Wie wir in 2025 siegen werden …

Wie wir in 2025 siegen werden …

…und welche Rolle Anbetung dabei spielt

Das Jahr ist jetzt gerade mal eine Woche alt und vielleicht fragst Du Dich, wie das wohl alles werden soll. Genau an dieser Stelle will ich aber rufen: „STOPP!“. Vergiss mal einen Augenblick oder zwei, was hinter Dir liegt und vergiss auch alle Deine Befürchtungen, und richte Deinen Blick neu aus! Ich habe vergangene Woche, als ich meine Zeit mit Gott verbrachte, gefragt: „Herr, was hast du für mich für 2025?“. Die Frage ist im Nachhinein betrachtet so schlicht wie gut! Gott hat natürlich einen Plan für mich! Er will ja mein Bestes!

Als Antwort hörte ich: „Ich habe 2025 für dich!“. Wie jetzt? Wenn ich nicht so ganz schlau aus einer Aussage Gottes werde, frage ich weiter nach. Üblicherweise ist es meine unvollkommene Art, ihn zu hören, die eine Antwort kryptisch erscheinen lässt. Und tatsächlich, am Ende des Dialoges stand: „Ich habe 2. Chronik 20,25 für dich“. Wenn es Dir wie mir geht, dass du jetzt nicht spontan zuordnen kannst, was da passiert ist, gebe ich dir ein wenig Kontext. Dazu hole ich etwas weiter aus (aber glaube mir, es lohnt sich, das zu lesen):

Mose führte sein Volk aus der Gefangenschaft in Ägypten. Er, der Freund Gottes, empfing das Gesetz und Gott vollbrachte zahlreiche Wunder durch Mose. Als Mose starb, war Josua sein Nachfolger. Endlich nach 40 Jahren Wüstenwanderung und nun mit einer völlig neuen Generation Israeliten wurde das verheißene Land eingenommen. Gott steht zu seinem Wort, und so konnten bis zu Josuas Tod fast alle Länder eingenommen werden. Gott bestand darauf, dass die besiegten Völker vollkommen ausgerottet werden. Die wenigen übriggebliebenen Flecken Land, die noch einzunehmen waren, wurden zwar auch ohne Josua erobert, lediglich verzichteten die Israeliten darauf, den Bann an ihnen zu vollstrecken. Dadurch dienten fremde Völker unter ihnen, sie vermischten sich und am Ende beteten die Israeliten sogar fremde Götter an. Im weiteren Verlauf der Zeit ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs dann völlig in Vergessenheit geraten.

1 Und der Geist Gottes kam auf Asarja, den Sohn Odeds; 2 und er ging hinaus, Asa entgegen, und sprach zu ihm: »Hört mir zu, Asa, und ganz Juda und Benjamin! Der HERR ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid; und wenn ihr ihn sucht, so wird er sich von euch finden lassen; wenn ihr ihn aber verlasst, so wird er euch auch verlassen! 3 Israel war lange Zeit ohne den wahren Gott und ohne einen Priester, der lehrt, und ohne Gesetz. 4 Als es aber in seiner Not zu dem HERRN, dem Gott Israels, umkehrte und ihn suchte, da ließ er sich von ihnen finden.“ (2Chr 15,1-4 SLT)

Wir springen weiter zu Kapitel 18 und 19, wo dann schon Josaphat König von Juda ist. Ahab, der gottlose König von Israel, verbündet sich gegen die Aramäer listig mit Josaphat, will aber nicht wie dieser auf den einzig echten Propheten Micha hören. Im Kampf stirbt Ahab, obwohl er Josaphat bittet, quasi als Lockvogel in seinen Kleidern und seinem Wagen in die Schlacht zu ziehen. Josaphat vertraut Gott und kommt wohlbehalten zurück. Der Seher Jehu teilt ihm daraufhin mit, dass Gott nicht damit zufrieden war, dass er sich mit Ahab verbündet hatte, er aber dennoch Joshaphats guten Kern, fremde Götzen zu zerstören, als gerecht befinde. Er folgte dem Herrn weiter unter dem Motto: „So sollt ihr handeln in der Furcht des HERRN, in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen“ (2Chr 19,9 SLT)

Jetzt kommen wir zu der eigentlichen Szene, in der 2025, also 2. Chronik 20,25 steht. Plötzlich steht vor Juda ein riesiges Heer von Moabitern, Ammonitern und anderen verbündeten Völkern. Dazu muss man wissen, Moabiter lebten in der Nähe Judas, weil sie Nachkommen Lots von seiner ältesten Tochter waren. Das ist passiert, nachdem Sodom und Gomorra vernichtet wurde und in ihrer Not, Lots Töchter diesen betrunken gemacht hatten, um von ihrem Vater schwanger zu werden. Die Ammoniter leben dort, Du wirst es bereits vermuten, weil sie Nachkommen Lots von seiner jüngeren Tochter waren. Gott steht zu seinem Wort, weshalb er auch an Lots Nachkommen nicht den Bann vollstrecken lies. Ausgerechnet diese Völker wollen jetzt Juda einnehmen?

3 Da fürchtete sich Josaphat und richtete sein Angesicht darauf, den HERRN zu suchen; und er ließ in ganz Juda ein Fasten ausrufen. 4 Und Juda kam zusammen, um von dem HERRN Hilfe zu erbitten; auch aus allen Städten Judas kamen sie, um den HERRN zu suchen. 5 Und Josaphat trat unter die Gemeinde von Juda und Jerusalem im Haus des HERRN, vor dem neuen Vorhof, 6 und er sprach: O HERR, du Gott unserer Väter, bist du nicht Gott im Himmel und Herrscher über alle Königreiche der Heiden? In deiner Hand ist Kraft und Macht, und niemand kann vor dir bestehen! 7 Hast du nicht, unser Gott, die Einwohner dieses Landes vor deinem Volk Israel vertrieben und hast es dem Samen Abrahams, deines Freundes, gegeben auf ewige Zeiten? 8 Sie haben sich darin niedergelassen und dir darin ein Heiligtum für deinen Namen gebaut und gesagt: 9 Wenn Unglück über uns kommt, Schwert des Gerichts oder Pest oder Hungersnot, und wir vor dieses Haus und vor dich hintreten — denn dein Name wohnt ja in diesem Haus —, und wir in unserer Not zu dir schreien, so wollest du hören und helfen!“ (2Chr 20,3-9 SLT)

Josaphat, der König, muss seine Schwachheit eingestehen und geht die ersten beiden richtigen Schritte, die uns auch in den Segen für 2025 führen könnten:

1. Josaphat sucht demütig das Angesicht des Herrn!

2. Josaphat bitte Gott um Hilfe, indem er sich auf dessen Verheißungen beruft!

Plötzlich kam der Geist Gottes auf Jehasiel, der in Gottes Namen folgendes sagte:

Horcht auf, ganz Juda und ihr Einwohner von Jerusalem und du, König Josaphat: So spricht der HERR zu euch: Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor diesem großen Haufen; denn nicht eure, sondern Gottes Sache ist der Kampf! 16 Morgen sollt ihr gegen sie hinabziehen. Siehe, sie kommen auf der Anhöhe Ziz herauf, und ihr werdet sie am Ende des Tales antreffen, vor der Wüste Jeruel. 17 Aber es ist nicht an euch, dort zu kämpfen. Tretet nur hin und bleibt stehen und seht die Rettung des HERRN, der mit euch ist!“ (2Chr 20,15-17 SLT)

Gott steht zu seinem Wort und er antwortete wie so oft mit: „Fürchtet euch nicht“. Dabei geht er noch einen Schritt weiter und sagt, dass das Volk zwar in den Kampf ziehen soll aber er kämpfen werde. Ist das nicht eine geniale Zusage? Naja, wie man es nimmt! Gegen einen übermächtigen Feind in den Kampf zu ziehen erfordert einigen Mut und das absolute Vertrauen in Gott. Darum genau geht es Gott ja, die vertrauensvolle Beziehung zu Menschen! Josaphat hat das richtige Herz und spricht zum Volk:

Vertraut auf den HERRN, euren Gott, so könnt ihr getrost sein, und glaubt seinen Propheten, so werdet ihr Gelingen haben! 21 Und er beriet sich mit dem Volk und stellte die, welche in heiligem Schmuck dem HERRN singen und ihn preisen sollten, im Zug vor die gerüsteten Krieger hin, um zu singen: Dankt dem HERRN, denn seine Gnade währt ewiglich! 22 Und als sie anfingen mit Jauchzen und Loben, ließ der HERR einen Hinterhalt kommen über die Ammoniter, Moabiter und die vom Bergland Seir, die gegen Juda gekommen waren, und sie wurden geschlagen. 23 Und die Ammoniter und Moabiter stellten sich denen vom Bergland Seir entgegen, um sie zu vernichten und zu vertilgen. Und als sie die vom Bergland Seir aufgerieben hatten, halfen sie selbst einander zur Vertilgung. 24 Als aber Juda zur Bergwarte gegen die Wüste hin kam und sich gegen den Haufen wenden wollte, siehe, da lagen die Leichen auf dem Boden; niemand war entkommen.“ (2Chr 20,20-24 SLT)

Josaphat machte auch den 3. richtigen Schritt:

3. Josaphat führt sein Volk mutig, in vollem Vertrauen und mit Anbetung zum Schlachtfeld!

Nachdem Anbetung und Lobpreis die vordersten Waffen waren, mit denen der König seine Krieger in die Schlacht ziehen lässt, siegt Gott für ihn! Das hat immer wieder funktioniert, bei Josua und dem Fall von Jericho, bei Gideon und auch bei David. Und jetzt können wir endlich sehen, was Gott mir für 2025 zugesagt hat.

25 Und Josaphat kam mit seinem Volk, um unter ihnen Beute zu machen, und sie fanden dort eine Menge sowohl Güter als auch Leichname sowie kostbare Geräte, und sie plünderten für sich so viel, dass sie es nicht tragen konnten. Und sie plünderten drei Tage lang, weil so viel vorhanden war. 26 Aber am vierten Tag kamen sie zusammen im »Lobetal«; denn dort lobten sie den HERRN. Daher nennt man jenen Ort »Lobetal« bis zu diesem Tag.“ (2Chr 20, 25-26 SLT)

2025 soll das Jahr der Beute sein! Gott will für uns kämpfen und wir sollen die Beute einsammeln! Ist das nicht eine geniale Zusage? Wir können im wahrsten Sinne des Wortes „die Hölle plündern“! Genau wie das Volk Juda können wir darauf dann nur mit absolutem Lobpreis antworten! Der Lobpreis war derart überschwänglich, dass das Tal, wo dieser stattfand für lange Zeit „Lobetal“ genannt wurde! Hast Du Lust mit auf Beutezug zu gehen? Ich glaube, dieses Jahr sind Menschen, die Gott in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen anbeten die Krieger an der vordersten Front! Da Gott die Schlacht für uns schlägt, sind sie aber auch die, die zuerst Beute einsammeln werden! Aber keine Angst, es ist so viel da, dass es nicht nur für alle reicht, es wird der totale Überfluss sein! Halleluja!

In diesem Sinne segne ich Dein Jahr 2025 und hoffe, wir begegnen uns im Sieg!!

Christian

Die Gegenwart Gottes und die Ebenen der Anbetung

Die Gegenwart Gottes und die Ebenen der Anbetung

Kennst du das, du bist in einer tollen Gemeinde, besuchst alle möglichen Veranstaltungen und Kreise, arbeitest mit und hast doch diese tiefe Sehnsucht nach mehr von Gott? Das ist ja auch eine wunderbare Eigenschaft, wenn wir noch tiefer in die Gegenwart Gottes eindringen und mit ihm im Einklang sein möchten! Wenn wir diese Vorahnung haben, noch nicht an dem Punkt unserer eigentlichen Bestimmung angekommen zu sein, ist es dieser Heilige Durst, diese Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott. Das geht mir auch oft so und ich ermutige dich immer wieder, diese Haltung einzunehmen. So oft habe ich aber Bücher von Leuten gelesen, die eine krasse Erfahrung nach der anderen mit Gott zu machen scheinen und mich gefragt, wie ich da selbst hinkommen kann. Hast du dich auch schon einmal gefragt, was bei manchen Menschen und an manchen Orten anders läuft? Zu schnell fragen wir uns dann, ob nur ein paar wenige Auserwählte für die großen Begegnungen mit Gott berufen sind, und andere eben nur als Fußvolk eingesetzt werden! Wenn du dir machmal insgeheim auch solche Fragen stellst, kann ich dich beruhigen. Die Bibel spricht eine völlig andere Sprache!  Aus einer langjährigen Erfahrung mit durchaus etlichen ungewöhnlichen Erfahrungen habe ich an dieser Stelle auch eine gewisse Sicherheit bekommen. Wir, du und ich, sind gesegnet mit allem geistlichen Segen (siehe Eph 1,3) und haben alle das Maß Christi bekommen (siehe Eph 4,7). Die Frage ist vielmehr, wie komme ich in meine Salbung hinein und wie erhalte ich Zugriff auf diese perfekt für mich zusammengestellten Segnungen?

Gemeinsam mit meiner Frau und unserem 7-jährigen Sohn besuchten wir vor Kurzem unsere älteste Tochter Toni in Redding, Kalifornien. Sie hat dort gerade das 3. Studienjahr absolviert, und wir konnten sie endlich auf dem Bethel-Campus besuchen. In etlichen Facetime-Sessions haben wir schon viele positive Eindrücke bekommen und konnten zudem selbst ihre enorme persönliche und geistliche Entwicklung beobachten. Deshalb waren wir sehr gespannt auf tiefere Einblicke und echte Begegnungen vor Ort. Als Worshipleiter war mein Interesse an Bethel-Music natürlich auch in besonderem Maße vorhanden. Zu oft hatten mich Songs von dort schon gepackt und einen geistlichen Sturm der Liebe Gottes in mir ausgelöst. Zudem hatten immer wieder einmal Bücher aus der Feder von Bill, Brian oder Beni Johnson Einfluss auf mein geistliches Wachstum. In Kalifornien angekommen versuchten wir, neben der wertvollen Zeit mit unserer Tochter und den Ausflügen in die wundervolle Landschaft, an möglichst vielen Veranstaltungen teilzunehmen. Ob es jetzt der Unterricht für Studenten der verschiedenen Jahrgänge, eine Frauenkonferenz, Gebetsveranstaltungen, die Arbeit in den Healing-Rooms, Tonis Homegroup oder reguläre Sonntagsgottesdienste waren, immer hatte der Worship eine große Bedeutung für den Verlauf der gesamten Veranstaltung. Ganz egal ob Studenten oder ausgezeichnete Superstars der Worshipszene spielten, immer war sofort spüren, dass die gesamte Versammlung sehr schnell sehr tief in die Gegenwart Gottes eintauchen konnte. Natürlich haben wir auf deutschem Boden auch schon tolle Anbetungszeiten erlebt und sogar manche davon auch selbst gestaltet. Ich wurde aber den Eindruck nicht los, dass es in der Bethel-Church irgendwie leichter und intensiver vonstatten ging, was sicherlich zum Teil auch an der Salbung eines Bill Johnson und an der großen Ansammlung internationaler Studenten mit der tiefen Sehnsucht nach Gott lag. Trotzdem war meine Begeisterung kaum mehr zu bremsen und ich versuchte, alles in mich aufzusaugen.

An einem Abend war ich mit Toni auf einer Gebetsveranstaltung des 2. Jahrgangs der BSSM, von deren Studenten sie einige betreut. Während des Worships war die Stimmung hervorragend. Toni und Laura, ihre kanadische Freundin, spürten dann, wie eine Welle der Gegenwart Gottes über sie kam und legten mir die Hände auf den Rücken. Mit einem Mal fand ich mich seitlich auf dem Boden liegend wieder. Diese Welle, gefüllt mit der Liebe Gottes überlief mich, sodass ich plötzlich vor Freude übersprudelte. Ich lag ungelogen etwa 2,5 Stunden auf dem Boden und konnte nicht aufhören mich zu freuen und aus tiefster Seele zu lachen. Dabei durchströmte mich ein Friede, und ich konnte auf einer persönlichen Ebene mit Jesus kommunizieren, wie ich es zuvor noch nicht erlebt hatte. Bilder und Eindrücke prasselten auf mich nieder, alle in einer besonderen Klarheit. Ich war wirklich berauscht von der Liebe Gottes. Dieses Erlebnis war einfach wundervoll! Ich war auch nach Stunden noch so wackelig auf den Beinen, dass ich auf dem Rückweg lieber nicht selbst Auto gefahren bin. Vielleicht kommt dir das jetzt etwas seltsam vor, ich hatte ähnliche Erlebnisse im Ansatz bereits früher gemacht, nur war das dieses mal von einer ganz anderen Intensität. Was war da also los? Wieso konnte ich dort so gut loslassen, mich in die Arme Jesu sinken lassen, ihm zujubeln, jede Scheu oder Scham ablegen und nur mit ihm zusammen sein?

Bei längeren Nachsinnen und Meditieren dieser Frage und nach dem Durchdenken verschiedener Erfahrungen und Erkenntnisse, formte sich langsam ein Bild: Wie ich ja schon in meinem Buch „Ich worshippe jetzt!“ ausführlicher beschreibe, spielt das biblische Vorbild der himmlischen Stiftshütte, die Mose nach genausten göttlichen Vorgaben nachbauen ließ, auch für unsere heutige Anbetung eine entscheidende Rolle. Wenn du es noch nicht gelesen hast, empfehle ich dir sehr, das Kapitel 6 „Das Basislager der Anbetung – die Stiftshütte“  zu lesen, damit du ein tieferes Verständnis von dem bekommst, was ich gleich sagen werde. Grob gesagt, gibt es 1. den eingezäunten Außenbereich, den Vorhof, 2. den Großen Vorraum in der Stiftshütte, das Heiligtum und 3. den kleinen Hauptraum im Zelt, das Allerheiligste. Diese Bereiche kennzeichnen die Gegenwart Gottes auf verschiedenen Ebenen. Gläubige Israeliten konnten sich entscheiden, durch das Tor in den Bereich des Vorhofs einzutreten. Dort wurden ihre fehlerlosen Tiere als tadellose „Sündenböcke“ auf dem Brandopferaltar geopfert. Außerdem befindet sich noch ein Waschbecken, das aus den Spiegeln der Frauen gemacht wurde, im Vorhof, an der sich die Priester vor dem Eintritt in die Stiftshütte wuschen. Die Stiftshütte wurde in sämtlichen Details zum Vorboten dessen, was Jesus für uns werden sollte. Alle Elemente der Stiftshütte stellen auf irgend eine Weise Jesus dar. So finden wir auch sofort die biblischen Aussagen „Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden…“ (siehe Joh 10,9), oder Jesus ist „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ (siehe Joh 1,29) und Jesus ist derjenige, der uns “lebendiges Wasser“ gibt, das jeden Durst stillt (siehe Joh 4,10-14) – passend zum Vorhof. In den Vorhof zur Stiftshütte konnten alle Israeliten eintreten. Sie brachten nach ihren Möglichkeiten Opfer dar, damit ihre Schuld gesühnt wurde und konnten völlig ohne eigene Leistung rein gewaschen wieder gehen. Unser Lobpreis stellt diese erste Ebene der Gegenwart Gottes dar. Wir treten bewusst in seine Gegenwart ein und rufen uns mit Liedern und Gebeten in Erinnerung, was Jesus alles für uns getan hat. Dadurch, dass er sein tadelloses Leben für uns gab, können wir ohne Schuld vor Gott treten. Wir sind „die Gerechtigkeit Gottes in Christus“ (siehe 2Kor 5,21). Wir besingen im Lobpreis auch, was er gerade tut und welche Verheißungen noch auf die Erfüllung in unserem Leben warten. Dabei drücken wir lautstark unsere Gefühle aus und Proklamieren im Glauben seinen Sieg über unser Leben. Genau wie David kommen wir wahrhaftig und aus tiefstem Herzen zusammen. Auf dieser Ebene sind wir in lebendigen Gemeinden häufig unterwegs und es macht große Freude mit anderen Gläubigen im Lob zu verschmelzen, Eins zu werden. „Wo zwei oder drei in seinem Namen zusammen sind, da ist er mitten unter ihnen“ (siehe Mt 18,20) ist eine echt biblische Verheißung. Dieses Bewusstsein drücken wir im Glauben aus, wobei Glaube nicht zuerst an Gefühle geknüpft ist. Es ist ein „Überzeugt sein von Dingen, die wir nicht sehen“ (siehe Hebr 11,1). Während wir uns unserer übernatürlichen Reinigung bewusst werden, können wir, wie die Priester im Vorhof, an der Spiegelung im Waschbecken erkennen, wie Jesus in uns lebt und wir in ihm. Hier wird eines der größten Geheimnisse der Bibel entlüftet. Im Vorhof tun wir das, was wir können, Gott mit dem, was wir haben anzubeten. Es bedarf nur unserer bewussten Entscheidung.

Was im Volk Israel nur den Priestern vorbehalten blieb, war der Eintritt in die Stiftshütte. Da wir alle im neuen Bund zur „königlichen Priesterschaft“ (siehe 1 Petr2,9) gehören, dazu hatte ich ja letztes Mal bereits geschrieben, haben wir durch Jesu Tod und Auferstehung freien Zugang zu dieser Ebene. Im Inneren der Stiftshütte ist es viel ruhiger und beschaulicher. Das ansonsten komplett abgedunkelte Zelt wir durch die Menora erhellt. Dieser ca 1,5m hohe siebenarmige Leuchter brannte Tag und Nacht mit Öl und war aus einem massiven Stück getriebenen Goldes hergestellt. Die Menora stellt die Heiligkeit Gottes dar, während das Feuer und das Öl in der Bibel auch ein Symbol für den Heiligen Geist sind. Im Buch der Offenbarung wird dann symbolisch von den 7 Gemeinden als Leuchter gesprochen, während Jesus mitten unter ihnen ist. In „Ich worshippe jetzt!“ hatte ich die Vermutung geäußert, dass es sich bei Jesus symbolisch dabei um den Schaft der Menora handeln könnte, der alle Gemeinden trägt und durch den aller geistlicher Segen und die Salbung des Öls kommen. Direkt gegenüber steht dann auch noch der Schaubrottisch. Auf diesem vergoldeten Tisch lagen 12 Brote, für jeden Stamm Israels eines. Im Heiligtum begegnete der Priester Gott im Gebet. Jesus bezeichnete sich selbst auch als „das Brot des Lebens“ und gab im sogenannten letzten Abendmahl dem Brot als seinem Leib, dem Leib des Passa- oder Opferlammes, eine herausragende Bedeutung. Auf dieser Ebene der Anbetung steht die direkte Gemeinschaft und Begegnung mit Jesus im Vordergrund. Anbetung wird plötzlich leicht, weil sie nun völlig aus der Salbung heraus fließen kann. Wir staunen darüber, wie Gott ist und würdigen seine Gegenwart mit ehrerbietenden Gesten. Entgegen unserem dringenden Bedürfnis, Gott zu dienen, beginnt er, uns zu stärken, versorgen und zuzurüsten. In dieser Phase der Anbetung ist es auch äußerst passend, wenn wir das Abendmahl zu uns nehmen. „Durch seine Wunden sind wir geheilt“ (siehe Jes53,5) , Jesus gab seinen Leib, damit wir auf allen Ebenen in Körper, Seele und Geist heil sein können. Der Feind wird damit in seine Schranken verwiesen. In tiefer Gemeinschaft mit Jesus, in die uns der Heilige Geist leitet, werden wir dann auch neu mit den Gaben des Geistes ausgerüstet, durch die wir die Früchte des Geistes hervorbringen können. Auf diese Ebene der Anbetung kann dich kein Lobpreisleiter bringen, du musst dich selbst vom Heiligen Geist dort hinführen lassen. Doch ist es wichtig, dass genau dieser Schritt in Veranstaltungen auch auf der Bühne, von der Band oder dem Leiter gegangen wird. Wir kommen zusammen, ums uns gegenseitig zu ermutigen, uns von Gott berühren zu lassen. Nicht für jeden ist das zu jeder Zeit gleich leicht möglich. Es ist die Zeit für das Innehalten und den Dialog mit Jesus. Zu komplizierte Textpassagen und zu ablenkende Darbietungen von den Musikern würden diese Phase deutlich erschweren und den Fokus von Jesus zurück auf uns richten. Es ist sehr hilfreich, wenn man von der Welle des Lobgesangs getragen wird, sich fallen lassen kann und in die unsichtbare Welt der Gegenwart Gottes eintreten kann. Das fiel mir in Redding so leicht, wie in meinem ganzen Leben noch nicht! Dort wurde Worship so angeleitet, dass die Salbung mit Leichtigkeit spürbar wurde und ich prompt in diese unsichtbare Ebene gezogen wurde. Sicherlich half dabei auch, dass eine große Freiheit vorhanden war, worin sich niemand daran störte, auf welche Weise du deiner Begegnung mit Gott Ausdruck verleihen konntest. Es ist sehr unterschiedlich, wie Gott zu jedem einzelnen spricht. Die für unsere westliche Welt eher ungewöhnlichen gewordenen biblischen Ausdrucksformen des zu Boden-Fallens, Zitterns, Lachens, in Sprachen-Betens … sind dabei völlig authentisch, gut und meiner Meinung auch erstrebenswert aber nicht unbedingt notwendig. Jeder darf so auf Gott reagieren, wie der Heilige Geist ihn führt. Das ist auch Propheten und Aposteln so gegangen. Ich kann in solchen Fällen immer den Frieden Gottes spüren, das bestätigen auch sehr viele andere Personen, mit denen ich mich ausgetauscht habe. Das Ziel unseres Lobpreises ist immer diese innige Gemeinschaft mit Gott. Wenn wir darin verharren wird er sich auf irgend eine Weise in seiner Herrlichkeit zeigen. An der Grenze zum Allerheiligsten steht dann noch dieser kleine Räucheralter. Dort verbrannte der Priester Weihrauch und andere Harze, und der Rauch füllte das Allerheiligste. In Offenbarung 8,4 steht, dass „der Duft des Räucherwerks zusammen mit den Gebeten der Gläubigen aus der Hand des Engels zu Gott empor“ steigen. Auf der Ebene der Salbung empfangen wir dann die richtigen Worte, die wir als Segen über Menschen aussprechen können. Hier machen wir uns völlig Eins mit dem Willen Gottes und er liebt es wie einen herrlichen Duft!

Die Ebene der Herrlichkeit ist die Ebene, wo Engel im Auftrag Gottes zu uns kommen, Zeichen und Wunder geschehen, weil das Gottes Natur ist. Es ist seine Normalität! Es ist die Zeit, in der wir Manifestationen seiner Herrlichkeit erleben dürfen.  Das Allerheiligste, in dem die Bundeslade stand, verkörperte diese Herrlichkeit Gottes. Zwei Seraphim-Engel standen auf dem Gnadenthron, dem massiv goldenen Deckel der Bundeslade. Wusstest du, dass Jesus auch als Gnadenthron bezeichnet wurde? Das in Rö 3,25 verwendete Wort „hilasterion“ für „Sühneopfer“ ist das gleiche Wort, das als „Sühnedeckel“ oder „Gnadenthron“ übersetzt wird. Dort wurde das Blut des Opferlammes hingespritzt. Vor dem Thron Gottes ist das Blut Jesu und damit seine ruhmreiche Rettung unseres Lebens allgegenwärtig. Jesus ist der neue Hohepriester, und er tritt bei Gott für uns ein. Nicht dass er Gott überreden müsste, uns Gutes zu tun. Beide sind derart im Einklang, dass sie sicher häufig lachen und sich freuen, wenn sie veranlassen, dass uns wieder einmal geholfen wird. Wir müssen verstehen, wie sehr sich der dreieinige Gott danach verzehrt, Gemeinschaft mit uns zu haben! Er ist die mächtigste, würdevollste und bedeutendste Person aller Zeiten und der ganzen Welt. Ohne ihn wäre nichts! Und doch opferte er alles, um mit uns Gemeinschaft zu haben!!! Ich hatte vor Jahren einmal eine ganz seltsame Vision, während ich meine an Demenz erkrankte Großmutter im Altenheim besuchte. Als meine Oma meine Hand ganz fest hielt und nicht mehr loslassen wollte, hörte ich Gott ungefähr so zu mir reden, „genau so und noch viel größter ist meine Sehnsucht nach Gemeinschaft mit dir“. Als ich das in meiner Gemeinde während der Worshipzeit als Zeugnis weitergab, erlebte ich aber ein blaues Wunder. Der beliebte Gastsprecher des Gottesdienstes machte sich öffentlich über mich lustig und widersprach mir, indem er sagte, dass wir Gott nicht mit einer an Demenz erkrankten Oma vergleichen dürfen. Das hat mich beschämt und ich habe an mir und dieser Vision gezweifelt. Ich gebe auch ganz offen zu, dass die heilige Persönlichkeit Gottes so garnicht mit einer verzweifelt nach uns greifenden Hand zusammenzupassen scheint. Und doch erlebe ich zunehmend, wieviel größer Gottes Leidenschaft für uns ist, als ich jemals verstehen kann. Was unterscheidet denn unseren Gott von den imaginären Gottheiten anderer Religionen? Unser Gott hat sich auf unsere menschliche Ebene begeben, alles Leid und jede Not am eigenen Leib erlebt, um das alles zu überwinden und uns zu retten. Aus einer erhabenen Position heraus wäre das viel leichter gewesen. Aber zu wissen, dass Gott uns versteht, mitfühlen kann und dennoch an unserer Seite steht, geht viel besser, wenn wir Jesus vor Augen haben. Sich verletzbar zu machen, scheint auch nicht meine Lieblingstätigkeit zu sein. Und doch hat Jesus uns den Auftrag erteilt, in die ganze Welt zu gehen und die gute Nachricht von ihm zu verkünden. Wieviel Liebe würden wir für die Menschen da draußen aufbringen, wenn wir nicht auch in ihrer Welt leben würden, sondern plötzlich auf einer Ebene der Erhabenheit und Übermacht unterwegs wären. Sicher, das sind wir ja nominell auch! Unseren Dienst werden Zeichen und Wunder begleiten. Ich kann mir aber trotzdem nicht einfach alles nehmen, worauf ich gerade Lust habe. Unsere Haltung sollte zutiefst von Demut geprägt sein, was bedeutet, dass wir nichts können, Jesus hingegen alles kann. Wir sind auf Empfang und können weitergeben. Genau darum geht sie ja in Anbetung! Könnte es sein, dass diese Leidenschaftliche Liebe und dieses Mitgefühl Gottes uns gegenüber auch unseren Dienst enorm beleben würden? Ohne Liebe ist alles nichts! Ich durfte im Übrigen am Sterbebett meiner Großmutter, als alle Ärzte schon längst gesagt hatten, sie sei klinisch tot und könne nichts mehr wahrnehmen, von Gottes Herrlichkeit zu ihr sprechen. Ich sagte ihr, dass sie keine Angst haben müsse, weil in der ewigen direkten Gegenwart Gottes kein Leid mehr vorhanden sein wird und ihr langes Leiden endgültig vorüber sein würde. Ich sprach von der Liebe Gottes und meine Oma hatte für 2 Sekunden einen klaren Blick und drückte meine Hand, bevor sie wieder ins scheinbare Nichts versank. Sein Herz war auch in dieser scheinbar unerträglichsten aller Stunden für sie bis zum Anschlag geöffnet!

Anbetung nach dem Vorbild der Stiftshütte wird unsere Gemeinden verändern, sie wird unser Leben verändern und uns auf andere Ebenen der Begegnung mit Gott führen. Ich sehne mich danach, ja, ich habe unglaublichen Durst nach dieser Gegenwart und der Herrlichkeit Gottes. Ich möchte nicht ständig davon abhängig sein, dass irgendwelche christlichen Superstars mir ihre Gunst erweisen und ich einen Schimmer ihres göttlichen Glanzes abbekomme. Gott will direkte Begegnungen mit dir und mir! Seine Herrlichkeit ist uns zugänglich!  Was, wenn wir diese Ebenen bewusst in die Planung unserer Anbetungszeiten einbauen würden? Wenn wir nicht durch ein paar Lieder hetzen und vor und nach jedem Lied die Gemeinde mit unseren Gedanken überschütten würden, sondern Raum für die echte Begegnung mit Gott lassen würden? Was, wenn wir dem Heiligen Geist die Leitung übertragen würden und das Recht, unser sauber geplantes Programm auf den Kopf zu stellen? Ja, das fordert mich auch heraus! Was, wenn wir das jeden Tag in unserem stillen Kämmerlein erleben können? Ich bin mir sicher, dass genau diese Haltung uns in Redding so tief in Gottes Gegenwart geführt hat. Lass dich einfach mal drauf ein, wenn der Heilige Geist dich führen möchte! Nimm dein Instrument oder starte deine Playlist mit gesalbten Liedern und tritt in diese wundervolle unsichtbare Welt ein. Gott redet in deine Gedankenwelt und deine Phantasie hinein. Seine Stimme ist liebevoll! Seine Worte verbreiten Frieden und haben doch Autorität! Er will dich ermutigen und hat nur Gutes für dich im Sinn! Gott kennt den Ort und die Zeit für deine Durchbrüche! Bitte ihn um Beschleunigung und Verdopplung und mach dich gefasst, es könnte wundervoll werden! Wenn du einen Hinweis von Gott bekommst, ergreife ihn! Wenn Gott dich auffordert, etwas zu tun, mache es! Manchmal ist es auch notwendig, eine geistliche Handlung durchzuführen. Während eines sehr starken prophetischen Gebetes für mich in den Healing-Rooms der Bethel-Church forderte mich der Mitarbeiter plötzlich auf, ein imaginäres Schwert so richtig haitisch vom Boden aufzunehmen. Ich habe mich drauf eingelassen und gespürt, dass eine Veränderung in mir vor sich geht. Erstaunlich! Wenn Gott dir ein Wort zuspricht, nimm es und sprich es laut aus. Manchmal muss es auch in der unsichtbaren Welt gehört werden, damit Dinge in Bewegung kommen. Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig ermutigen, dich danach auszustrecken, in die tieferen Ebenen der Gegenwart Gottes vorzudringen. Ich jedenfalls will mich mit allem was ich bin und habe danach ausstrecken. Ich spreche die Fülle seines Segens über dir aus und spreche auch Schutz für alle Anbeter aus. 

Christian