Wie der Friede zu den Füßen Jesu neue Möglichkeiten schafft.
2019 ist für mich in jeder Hinsicht ein sonderbares Jahr.
Immer wieder war ich voller Tatendrang, wurde dann aber im Gebet von Gott
ermutigt, alle Aktivitäten einzustellen, um einfach in seine Gegenwart zu
kommen. Dabei gibt es so viele Dinge die man logischerweise tun könnte und die vielleicht
auch von mir erwartet werden. Oft gehen wir davon aus, dass Gott uns besondere
Begabungen geschenkt hat, damit wir sie auch so oft wie möglich einsetzen. Hast
du dich eigentlich auch schon mal gefragt, wieso so viele Aktivitäten in
christlichen Gemeinden zwar vielversprechend starten, am Ende aber doch ins
Leere laufen oder höchstens minimale Auswirkungen haben?
Darüber konnte ich in der Sommerpause gelegentlich
nachdenken. Ich stolperte über das Buch „facing the wall“ von Don Potter, der
beschreibt, wie Gott ihn als Worshipleiter von der Bühne rief, um ganz alleine in
seine Gegenwart zu kommen. Obwohl die Veranstaltungen, die er leitete, lebendig
zu sein schienen, war die Anbetung teilweise mehr Performance, als der Wille
Gottes gewesen. Zuhause begann Potter über Monate, Gottes Gegenwart intensiver
zu erleben. Er ließ seiner Liebe zu Jesus freien Lauf, wurde dabei geistlich
erneuert. Plötzlich spürte er eine göttliche Salbung, bestimmte Dinge im
Einklang mit Gott zu tun. Das wirkte sich massiv auf die Resultate seines
Dienstes aus. Seit dem ist ihm klar, dass er nicht mehr bereit ist, etwas aus
eigenem Antrieb zu tun, wenn er nicht sicher die Salbung des Heiligen Geistes dafür
auf sich spürt.
Um zu verstehen, wann wir zur richtigen Zeit am richtigen
Ort das Richtige tun, müssen wir zuerst ganz persönliche Gemeinschaft mit Gott
haben. Er will uns aufbauen und ausrüsten, damit wir seinen Willen konkret
ausführen können. Der Heilige Geist will uns anleiten und motivieren, die
Stimme des dreieinigen Gottes intensiver und deutlicher zu hören. Für Paulus
war das ein ganz natürlicher Prozess, der ihn zuweilen auf den Missionsreisen
abrupte Kursänderungen machen ließ. Diese Haltung scheint uns wie auch Paulus
ständig in riskante Situationen zu bringen, in denen wir verletzlich wirken und
alleine auf Gott hoffen und vertrauen können. Und genau da will Gott uns
segnen, wenn wir keinen alternativen Plan im Gepäck haben.
Heidi Baker beschreibt in einem Buch, wie sie sich in einer verzweifelten
Situation befand und bei Gott um Hilfe rief. In einer Vision zeigte er ihr drei
verschlossene Türen. Sie bekam die Schlüssel zu den ersten beiden Räumen, in
denen sich gute Gaben für einen übernatürlichen und vollmächtigen Dienst
befanden. Der Heilige Geist sagte, dass er selbst entscheide, wann und ob sie
diese Schlüssel bekommen werde. Die dritte Tür war so niedrig, dass Baker auf
die Knie gehen musste. Annähernd liegend wurde sie selbst zum Schlüssel und
kroch in die Kammer, in der Jesus saß und auf sie wartete. Dort, zu seinen
Füßen, empfand sie einen unglaublichen Frieden und die Liebe Jesu, von der sie
niemals mehr weggehen wollte. Jesus ermutigte sie, die „Braut“ zur
Hochzeitsfeier zu führen und wieder zu ihm zurück zu kommen. Sie beschreibt,
dass sie im Geist jeden Tag neu in diese Kammer geht, beschenkt wird und voller
Kraft ausführen kann, was der Heilige Geist ihr zeigt.
Wie wäre es, wenn wir nur noch die Dinge tun würden, die
Gott uns konkret zeigt. Ich meine hier eben nicht alle Dinge, die irgendwo in
der Bibel für gut befunden werden (was sie natürlich auch sind), sondern nur
das, was Gott gerade für mich davon auswählt. Natürlich könnte es sein, dass
unsere eigenen Pläne davon durchkreuzt werden, wir nicht als Superstar
wahrgenommen werden und wir nicht immer aus einer Atmosphäre der Sicherheit
heraus agieren können. Sicher werden Menschen versuchen, uns zu anderen
Aktivitäten zu bewegen, sie werden uns auch einmal nicht verstehen oder gar
verurteilen. Und doch ist die Einheit der Christen für Gott sehr wichtig und er
wird gnädig sein und diejenigen zusammen führen, die auf sein Wort vertrauen.
Ich bin jedenfalls heute sehr ermutigt, nicht mehr
loszurennen und mit guten Absichten blinden Aktionismus zu betreiben, sondern
auch zur Ruhe zu kommen – zu den Füßen Jesu. Dort will ich nicht meine guten
Gelegenheiten verstreichen lassen, sondern ihn mit meinem Instrument loben und
ehren, ihm aber auch zuhören und lernen, mit seinen Augen zu sehen und seinen
Ohren zu hören. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir damit seine Reich und
seine Herrlichkeit viel intensiver auf dieser Erde erleben werden. Ich liebe
es, für unseren Papa-Gott, Jesus und den Heiligen Geist Gitarre zu spielen und
zu singen. Lasst uns das ruhig auch gemeinsam tun. Zurzeit versuchen meine Frau
und ich das so oft wie möglich gemeinsam umzusetzen. Gerade dabei spricht er so
intensiv zu uns. Gott hatte mir zu Beginn des Jahres den Begriff „prophetic
worship“ zugeflüstert. Das drückt es wohl gut aus, darin will ich wachsen und
100-fache Früchte ernten. Ich wünsche dir auf deiner persönlichen Reise die
Fülle seines Segens!