von Leuten gelesen, die eine krasse Erfahrung nach der anderen mit Gott zu machen scheinen und mich gefragt, wie ich da selbst hinkommen kann. Hast du dich auch schon einmal gefragt, was bei manchen Menschen und an manchen Orten anders läuft? Zu schnell fragen wir uns dann, ob nur ein paar wenige Auserwählte für die großen Begegnungen mit Gott berufen sind, und andere eben nur als Fußvolk eingesetzt werden! Wenn du dir machmal insgeheim auch solche Fragen stellst, kann ich dich beruhigen. Die Bibel spricht eine völlig andere Sprache!  Aus einer langjährigen Erfahrung mit durchaus etlichen ungewöhnlichen Erfahrungen habe ich an dieser Stelle auch eine gewisse Sicherheit bekommen. Wir, du und ich, sind gesegnet mit allem geistlichen Segen (siehe Eph 1,3) und haben alle das Maß Christi bekommen (siehe Eph 4,7). Die Frage ist vielmehr, wie komme ich in meine Salbung hinein und wie erhalte ich Zugriff auf diese perfekt für mich zusammengestellten Segnungen?

Gemeinsam mit meiner Frau und unserem 7-jährigen Sohn besuchten wir vor Kurzem unsere älteste Tochter Toni in Redding, Kalifornien. Sie hat dort gerade das 3. Studienjahr absolviert, und wir konnten sie endlich auf dem Bethel-Campus besuchen. In etlichen Facetime-Sessions haben wir schon viele positive Eindrücke bekommen und konnten zudem selbst ihre enorme persönliche und geistliche Entwicklung beobachten. Deshalb waren wir sehr gespannt auf tiefere Einblicke und echte Begegnungen vor Ort. Als Worshipleiter war mein Interesse an Bethel-Music natürlich auch in besonderem Maße vorhanden. Zu oft hatten mich Songs von dort schon gepackt und einen geistlichen Sturm der Liebe Gottes in mir ausgelöst. Zudem hatten immer wieder einmal Bücher aus der Feder von Bill, Brian oder Beni Johnson Einfluss auf mein geistliches Wachstum. In Kalifornien angekommen versuchten wir, neben der wertvollen Zeit mit unserer Tochter und den Ausflügen in die wundervolle Landschaft, an möglichst vielen Veranstaltungen teilzunehmen. Ob es jetzt der Unterricht für Studenten der verschiedenen Jahrgänge, eine Frauenkonferenz, Gebetsveranstaltungen, die Arbeit in den Healing-Rooms, Tonis Homegroup oder reguläre Sonntagsgottesdienste waren, immer hatte der Worship eine große Bedeutung für den Verlauf der gesamten Veranstaltung. Ganz egal ob Studenten oder ausgezeichnete Superstars der Worshipszene spielten, immer war sofort spüren, dass die gesamte Versammlung sehr schnell sehr tief in die Gegenwart Gottes eintauchen konnte. Natürlich haben wir auf deutschem Boden auch schon tolle Anbetungszeiten erlebt und sogar manche davon auch selbst gestaltet. Ich wurde aber den Eindruck nicht los, dass es in der Bethel-Church irgendwie leichter und intensiver vonstatten ging, was sicherlich zum Teil auch an der Salbung eines Bill Johnson und an der großen Ansammlung internationaler Studenten mit der tiefen Sehnsucht nach Gott lag. Trotzdem war meine Begeisterung kaum mehr zu bremsen und ich versuchte, alles in mich aufzusaugen.

An einem Abend war ich mit Toni auf einer Gebetsveranstaltung des 2. Jahrgangs der BSSM, von deren Studenten sie einige betreut. Während des Worships war die Stimmung hervorragend. Toni und Laura, ihre kanadische Freundin, spürten dann, wie eine Welle der Gegenwart Gottes über sie kam und legten mir die Hände auf den Rücken. Mit einem Mal fand ich mich seitlich auf dem Boden liegend wieder. Diese Welle, gefüllt mit der Liebe Gottes überlief mich, sodass ich plötzlich vor Freude übersprudelte. Ich lag ungelogen etwa 2,5 Stunden auf dem Boden und konnte nicht aufhören mich zu freuen und aus tiefster Seele zu lachen. Dabei durchströmte mich ein Friede, und ich konnte auf einer persönlichen Ebene mit Jesus kommunizieren, wie ich es zuvor noch nicht erlebt hatte. Bilder und Eindrücke prasselten auf mich nieder, alle in einer besonderen Klarheit. Ich war wirklich berauscht von der Liebe Gottes. Dieses Erlebnis war einfach wundervoll! Ich war auch nach Stunden noch so wackelig auf den Beinen, dass ich auf dem Rückweg lieber nicht selbst Auto gefahren bin. Vielleicht kommt dir das jetzt etwas seltsam vor, ich hatte ähnliche Erlebnisse im Ansatz bereits früher gemacht, nur war das dieses mal von einer ganz anderen Intensität. Was war da also los? Wieso konnte ich dort so gut loslassen, mich in die Arme Jesu sinken lassen, ihm zujubeln, jede Scheu oder Scham ablegen und nur mit ihm zusammen sein?

Bei längeren Nachsinnen und Meditieren dieser Frage und nach dem Durchdenken verschiedener Erfahrungen und Erkenntnisse, formte sich langsam ein Bild: Wie ich ja schon in meinem Buch „Ich worshippe jetzt!“ ausführlicher beschreibe, spielt das biblische Vorbild der himmlischen Stiftshütte, die Mose nach genausten göttlichen Vorgaben nachbauen ließ, auch für unsere heutige Anbetung eine entscheidende Rolle. Wenn du es noch nicht gelesen hast, empfehle ich dir sehr, das Kapitel 6 „Das Basislager der Anbetung – die Stiftshütte“  zu lesen, damit du ein tieferes Verständnis von dem bekommst, was ich gleich sagen werde. Grob gesagt, gibt es 1. den eingezäunten Außenbereich, den Vorhof, 2. den Großen Vorraum in der Stiftshütte, das Heiligtum und 3. den kleinen Hauptraum im Zelt, das Allerheiligste. Diese Bereiche kennzeichnen die Gegenwart Gottes auf verschiedenen Ebenen. Gläubige Israeliten konnten sich entscheiden, durch das Tor in den Bereich des Vorhofs einzutreten. Dort wurden ihre fehlerlosen Tiere als tadellose „Sündenböcke“ auf dem Brandopferaltar geopfert. Außerdem befindet sich noch ein Waschbecken, das aus den Spiegeln der Frauen gemacht wurde, im Vorhof, an der sich die Priester vor dem Eintritt in die Stiftshütte wuschen. Die Stiftshütte wurde in sämtlichen Details zum Vorboten dessen, was Jesus für uns werden sollte. Alle Elemente der Stiftshütte stellen auf irgend eine Weise Jesus dar. So finden wir auch sofort die biblischen Aussagen „Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden…“ (siehe Joh 10,9), oder Jesus ist „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ (siehe Joh 1,29) und Jesus ist derjenige, der uns “lebendiges Wasser“ gibt, das jeden Durst stillt (siehe Joh 4,10-14) – passend zum Vorhof. In den Vorhof zur Stiftshütte konnten alle Israeliten eintreten. Sie brachten nach ihren Möglichkeiten Opfer dar, damit ihre Schuld gesühnt wurde und konnten völlig ohne eigene Leistung rein gewaschen wieder gehen. Unser Lobpreis stellt diese erste Ebene der Gegenwart Gottes dar. Wir treten bewusst in seine Gegenwart ein und rufen uns mit Liedern und Gebeten in Erinnerung, was Jesus alles für uns getan hat. Dadurch, dass er sein tadelloses Leben für uns gab, können wir ohne Schuld vor Gott treten. Wir sind „die Gerechtigkeit Gottes in Christus“ (siehe 2Kor 5,21). Wir besingen im Lobpreis auch, was er gerade tut und welche Verheißungen noch auf die Erfüllung in unserem Leben warten. Dabei drücken wir lautstark unsere Gefühle aus und Proklamieren im Glauben seinen Sieg über unser Leben. Genau wie David kommen wir wahrhaftig und aus tiefstem Herzen zusammen. Auf dieser Ebene sind wir in lebendigen Gemeinden häufig unterwegs und es macht große Freude mit anderen Gläubigen im Lob zu verschmelzen, Eins zu werden. „Wo zwei oder drei in seinem Namen zusammen sind, da ist er mitten unter ihnen“ (siehe Mt 18,20) ist eine echt biblische Verheißung. Dieses Bewusstsein drücken wir im Glauben aus, wobei Glaube nicht zuerst an Gefühle geknüpft ist. Es ist ein „Überzeugt sein von Dingen, die wir nicht sehen“ (siehe Hebr 11,1). Während wir uns unserer übernatürlichen Reinigung bewusst werden, können wir, wie die Priester im Vorhof, an der Spiegelung im Waschbecken erkennen, wie Jesus in uns lebt und wir in ihm. Hier wird eines der größten Geheimnisse der Bibel entlüftet. Im Vorhof tun wir das, was wir können, Gott mit dem, was wir haben anzubeten. Es bedarf nur unserer bewussten Entscheidung.

Was im Volk Israel nur den Priestern vorbehalten blieb, war der Eintritt in die Stiftshütte. Da wir alle im neuen Bund zur „königlichen Priesterschaft“ (siehe 1 Petr2,9) gehören, dazu hatte ich ja letztes Mal bereits geschrieben, haben wir durch Jesu Tod und Auferstehung freien Zugang zu dieser Ebene. Im Inneren der Stiftshütte ist es viel ruhiger und beschaulicher. Das ansonsten komplett abgedunkelte Zelt wir durch die Menora erhellt. Dieser ca 1,5m hohe siebenarmige Leuchter brannte Tag und Nacht mit Öl und war aus einem massiven Stück getriebenen Goldes hergestellt. Die Menora stellt die Heiligkeit Gottes dar, während das Feuer und das Öl in der Bibel auch ein Symbol für den Heiligen Geist sind. Im Buch der Offenbarung wird dann symbolisch von den 7 Gemeinden als Leuchter gesprochen, während Jesus mitten unter ihnen ist. In „Ich worshippe jetzt!“ hatte ich die Vermutung geäußert, dass es sich bei Jesus symbolisch dabei um den Schaft der Menora handeln könnte, der alle Gemeinden trägt und durch den aller geistlicher Segen und die Salbung des Öls kommen. Direkt gegenüber steht dann auch noch der Schaubrottisch. Auf diesem vergoldeten Tisch lagen 12 Brote, für jeden Stamm Israels eines. Im Heiligtum begegnete der Priester Gott im Gebet. Jesus bezeichnete sich selbst auch als „das Brot des Lebens“ und gab im sogenannten letzten Abendmahl dem Brot als seinem Leib, dem Leib des Passa- oder Opferlammes, eine herausragende Bedeutung. Auf dieser Ebene der Anbetung steht die direkte Gemeinschaft und Begegnung mit Jesus im Vordergrund. Anbetung wird plötzlich leicht, weil sie nun völlig aus der Salbung heraus fließen kann. Wir staunen darüber, wie Gott ist und würdigen seine Gegenwart mit ehrerbietenden Gesten. Entgegen unserem dringenden Bedürfnis, Gott zu dienen, beginnt er, uns zu stärken, versorgen und zuzurüsten. In dieser Phase der Anbetung ist es auch äußerst passend, wenn wir das Abendmahl zu uns nehmen. „Durch seine Wunden sind wir geheilt“ (siehe Jes53,5) , Jesus gab seinen Leib, damit wir auf allen Ebenen in Körper, Seele und Geist heil sein können. Der Feind wird damit in seine Schranken verwiesen. In tiefer Gemeinschaft mit Jesus, in die uns der Heilige Geist leitet, werden wir dann auch neu mit den Gaben des Geistes ausgerüstet, durch die wir die Früchte des Geistes hervorbringen können. Auf diese Ebene der Anbetung kann dich kein Lobpreisleiter bringen, du musst dich selbst vom Heiligen Geist dort hinführen lassen. Doch ist es wichtig, dass genau dieser Schritt in Veranstaltungen auch auf der Bühne, von der Band oder dem Leiter gegangen wird. Wir kommen zusammen, ums uns gegenseitig zu ermutigen, uns von Gott berühren zu lassen. Nicht für jeden ist das zu jeder Zeit gleich leicht möglich. Es ist die Zeit für das Innehalten und den Dialog mit Jesus. Zu komplizierte Textpassagen und zu ablenkende Darbietungen von den Musikern würden diese Phase deutlich erschweren und den Fokus von Jesus zurück auf uns richten. Es ist sehr hilfreich, wenn man von der Welle des Lobgesangs getragen wird, sich fallen lassen kann und in die unsichtbare Welt der Gegenwart Gottes eintreten kann. Das fiel mir in Redding so leicht, wie in meinem ganzen Leben noch nicht! Dort wurde Worship so angeleitet, dass die Salbung mit Leichtigkeit spürbar wurde und ich prompt in diese unsichtbare Ebene gezogen wurde. Sicherlich half dabei auch, dass eine große Freiheit vorhanden war, worin sich niemand daran störte, auf welche Weise du deiner Begegnung mit Gott Ausdruck verleihen konntest. Es ist sehr unterschiedlich, wie Gott zu jedem einzelnen spricht. Die für unsere westliche Welt eher ungewöhnlichen gewordenen biblischen Ausdrucksformen des zu Boden-Fallens, Zitterns, Lachens, in Sprachen-Betens … sind dabei völlig authentisch, gut und meiner Meinung auch erstrebenswert aber nicht unbedingt notwendig. Jeder darf so auf Gott reagieren, wie der Heilige Geist ihn führt. Das ist auch Propheten und Aposteln so gegangen. Ich kann in solchen Fällen immer den Frieden Gottes spüren, das bestätigen auch sehr viele andere Personen, mit denen ich mich ausgetauscht habe. Das Ziel unseres Lobpreises ist immer diese innige Gemeinschaft mit Gott. Wenn wir darin verharren wird er sich auf irgend eine Weise in seiner Herrlichkeit zeigen. An der Grenze zum Allerheiligsten steht dann noch dieser kleine Räucheralter. Dort verbrannte der Priester Weihrauch und andere Harze, und der Rauch füllte das Allerheiligste. In Offenbarung 8,4 steht, dass „der Duft des Räucherwerks zusammen mit den Gebeten der Gläubigen aus der Hand des Engels zu Gott empor“ steigen. Auf der Ebene der Salbung empfangen wir dann die richtigen Worte, die wir als Segen über Menschen aussprechen können. Hier machen wir uns völlig Eins mit dem Willen Gottes und er liebt es wie einen herrlichen Duft!

Die Ebene der Herrlichkeit ist die Ebene, wo Engel im Auftrag Gottes zu uns kommen, Zeichen und Wunder geschehen, weil das Gottes Natur ist. Es ist seine Normalität! Es ist die Zeit, in der wir Manifestationen seiner Herrlichkeit erleben dürfen.  Das Allerheiligste, in dem die Bundeslade stand, verkörperte diese Herrlichkeit Gottes. Zwei Seraphim-Engel standen auf dem Gnadenthron, dem massiv goldenen Deckel der Bundeslade. Wusstest du, dass Jesus auch als Gnadenthron bezeichnet wurde? Das in Rö 3,25 verwendete Wort „hilasterion“ für „Sühneopfer“ ist das gleiche Wort, das als „Sühnedeckel“ oder „Gnadenthron“ übersetzt wird. Dort wurde das Blut des Opferlammes hingespritzt. Vor dem Thron Gottes ist das Blut Jesu und damit seine ruhmreiche Rettung unseres Lebens allgegenwärtig. Jesus ist der neue Hohepriester, und er tritt bei Gott für uns ein. Nicht dass er Gott überreden müsste, uns Gutes zu tun. Beide sind derart im Einklang, dass sie sicher häufig lachen und sich freuen, wenn sie veranlassen, dass uns wieder einmal geholfen wird. Wir müssen verstehen, wie sehr sich der dreieinige Gott danach verzehrt, Gemeinschaft mit uns zu haben! Er ist die mächtigste, würdevollste und bedeutendste Person aller Zeiten und der ganzen Welt. Ohne ihn wäre nichts! Und doch opferte er alles, um mit uns Gemeinschaft zu haben!!! Ich hatte vor Jahren einmal eine ganz seltsame Vision, während ich meine an Demenz erkrankte Großmutter im Altenheim besuchte. Als meine Oma meine Hand ganz fest hielt und nicht mehr loslassen wollte, hörte ich Gott ungefähr so zu mir reden, „genau so und noch viel größter ist meine Sehnsucht nach Gemeinschaft mit dir“. Als ich das in meiner Gemeinde während der Worshipzeit als Zeugnis weitergab, erlebte ich aber ein blaues Wunder. Der beliebte Gastsprecher des Gottesdienstes machte sich öffentlich über mich lustig und widersprach mir, indem er sagte, dass wir Gott nicht mit einer an Demenz erkrankten Oma vergleichen dürfen. Das hat mich beschämt und ich habe an mir und dieser Vision gezweifelt. Ich gebe auch ganz offen zu, dass die heilige Persönlichkeit Gottes so garnicht mit einer verzweifelt nach uns greifenden Hand zusammenzupassen scheint. Und doch erlebe ich zunehmend, wieviel größer Gottes Leidenschaft für uns ist, als ich jemals verstehen kann. Was unterscheidet denn unseren Gott von den imaginären Gottheiten anderer Religionen? Unser Gott hat sich auf unsere menschliche Ebene begeben, alles Leid und jede Not am eigenen Leib erlebt, um das alles zu überwinden und uns zu retten. Aus einer erhabenen Position heraus wäre das viel leichter gewesen. Aber zu wissen, dass Gott uns versteht, mitfühlen kann und dennoch an unserer Seite steht, geht viel besser, wenn wir Jesus vor Augen haben. Sich verletzbar zu machen, scheint auch nicht meine Lieblingstätigkeit zu sein. Und doch hat Jesus uns den Auftrag erteilt, in die ganze Welt zu gehen und die gute Nachricht von ihm zu verkünden. Wieviel Liebe würden wir für die Menschen da draußen aufbringen, wenn wir nicht auch in ihrer Welt leben würden, sondern plötzlich auf einer Ebene der Erhabenheit und Übermacht unterwegs wären. Sicher, das sind wir ja nominell auch! Unseren Dienst werden Zeichen und Wunder begleiten. Ich kann mir aber trotzdem nicht einfach alles nehmen, worauf ich gerade Lust habe. Unsere Haltung sollte zutiefst von Demut geprägt sein, was bedeutet, dass wir nichts können, Jesus hingegen alles kann. Wir sind auf Empfang und können weitergeben. Genau darum geht sie ja in Anbetung! Könnte es sein, dass diese Leidenschaftliche Liebe und dieses Mitgefühl Gottes uns gegenüber auch unseren Dienst enorm beleben würden? Ohne Liebe ist alles nichts! Ich durfte im Übrigen am Sterbebett meiner Großmutter, als alle Ärzte schon längst gesagt hatten, sie sei klinisch tot und könne nichts mehr wahrnehmen, von Gottes Herrlichkeit zu ihr sprechen. Ich sagte ihr, dass sie keine Angst haben müsse, weil in der ewigen direkten Gegenwart Gottes kein Leid mehr vorhanden sein wird und ihr langes Leiden endgültig vorüber sein würde. Ich sprach von der Liebe Gottes und meine Oma hatte für 2 Sekunden einen klaren Blick und drückte meine Hand, bevor sie wieder ins scheinbare Nichts versank. Sein Herz war auch in dieser scheinbar unerträglichsten aller Stunden für sie bis zum Anschlag geöffnet!

Anbetung nach dem Vorbild der Stiftshütte wird unsere Gemeinden verändern, sie wird unser Leben verändern und uns auf andere Ebenen der Begegnung mit Gott führen. Ich sehne mich danach, ja, ich habe unglaublichen Durst nach dieser Gegenwart und der Herrlichkeit Gottes. Ich möchte nicht ständig davon abhängig sein, dass irgendwelche christlichen Superstars mir ihre Gunst erweisen und ich einen Schimmer ihres göttlichen Glanzes abbekomme. Gott will direkte Begegnungen mit dir und mir! Seine Herrlichkeit ist uns zugänglich!  Was, wenn wir diese Ebenen bewusst in die Planung unserer Anbetungszeiten einbauen würden? Wenn wir nicht durch ein paar Lieder hetzen und vor und nach jedem Lied die Gemeinde mit unseren Gedanken überschütten würden, sondern Raum für die echte Begegnung mit Gott lassen würden? Was, wenn wir dem Heiligen Geist die Leitung übertragen würden und das Recht, unser sauber geplantes Programm auf den Kopf zu stellen? Ja, das fordert mich auch heraus! Was, wenn wir das jeden Tag in unserem stillen Kämmerlein erleben können? Ich bin mir sicher, dass genau diese Haltung uns in Redding so tief in Gottes Gegenwart geführt hat. Lass dich einfach mal drauf ein, wenn der Heilige Geist dich führen möchte! Nimm dein Instrument oder starte deine Playlist mit gesalbten Liedern und tritt in diese wundervolle unsichtbare Welt ein. Gott redet in deine Gedankenwelt und deine Phantasie hinein. Seine Stimme ist liebevoll! Seine Worte verbreiten Frieden und haben doch Autorität! Er will dich ermutigen und hat nur Gutes für dich im Sinn! Gott kennt den Ort und die Zeit für deine Durchbrüche! Bitte ihn um Beschleunigung und Verdopplung und mach dich gefasst, es könnte wundervoll werden! Wenn du einen Hinweis von Gott bekommst, ergreife ihn! Wenn Gott dich auffordert, etwas zu tun, mache es! Manchmal ist es auch notwendig, eine geistliche Handlung durchzuführen. Während eines sehr starken prophetischen Gebetes für mich in den Healing-Rooms der Bethel-Church forderte mich der Mitarbeiter plötzlich auf, ein imaginäres Schwert so richtig haitisch vom Boden aufzunehmen. Ich habe mich drauf eingelassen und gespürt, dass eine Veränderung in mir vor sich geht. Erstaunlich! Wenn Gott dir ein Wort zuspricht, nimm es und sprich es laut aus. Manchmal muss es auch in der unsichtbaren Welt gehört werden, damit Dinge in Bewegung kommen. Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig ermutigen, dich danach auszustrecken, in die tieferen Ebenen der Gegenwart Gottes vorzudringen. Ich jedenfalls will mich mit allem was ich bin und habe danach ausstrecken. Ich spreche die Fülle seines Segens über dir aus und spreche auch Schutz für alle Anbeter aus. 

Christian 

Come thou fount of every blessing

Come thou fount of every blessing

Wahrheiten einer alten Hymne neu entdecken!

Robert Robinson (27.09.1735-09.06.1790), der Autor dieser weltbekannten christlichen Hymne, hatte im Laufe seines von Schicksalsschlägen und Herausforderungen geprägten Lebens die Gabe entwickelt, aus festgefahrenen Denkmustern ausbrechen zu können. Dabei machte er das Bibelstudium immer zur Grundlage für seine Entscheidungen. Er entwickelte sich trotz allem im Verlauf seines Lebens immer mehr zum einflussreichen Gelehrten der Antike und des Lebens der ersten Christen und gewann so großen Einfuss in der evangelikalen Welt. Neben anderen bekannten Hymnen schrieb der den Text von “Come thou fount of every blessing” kurz nach einem persönlichen geistlichen Durchbruch und der anschließenden Konvertierung zum Methodismus mit 22 Jahren. Der Musikprofessor Dr. John Randall der Cambridge Universität vertonte den Text später.

Auch für uns heute ist es immer wieder wichtig, biblische Inhalte von ihrer ursprünglichen Bedeutung bei den ersten Christen her zu erkennen und verstehen, auch wenn Gott natürlich zusätzlich durch Bibeltexte und persönliche Inspirationen in unsere konkrete Situation hineinsprechen möchte. Gott widerspricht sich selbst in den grundsätzlichen Aussagen und Offenbarungen nicht. Oftmals wird beim Lesen der Bibel aber nicht unterschieden, wer Aussagen in welcher Situation zu wem getroffen hat. Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob wir eine Aussage Gottes zu uns Menschen zitieren und dabei sein Wesen und seinen Charakter erkennen, oder ob wir eine Aussage eines zweifelnden Menschen, dessen Glaube gerade im Keller ist, zitieren. Zu leicht haben sich im Laufe der Kirchengeschichte religiöse Bräuche und Gewohnheiten eingeschlichen, die Deutungen einer bestimmten Zeit oder Resultat einer sehr eigenwilligen Auslegung waren und nicht mehr hinterfragt werden durften. Dabei kann es so befreiend sein, selbständig zu denken und eventuell auch alte Denkmuster zu öffnen. Gott hat uns schließlich mit der Person seines Heiligen Geistes einen ultimativen Helfer gegeben, durch den wir in alle Wahrheit geführt werden können. Oftmals beschleicht uns im Meditieren einer Bibelstelle zu einer Aussage dann auch ein besonderes Gefühl des Friedens oder Unfriedens. Das kann schon einen Hinweis darauf, welche Meinung der Heilige Geist zum Thema hat. Wenn ich keinen Frieden spüre, gehe ich dem eigentlich immer intensiv nach! Mit seiner Hymne lädt Robinson auch uns ein, alte Grundsätze und Überzeugungen in den Blick zu nehmen. Vielleicht gehst du einfach mal mit dem Heiligen Geist in den Dialog über die diversen Aussagen des Liedes?!

Als ich eines Morgens gerade mit Gott im Gespräch war, hatte ich das Gefühl, ein bestimmtes Worshiplied anhören zu sollen. In meinen Playlists blinkte plötzlich „Come thou fount of every blessing” von Celtic Worship auf. Ok, ich mag alte Hymnen, Steph MacLeod ist sowieso ein Musiker, den ich sehr mag, also ließ mich doch gerne darauf ein. Zuerst genoss ich die Musik, die schönen unisono-Melodien von Flöte und Violine mit der Klangfarbe der Stimmen, der Gitarren, Bass und Schlagzeug. Ich hatte einen kurzen Soaking-Moment, in dem ich einfach mit Seele, Körper und Geist in Gottes Gegenwart eintauchen konnte. Es war ein Sich-fallen-lassen, ohne großartige Gedankengebäude, in dem ich Seine Liebe spüren konnte und mich einfach darin wohl fühlen konnte. Beim erneuten hören fiel mir auf, dass der Text zwar nach sehr alten Englisch geklungen hatte, inhaltlich zwar einiges für mich unklar geblieben ist, und doch irgendetwas sehr mein Interesse geweckt hatte. Zuerst konnte ich nicht einmal sagen, was es war, es war nur so ein Eindruck. Ich las den Text nach und nahm später sogar eine deutsche Übersetzung zur Hilfe, um mich tiefer damit auseinandersetzen zu können.

Vielleicht hast du Lust, die Verse des Liedes gemeinsam mit mir durchzugehen und zu entdecken, was Robinson schon vor knapp 300 Jahren für sich erkannt hatte. Glaube mir, es ist erfrischend – für mich war es das jedenfalls!

Stell dir also vor, im Himmel wäre eine riesige Quelle allen Segens. Dort, wo die Engel unaufhörlich Gott anbeten, wäre eine geistliche Fülle, die sich permanent danach aussteckt, unsere Herzen zu füllen! Ich bräuchte diese Substanz von Gottes Herrlichkeit und Liebe nur herein zu lassen, um voller Hingabe Loblieder der Gnade Jesu zu singen. Diese Himmlische Anbetung würde mein Herz derart füllen, dass es für immer reichen würde, dass ich in Wahrheit und im Geist anbete. Klingt das für dich gut? Was, wenn Anbetung oder Worship eigentlich keine Anstrengung erforderte? Was, wenn Gott uns ein Geschenk machte mit himmlischen Segnungen, auf die wir ganz natürlich mit Anbetung antworten könnten. Ich glaube, Anbetung ist zuerst einmal das, was sich in der Beziehung zwischen dem dreieinigen Gott und dir abspielt, auf ganz intime oder persönliche Weise. Liebende kommen zusammen und verbringen Zeit miteinander. Das hatte Robinson erkannt! Da ist zuerst einmal kein Anspruch von Gottes Seite, außer, dass du dein Herz für ihn weit machst. Ich möchte das immer wieder neu lernen, von dieser Quelle allen Segens zu empfangen, lange bevor ich versuche, andere Menschen in die Gegenwart Gottes zu führen. Das muss der Ausgangspunkt für Worship sein! Lies mal Vers 1:

Come, Thou Fount of every blessing,
Komm, du Quelle allen Segens,
Tune my heart to sing Thy grace;
stimme mein Herz ein, um von deiner Gnade zu singen.
Streams of mercy, never ceasing,
Ströme von Erbarmen, die niemals versiegen,
Call for songs of loudest praise.
rufen lauteste Lobpreislieder hervor.

Dass Gott uns Menschen „ein Neues Lied“ schenkt, das besonders in eine bestimmte Zeit hinein ruft, können wir im Verlauf der Kirchengeschichte immer wieder sehen. Was, wenn diese Lieder nicht unserer persönlichen Exzellenz entstammen, sondern bereits vor Gottes Thron gesungen wurden, bevor sie im Geist empfangen und zu Papier gebracht wurden? Was, wenn der Heilige Geist der Worshipleiter vor, auf und hinter der Bühne ist, der uns mitnimmt, um das zu tun, was Gott für eine bestimmte Anbetungszeit vorbereitet hat? Wir könnten in endloser Liebe baden und würden die Auswirkungen seines Handelns auf neue Weise erleben. Lies dazu Vers 2:

Teach me some melodious sonnet,
Lehr mich ein melodiöses Sonnet
Sung by flaming tongues above.
wie’s die flammenden Zungen von oben singen.
Praise the mount, I’m fixed upon it,
Gepriesen sei die Festung, die mir Halt gibt
Mount of Thy redeeming love
Die Festung deiner erlösenden Liebe

Wohin führt uns ein offenes Herz unter der Leitung des Heiligen Geistes in der Gegenwart Gottes? Robinson konnte es klar erkennen. Es führt uns immer zu Jesus, der sein Leben am Kreuz für uns gegeben hat, um dann siegreich aufzuerstehen. Das ist es, was der Heilige Geist uns zeigen will, er will uns von Gnade überführen. Erst in der Erkenntnis und dem erneuten bewusst in-Anspruch-Nehmen dieses Gnadenwerkes, könnten wir Papa-Gott in der rechten Weise anbeten. Lies mit mir Vers 3:

Jesus sought me when a stranger,
Jesus suchte mich, als ich noch ein Fremder war,
Wandering from the fold of God;
vom Schosse Gottes abgeirrt.
He, to rescue me from danger,
Aber, um mich vor Gefahr zu bewahren,
Interposed His precious blood.
hat er sein wertvolles Blut hingegeben.

Und dann kann ich singen, wovon mein liebendes Herz voll ist. Anstatt über uns und unsere Sorgen zu singen, können wir uns der machtvollen Taten Gottes bewusst werden. Samuel stellte sogar einen großen Gedenkstein auf, um sich der gnadenvollen Taten Gottes in seinem Leben immer wieder bewusst zu werden (siehe 1Sam 7,12). Wenn wir uns andauernd unser Versagen und unsere Nöte vor Augen halten, reduzieren wir Gott auf die uns eigenen menschlichen Vorgehensweisen und Möglichkeiten. Doch Gott ist ein übernatürlicher Gott! Für ihn sind unsere Stürme nicht im Geringsten überraschend oder furchterregend! Für ihn gelten unsere Naturgesetze nicht! Er steht immer über unserer Not! Versteh’ mich bitte nicht falsch. Es ist nichts Schlechtes daran, Papa-Gott auch Ängste und Sorgen zu sagen! Auch David, der in zahlreichen Psalmen seinem bebenden Herzen Luft macht, hat in der Regel am Ende eines Psalmes dieses „du aber“ anfügt. Das ist es, was er eigentlich sagen wollte: Die Situation sieht beängstigend aus, aber ich vertraue auf Gott, der mich rettet! Was, wenn unsere Probleme dadurch gelöst würden, dass wir in Situationen der Herausforderung und des Sturmes aus tiefstem Herzen unseren Herrn anbeteten, ohne auf uns selbst zu schauen? Was, wenn er uns mit den richtigen Gebeten segnete, die wir im anbetenden Akt der Fürbitte einfach aussprechen müssten, damit sein Friede und Schutz in unsere Leben fließen kann. An den Zeugnissen seines Handelns sollten wir uns in der Anbetung ausrichten! Lies mal Vers 4:

Here I raise my Ebenezer;
Hier stelle ich meinen Ebenezer-Stein:
Hither by Thy help I’m come;
”Bis hierher hast du mir geholfen”
And I hope, by Thy good pleasure,
Und ich hoffe, dass ich durch dein Wohlgefallen
Safely to arrive at home.
auch sicher zu Hause ankommen werde.

Jetzt nimmt das Lied eine interessante Wendung: anstatt sich durch Sündenbewusstsein ständig an seine Schuld zu ketten, entschied sich Robinson, sich an die Gnade anketten zu lassen. Er hatte verstanden, wodurch er frei werden würde: „Die Gnade wird euch frei machen!“ Ohne, dass wir permanent in der Autorität dieser Gnade laufen, im Bewusstsein des Sieges Jesu, mit der Hoffnung auf Herrlichkeit durch die Anwesenheit des Geistes Christi und des Vaters in uns, wird uns der Feind immer wieder in seine Fänge zu ziehen versuchen. Deshalb ketten wir uns doch einfach an die Gnade Gottes! Was, wenn unsere Anbetung ein Lobgesang der Gnade Gottes wäre? Lies doch mal Vers 5:

O to grace how great a debtor
Was für ein grosser Schuldner bin ich der Gnade gegenüber.
Daily I’m constrained to be!
Täglich bin ich davon abhängig
Let that grace now like a fetter,
Lass mir diese Gnade wie eine Fessel sein
Bind my wandering heart to Thee.
die mein abirrendes Herz zu dir bindet.

Nein, ein Anbeter muss nicht perfekt sein! Das wusste Paulus und das erkannte auch Robinson! Da gibt es einen Kampf und der spielt sich in der geistlichen Welt ab. Es geht dabei nur um unser Herz. Mir fällt ein Satz von John Eldredge ein: „Die Reise meines Lebens ist die Geschichte des erbitterten Kampfes um mein Herz durch den, der weiß was aus mir werden könnte und der dies fürchtet!“. Wie gewinnen wir diesen Kampf? Indem wir unser Herz mit dem füllen lassen, was aus dieser himmlischen Quelle des Segens geflossen kommt. Gott will so viel davon in unser Herz laufen lassen, dass es regelrecht versiegelt wird. Das Herz eines Anbeters treibt den Feind in die Flucht! Deshalb sucht der Herr Menschen, die in Wahrheit und im Geist anbeten. Deshalb wollte David lieber einen Tag in den Vorhöfen der Gegenwart Gottes verbringen als tausende an einem anderen Ort! Lies zum Schluss Vers 6:

Prone to wander, Lord, I feel it,
Ich bin anfällig abzuirren, Herr, das spür ich,
Prone to leave the God I love;
anfällig den Gott, den ich liebe, zu verlassen.
Here’s my heart, O take and seal it,
Hier ist mein Herz, o nimm’s und versiegle es.
Seal it for Thy courts above.
Versiegle es für deine himmlischen Vorhöfe

Ich hoffe, diese alte Hymne konnte dich ein wenig ermutigen. Ich jedenfalls, bin ermutigt, den Heiligen Geist zu meinem persönlichen Worshipleiter zu ernennen. Ich will aufhören zu denken, ich müsste irgend einen Menschen von irgendetwas überzeugen oder ihn auf irgendeine Weise beeindrucken. Ich will einfach mit Gott im Einklang sein – und das bin ich ja, mit Christus in mir! Wenn ich mir zeigen lasse, was gerade dran ist, kann ich aufhören herum zu probieren. Die Erfolgschancen auf echten Segen steigen damit plötzlich ins Unermessliche. Und ja, wir dürfen natürlich auch unsere Worshipmusik schön spielen. Wenn du wüsstest wie sehr ich z.B. die Klänge von tollen Akustikgitarren liebe. Ich habe ja vorhin selbst geschrieben, wie mir dieser Soaking-Moment emotional das Herz öffnete. Don Potter schrieb in seinem Buch „Facing the wall“, dass er seine Exzellenz am Instrument dafür einsetzte, sein Herz zu öffnen, bis er die Salbung des Heiligen Geistes spürte. Danach übernahm der Heilige Geist. Come thou fount of every blessing! Ja, komm du Quelle allen Segens und fülle mein Herz! Versiegele es! Amen!

Christian

Lebenswege gehen – Lebensräume öffnen

Lebenswege gehen – Lebensräume öffnen

Wie wir durch Anbetung mit Jesus den Weg der Heiligung laufen können

Kennst du das, wenn du dich fragst, wie das jetzt alles wohl weitergehen wird, du Entscheidungen treffen musst, um einen Weg oder nur den nächsten Schritt zu wählen? Viel zu oft müssen wir zwischen einer größeren Anzahl möglicher Wege entscheiden, die uns in der Summe wie Irrwege vorkommen. Manche Wegstrecken können uns dabei sogar wie Leidenswege erscheinen. Von den Wegrändern werden wir dann zu allem Überfluss noch mit schlechten Nachrichten bombardiert, die uns den Mut und die Kraft rauben sollen. Ich habe persönlich schon manche dieser Wegstrecken alleine und auch gemeinsam mit meiner Frau durchschritten, in dem Ringen, niemals zu vergessen, dass unser Gott ein gütiger, persönlicher und liebender Gott ist.

Gerade auf dem Weg, meine persönliche Bestimmung oder Salbung zu erkennen oder neu zu ergreifen, bekam ich manchmal fast ein Schleudertrauma vor lauter Verwirrtheit und der vielen Ungewissheiten. Fragen wie: „Herr, wieso führst du mich jetzt gerade hier entlang?“ kamen mir dabei schon manches Mal in den Sinn. Besonders, wenn ich wunderbare, vom Heiligen Geist inspirierte Projekte durchführen konnte und mir geistliche Verantwortung zugesprochen wurde, kam es mir komischer Weise ab einem bestimmten Zeitpunkt manchmal so vor, als würden die Resultate nicht wirklich meine Erwartungen widerspiegeln. Ich fragte mich dann, ob ich mich irgendwie geirrt habe oder wo ich falsch bin.

Zweifel werden in dein Denken eingestreut, um dich zu verunsichern und letztendlich von der Durchführung der bereitgestellten Segnungen abzuhalten. Wenn du dann noch anfängst, dich mit anderen zu vergleichen, kann das schnell zum Knock-Out führen. Und um ganz ehrlich zu sein, mir persönlich genügen an dieser Stelle Aussagen wie „auf dem Weg der Heiligung musst du schon auch manche Wüste durchschreiten, genau wie das Volk Israel und Jesus selbst“ in diesen Momenten nicht, um voller Entschlossenheit weiter zu marschieren.

Auch wenn der schmale Pfad, der ins Leben führt nach einem mühsamen Weg über Felsen und den Berg hinauf klingt, sollten wir ihn, als Kinder des Allerhöchsten, als königliche Priesterschaft, nicht in diesem übernatürlichen Frieden und großer Freude laufen können? Für mich hat es viel damit zu tun, in welchem Bewusstsein ich diesen Weg einschlage. Zu allererst will ich mich dabei als Kind Gottes sehen und verstehen. Jesus hat diesen wundervollen Preis errungen, durch den ich jetzt „die Gerechtigkeit Gottes in Christus“ genannt werden darf. Er ist es, auf den die zahlreichen Verheißungen der Propheten des Alten Testaments zutreffen, ihm ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben, er sitzt zur Rechten Gottes, steht für uns ein und wird mit Sicherheit wieder kommen, um uns für alle Zeiten bei sich zu haben!

In seiner Wirkungszeit hier auf der Erde war Jesus permanent unterwegs, ohne jemals das Gefühl zu erwecken, nicht den richtigen Weg zu kennen. Mir fällt auf, dass ich mich nach diesen Wegstrecken der Jünger zusammen mit Jesus zum nächsten Ort hin sehne. Wahrscheinlich profitierten sie besonders von den gemeinsamen Wegen mit ihm, den Mahlzeiten und freundschaftlichen Gesprächen. Dort erklärte er ihnen die Geheimnisse, legte Gleichnisse aus und regte ihre persönlichen Gedanken an. Verstehen ist in diesem Sinne ein Prozess, der aus dem geistlichen Bereich in unsere Gedanken und Gefühle hinein wirkt. Dieser Prozess beansprucht Zeit, die nicht mit den Sorgen dieser Welt oder anderen stressigen Gedanken gefüllt sein kann. Erst nachdem wir verstanden haben, können wir auch danach handeln. Segnungen von Gott werden ja immer zuerst im Geist empfangen. Oftmals vergessen wir diese Entwicklung in unser Denken und Fühlen hinein und wundern uns, wieso nicht sofort etwas passiert, nachdem wir Zusagen empfangen haben.

Wenn man gemeinsam zu Fuß unterwegs ist, schaut man zwangsläufig nach vorne. Du bist miteinander unterwegs und lässt deinen Gedanken freien Lauf. Es ist die Richtung, in die wir unsere Lebenswege laufen sollten.

Worship ist meines Erachtens genau dieser gemeinsame Marsch mit Jesus! Wir können zusammen mit Jesus unterwegs sein. Er zeigt uns, wie wir in die Gemeinschaft mit unserem „Papa“ hinein kommen, seine Gegenwart erleben und vom Heiligen Geist gefüllt werden können. Gegenseitig nehmen wir uns dabei mit, ermutigen uns zum nächsten Schritt, denn wer läuft, bleibt nicht stehen! Gebetswege sind jene, bei denen sich geistliche Türen öffnen und wir in neue Räume eintreten können. Was, wenn in unserem Leben sprichwörtlich tatsächlich der Weg das Ziel ist? Sicher, es gibt ein Hauptziel, nämlich in Ewigkeit bei Gott, unserem liebenden Papa, Jesus und dem Heiligen Geist zu sein. Dort werden wir gemeinsam mit den Engeln und den Ältesten anbeten. Das wird ein Fest! Andererseits ist Sein Reich aber bereits jetzt angebrochen. Mit Jesus kam es in unsere Welt. Deshalb sagte er: „es ist mitten unter euch“. Solange wir also noch hier auf der Erde sind, führt jeder Schritt auf dem Weg mit Jesus zu diesem Ort, wo geistliche Räume aufgetan werden können. Dort verstummen die bösen Stimmen um uns herum und Finsternis muss weichen. Wir legen unsere Sorgen einfach am Kreuz ab und können diese neue Freiheit erleben. Nicht ein bestimmter Dienst oder ein Projekt verdienen unser Hauptaugenmerk, unser Blick kann einfach auf Jesus gerichtet bleiben. Er benötigt unsere eigene so oft überschätzte Genialität eigentlich nicht, obwohl er sie natürlich mit Absicht in uns hineingelegt hat. Alle Werke sind bereits vorbereitet, deshalb können wir auf diesem schmalen Pfad hopsen und springen, lachen und jubeln. So können wir mit Petrus und Johannes zu den Menschen sinngemäß sagen: „wieso wundert ihr euch darüber, was hier geschehen ist? Ihr glaubt doch nicht, dass wir das aus eigener Kraft getan haben? Wir handelten im Namen von Jesus aus Nazareth!“ (siehe Apg 3 und 4). Er ist es, der überwunden hat. Von ihm erzählen wir und durch ihn wirken wir.  

Anbetung lässt geistliche Räume erscheinen, in die wir eintreten dürfen. Diese Räume sind voller Segen und Geschenke des Heiligen Geistes, die schon seit der Auferstehung für uns bereitgestellt wurden. Unsere persönliche Anbetung innerhalb unserer eigenen vier Wände bildet dabei die Substanz dessen, was in Gottesdiensten, Worship-Veranstaltungen, allen möglichen christlichen Diensten und unserem Alltag passieren kann. Er möchte unser Herz vorbereiten.

Ich möchte dich mit diesem Artikel gerne einladen, jeden Tag neu zu entscheiden, Gott anzubeten. Jesus sagt, „ich bin die Tür“. Es ist jedes Mal wieder ein bewusster Schritt in die Gemeinschaft mit ihm hinein. Mache dir bewusst, was Jesus für dich getan hat und nimm diese Gnade für dein Leben ganz neu in Anspruch! Sein Opfer am Kreuz war endgültig, es ist vollbracht! Deshalb sind wir mit ihm, wie Paulus es beschreit, ans Kreuz genagelt und wieder auferstanden! Ist dir klar, was das in der Summe bedeutet? Es geht gar nicht mehr dich und mich und unser Handeln. Es geht einzig und alleine um Jesus! Wenn Gott dich und mich anschaut, was sieht er dann? Denke bitte nicht, er sieht sich deine Sünden an! Schon nach den Opfern des Volkes Israel hat Gott sein Volk angeschaut und „kein Unheil“ mehr gesehen, obwohl es sicher noch hier und dort vorhanden war (siehe 4.Mose 23,21). Wie viel mehr wird er nach dem endgültigen Opfer seines Sohnes, nur noch Jesus in uns sehen! Wenn du diese Gnade jeden Tag neu in Anspruch nimmst, wirst du erkennen, wie sehr er es liebt, in dir zu leben, und du wirst durch ihn leben können. Nimm dir in der Anbetung Zeit, den Heiligen Geist, die perfekte Form der Gegenwart Gottes in deinem Leben, einzuladen, über dich zu kommen und an dir zu wirken. Er wird dich mit seinen Geschenken, den Gaben des Geistes versorgen, damit du leuchten und seine Früchte hervorbringen kannst. Vielleicht machst du dir zur Gewohnheit, in deinen täglichen Anbetungszeiten auch das Abendmahl einzunehmen. Es ist eine praktische Handlung in Gedenken an das, was Jesus bereits vollbracht hat. Er wird dich mit seinem Shalom-Frieden an Körper, Seele und Geist ausrüsten und wiederherstellen, um in der Finsternis dieser Welt zu leuchten und den Weg deiner persönlichen Heiligung zu genießen. Du kannst es einfach im Glauben ergreifen. Deswegen feiern wir das Abendmahl auch gerne regelmäßig zuhause. Neu zugerüstet, sind wir bereit, zum Segen zu werden. Wir sollen ja diesen Segen auch an andere Menschen weitergeben. Er macht unseren Becher nicht nur randvoll, er lässt ihn permanent überfließen, damit es auch für andere reicht! Unsere Gebete werden wie Rauch vor seinem Thron aufsteigen. Gott liebt den Duft unserer Gebete, die in Wahrheit und im Geist gesprochen wurden. Proklamiere den Sieg Jesu über deinem Leben, über Situationen und über Menschen!

Dein Weg der Heiligung kann von Raum zu Raum gehen. Räume, in denen Jesus auf dich wartet, weil er es liebt, mit dir Gemeinschaft zu haben, Halleluja! Was dir zuerst wie ein Irrweg erscheint, könnte dadurch zu einem spannenden Erlebnis-Abenteuer werden. Diese Erlebnisse werden immer mehr von Zeichen und Wundern begleitet sein, und du wirst eine neue Freude, einen Frieden und tiefe Liebe in Bereichen deines Lebens finden können, die dir zuvor wie schwarze Löcher vorgekommen sind. Welchen Raum hat Jesus heute für dich vorbereitet?

Christian

Lichtbringer sein

Lichtbringer sein

Was der „Herrn der Ringe“ und die Regenbogenfarben mit unserem Auftrag zu tun haben

„Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Wasser. Ich spüre es in der Erde. Ich rieche es in der Luft. Vieles, was einst war, ist verloren, weil niemand mehr lebt, der sich erinnert.“, mit diesen Worten der Elbenkönigin Galadriel beginnt die Verfilmung eines meiner Lieblingsromane „Der Herr der Ringe“. Mit der deutlichen Zunahme an Finsternis, Zerstörung und Hoffnungslosigkeit wird bei den Bewohnern Mittelerdes der Ruf nach Errettung lauter. In weit über 1000 Seiten wird nun die Geschichte einer ungewöhnlichen Gemeinschaft von 9 Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und zur Befreiung der Welt ausgesandt werden, erzählt. Angeleitet werden sie von dem guten Zauberer Gandalf, einem engelhaften Wesen, der sein Leben für die Gemeinschaft opfert, diese dadurch rettet und später als der auferstandene Gandalf der Weiße wieder erscheint und eingreift. Die besondere Herausforderung für die sogenannte „Gemeinschaft des Rings“ ist ihre extreme Heterogenität. Dabei fehlt den einzelnen Mitgliedern häufig das Verständnis für die Mitstreiter, deren Stärken so verschieden und Kultur so andersartig erscheint. Am Ende können nur noch diejenigen mit der richtigen Herzenshaltung und Leidenschaft weitergehen und völlig ohne egoistische Motive die Mission zum Wohl aller zu einem guten Ende bringen.

Wieso beschreibe ich jetzt also diese alte Geschichte, deren Autor, John Ronald R. Tolkien, bereits in meinem Geburtsjahr verstorben ist und damit nicht gerade unserer Lebenswelt entspringt? Auch in diesen Tagen werden wir von den Medien mit echten Problemen, Sorgen, Katastrophen voller Hoffnungslosigkeit und Finsternis bombardiert. Manchmal möchte man die Nachrichten einfach nur noch ausschalten. Die Sehnsucht nach Licht und Hoffnung schlummert heute doch in uns allen, oder? Gerade jetzt sollten wir Christen eigentlich einen Unterschied für diese Welt machen können. Für Tolkien als überzeugtem Christ war sein literarisches Werk zwar keine Analogie zur Bibel, die Leser sollten aber doch die gute Botschaft herauslesen können, wie er in einigen überlieferten Briefen betont. Am Modell dieser meisterhaft erfundenen Völker und Persönlichkeiten, sollten wir lernen können, was Menschen zusammenführt, wie sie gemeinsam große Probleme meistern und Licht bringen können. Niemals lässt im „Herrn der Ringe“ Gott, dessen Name dort Illuvatar ist, die Gemeinschaft im Stich.

Licht ist unglaublich intensiv erforscht und doch in gewisser Weise ein Mysterium. Ohne Licht gibt es kein Leben, keine Farben und keine Orientierung. Finsternis ist nichts anderes als die Abwesenheit von Licht. Im Regenbogen sehen wir 7 Farben. 7 steht in der Bibel für Vollständigkeit und doch wissen wir heute, dass es da auch noch Ultraviolett und Infrarot im nicht sichtbaren Bereich gibt (ganz abgesehen von Strahlungen, die nicht mit Farben in Verbindung gebracht werden). Ich möchte mich hier der eigenmächtigen Konstruktion bedienen, die den Regenbogen somit in 9 Farben erscheinen lässt, um einerseits die Brücke zum Roman zu schlagen und andererseits die Möglichkeiten geistlichen Lichts für heute genauer unter die Lupe zu nehmen.

Da stehen wir also mitten in der Finsternis dieser „Welt im Wandel“ und folgen einer Person nach, die in Johannes 1 das „Licht der Welt“ genannt wird und gleichzeitig diese göttliche Eigenschaft mit dem „ihr seid das Licht der Welt“ auch uns zuschreibt. Christ zu sein bedeutet ja nicht nur, dass wir einmal eine Entscheidung für Jesus getroffen und bestimmte Erkenntnisse gewonnen haben, um uns jetzt zurücklehnen zu können. Im Gegenteil, sollen wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen. Eine Stadt, die auf dem Berg liegt, wird von allen Seiten gesehen werden, wenn ihre Lichter leuchten. In der Stiftshütte des Mose, die ja ein Abbild der himmlischen Stiftshütte war, können wir ein Modell für die Begegnung von uns Menschen mit Gott, für wahrhaftige Anbetung und echtes Leben sehen (Wenn dich dieses Thema interessiert, kannst du in meinem Buch „Ich worshippe jetzt!“ noch einige weitere Infos zur Bedeutung der Stiftshütte und deren Bestandteile nachlesen). Dort leuchtet die 1,5m hohe, aus massivem Gold gefertigte Menora, der 7-armige Leuchter Tag und Nacht und erhellt das ganze Heiligtum, weil das Öl immer wieder nachgefüllt wird. Der Prophet Sacharia beschreibt gar einen Leuchter mit 9 Armen, während in die beiden äußeren Arme die Zweige eines Oliven-(Öl)-Baumes hineinragen. Im Buch der Offenbarung des Johannes werden dann die 7 Arme der Menora als die 7 Gemeinden beschrieben, in deren Mitte sich Jesus befindet. Deshalb fand ich den Gedanken sehr charmant, dass Jesus quasi der Schaft dieses Leuchters ist. Er hält uns Christen zusammen, durch ihn bekommen wir unseren Brennstoff Öl. Das Öl der Salbung steht ja schon immer für den Heiligen Geist, der in uns ist, über uns kommen will und uns brennen lässt.

Alle in der Offenbarung beschriebenen Gemeinden (7 steht, wie gesagt, in der Bibel oft für eine Vielzahl oder Vollständigkeit), die sich ja gefühlt auch in unseren Tagen befinden könnten, durchleben individuelle Situationen, haben je eigene Stärken und Probleme. Es scheint zunächst entscheidend zu sein, dass wir, als Teil dieser Gemeinden, nicht lau sind, sondern brennen, weil wir sonst kein Licht in der Welt sein können. Diese Flamme wird in unserem Herzen gezündet. Liebe wird damit zum Dreh- und Angelpunkt für jegliches Handeln. Als hätten alle Aktionen und Handlungen ohne sie keine Wirkungskraft. Sie ist wie die Zündkerze oder das Streichholz, das unser Licht entfacht.

Bringen wir jetzt also diese Leuchter-Arme der Christenheit mit dem Modell der Ringgemeinschaft und unseren 9 Farben des Regenbogens zusammen. Es kommt mir vor, als hätten unsere geistlichen Flammen bei genauerem Hinschauen kein weißes Licht. Vielmehr scheinen sie in farbigen Schattierungen zu leuchten. Wie bei den Farben des Regenbogens könnten auch unsere geistlichen Farben im Zusammenschein durchaus weißes Licht erzeugen, das Licht Jesu, der die Vollkommenheit und Herrlichkeit Gottes ausstrahlt. Aber vielleicht kennst du das, wenn man eine farbig getönte Sonnenbrille trägt, erscheint alles, was man sieht, andersartig eingefärbt. Stell dir also vor, eine Person mit einer blauen Brille steht neben einer Person mit einer roten Brille und beide diskutieren über die Farben der Blumen einer Blumenwiese. Ohne sich der Situation des Gegenübers bewusst zu werden und sich in die andere Person hineinzuversetzen, könnte es eine wirklich komplizierte Diskussion werden. Das ist der Grund, wieso eine Gruppe von Christen, eine Gemeinde, sowie die gesamte Christenheit auch alle 9 Gaben des Heiligen Geistes abbilden können sollte, um die Früchte des Geistes hervorzubringen. Auf diese Weise entsteht weißes Licht. Dabei ist nicht etwa eine Farbe besonders hervorzuheben, auch wenn jedem von uns die je eigene am bedeutendsten erscheint. Es geht um den Zusammenschein der Farben, wenn wir weißes Licht erzeugen wollen und der Welt die frohe Botschaft von der Gnade durch Jesus bringen wollen.

Werden wir also noch etwas praktischer und konkreter. Innerhalb z.B. einer funktionierenden Gemeinde sollten Evangelisten neben Lehrern, Propheten neben Seelsorgern, Mitarbeiter der Kinderarbeit neben den Mitarbeitern der Finanzverwaltung, usw. glücklich arbeiten können. Es gibt nun einmal Personen, die Visionen entwickeln und Praktiker, die Arbeiten einfach anpacken. Manche tragen Gemeinden durch ihr Gebet im stillen Kämmerlein, andere brauchen immer eine große Bühne. Während es den einen sehr leicht fällt, auf Personen zuzugehen und sie freundlich zu begrüßen, haben andere vielleicht ihre Stärke viel mehr im Bereich der Logik und Organisation. Wie oft treffen doch Mitarbeiter, deren Stärke es ist, kreativ die Freiheit auszuschöpfen, auf andere, die einen gesegneten Blick darauf haben, gute Gewohnheiten zu bewahren. Da jede Stärke unseres farbigen Lichtes auch eine Schattenseite besitzt, fällt uns diese leider so oft als erstes auf. Es fängt dabei häufig schon mit der Sprache an, dass wir einander nicht gut verstehen oder uns zu schnell abschrecken lassen. Gerade wir Worshipmusiker sind doch ein sehr empfindsames Völkchen, das sich nur zu leicht die gute Laune rauben lässt und dann nicht mehr aus tiefstem Herzen anbeten kann. Und genau da kann man die Strategie des Feindes erkennen. Es ist die älteste Methode der Welt, Personen gegeneinander auszuspielen, indem man ein Missverständnis benutzt, eine kleine Unwahrheit einstreut, die beide Seiten immer weiter auf Distanz bringen, bis sie nicht mehr fruchtbar zusammenarbeiten können. Aber eigentlich sollte man uns Christen doch an der Liebe untereinander erkennen.

Die Künstler wissen, dass sich Farben, die sich im Farbkreis genau gegenüberliegen, also auf gegensätzlichen Seiten zu finden sind, sehr gut ergänzen. Grün und Rot passen einfach perfekt zusammen, genau wie Orange und Blau oder Violett und Gelb. So haben sich in der „Gemeinschaft des Rings“ zum Beispiel der Elb Legolas und der Zwerg Gimli angefreundet, obwohl sie zuerst eine große Abneigung voneinander hegten. Zu tief lagen die Wunden der Streitereien ihrer Vorfahren. Erst als sie erkannten, dass sie nur gemeinsam erfolgreich sein werden und die Entscheidung trafen, sich gegenseitig zu schützen, als sie sich Zeit nahmen, ihr Gegenüber wahrzunehmen, freundeten sie sich an. Letztendlich wurden sie beste Freunde fürs Leben und ein geniales Team. Zuweilen ruft Gott auch uns in sehr besondere heterogene Teams, um genau dieses weiße Licht seiner Gegenwart zu verkörpern. Stell dir vor, innerhalb einer Gemeinde gäbe es Gruppen, die nur aus roten Personen, und welche, die nur aus grünen usw. beständen. Sie hätten wahrscheinlich einige Gemeinsamkeiten, würden aber niemals einen klaren Blick auf die Umstände und Möglichkeiten erhalten. Wenn wir die Gnade Gottes für unser Leben entgegengenommen haben, beschenkt er uns mit dem Maß Christi seiner Gnade. Wir sprechen hier von der Fülle seiner Segnungen! Wir werden befähigt, gnädig zu sein. Wir haben die Gnade, großartiges im Namen Jesu zu erleben.

Mein persönlicher Maßstab für solche Fälle ist das Wort Gottes. Ich lese jeden Morgen meine Bibel und höre dabei auf den Heiligen Geist (das versuche ich so unverkrampft wie möglich, ohne Druck und voller Leidenschaft zu machen). Das, was er mir für diesen Tag zeigt, schreibe ich als Gebet in mein „365“ Buch mit dem Bibelleseplan (von der Bibelliga). Ich höre den Heiligen Geist auch häufig in Gebetszeiten direkt zu mir sprechen (hierzu gibt es einen anderen Artikel „Mit Gott reden“ auf unserer Seite). Oftmals bestätigt Gott das durch die Aussagen von anderen Personen, mit denen ich im Dialog bin. Besonders meine Frau Tine ist mir dabei das perfekte Gegenüber. Man bekommt ein Gespür dafür, wie Gott spricht und lernt, dass er unterschiedlich zu verschiedenen Menschen redet, damit wir ihn verstehen können. Manchmal sind es aber auch einfach Liedtexte, Predigten oder sonst etwas, aus denen wir seine Stimme plötzlich flüstern hören. Ich versuche die über mir eingesetzte Leiterschaft in Gemeinde und anderen Ministries zu respektieren, zu segnen und ihre Aussagen ernst zu nehmen. Wenn meine Erfahrung einmal damit nicht zusammenpasst, ringe ich mit Gott und Menschen um Klarheit im betreffenden Themenbereich. Ich weiß ja genau, dass mein Blick nicht immer von weißem Licht umgeben ist. Je mehr ich aber einfach im Vertrauen auf unseren Herrn Jesus loslaufe, desto klarer wird oft mein Sichtfeld. Er schickt seine Helden los, um mir zur Seite zu stehen, wie er es auch bei David gemacht hat.

Im Worshipnetzwerk treffen ja etliche Musiker aus verschiedenen Gemeinden und Denominationen aufeinander. Allein aufgrund unserer Prägungen und Erfahrungen müssten wir eigentlich hier und dort voreinander fliehen. Und doch hat es sich als besonders segensreich erwiesen, wenn wir zusammen kommen und Gott in Einheit anbeten. Deshalb finde ich es auch äußerst inspirierend, wenn wir gerade mit den verschiedenen Gemeinden vor Ort an einem Strang ziehen. Sicher, es gibt Unterschiede! Wenn wir uns aber gegenseitig limitieren, indem wir uns den Filter der je eigenen Farbe vorhalten, wird die Welt nur schwer Jesus als das Licht der Welt erkennen können. Lasst uns keinen künstlichen Konkurrenzkampf erzeugen, der nur auf unsere egoistischen Motive aus Stolz und Unsicherheiten zurückzuführen ist. Die Farbenvielfalt der Gemeindelandschaft ist dann eine geniale Errungenschaft, wenn wir zusammen als weißes Licht leuchten können. Immer wieder ist dafür ein gerüttelt Maß an Demut von Nöten. Daran will ich auch immer wieder arbeiten.

Was will ich also mit diesen recht ausführlichen Aussagen zur Ringgemeinschaft, zum Licht, den Gnadengaben und der Gemeinschaft unter Christen und mit Gott genau sagen? Ich bin der festen Überzeugung, dass, wenn du mit Jesus lebst, DU als wahres Licht in dieser Welt leuchten kannst und sollst. ER will DURCH DICH in dieser Welt sichtbar werden und einen Unterschied machen. Alle Werke hat er für dich bereits vorbereitet, alle Segnungen mit seinem Werk am Kreuz bereitgestellt. Du kannst zum Hoffnungsträger seiner Gegenwart werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Christen mit unseren Gemeinden Orte, Regionen und Nationen segnen können. Finsternis wird ganz einfach durch die Anwesenheit von Licht vertrieben. Sie verdient nicht unsere Aufmerksamkeit. Menschen sollen frei von Gebundenheit und Süchten werden, sie sollen sich angenommen fühlen und gemeinsam mit Jesus in ihre echte Bestimmung hineinwachsen können. Anbetung ist ein unglaubliches Mittel, um in diese Gegenwart Gottes einzutreten und Gemeinschaft mit anderen Christen zu erleben, indem man EINS wird im Gebet. Gerade jetzt, wo die Pandemie so weit zurück gedrängt wurde, dass wir uns wieder treffen dürfen, sollten wir die Chancen nicht verstreichen lassen, zusammen zu kommen, um Gemeinschaft in der Anbetung zu praktizieren, aufeinander zuzugehen und uns gegenseitig zu segnen, damit viele Menschen freigesetzt werden können.

Vergangene Woche hatte ein befreundetes Ehepaar uns mit einer Gruppe von ca. 20 Personen in ihren Hof eingeladen. Wir spielten völlig ungezwungen Anbetungslieder, beteten Gott an, sprachen uns gegenseitig prophetische Worte und Ermutigungen zu und ließen unser Herz von Gott füllen. Da war es, dieses weiße Licht! Wir konnten für die gesamte Woche diese Freude und Frieden in uns spüren. Das sollte in unseren Zusammenkünften passieren, damit wir dann raus gehen können in diese düstere Welt, um zu leuchten. Immer mehr wird mir wieder bewusst, dass ich ja kein Licht erzeugen muss, sondern es nur nehmen und hinaus in diese Welt tragen darf.

Du bist auch ein Lichtträger – werde zum Lichtbringer!

Christian Weiß

Brückenläufer sein

Brückenläufer sein

Wie eine Einheit von Christen unser Land verwandeln könnte

„Jede Krise birgt auch eine Chance“ sagte einmal unser deutscher Bundespräsident Richard von Weitzsäcker, indem er sich auf das chinesische Schriftzeichen „Wei Ji“ bezog, was gleichzeitig „Gefahr“ und „Chance“ bedeutet. Letzte Woche schrieb ich gerade eine Email an die Mitarbeiter unseres Worshipnetzwerks, die nachdenklich, selbstkritisch aber auch sehnsüchtig und hoffnungsvoll war. Das nun schon einjährige Verbot und damit der Stillstand gemeinschaftlich gesungener Anbetungslieder in Kirchen reißt ein riesiges Loch in ein Herzstück der christlichen Glaubenspraxis. Zwar kann uns keiner verbieten, mit unserem Gott in Kommunikation zu treten, wir beten und meditieren, lesen Bibeltexte und hören Predigten an; doch bleibt der Lobgesang immer noch eine der emotionalsten Ausdrucksformen unserer Liebe gegenüber dem dreieinigen Gott. Wir vermissen dieses „Eins-werden“ im gesungenen Gebet, wenn man spüren kann, wie sich die Herrlichkeit Gottes auf eine Versammlung legt, Menschen innerlich und äußerlich frei werden und neue Ausrichtung erfahren. In Worshipzeiten dürfen wir den Frieden Gottes am eigenen Leib erfahren und neue Hoffnung schöpfen. Von Hoffnung können wir immer dann sprechen, wenn wir unsere Zukunft mit dem Wirken Gottes im Einklang sehen. Dem gegenüber steht die Angst, die immer Ausdruck eines Blicks in eine mögliche Zukunft ohne das Wirken Gottes ist. Wie sieht denn jetzt eigentlich die Gemeinde aus, die eine hoffnungsvolle Zukunft hat?

Ich bin mir sicher, wir werden wieder singen und Gott gemeinsam loben! Vielleicht viel intensiver als je zuvor! Als ich mir mit meiner Frau Tine im Januar einen Tag Zeit nahm, um gemeinsam Gott zu fragen, welche Vision er uns für das Jahr 2021 gibt, machten wir eine Tageswanderung durch unsere schöne Umgebung. In einem Wald sah ich eine große Hängebrücke, die Teil eines Hochseilgartens war. Ich hielt kurz inne und hörte Gott sagen: „ihr habt einige solcher Brücken und Wege rund um euer Basecamp angelegt, das ist gut. Jetzt sollt ihr sie freigeben, damit alle darüber laufen können. Ihr sollt auch ab jetzt auf den Brücken der anderen laufen“. Im weiteren Verlauf des Weges zeigte Gott uns, dass unser Basecamp, wir nennen unser Zuhause gerne die „Feuerwache“, dieser verspielte Ort der Freude, Gemeinschaft, der Anbetung und der Fürbitte ist. Es sah ganz so aus wie ein Waldkindergarten, ein Ort der Sicherheit mitten im Wald. Die kleinste geistliche Einheit ist eben die Familie. Danach kommt die Kleingruppe und die Gemeinde usw. Viele Menschen haben sich, genau wie wir, solche Basecamps angelegt. Es gibt Orte, an denen sich unser geistliches Leben zu großen Teilen abspielt. Gemeinden haben ihre eigene Kultur des christlichen Glaubens etabliert und vertreten ihre eigenen Überzeugungen. Das hat zur Folge, dass Gott sich auch in den verschiedenen Basecamps unterschiedlich zeigt, die Menschen also auch verschiedene Offenbarungen von ihm bekommen. Häufig endet das darin, dass eine Gruppe auf die Fehler der anderen deutet.

Irgendwie hat mich dieses Bild an eine Verfilmung von Robin Hood erinnert. Der starke ritterliche Arm des Gesetzes hatte das Gefolge Robins in den Wald getrieben. Dort suchten sie Zuflucht in Baumhäusern. Das Besondere an diesen Wohnungen im Wald war aber, dass sie durch unzählige Brücken und Baumkronenpfade verbunden waren und so die Gemeinschaft als echte Einheit stark machte. Wenn diese Leute sich jetzt hingestellt hätten, um sich gegenseitig zu beweisen, wieviel besser, schöner, gemütlicher, freundlicher, intelligenter und stabiler ihre eigene Behausung doch war, wäre ihre Situation aussichtslos gewesen. Viel genialer wäre doch, wenn man sich die guten Ideen gegenseitig zeigt und so voneinander profitiert und das gesamte Lager zu einer echten Festung ausbaut. Genau dieses Prinzip könnte auch den Kirchen in Deutschland und weltweit sehr hilfreich sein. Schließlich geht es nicht um die Baumhäuser, Kirchen, Kulturen oder Überzeugungen. Es geht um Jesus und unsere persönliche Beziehung zum dreieinigen Gott.

Wir als Worshipmusiker können uns dieses Prinzip vielleicht besonders gut anhand einer Band erklären. Nehmen wir z.B. mich, ich bin ein Gitarrist, der durch die klassische Ausbildung an der Uni gegangen ist, eine große Vorliebe für Fingerstyle-Gitarre hat und in jeder Form den vollen, orchestralen Klang von Akustikgitarren liebt. Sicher spiele ich in der Band auch Strumming-Passagen, es frustriert mich aber schon etwas, wenn ich das Gefühl habe, dass von meinem Sound in der Band lediglich ein Zischen übrigbleibt, aus dem man nicht einmal genau heraushören kann, welchen Akkord ich gegriffen habe. Ähnlich würde es Dede gehen, der ein begnadeter Bassist ist, jedes nur denkbare Solo spielen kann, wenn er dazu verdonnert würde, ausschließlich auf den Schlägen der Bassdrum zu spielen. Im besten Fall würde niemand bemerken, dass er mitspielt. Oder nehmen wir Thomas, der diese wunderbaren highspeed Soli auf der E-Gitarre spielen kann. Wenn er nur Ambient-Sounds spielen sollte, wie zufrieden wäre er am Ende des Abends. Auch Andi oder Markus, die einen ganzen Abend alleine mit ihren Keys abdecken könnten, wie gerne würden sie sich auf Pad-Sounds reduzieren lassen. Und sowieso, Drummer sind immer zu laut, und generell geht es eh nur um die Sänger. Reicht es nicht, wenn wir einfach ein Youtube-Video anmachen? Nein, nein und nochmals nein! Das sind natürlich alles nur Beispiele. Weder ist es hilfreich, wenn jeder immer nur sein eigenes Ding macht und die anderen ignoriert, noch hilft es, wenn sich jeder auf ein Minimum reduziert um den anderen in falscher Bescheidenheit zu dienen. Wir sollten unsere Stärken gegenseitig kennen und aufeinander abstimmen. Dabei kann man noch einiges voneinander lernen. Schließlich geht es darum, gemeinsam Jesus zu begegnen. Jeder kommt dabei völlig zum Zug. Keiner muss unbedingt so wie Hillsong, Bethel oder Elevation klingen.

Das gilt auch auf der geistlichen Ebene. Schaffen wir es mit unseren verschiedenen Graden/Ausprägungen/Schattierungen der Offenbarung Gottes, nebeneinander zu stehen, ohne uns gegenseitig zu verurteilen? Können wir vielleicht sogar voneinander profitieren und lernen? Immerhin haben wir die Bibel als Maßstab. Der Heilige Geist will uns anleiten und in jede Situation hineinreden. Außerdem kennen wir die Perspektive des Neuen Bundes. Das könnte an sich ausreichen, um nicht Gefahr zu laufen, vom richtigen Weg abzukommen. Wenn wir in diesem Sinne anfangen, Brückenläufer zu werden, wird unser Land eine krasse Wende machen! In einem Fantasy-Hörbuch, auf das Gott mich aufmerksam machte, kommen sogenannte „Wandler“ vor. Sie haben die übernatürliche Fähigkeit Licht in Materie umzuwandeln. Dabei kann jeder nur jenes Licht wandeln, was er auch an Farben differenziert wahrnehmen kann. So gibt es für die Spektralfarben jeweils verschiedene Wandler. Als Bichromat werden jene bezeichnet, die zwei Farben wandeln können, als Polychromat, die mit mehreren Farben. Das bringt es für mich auf den Punkt. Gottes Licht ist weiß! Es trägt alle Farben in sich, obwohl wir Christen oftmals nur einen Blick für eine oder zwei bestimmte Farben haben. Ich habe es selbst erlebt, wenn man gerade eine neue Ebene der Offenbarung Gottes für sich entdeckt, welche Abwehrhaltung das im eigenen Umfeld erzeugen kann. Keiner meint es böse, und doch erzeugt es Angst, Gott auf eine Art gezeigt zu bekommen, die einem fremd ist. Doch Gott ist noch viel mehr als wir uns vorstellen können. Er sprengt alle unsere Vorstellungskraft.

Ich kann ein Land sehen, in dem Christen aller Couleur nebeneinander stehen und Gott anbeten. Ich sehe ein Worshipnetzwerk, das unterschiedlichste Veranstaltungen durchführt mit verschiedenen Leitern, Musikern, Betern, Tänzern, Künstlern und an den unterschiedlichsten Orten. Ich sehe, wie Menschen ihr Leben in die Hände Jesu legen, weil sie spüren, dass diejenigen, die mit ihm leben, von Liebe angetrieben sind. Jede Begegnung mit ihm sollte eine heilvolle Begegnung sein. Wenn Menschen uns begegnen, sollten sie Jesus durch uns begegnen. Oh ja, ich habe wirklich Hoffnung für unsere Region, unser Land und unsere Welt. Hoffnung ist eine Zukunft, in der Sein Reich in unserer Mitte sichtbar wird und Sein Wille geschieht. Kommst du mit auf die Brücken der christlichen Baumkronenpfade? Hilfst du mit, Stück für Stück, die eigenen Wege für andere zu öffnen, ohne dass wir uns gegenseitig Druck machen müssen? Das wäre wunderbar. Es klingt doch gar nicht so schlecht, Brückenläufer zu sein, oder? Christus ist Auferstanden! Gesegnete Ostern 2021!

Christian

Erhöhe dein Drehmoment Teil 2

Erhöhe dein Drehmoment Teil 2

Die 4 Takte des geistlichen Motors

In diesem Video gehe ich noch einmal genauer auf die im vorherigen Video “Erhöhe dein Drehmoment” beschriebenen 4 Takte des Ottomotors ein und deute es für unser geistliches Leben. Nach der bildlichen Erklärung versuche ich, etwas Leben in die Prinzipien zu bringen. Es geht um Tanken, Arbeitstemperatur, Zündung und Abgase, die uns weiter in unsere Berufung und in ein glückliches und gesegnetes Leben hinein befördern. Ich beschreibe dabei persönlichen Erfahrungen und die anderer Personen, um Begrifflichkeiten und Vorgehensweisen verständlicher zu machen. Viel zu oft lassen wir uns von unbekannten Dingen abschrecken, weil wir nicht genau verstanden haben, was gemeint war. Mein Wunsch ist es, dass wir aus den verschiedenen Denominationen zusammenkommen, die Scheu verlieren und voneinander profitieren können. Es ist Zeit für einen einheitlichen und kraftvollen Leib Christi. Lass dich mitnehmen in ein Leben in tiefer Gemeinschaft mit Gott. Gib Anbetung den Raum im Zentrum deines Lebens!
Viel Spaß damit!

CHALIL – Worship in der jüdischen Musik

CHALIL – Worship in der jüdischen Musik

Der Profi-Oboist Peter Müntel auf biblischer Spurensuche nach seinen instrumentalen Wurzeln

Immer wieder werde ich gefragt, wie ich denn als klassischer Oboist zu israelischer Musik gekommen bin. Jetzt, nachdem ich über 40 Jahre im Berufsorchester gespielt habe und den Ruhestand genießen darf, kann ich ja mal ein paar Zeilen dazu schreiben.

Als Berufsmusiker, der schon mit 10 Jahren mit der Oboe begonnen hat, haut einem ja so leicht nichts mehr um. So viele Töne habe ich im Laufe meines fast 50 jährigen Musikerlebens schon gespielt. Aber immer wieder gibt es Momente die einem besonders bewegen:

Eines meiner eindrucksvollsten Klassik-Konzerte durfte ich nach dem Jahr 2000 in Israel erleben. Mit einem Barockensemble samt Kirchenchor aus dem Stuttgarter Gospelforum wurden wir für drei Konzerte von der Christlichen Botschaft in Jerusalem nach Israel eingeladen. Auf dem Programm stand Händels Messias. Es gehört schon zu den besonderen Erlebnissen eines Musikerlebens, dieses Werk in Israel spielen zu dürfen. Bei Händels weltberühmten „Halleluja“ stand im YMCA Theater Jerusalem plötzlich das gesamte Publikum auf und hob die Hände, Anbetung pur! Später gab es dann noch die  Arie: „Ich weiß dass mein Erlöser lebt“ (siehe Hiob 19,25) zu hören, das war unvergesslich. Als Zugabe spielten wir immer die Nationalhymne des Staates Israel, die Hatikva (Hoffnung), auch hier stand das komplette Publikum im Saal auf.

Gut kann ich mich auch noch an eine Begegnung in der Krypta, dem ältesten Teil des Bremer Domes, erinnern. Nach einem Klezmer-Konzert kam dort ein älterer Mann aus Israel sehr bewegt auf mich zu. Er nahm mich weinend in den Arm und berichtete mir, er sei zu dieser Zeit das erste Mal seit dem Holocaust wieder in Deutschland gewesen. Er war so dankbar, im heutigen Deutschland wieder auf jüdische Musik zu treffen. Das sind Momente, die bei mir ein Gänsehautgefühl erzeugen.

Vor ca. 30 Jahren wurden meine Frau und ich aktive Christen und begannen recht schnell unsere Gaben in verschiedenen Formationen der Lobpreisarbeit einzubringen.

Spannend war das Zusammentreffen von Popmusikern und einem „Klassiker“ wie mir. Zunächst war ich völlig überfordert, nach Leadsheets zu spielen, schließlich gab es da für mich nur einige harmonische Spielanweisungen. Ohne Noten war ich echt aufgeschmissen. Doch, es war sehr spannend, wie sich das Zusammenspiel dann weiterentwickelte.

Unser Freund, der E-Bassist Sigi Bohnert, wollte erfahren, wie man J. S. Bach mit seinem Instrument spielen kann, und mich interessierte die Improvisation. So haben wir uns im Keller seines Hauses getroffen und am Ende der Session die Ergebnisse aufgenommen. Sigi hatte Kontakt zu Andy Claus von „cap.music“ in Altensteig. Unsere Ergebnisse waren wohl recht gut. Andy rief einige Tage später an und fragte, wann wir zur Studio-Aufnahme kommen könnten. 

Und so haben wir unsere ersten CD´s aufgenommen, damals noch unter dem Namen INSPIRIT. Neben Lobpreistiteln gab es auch damals schon den einen oder anderen israelischen Titel. Zu dieser Zeit wurde ich neugierig, warum israelische Musik gerade mit der Oboe so gut klang. In den 90iger Jahren kam dann noch der Kontakt zum Dresdner Musikerkreis hinzu, einer super Truppe aus klassischen Musikern und Sängern der damals neuen Bundesländer, die sich über Jahre zur Musikerrüste in den christlichen Gästehäusern in der Rhön trafen. Dort bekamen meine Frau und ich viel Input zum Thema Israel.

Auf der Suche nach meinen instrumentalen Wurzeln wurde ich dann im Alten Testament fündig. Dort wird im Urtext immer wieder von einem Blasinstrument mit dem Namen CHALIL gesprochen. Martin Luther hatte dieses Instrument mit „Flöte“ übersetzt.

Zur Zeit der Bibel, dem antiken Israel, war die CHALIL eines der populärsten Instrumente im weltlichen wie auch im religiösen Leben. Die CHALIL wurde als ein anregendes Instrument angesehen und zum Ausdruck besonderer Freude und Fröhlichkeit gespielt, so zum Beispiel bei Hochzeiten oder öffentlichen Prozessionen der Pilger. Gleichzeitig wurde der Klang der CHALIL für den Ausdruck starker Trauer und Leidens genutzt und war etwa bei Beerdigungen zu hören.

In der Bibel finden wir genauere Angaben zur CHALIL z.B. in 1Sam 10,5 „einer Schar von Propheten begegnen, … und vor ihnen her Harfe und Tamburin und Flöte (Chalil) und Zither, und sie werden weissagen“ (ELB), 1Kö 1,40 „und das Volk blies mit Flöten (Schalmeien) und war sehr fröhlich, sodass die Erde von ihrem Geschrei erbebte“ (LUT) oder Jer 48,36 „klagt mein Herz über Moab wie Flötenklage (Schalmeien-Klage) (LUT)

Die Bauweise der CHALIL war ähnlich der griechischen AULOS oder der arabischen MUZMAR. Der Ton war scharf und penetrant. Man erzählte in überspitzem Sinne, wann immer die CHALIL im Tempel zu Jerusalem geblasen wurde, sei ihr Klang bis Jericho zu hören gewesen.

Somit lag es nahe, mich mit der Klezmer Musik auseinanderzusetzen. Klezmer gilt als die Festmusik der osteuropäischen Juden. Da aber jüdische Feste fast immer auch biblische Feste sind kommt man unweigerlich den alten Schriften, Liedern und Psalmen zur Zeit David näher. Mit dem aramäischen Wort „kley zemer“ verbindet sich die Vorstellung, der „Klezmer“ sei kein eigentlicher Musiker, sondern ein Werkzeug, durch das sich Gott direkt mitteilen kann.

Der ganze Mensch singt zur Ehre Gottes, etwa mit der Stimme aber auch mit seinem Instrument, das damit ein Musizierwerkzeug des Heiligen Geistes ist. Schauen wir in den Psalm 150, hier wird das ganz deutlich. Dieser Psalm beginnt mit „Halleluja“, das bedeutet wie wir alle wissen, Gott loben, ja sogar verschwenderisch das Lob Gottes ausschütten. „Lobet den HERRN in seinem Heiligtum, für seine Taten, in seiner großen Herrlichkeit“. Aber womit? Mit einer Vielzahl von Instrumenten wie Pauken, Posaunen, Saiten und Chalil/Pfeifen, und natürlich Gesang: „Alles was Odem hat, lobet den Herrn“.

 König David organisierte zu seiner Zeit die Instrumentalbegleitung in der Stiftshütte und teilte dafür tausende Musiker ein. Diese Einrichtung bestand im Tempel, den sein Sohn Salomo erbaute, weiter, wie wir z.B. in 1Chron 23,5 lesen:  „4000 Sänger des HERRN mit Saitenspielen, die ich zum Lobgesang habe machen lassen.“ (LUT)

Jüdische Melodien und der „sprechende Instrumentalstil der jiddischen Klezmer von heute ist geprägt von jauchzenden und seufzenden Tönen, voller Sehnsucht, Trauer aber auch mit Humor und unbändiger Lebensfreude.  Ich finde, die modere Oboe ist, gerade aus der Sicht der 3000 – 4000-jährigen Geschichte, besonders zur Interpretation israelischer Musik geeignet. Im Gegensatz zur ca. 300 Jahre jungen Klarinette, dem vielleicht populärsten Holzblasinstrument in der Klezmerszene, gibt es nur wenige Oboeninterpreten die sich das Erbe der CHALIL zu Nutze machen. Mir macht es einfach Freude, die Klangfarben und Modulationsmöglichkeiten einer Oboe für israelischer Musik einzusetzen.

In den folgenden Youtube-Clips kann man in die Aufnahmen der Titel “Mazeltov” und “Gnädig und barmherzig ist der Herr” von Chalil reinhören:

 

Themen wie die Sehnsucht nach Jerusalem, Psalme und Gebete mit und ohne Worte (Nigunim) oder aber fröhliche Tänze vor der Klagemauer werden plötzlich lebendig und erfahrbar. Das kann unserer heutigen Anbetungspraxis sehr nützlich sein, wenn wir sie um diese Erfahrungen erweitern. Vielleicht erinnern die Klänge an die Zeiten Salomos  vor 3000 Jahren.

Es gibt noch so viel zu berichten, aber am schönsten ist es, die Musik live zu hören und einfach mit einzutauchen. Ich schreibe diese Zeilen im April 2020, zur Zeit der weltweiten Corona-Krise, in der es in Europa keine Gottesdienste oder Kirchenkonzerte geben darf. Darum freue ich mich besonders, auf diese Weise mit euch in Kontakt zu treten. Hoffentlich können wir demnächst wieder gemeinsam anbeten. Ich plane z. B. zusammen mit Christian und einer Band aus dem Worshipnetzwerk auf einem der nächsten Grace-Festivals zu spielen. Die Gnade Gottes sei mit uns allen!

Am 31.01.2021 war ich zu Gast auf BibelTV in der Sendung “Stunde des Höchsten” mit dem Fernsehpfarrer Heiko Bräuning. Hier könnt ihr ein spannendes Interview verfolgen, warum ich als Christ jüdische Musik spiele:

SHALOM und Gottes reichen Segen für euch

 Peter Müntel

Grace Festival #2

Grace Festival #2

Nach dem fulminaten Start des ersten Grace Festivals trafen wir uns also am 25.01.20 erneut in der Christusgemeinde in Lich, um von der guten Botschaft durch Gerald Wieser ermutigt zu werden und unseren Gott gemeinsam im Worship und Abendmahl anzubeten.

So ging es auch gleich mit einer längeren Anbetungszeit durch die Band des Worshipnetzwerks (Sonja, Jan, Andi, Dede, Robi und ich) los. Wir wollten uns vom Heiligen Geist durch die Gegenwart Gottes leiten lassen und folgten so dem, was wir im Gebet hörten, von der massiven Proklamation des Namens Jesu über unser Leben, dem spürbaren Eintauchen in die Liebe Gottes bis hin zu dem Bekenntnis unserer Liebe durch das freie Singen aller Besucher mit eigenen Worten und in Sprachen des Geistes. Es war schon eine wundervolle Zeit, in der wir den heilsamen Frieden Gottes erleben durften. Während dieser Zeit konnte man seine Anbetung auch kreativ in der von Angelika eingerichteten Malecke Ausdruck verleihen oder sich dem Gebetsteam der Kingsmen anvertrauen.

Nachdem wir dann gemeinsam das von Sandra und Rita eingeleitete Abendmahl eingenommen hatten, konnten wir den inspirierten Worten der Predigt lauschen. Anhand der Geschichte des Mauerfalls von Jericho leiteten wir uns geistliche Prinzipien ab, die auch die hinderlichen geistlichen Mauern in unserem Leben zum Einsturz bringen sollen. Anstatt die Angst oder die Probleme groß zu reden, sollte das Volk stillschweigend um die Stadtmauer ziehen, während die Priester die Schofarhörner bliesen und die verdeckte Bundeslade um die Stadt trugen. Sehr interessant war die Erklärung der einzelnen Hornstöße mit dem Bezug auf den dreieinigen Gott sowie der Vergleich dessen mit dem Gebet im Geist. Wenn wir Jesus ins Zentrum unseres Lebens stellen, ihn anbeten und Gott auch im Gebet die Führung überlassen, werden Mauern einstürzen!

In der anschließenden Segnungszeit wurde das dann auch praktisch sichtbar. Menschen konnten die Zusprüche Gottes für sich empfangen, Menschen übergaben Jesus ihr Leben und, wie die mittlerweise gehäuften Berichte erzählen, fielen etliche geistliche Mauern. Danke Jesus!

Am Sonntagmorgen konnten wir dann erneut mit dem ganzen Team den Gottesdienst in der Christusgemeinde mitgestalten. Benni Gail kam noch zur Band hinzu und gemeinsam konnten wir eine unglaublich bewegende Zeit erleben. Danke euch allen! Es war auch eine wunderbare Gelegenheit Personen aus dem weiteren Umfeld des Worshipnetzwerkes zu treffen (danke Peter und Irmi für die tolle Begegnung). Herzliche Einladung an alle, die nächstes Mal dabei sein wollen. Am 14. März wird es so weit sein. Alle Infos erscheinen rechtzeitig bei “Veranstaltungen”.