Die Gegenwart Gottes und die Ebenen der Anbetung

Die Gegenwart Gottes und die Ebenen der Anbetung

Kennst du das, du bist in einer tollen Gemeinde, besuchst alle möglichen Veranstaltungen und Kreise, arbeitest mit und hast doch diese tiefe Sehnsucht nach mehr von Gott? Das ist ja auch eine wunderbare Eigenschaft, wenn wir noch tiefer in die Gegenwart Gottes eindringen und mit ihm im Einklang sein möchten! Wenn wir diese Vorahnung haben, noch nicht an dem Punkt unserer eigentlichen Bestimmung angekommen zu sein, ist es dieser Heilige Durst, diese Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott. Das geht mir auch oft so und ich ermutige dich immer wieder, diese Haltung einzunehmen. So oft habe ich aber Bücher von Leuten gelesen, die eine krasse Erfahrung nach der anderen mit Gott zu machen scheinen und mich gefragt, wie ich da selbst hinkommen kann. Hast du dich auch schon einmal gefragt, was bei manchen Menschen und an manchen Orten anders läuft? Zu schnell fragen wir uns dann, ob nur ein paar wenige Auserwählte für die großen Begegnungen mit Gott berufen sind, und andere eben nur als Fußvolk eingesetzt werden! Wenn du dir machmal insgeheim auch solche Fragen stellst, kann ich dich beruhigen. Die Bibel spricht eine völlig andere Sprache!  Aus einer langjährigen Erfahrung mit durchaus etlichen ungewöhnlichen Erfahrungen habe ich an dieser Stelle auch eine gewisse Sicherheit bekommen. Wir, du und ich, sind gesegnet mit allem geistlichen Segen (siehe Eph 1,3) und haben alle das Maß Christi bekommen (siehe Eph 4,7). Die Frage ist vielmehr, wie komme ich in meine Salbung hinein und wie erhalte ich Zugriff auf diese perfekt für mich zusammengestellten Segnungen?

Gemeinsam mit meiner Frau und unserem 7-jährigen Sohn besuchten wir vor Kurzem unsere älteste Tochter Toni in Redding, Kalifornien. Sie hat dort gerade das 3. Studienjahr absolviert, und wir konnten sie endlich auf dem Bethel-Campus besuchen. In etlichen Facetime-Sessions haben wir schon viele positive Eindrücke bekommen und konnten zudem selbst ihre enorme persönliche und geistliche Entwicklung beobachten. Deshalb waren wir sehr gespannt auf tiefere Einblicke und echte Begegnungen vor Ort. Als Worshipleiter war mein Interesse an Bethel-Music natürlich auch in besonderem Maße vorhanden. Zu oft hatten mich Songs von dort schon gepackt und einen geistlichen Sturm der Liebe Gottes in mir ausgelöst. Zudem hatten immer wieder einmal Bücher aus der Feder von Bill, Brian oder Beni Johnson Einfluss auf mein geistliches Wachstum. In Kalifornien angekommen versuchten wir, neben der wertvollen Zeit mit unserer Tochter und den Ausflügen in die wundervolle Landschaft, an möglichst vielen Veranstaltungen teilzunehmen. Ob es jetzt der Unterricht für Studenten der verschiedenen Jahrgänge, eine Frauenkonferenz, Gebetsveranstaltungen, die Arbeit in den Healing-Rooms, Tonis Homegroup oder reguläre Sonntagsgottesdienste waren, immer hatte der Worship eine große Bedeutung für den Verlauf der gesamten Veranstaltung. Ganz egal ob Studenten oder ausgezeichnete Superstars der Worshipszene spielten, immer war sofort spüren, dass die gesamte Versammlung sehr schnell sehr tief in die Gegenwart Gottes eintauchen konnte. Natürlich haben wir auf deutschem Boden auch schon tolle Anbetungszeiten erlebt und sogar manche davon auch selbst gestaltet. Ich wurde aber den Eindruck nicht los, dass es in der Bethel-Church irgendwie leichter und intensiver vonstatten ging, was sicherlich zum Teil auch an der Salbung eines Bill Johnson und an der großen Ansammlung internationaler Studenten mit der tiefen Sehnsucht nach Gott lag. Trotzdem war meine Begeisterung kaum mehr zu bremsen und ich versuchte, alles in mich aufzusaugen.

An einem Abend war ich mit Toni auf einer Gebetsveranstaltung des 2. Jahrgangs der BSSM, von deren Studenten sie einige betreut. Während des Worships war die Stimmung hervorragend. Toni und Laura, ihre kanadische Freundin, spürten dann, wie eine Welle der Gegenwart Gottes über sie kam und legten mir die Hände auf den Rücken. Mit einem Mal fand ich mich seitlich auf dem Boden liegend wieder. Diese Welle, gefüllt mit der Liebe Gottes überlief mich, sodass ich plötzlich vor Freude übersprudelte. Ich lag ungelogen etwa 2,5 Stunden auf dem Boden und konnte nicht aufhören mich zu freuen und aus tiefster Seele zu lachen. Dabei durchströmte mich ein Friede, und ich konnte auf einer persönlichen Ebene mit Jesus kommunizieren, wie ich es zuvor noch nicht erlebt hatte. Bilder und Eindrücke prasselten auf mich nieder, alle in einer besonderen Klarheit. Ich war wirklich berauscht von der Liebe Gottes. Dieses Erlebnis war einfach wundervoll! Ich war auch nach Stunden noch so wackelig auf den Beinen, dass ich auf dem Rückweg lieber nicht selbst Auto gefahren bin. Vielleicht kommt dir das jetzt etwas seltsam vor, ich hatte ähnliche Erlebnisse im Ansatz bereits früher gemacht, nur war das dieses mal von einer ganz anderen Intensität. Was war da also los? Wieso konnte ich dort so gut loslassen, mich in die Arme Jesu sinken lassen, ihm zujubeln, jede Scheu oder Scham ablegen und nur mit ihm zusammen sein?

Bei längeren Nachsinnen und Meditieren dieser Frage und nach dem Durchdenken verschiedener Erfahrungen und Erkenntnisse, formte sich langsam ein Bild: Wie ich ja schon in meinem Buch „Ich worshippe jetzt!“ ausführlicher beschreibe, spielt das biblische Vorbild der himmlischen Stiftshütte, die Mose nach genausten göttlichen Vorgaben nachbauen ließ, auch für unsere heutige Anbetung eine entscheidende Rolle. Wenn du es noch nicht gelesen hast, empfehle ich dir sehr, das Kapitel 6 „Das Basislager der Anbetung – die Stiftshütte“  zu lesen, damit du ein tieferes Verständnis von dem bekommst, was ich gleich sagen werde. Grob gesagt, gibt es 1. den eingezäunten Außenbereich, den Vorhof, 2. den Großen Vorraum in der Stiftshütte, das Heiligtum und 3. den kleinen Hauptraum im Zelt, das Allerheiligste. Diese Bereiche kennzeichnen die Gegenwart Gottes auf verschiedenen Ebenen. Gläubige Israeliten konnten sich entscheiden, durch das Tor in den Bereich des Vorhofs einzutreten. Dort wurden ihre fehlerlosen Tiere als tadellose „Sündenböcke“ auf dem Brandopferaltar geopfert. Außerdem befindet sich noch ein Waschbecken, das aus den Spiegeln der Frauen gemacht wurde, im Vorhof, an der sich die Priester vor dem Eintritt in die Stiftshütte wuschen. Die Stiftshütte wurde in sämtlichen Details zum Vorboten dessen, was Jesus für uns werden sollte. Alle Elemente der Stiftshütte stellen auf irgend eine Weise Jesus dar. So finden wir auch sofort die biblischen Aussagen „Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden…“ (siehe Joh 10,9), oder Jesus ist „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ (siehe Joh 1,29) und Jesus ist derjenige, der uns “lebendiges Wasser“ gibt, das jeden Durst stillt (siehe Joh 4,10-14) – passend zum Vorhof. In den Vorhof zur Stiftshütte konnten alle Israeliten eintreten. Sie brachten nach ihren Möglichkeiten Opfer dar, damit ihre Schuld gesühnt wurde und konnten völlig ohne eigene Leistung rein gewaschen wieder gehen. Unser Lobpreis stellt diese erste Ebene der Gegenwart Gottes dar. Wir treten bewusst in seine Gegenwart ein und rufen uns mit Liedern und Gebeten in Erinnerung, was Jesus alles für uns getan hat. Dadurch, dass er sein tadelloses Leben für uns gab, können wir ohne Schuld vor Gott treten. Wir sind „die Gerechtigkeit Gottes in Christus“ (siehe 2Kor 5,21). Wir besingen im Lobpreis auch, was er gerade tut und welche Verheißungen noch auf die Erfüllung in unserem Leben warten. Dabei drücken wir lautstark unsere Gefühle aus und Proklamieren im Glauben seinen Sieg über unser Leben. Genau wie David kommen wir wahrhaftig und aus tiefstem Herzen zusammen. Auf dieser Ebene sind wir in lebendigen Gemeinden häufig unterwegs und es macht große Freude mit anderen Gläubigen im Lob zu verschmelzen, Eins zu werden. „Wo zwei oder drei in seinem Namen zusammen sind, da ist er mitten unter ihnen“ (siehe Mt 18,20) ist eine echt biblische Verheißung. Dieses Bewusstsein drücken wir im Glauben aus, wobei Glaube nicht zuerst an Gefühle geknüpft ist. Es ist ein „Überzeugt sein von Dingen, die wir nicht sehen“ (siehe Hebr 11,1). Während wir uns unserer übernatürlichen Reinigung bewusst werden, können wir, wie die Priester im Vorhof, an der Spiegelung im Waschbecken erkennen, wie Jesus in uns lebt und wir in ihm. Hier wird eines der größten Geheimnisse der Bibel entlüftet. Im Vorhof tun wir das, was wir können, Gott mit dem, was wir haben anzubeten. Es bedarf nur unserer bewussten Entscheidung.

Was im Volk Israel nur den Priestern vorbehalten blieb, war der Eintritt in die Stiftshütte. Da wir alle im neuen Bund zur „königlichen Priesterschaft“ (siehe 1 Petr2,9) gehören, dazu hatte ich ja letztes Mal bereits geschrieben, haben wir durch Jesu Tod und Auferstehung freien Zugang zu dieser Ebene. Im Inneren der Stiftshütte ist es viel ruhiger und beschaulicher. Das ansonsten komplett abgedunkelte Zelt wir durch die Menora erhellt. Dieser ca 1,5m hohe siebenarmige Leuchter brannte Tag und Nacht mit Öl und war aus einem massiven Stück getriebenen Goldes hergestellt. Die Menora stellt die Heiligkeit Gottes dar, während das Feuer und das Öl in der Bibel auch ein Symbol für den Heiligen Geist sind. Im Buch der Offenbarung wird dann symbolisch von den 7 Gemeinden als Leuchter gesprochen, während Jesus mitten unter ihnen ist. In „Ich worshippe jetzt!“ hatte ich die Vermutung geäußert, dass es sich bei Jesus symbolisch dabei um den Schaft der Menora handeln könnte, der alle Gemeinden trägt und durch den aller geistlicher Segen und die Salbung des Öls kommen. Direkt gegenüber steht dann auch noch der Schaubrottisch. Auf diesem vergoldeten Tisch lagen 12 Brote, für jeden Stamm Israels eines. Im Heiligtum begegnete der Priester Gott im Gebet. Jesus bezeichnete sich selbst auch als „das Brot des Lebens“ und gab im sogenannten letzten Abendmahl dem Brot als seinem Leib, dem Leib des Passa- oder Opferlammes, eine herausragende Bedeutung. Auf dieser Ebene der Anbetung steht die direkte Gemeinschaft und Begegnung mit Jesus im Vordergrund. Anbetung wird plötzlich leicht, weil sie nun völlig aus der Salbung heraus fließen kann. Wir staunen darüber, wie Gott ist und würdigen seine Gegenwart mit ehrerbietenden Gesten. Entgegen unserem dringenden Bedürfnis, Gott zu dienen, beginnt er, uns zu stärken, versorgen und zuzurüsten. In dieser Phase der Anbetung ist es auch äußerst passend, wenn wir das Abendmahl zu uns nehmen. „Durch seine Wunden sind wir geheilt“ (siehe Jes53,5) , Jesus gab seinen Leib, damit wir auf allen Ebenen in Körper, Seele und Geist heil sein können. Der Feind wird damit in seine Schranken verwiesen. In tiefer Gemeinschaft mit Jesus, in die uns der Heilige Geist leitet, werden wir dann auch neu mit den Gaben des Geistes ausgerüstet, durch die wir die Früchte des Geistes hervorbringen können. Auf diese Ebene der Anbetung kann dich kein Lobpreisleiter bringen, du musst dich selbst vom Heiligen Geist dort hinführen lassen. Doch ist es wichtig, dass genau dieser Schritt in Veranstaltungen auch auf der Bühne, von der Band oder dem Leiter gegangen wird. Wir kommen zusammen, ums uns gegenseitig zu ermutigen, uns von Gott berühren zu lassen. Nicht für jeden ist das zu jeder Zeit gleich leicht möglich. Es ist die Zeit für das Innehalten und den Dialog mit Jesus. Zu komplizierte Textpassagen und zu ablenkende Darbietungen von den Musikern würden diese Phase deutlich erschweren und den Fokus von Jesus zurück auf uns richten. Es ist sehr hilfreich, wenn man von der Welle des Lobgesangs getragen wird, sich fallen lassen kann und in die unsichtbare Welt der Gegenwart Gottes eintreten kann. Das fiel mir in Redding so leicht, wie in meinem ganzen Leben noch nicht! Dort wurde Worship so angeleitet, dass die Salbung mit Leichtigkeit spürbar wurde und ich prompt in diese unsichtbare Ebene gezogen wurde. Sicherlich half dabei auch, dass eine große Freiheit vorhanden war, worin sich niemand daran störte, auf welche Weise du deiner Begegnung mit Gott Ausdruck verleihen konntest. Es ist sehr unterschiedlich, wie Gott zu jedem einzelnen spricht. Die für unsere westliche Welt eher ungewöhnlichen gewordenen biblischen Ausdrucksformen des zu Boden-Fallens, Zitterns, Lachens, in Sprachen-Betens … sind dabei völlig authentisch, gut und meiner Meinung auch erstrebenswert aber nicht unbedingt notwendig. Jeder darf so auf Gott reagieren, wie der Heilige Geist ihn führt. Das ist auch Propheten und Aposteln so gegangen. Ich kann in solchen Fällen immer den Frieden Gottes spüren, das bestätigen auch sehr viele andere Personen, mit denen ich mich ausgetauscht habe. Das Ziel unseres Lobpreises ist immer diese innige Gemeinschaft mit Gott. Wenn wir darin verharren wird er sich auf irgend eine Weise in seiner Herrlichkeit zeigen. An der Grenze zum Allerheiligsten steht dann noch dieser kleine Räucheralter. Dort verbrannte der Priester Weihrauch und andere Harze, und der Rauch füllte das Allerheiligste. In Offenbarung 8,4 steht, dass „der Duft des Räucherwerks zusammen mit den Gebeten der Gläubigen aus der Hand des Engels zu Gott empor“ steigen. Auf der Ebene der Salbung empfangen wir dann die richtigen Worte, die wir als Segen über Menschen aussprechen können. Hier machen wir uns völlig Eins mit dem Willen Gottes und er liebt es wie einen herrlichen Duft!

Die Ebene der Herrlichkeit ist die Ebene, wo Engel im Auftrag Gottes zu uns kommen, Zeichen und Wunder geschehen, weil das Gottes Natur ist. Es ist seine Normalität! Es ist die Zeit, in der wir Manifestationen seiner Herrlichkeit erleben dürfen.  Das Allerheiligste, in dem die Bundeslade stand, verkörperte diese Herrlichkeit Gottes. Zwei Seraphim-Engel standen auf dem Gnadenthron, dem massiv goldenen Deckel der Bundeslade. Wusstest du, dass Jesus auch als Gnadenthron bezeichnet wurde? Das in Rö 3,25 verwendete Wort „hilasterion“ für „Sühneopfer“ ist das gleiche Wort, das als „Sühnedeckel“ oder „Gnadenthron“ übersetzt wird. Dort wurde das Blut des Opferlammes hingespritzt. Vor dem Thron Gottes ist das Blut Jesu und damit seine ruhmreiche Rettung unseres Lebens allgegenwärtig. Jesus ist der neue Hohepriester, und er tritt bei Gott für uns ein. Nicht dass er Gott überreden müsste, uns Gutes zu tun. Beide sind derart im Einklang, dass sie sicher häufig lachen und sich freuen, wenn sie veranlassen, dass uns wieder einmal geholfen wird. Wir müssen verstehen, wie sehr sich der dreieinige Gott danach verzehrt, Gemeinschaft mit uns zu haben! Er ist die mächtigste, würdevollste und bedeutendste Person aller Zeiten und der ganzen Welt. Ohne ihn wäre nichts! Und doch opferte er alles, um mit uns Gemeinschaft zu haben!!! Ich hatte vor Jahren einmal eine ganz seltsame Vision, während ich meine an Demenz erkrankte Großmutter im Altenheim besuchte. Als meine Oma meine Hand ganz fest hielt und nicht mehr loslassen wollte, hörte ich Gott ungefähr so zu mir reden, „genau so und noch viel größter ist meine Sehnsucht nach Gemeinschaft mit dir“. Als ich das in meiner Gemeinde während der Worshipzeit als Zeugnis weitergab, erlebte ich aber ein blaues Wunder. Der beliebte Gastsprecher des Gottesdienstes machte sich öffentlich über mich lustig und widersprach mir, indem er sagte, dass wir Gott nicht mit einer an Demenz erkrankten Oma vergleichen dürfen. Das hat mich beschämt und ich habe an mir und dieser Vision gezweifelt. Ich gebe auch ganz offen zu, dass die heilige Persönlichkeit Gottes so garnicht mit einer verzweifelt nach uns greifenden Hand zusammenzupassen scheint. Und doch erlebe ich zunehmend, wieviel größer Gottes Leidenschaft für uns ist, als ich jemals verstehen kann. Was unterscheidet denn unseren Gott von den imaginären Gottheiten anderer Religionen? Unser Gott hat sich auf unsere menschliche Ebene begeben, alles Leid und jede Not am eigenen Leib erlebt, um das alles zu überwinden und uns zu retten. Aus einer erhabenen Position heraus wäre das viel leichter gewesen. Aber zu wissen, dass Gott uns versteht, mitfühlen kann und dennoch an unserer Seite steht, geht viel besser, wenn wir Jesus vor Augen haben. Sich verletzbar zu machen, scheint auch nicht meine Lieblingstätigkeit zu sein. Und doch hat Jesus uns den Auftrag erteilt, in die ganze Welt zu gehen und die gute Nachricht von ihm zu verkünden. Wieviel Liebe würden wir für die Menschen da draußen aufbringen, wenn wir nicht auch in ihrer Welt leben würden, sondern plötzlich auf einer Ebene der Erhabenheit und Übermacht unterwegs wären. Sicher, das sind wir ja nominell auch! Unseren Dienst werden Zeichen und Wunder begleiten. Ich kann mir aber trotzdem nicht einfach alles nehmen, worauf ich gerade Lust habe. Unsere Haltung sollte zutiefst von Demut geprägt sein, was bedeutet, dass wir nichts können, Jesus hingegen alles kann. Wir sind auf Empfang und können weitergeben. Genau darum geht sie ja in Anbetung! Könnte es sein, dass diese Leidenschaftliche Liebe und dieses Mitgefühl Gottes uns gegenüber auch unseren Dienst enorm beleben würden? Ohne Liebe ist alles nichts! Ich durfte im Übrigen am Sterbebett meiner Großmutter, als alle Ärzte schon längst gesagt hatten, sie sei klinisch tot und könne nichts mehr wahrnehmen, von Gottes Herrlichkeit zu ihr sprechen. Ich sagte ihr, dass sie keine Angst haben müsse, weil in der ewigen direkten Gegenwart Gottes kein Leid mehr vorhanden sein wird und ihr langes Leiden endgültig vorüber sein würde. Ich sprach von der Liebe Gottes und meine Oma hatte für 2 Sekunden einen klaren Blick und drückte meine Hand, bevor sie wieder ins scheinbare Nichts versank. Sein Herz war auch in dieser scheinbar unerträglichsten aller Stunden für sie bis zum Anschlag geöffnet!

Anbetung nach dem Vorbild der Stiftshütte wird unsere Gemeinden verändern, sie wird unser Leben verändern und uns auf andere Ebenen der Begegnung mit Gott führen. Ich sehne mich danach, ja, ich habe unglaublichen Durst nach dieser Gegenwart und der Herrlichkeit Gottes. Ich möchte nicht ständig davon abhängig sein, dass irgendwelche christlichen Superstars mir ihre Gunst erweisen und ich einen Schimmer ihres göttlichen Glanzes abbekomme. Gott will direkte Begegnungen mit dir und mir! Seine Herrlichkeit ist uns zugänglich!  Was, wenn wir diese Ebenen bewusst in die Planung unserer Anbetungszeiten einbauen würden? Wenn wir nicht durch ein paar Lieder hetzen und vor und nach jedem Lied die Gemeinde mit unseren Gedanken überschütten würden, sondern Raum für die echte Begegnung mit Gott lassen würden? Was, wenn wir dem Heiligen Geist die Leitung übertragen würden und das Recht, unser sauber geplantes Programm auf den Kopf zu stellen? Ja, das fordert mich auch heraus! Was, wenn wir das jeden Tag in unserem stillen Kämmerlein erleben können? Ich bin mir sicher, dass genau diese Haltung uns in Redding so tief in Gottes Gegenwart geführt hat. Lass dich einfach mal drauf ein, wenn der Heilige Geist dich führen möchte! Nimm dein Instrument oder starte deine Playlist mit gesalbten Liedern und tritt in diese wundervolle unsichtbare Welt ein. Gott redet in deine Gedankenwelt und deine Phantasie hinein. Seine Stimme ist liebevoll! Seine Worte verbreiten Frieden und haben doch Autorität! Er will dich ermutigen und hat nur Gutes für dich im Sinn! Gott kennt den Ort und die Zeit für deine Durchbrüche! Bitte ihn um Beschleunigung und Verdopplung und mach dich gefasst, es könnte wundervoll werden! Wenn du einen Hinweis von Gott bekommst, ergreife ihn! Wenn Gott dich auffordert, etwas zu tun, mache es! Manchmal ist es auch notwendig, eine geistliche Handlung durchzuführen. Während eines sehr starken prophetischen Gebetes für mich in den Healing-Rooms der Bethel-Church forderte mich der Mitarbeiter plötzlich auf, ein imaginäres Schwert so richtig haitisch vom Boden aufzunehmen. Ich habe mich drauf eingelassen und gespürt, dass eine Veränderung in mir vor sich geht. Erstaunlich! Wenn Gott dir ein Wort zuspricht, nimm es und sprich es laut aus. Manchmal muss es auch in der unsichtbaren Welt gehört werden, damit Dinge in Bewegung kommen. Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig ermutigen, dich danach auszustrecken, in die tieferen Ebenen der Gegenwart Gottes vorzudringen. Ich jedenfalls will mich mit allem was ich bin und habe danach ausstrecken. Ich spreche die Fülle seines Segens über dir aus und spreche auch Schutz für alle Anbeter aus. 

Christian 

Ein neues „Be-wusst-sein“ für 2023

Ein neues „Be-wusst-sein“ für 2023

Alles fing an, als ich einer Freundin kurz vor Weihnachten zum Geburtstag gratulieren wollte. Weil ich gerne den passenden Wunsch schreiben wollte, fragte ich Gott, wie ich gratulieren soll. Ich hörte: „segne sie mit einem neuen Bewusstsein für Freiheit“. Es war der richtige Segen für diesen Tag, und an mir blieb außerdem der Begriff „Bewusstsein“ haften.  So kam der Jahreswechsel immer näher und ich öffnete mich im Geist für die Vision, die Gott mir für das kommende Jahr ins Herz legen wollte. Immer wieder tauchte dieser Begriff auf.

Bewusstsein, was ist das eigentlich? Zuerst fiel mir die Dreiteilung des Begriffs auf. Be- steht immer dafür, dass eine Person oder eine Sache mit etwas versehen wird. Wenn ich etwas Be-lade, wird z.B. ein Fahrzeug mit Ladung versehen. Bei der Be-fruchtung werden Blüten von Bienen mit Pollen versehen. Übermittelt mir jemand eine schlechte Nachricht, kann ich durch die Information be-lastet werden, wodurch ich also mit einer Last versehen werde. Womit werde ich also beim Be-wusst-sein versehen? Im Wortteil „wusst“ steckt offensichtlich „Wissen“. Ich werde also mit einem Wissen oder einer Weisheit versehen. Auch der letzte Wortteil beinhaltet einen wesentlichen Faktor, um das Wort zu verstehen: „sein“. Es deutet ganz klar daraufhin, dass etwas jetzt existiert. Fassen wir also kurz zusammen, was Bewusstsein nach dieser Erklärung bedeutet: „Im Hier und Jetzt mit einem Wissen oder einer Weisheit versehen werden“.

Während im Duden weit gegriffen wird und auch von einem Zustand geistiger Klarheit, der Gesamtheit der Überzeugungen und den psychischen Vorgängen, durch die sich der Mensch seiner Außenwelt und seiner selbst bewusst wird, die Rede ist, bleibe ich hier bei der kompakten Aussage: Im Hier und Jetzt mit einem Wissen oder einer Weisheit versehen werden. Es ist wie, wenn wir am Flughafen sitzen und durch die Halle schauen. Zu wissen, welcher Flug gerade eincheckt, bedarf eindeutig eines bewussten Blickes auf die Anzeigentafel. Ich könnte im selben Moment auch irgendeiner Person hinterherschauen oder einfach nur träumen. Gott hat uns mit derart guten Sensoren versehen, dass wir sogar mit unseren Augen bestimmte Dinge fokussieren und mit den Ohren bestimmte Klänge heraushören können. Bewusst wird mir jeweils aber nur, worauf ich meine Aufmerksamkeit richte, und das hat sehr viel mit meiner persönlichen Motivation zu tun.

Wir befinden uns ja zudem in einem Zeitalter der Informationsflut. Jeder versucht unsere Aufmerksamkeit mit Werbung und Performance zu erregen. Dabei passiert es uns so leicht, vom Wesentlichen abgelenkt zu werden. Ehrlich gesagt fällt es mir, obwohl ich ein Mensch bin, der sich normalerweise gut fokussieren kann, sehr schwer, alles was ich tue auch ganz bewusst zu machen und mich nicht ablenken zu lassen. Neulich habe ich das Hörbuch „Memory Man“ von David Baldacci angehört. Es beschreibt die Geschichte eines Mannes, der durch einen Unfall beim Football an dem sogenannten HSAM Syndrom leidet. Er kann einfach nichts mehr vergessen und ermittelt auf diese Weise sehr erfolgreich in Kriminalfällen. Doch sogar er muss immer erst in all den großartigen Gedächtnisaufzeichnungen seines Gehirns kramen, um sich Zusammenhänge zu erschließen. Nicht alles, was man weiß oder kennt, ist einem automatisch bewusst. Menschen, die bewusstseinserweiternde Substanzen zu sich genommen haben werden das schmerzlich bestätigen können. Die Flut von Informationen, Eindrücken und Gefühlen kann uns auch ganz einfach überwältigen, sodass wir keinen klaren Gedanken mehr denken können. Insofern stimmt natürlich der „Zustand geistiger Klarheit“ aus dem Duden auch.

Doch, wie werde ich mir mit meinen Gedanken über die richtigen Dinge klar? Zuerst kann ich auf jeden Fall den Zusammenhang mit der Fokussierung erkennen. Wenn ich mich in dieser Welt einfach treiben lasse, wird es vermutlich sehr schwer sein, mich auf die richtigen Dinge zu fokussieren. Perfekt wäre, wenn ich eine Kultur der richtigen Werte und Motivationen etablieren könnte, innerhalb derer ich meine Sinne ganz bewusst schweifen lasse. So etwas kann man einüben. Sicher ist auch das zuweilen ein mühsamer Prozess. Womit ich wieder auf meinen Dialog mit Gott zurückkomme. Was wollte er mir jetzt eigentlich mit dem Begriff Bewusstsein erklären? Paulus hat ja auf den Kampf zwischen Geist und Fleisch hingewiesen. Geistlich sein bedeutet, eine Kultur des Königreichs des Himmels zu etablieren. Es ist eine Kultur der Heiligkeit und des Sieges! Eine Sache, die mir dann plötzlich klar wurde ist, wie sehr sich die Kirche im Verlauf ihrer Geschichte damit schwer getan hat, den Unterschied zwischen dem Alten- und dem Neuen Bund zu erkennen. Immer noch rufen wir in Worshipzeiten: „Komm Heiliger Geist“ und bitten Gott uns zu salben und begaben. Dabei wurde jeder geistlicher Segen bereits für uns freigesetzt. Jesus hat uns die Tür zum Himmel vollständig geöffnet. Sünde ist ein für alle Mal getilgt und die Gaben des Geistes stehen für uns bereit. Wir sind mit ihm versetzt an himmlische Orte! Er spricht uns seine eigene Autorität zu und erwartet, dass wir wie er in dieser Welt agieren. Kann es sein, dass Gott uns schon alles gegeben hat, was wir brauchen, um diese himmlische Kultur zu etablieren? Der Heilige Geist lebt in uns. Er ist der perfekte Berater und weiß bereits, in welcher Bestimmung wir leben und wo der nächste Durchbruch auf uns wartet.

Deshalb brüllt der Feind auch wie ein Löwe, weil er genau das fürchtet, dass wir erkennen, wie siegreich wir eigentlich leben könnten. Sonst hat er ja keine Handhabe gegen uns. Jesus besitzt alle Macht, er keine! Er kann nur dann über uns herrschen, wenn wir unseren Fokus falsch justieren. Was, wenn wir plötzlich ein Bewusstsein für die geistliche Waffenrüstung, ein Bewusstsein für unsere Freiheit, ein Bewusstsein für Gnade und unsere Gerechtigkeit, ein Bewusstsein für unsere wahre Identität, ein Bewusstsein für unsere Autorität und ein Bewusstsein für die Interaktion mit Papa Gott, Jesus, dem Heiligen Geist und seinen Engeln bekommen würden. Bäm!!!!

Vielleicht ist es Zeit, genauer hinzuschauen und zu erkennen, was mit Gott alles möglich ist! Ist dir schon einmal aufgefallen, dass wir in manchen Liedern und Gebeten Aussagen machen, die genau genommen im Neuen Bund anders ausgedrückt werden müssten? Vielleicht lässt du dich einmal darauf ein, mit mir ohne Vorurteile etwas tiefer nachzuempfinden, was da eigentlich steht. Nehmen wir einmal das „Vater unser“, das Gebet, das Jesus seine Jünger lehrte. Was, wenn die deutsche Übersetzung beim Lesen gar nicht die Tiefe, von dem was Jesus sagen wollte, wiedergibt? Gott als meinen Papa zu bezeichnen ist super und das empfinde ich auch genauso. Sein Name ist heilig und sein Reich ist hier, deswegen bete ich ihn an! Eigentlich sollten diese Aussagen Proklamationen sein, die genau genommen sagen: Gott ist heilig und ich rufe aus, dass sich genau hier sein Königreich befindet und sein Wille genau wie im Himmel auch hier auf der Erde geschehen wird! Das deckt sich doch vollkommen mit den Aussagen von Paulus und auch mit denen von Jesus selbst. Gerade bei den folgenden Sätzen des „Vater unsers“ finde ich das besonders wichtig: Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“. Moment mal, er hat uns doch schon alle Schuld vergeben! Viel lieber möchte ich beten: Danke, dass du mich heute versorgst und mir alle meine Schuld – vergangene, gegenwärtige und zukünftige – damals am Kreuz vergeben hast. Ich lebe in dieser unverdienten Gunst und möchte das genauso an andere Menschen weitergeben! Gott wird uns sicher nicht in Versuchung führen, er wird uns wie ein Vater begleiten, er liebt uns wie der perfekte Vater! In jeder schwierigen Lage können wir auf den Rat unseres Freundes, des Heiligen Geistes, vertrauen. Gott will uns von Herrlichkeit zu Herrlichkeit führen, weil „sein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen“. Du wirst noch einige andere Gebete und Lieder finden, die wir auf die Wahrheiten der Bibel neu durchdenken müssen.

Ich glaube, Gott will uns ein ganz neues Bewusstsein für seine Wahrheit geben. Eine neue Offenbarung, die bei den Erfahrungen der ersten Christen anknüpft. Ich habe ganz stark den Eindruck, es wird ein Jahr der Durchbrüche beginnen, in dem wir viel tiefer in unsere Bestimmung hinein kommen, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit eben. Vielleicht lässt du dich mitnehmen, aus seiner Gegenwart heraus als sein Kind und Bürger des Himmels zu leben. Vielleicht lassen wir einfach gemeinsam zu, dass Gott unsere Erwartungen hochschraubt, unser Denken erneuert und wir dadurch einen echten Unterschied in dieser Welt machen können. Oh wie sehr ich mir das wünsche. Vielleicht möchtest du das jetzt einfach mal laut mitbeten: Jesus, danke dass du der Weg die Wahrheit und das Leben bist! Ich will alles, was durch religiöse Traditionen diese Wahrheit verschleiert und mich blockiert einfach von mir weisen. Heiliger Geist, leite mich tief in diese Wahrheit hinein, schenke mir neue Offenbarungen von deiner Liebe und ein neues Bewusstsein für die Gaben und Möglichkeiten, die du bereits für mich bereithältst. Wirke durch mich, damit ich den Vater ehren kann, Amen!

In diesem Sinne ein neues Bewusstsein für das Jahr 2023,  Christian.

Aus der Gegenwart Gottes heraus leben – mit Soaking

Aus der Gegenwart Gottes heraus leben – mit Soaking

In meinem Seminar am Freundestag von „Einsatz Leben“ am 05.11.22 in Heuchelheim, kam ich mit den Seminarteilnehmern in ein sehr offenes und ehrliches Gespräch. „Es ist nicht immer so leicht, auch im Alltag mit Gott zu connecten, die Liebesbeziehung aktiv zu leben und im Dialog zu bleiben“, konstatierten wir betroffen. Selbst gestandene Anbetungsleiter berichten zuweilen von ihrer lieben Not, wenn die Stürme des Lebens, der Leistungsdruck und die Bedürfnisse der geliebten Menschen einem gerade wieder alles abverlangen. Anbetung scheint eine der meist angefochtenen Herzenshaltungen überhaupt zu sein. Woran könnte das liegen?

Sehr spannend ist in diesem Zusammenhang, wenn wir uns Hesekiel 28 genauer anschauen. Dort wird der König von Tyrus mit dem Stolz Satans verglichen. Hesekiel 28,13b: Deine kunstvoll hergestellten Tamburine und Flöten waren bei dir; am Tag deiner Erschaffung wurden sie bereitet” Aus den Worten “Tamburine” und “Flöten” können wir eine Ahnung davon erlangen, dass Satan als himmlischer Hohepriester diente und dort die Anbetung Gottes leitete. Wenn er als „schützender Cherub“ beschrieben wird, bekommen wir ein Gefühl von seiner damaligen Position und  Macht. Er, der so gerne alle Anbetung für sich selbst beanspruchen möchte, kennt sich mit dem Herzen eines Anbeters viel besser aus, als uns oft bewusst ist. Ablenkung, Stress, emotionale Schieflagen, Angst, Selbstverdammnis und andere selbstzerstörerische Einflüsse auf unser Leben sind sein Geschäft. Er setzt alles daran, dass wir unsern liebenden Gott nicht anbeten, weil er weiß, welche Kraft davon ausgeht. Ich würde behaupten, er fürchtet sich davor – zur Recht! 

Aus diesem Grund kamen wir im Seminar zu der Erkenntnis, dass es von sehr großem Wert sein müsste, einen Lebensstil zu kultivieren, der sich am Königreich Gottes orientiert. Wie David wollen wir gerne in allen Lebenssituationen in der Lage sein, Gott zu danken, uns ihm anzuvertrauen und ihm nahe zu sein. Was war aber Davids Geheimnis? Der Rabbiner Yonathan Eibeschütz kam zu der Erkenntnis: „Davids Geheimnis liegt in der Harfe“. In Psalm 49,5 schreibt er:  Ich selber neige mein Ohr der Spruchrede (Gottes), löse selbst mir mit der Harfe mein Rätsel. Wann immer er tiefer in die Gegenwart Gottes treten wollte, half ihm seine Harfe. Für ihn waren die Zwiesprache mit Gott und prophetisches Handeln scheinbar nahe an Anbetungsmusik geknüpft. So wird in 1. Chronik 25 beschrieben, wie alle seine großen priesterlichen Anbetungsleiter sowohl Propheten oder Seher waren, als auch Musiker, die ihr Amt mit Instrumenten und Gesang ausübten und Lieder zum Lob Gottes schrieben. David hatte einen Lebensstil kultiviert, der seine Kraft aus der Begegnung mit Gott an stillen Orten zog. Musik war ihm dabei stets ein erwünschtes Hilfsmittel, dort im Geist hinzugelangen. Auch Elisa verlangte ja nach dem Saitenspieler, als er auf den dringlichen Wunsch des Königs den Rat Gottes einholen sollte. 

„Soaking“ ist ein moderner Begriff für das Verweilen an diesen stillen Orten. Dort, wo wir uns ganz auf die Gegenwart Gottes konzentrieren und unsere Sinne nach ihm ausstrecken, kann unser Körper ruhen. Im Soaking soll unser Herz in Einklang mit dem Wirken des Heiligen Geistes gelangen. Wir lernen dort, mit den Augen des Herzens zu sehen. Der Heilige Geist möchte so gerne liebevoll in unsere Vorstellungskraft hineinsprechen und uns Visionen, Eindrücke oder Worte schenken, die uns das Herz Gottes zeigen. Soaking bedeutet zu Deutsch: aufsaugen. Wie ein trockener Schwamm wollen wir uns mit der Liebe des Vaters vollsaugen und davon überwältigt sein. Das Ziel von Soaking ist immer die Intimität mit Gott.

Im Folgenden möchte ich kurz eine effektive Methode schildern, wie wir diese Soaking-Zeiten kultivieren können:

1. Komm zur Ruhe 

Wenn David in Psalm 62 schreibt: „meine Seele ist Stille vor Gott“, macht er deutlich, dass er eine meditative Herzenshaltung eingenommen hat, die sich einfach nur nach Gott sehnt. Er schickte alles, was ihn davon ablenken wollte, einfach von sich weg. Genauso wie David können wir uns vom Heiligen Geist tiefer in die Gegenwart Gottes führen lassen. Dazu ist es aber notwendig, alle Ablenkungen, alle Einwände und störenden Gefühle zur Seite zu schieben. In der Ruhe liegt dabei sprichwörtlich die Kraft. 

2. Fokussiere dich 

Für David gab es nichts wichtigeres, als ein Leben lang im Haus des Herrn zu bleiben und seine Schönheit zu meditieren (Ps27). Schönheit meint an dieser Stelle die Heiligkeit und Güte Gottes. Wenn du ruhig vor Gott kommst, kannst du dir einfach vor Augen malen, wie sehr Er dich liebt und was Er alles für dich getan hat. Sinne über seine Namen nach und lasse seine Güte in dir lebendig werden. Dabei solltest du immer frohe Erwartungen haben, denn Gott meint es ja immer gut mit dir! Sei dabei nicht überrascht, wenn der Heilige Geist dir plötzlich tiefe Gefühle, Sehnsüchte, überschwängliche Freude oder einen tiefen Frieden schenken möchte. Erlaube es ihm einfach. 

3. Ausstrecken und suchen 

Jetzt kommt der eigentliche Soaking-Moment: David beschreibt diesen Prozess in Psalm 84: „meine Seele sehnte sich nach den Vorhöfen, nun jubelt mein Herz“. Das Bild des sich vollsaugenden Schwamms wird in der Bibel mit der Wüste, die nach frischem Wasser dürstet, ausgedrückt. Mit dieser frohen Erwartung seines Segens kannst du alles aufsaugen, was Gott dir schenken möchte. Dabei ist es wichtig, dass du dich ihm ganz öffnest. Die Herausforderung könnte an dieser Stelle sein, völlig die Kontrolle abzugeben. Das kannst du auch einfach Stück für Stück erweitern. Wie könnten wir etwas vor Gott zurückhalten. Zwei sich liebende Personen können diese Liebe nur ausleben, wenn sie sich völlig vertrauen und gegenseitig öffnen. Genauso ist es mit Gott. Er will tiefer in die Liebesbeziehung mit dir eintreten, dich sozusagen in die Arme nehmen. Er kennt deine Bestimmung und möchte dich genau an diesen Ort führen. 

4. Auf Gott reagieren 

Häufig wird beim Abendmahl der Psalm 34 zitiert: „schmeckt und sehet, wie freundlich der Herr ist, gesegnet ist, dessen Zuflucht der Herr ist“. Dabei sind Soaking-Begegnungen mit Gott auch geradezu prädestiniert für diesen Ausdruck. Wir dürfen nicht annehmen, dass Gottes Gegenwart immer zu allen Zeiten und an allen Orten gleich intensiv ist. Seine Gegenwart kommt in Wellen. Wenn du in Gottes Gegenwart verharrst und empfindsam für den Fluss des Heiligen Geistes bist, wirst du spüren, wie er all deine Barrieren durchbricht und immer tiefer in dein Herz kommt. Du kannst ruhig mit allem, was du bist (Körper, Seele, Geist) darauf reagieren, wenn Gott dir sein Herz zeigt. Lasse seine Gegenwart in dir lebendig werden. Die Sprache der Liebenden ist oft leise und sehr bildlich. Du kannst nun freudig seine Gegenwart erwidern. 

Worshipsongs oder die Klänge eines Instrumentes können, wie oben bereits geschildert, eine große emotionale Hilfestellung leisten, wenn wir in der Gegenwart Gottes stille werden wollen. Auch das Gebet in Sprachen katapultiert uns dort hin. Wir sollten aber beachten, dass oftmals das Empfangen von Gott bei permanentem Gebet (auch Sprachengebet) unsererseits gehindert werden kann. 

Auch das Wort Gottes hilft uns, tiefer in die Gegenwart Gottes zu gehen. Der Heilige Geist liebt es, wenn er uns Bibelstellen beleuchten kann. Achtung, auch hier ist es wichtig, kein Leistungslesen zu praktizieren. Lieber sollten wir Bibelstellen Wort für Wort auf der Zunge zergehen lassen, sie langsam zerkauen. Vielleicht will dich der Heilige Geist mit in die ursprüngliche Situation nehmen und das Herz der damaligen Autoren zeigen. Wenn er mit bestimmten Wort zu dir spricht, in deine derzeitige Situation hinein, halte sie fest, bleib genau da. 

So, wie wir lernen, uns in das Herz Gottes hinein zu lehnen, synchronisieren wir uns mit dem Rhythmus des Himmels. 

Unser Ziel ist: wie im Himmel so auf Erden! Lehnen bedeutet dabei, sich biegen oder schief machen. Es ist eine Gewichtsverlagerung die auf die Hilfe einer uns stützenden Person angewiesen ist. Dabei entspannen wir im Vertrauen und der Sicherheit unseres Liebenden Vaters.  

Wenn wir uns an sein Herz zurücklehnen, empfangen wir in seiner Herrlichkeit, damit wir uns wieder nach vorne lehnen können und in seiner Autorität wirken. Jesus will dir ein Leben in Fülle geben, du empfängst es in der Intimität mit Gott. Intimität mit ihm führt zum Segen!

Empfange seine geistliche Erfrischung und Erbauung, übernatürliche Kraft und frische Offenbarungen. Höre seine Stimme und lasse dich in seine Geheimnisse einführen. Seine Salbung will deine geistliche Autorität erhöhen, du wirst beim Soaking mit der Kraft Gottes vollgeladen. Daraus können Durchbrüche resultieren, durch die du Hindernisse überwindest. Er hat die Fülle seiner Segnungen für dich, die dich in die Freiheit führen wollen. 

In 1.Petrus 2,9 heißt es: Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation und Personen aus Gottes Eigentum. Dies alles sind wir tatsächlich, damit wir Gottes Exzellenz proklamieren können. In Offenbarung 5 lesen wir, dass das auch bis in alle Ewigkeit so bleiben wird. 

Was ist also unser Auftrag? Wir sollen der Welt die Herrlichkeit und Erhabenheit Gottes zeigen. Wir sind herausgerufen, seine Kraft, Güte und Liebe zu demonstrieren und berufen, den Himmel auf die Erde zu bringen. Wir sind beides zugleich: Könige und Priester. Priester dienen vor Gott mit ihrer Anbetung. In der Stille bringen sie ihre Opfer. Könige konzentrieren sich aufs Herrschen und Regieren, indem sie Verordnungen für ihr Gebiet erlassen. Unsere Identität als königliche Priester ist dabei entscheidend, weil wir immer in Balance dieser beiden Positionen leben müssen. Als Priester dienen wir Gott im Stillen. In der Intimität sehen wir sein Gesicht und hören seine Stimme. Als Könige wissen wir Gott in seiner Autorität und Gunst hinter uns, wir können sein Königreich erweitern. Wir regieren, indem wir den Leuten in Liebe dienen und dabei die Werke des Feindes zerstören. Was wir im Stillen empfangen haben, sollen wir in der Welt freisetzen (den Feind vertreiben und das Königreich ausbauen).

Es ist ein wichtiges Prinzip im Königreich, dass alles empfangen werden muss. Wir können nichts archivieren oder für später aufheben. Wir sehen, dass das Maß, indem wir vom Himmel empfangen, das Maß unserer Regentschaft im Leben steuert. Das ist ein wichtiger Schlüssel für einen Königreich-Gottes-Lebensstil. 

Auszubrennen bedeutet, dass wir oberhalb des  Levels dienen, auf dem wir empfangen! David ging es immer um Intimität mit Gott. Es zog ihn nicht zu seinem eigenen Thron, sondern zu Gottes Thron. So wurde er von Herrlichkeit zu Herrlichkeit geführt. 

Lass dich von Gott durch Erneuerung deines Denkens transformieren. Der stille Ort, ist der Ort der Veränderung. 

Das WorshipNetzwerk war am 05.11.22 am Freundestag von “Einsatz Leben“ zu Gast und leitete in den Hauptveranstaltungen die Besucher im Worship an. Es Spielten A. Weigel, E. Ludwig, D. Marx, S. Marx und C. Weiß. Ich leitete mittags außerdem das Seminar zum Thema. Zur Erarbeitung half mir die Lektüre von: Paul Yadao – Soaking in God’s presence. Am Sonntag , 06.11.22 spielten wir dann außerdem noch im Gottesdienst der Ev. Stadtmission in Butzbach. Dort sprang K. Weiß am Bass ein. Von dort stammt das Titelbild. Es war ein bewegendes Wochenende, danke an alle!

Christian

Hier ein Psalm, den mir Gott heute aufs Herz gelegt hat. Vielleicht möchtest du ihn beten. 

Psalm 

1 Für den Dirigenten. Auf beschwingte Weise zu begleiten. Von den Korachitern. Ein Psalm. 2 Wie schön sind doch deine Wohnungen, allmächtiger HERR! 3 Ich sehne mich von ganzem Herzen, ja, ich verzehre mich vor Verlangen nach den Vorhöfen am Heiligtum des HERRN. Mit Leib und Seele juble ich dem lebendigen Gott zu. 4 Selbst der Spatz hat ein Zuhause gefunden, die Schwalbe ein Nest für sich, wo sie ihre Jungen versteckt hat – nämlich bei deinen Altären, du allmächtiger HERR, mein König und mein Gott. 5 Glücklich zu nennen sind alle, die in deinem Haus wohnen dürfen, sie werden dich für immer preisen. // 6 Glücklich zu nennen ist, wer seine Stärke in dir gefunden hat, alle die, deren Herz erfüllt ist von dem Wunsch, zu deinem Heiligtum zu pilgern. 7 Durchqueren sie das Tal der Dürre, so wird es durch sie zu einem Ort mit Quellen, und auch der Herbstregen schenkt dem Tal wieder Fruchtbarkeit. 8 Sie empfangen auf Schritt und Tritt neue Kraft, bis sie dann vor Gott auf dem Berg Zion stehen. 9 HERR, du allmächtiger Gott, höre mein Gebet, schenk mir ein offenes Ohr, du Gott der Nachkommen Jakobs! // 10 Achte doch auf unseren König, der uns Schutz bietet, o Gott, ja, blicke wohlwollend auf den, der von dir gesalbt wurde! 11 Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als tausend andere sonst. Ich will lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes als dort zu wohnen, wo die Gottlosigkeit herrscht! 12 Denn Gott, der HERR, ist unsere Sonne, er beschützt uns wie ein Schild. Gnade schenkt der HERR, und er lässt uns zu Ehren kommen. Denen, die aufrichtig ihren Weg gehen, enthält er nichts Gutes vor. 13 Allmächtiger HERR, glücklich zu nennen ist der Mensch, der auf dich vertraut!

Was mir Worship bedeutet?

Was mir Worship bedeutet?

Worship, Anbetung, Lobpreis – wir verwenden diese Begriffe immerzu, als wäre uns allen klar, welche Praktiken und inneren Überzeugungen ihnen zugrunde liegen. Gerade nach den nun vergangenen und für Kirchen sehr herausfordernden Jahren lässt sich aber beobachten, dass natürlich überall Gebete gesprochen und Lieder gesungen werden, dem aber durchaus unterschiedliche Herangehensweisen und Erwartungen zugrunde liegen. Und doch besteht ein unglaublicher Schatz darin, wie Gott sich den verschiedenen Menschen und Kirchen gezeigt hat, und wie sie mit ihm kommunizieren und ihn verehren.

Deshalb habe ich mir die Frage gestellt, was für mich eigentlich Worship bedeutet? Es soll ein Anfang sein für einen Austausch, ein Anstoß. Ich behaupte zunächst einmal, ich kann überall Gott anbeten! Worship ist etwas, das ich zuerst alleine praktiziere und doch hat es enorme Power, wenn wir zusammen in Einheit anbeten. Dabei gibt es Zeiten, in denen mich ein Worshipleiter mit Leichtigkeit mit vor den Thron Gottes nimmt und andere, in denen ich, überspitzt gesagt, versuchen muss, das Programm zu ignorieren, damit ich Gott anbeten kann. Ich habe überwältigende Lobpreiszeiten erlebt, kenne aber auch die Situation, dass etwas mich derart abgelenkt hat, dass ich große Mühe hatte, wirklich anzubeten, sogar auf der Bühne. Woran liegt das, welche Zugänge erleichtern mir den Eintritt in die Gegenwart Gottes?

Als ich an einem Tag im Wald spazieren war und mit Gott über diese Frage redete, hörte ich: „komm mit, ich will dir einen Ort zeigen, an dem ich dir heute begegnen will!“. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Versteckt hinter Büschen gelangte ich über einen kleinen Trampelpfad zu einem wunderschönen Pavillon. Ich kannte diesen Ort, doch war jetzt alles so zugewachsen, dass auf eine besondere Art Ruhe und Abgeschiedenheit entstand. Für mich hatte Jesus den perfekten Ort ausgewählt. Dort traf ich mich dann im Geist mit Jesus. Ich stellte fest, dass Anbetung für mich zu allererst einfach Gemeinschaft mit dem Dreieinigen Gott ist. Ich trete ein in diese wunderschöne Gemeinschaft und rufe mir ins Gedächtnis, wie groß er ist, wie schön, und wie sehr er mich liebt. Und dann versuche ich diese Liebe mit all meinen Emotionen zu erwidern. Dabei könnte durchaus auch Musik eine Rolle spielen oder, wie bei Elisa (siehe 2Kön 3,15), eine Hilfe sein, sie ist aber nicht zwingend notwendig. In diesen Zeiten kann es sein, dass mir Beispiele aus der Bibel und meinem eigenen Leben in den Sinn kommen, durch deren Erinnerung mir Gott im Moment etwas mitteilt, häufig kommen mir für die Situation passende Liedtexte in Erinnerung, es kann aber auch sein, dass es einfach nur eine Begegnung mit Gott im hier und jetzt ist. Seine Weisheit kennt genau das, was im Moment dran ist. Jedenfalls versuche ich dann mich selbst, mein Wesen, damit in Einklang zu bringen.

Wenn ich mir also diese Zeit nehme, Papa Gott, Jesus und den Heiligen Geist exklusiv und mit vollem Bewusstsein in den Fokus zu nehmen, will ich immer mehr dem Heiligen Geist die Kontrolle übergeben. Ich frage mich, „Herr, wie kann ich dich heute anbeten?“. So mache ich das ja auch, wenn ich Worshipzeiten plane. Ich frage, Herr, wie möchtest du, dass wir dich anbeten? Er zeigt mir dann Lieder, bei denen mein Herz für ihn höher schlägt und Bibeltexte, die mich nicht mehr loslassen. Ich bekomme Eindrücke für Proklamationen, Gesten oder Gebete. Dabei kann es durchaus sein, dass der Heilige Geist in der Situation dann trotzdem meine gute Planung über den Haufen wirft. Worship hat für mich etwas damit zu tun, Gott so zu begegnen, wie er es sich von mir wünscht. Dazu ist es unbedingt nötig, dass ich für den Heiligen Geist auf empfang bin. Ich glaube, das gilt nicht nur für die Worshipleiter, jeder, Worshipmusiker oder Teilnehmer an einer Worshipveranstaltung oder auch Anbeter im stillen Kämmerlein benötigt diese Offenheit. Ich bilde mir nicht ein, dass mein beschränktes Repertoire oder meine eigenen Gedanken ihm dabei nur ansatzweise genügen könnten, obwohl er es natürlich liebt, wenn wir authentisch zu ihm kommen. Liebe drückt sich zuallererst aber durch Vertrauen und Hingabe aus, deshalb will ich die Kontrolle abgeben.

Indem ich während meiner Anbetung Gott Zugriff auf mein Innerstes gestatte, wird er immer mehr zu meiner DNA. Solche Zeiten sind häufig von einem besonderen Frieden und einer überschwänglichen Freude begleitet. Wenn ich zulasse, dass der herrliche und heilige Gott mir auf seine Weise begegnet, lässt er mich immer mehr an seiner Wahrheit teilhaben. Das ehrt ihn und er liebt es. Ja, ich bin überzeugt davon, er liebt es auch, wenn wir schön für ihn spielen, manchmal ist die Musik aber auch nur die Krücke, die uns hilft, uns emotional auf ihn einzustellen. Dass eine perfekte Performance das ist, was Gott am meisten ehrt, glaube ich hingegen weniger. Im Vergleich zu Gott ist das, was wir anbieten können niemals perfekt. Wir müssen sogar aufpassen, dass wir nicht zu sehr Nachahmer einer bestimmten christlichen Musikkultur werden, die vielleicht zu stark von der Musikindustrie gesteuert wird. Bitte nicht falsch verstehen, mir gefällt manches davon auch gut, ich glaube aber, dass einem auf diesem Weg schnell die Tiefe der Beziehung verloren gehen kann. Es kann passieren, dass wir so sehr damit beschäftigt sind, jedes Detail perfekt zu imitieren, sodass Er plötzlich nicht mehr im Mittelpunkt steht. Gott sucht Anbeter, die ihn Wahrheit und im Geist anbeten (siehe Joh 4,24). Besonders kraftvolle Momente entstehen im Worship immer dann, wenn wir mit dem Willen Gottes im Einklang sind. Papa Gott ist eine Person mit Emotionen, natürlich gibt es grundsätzliche Wahrheiten, er möchte uns aber nicht nach einem bestimmten Schema begegnen. Begegnungen mit ihm sollten einzigartig und unvergesslich sein. Der echte Ort der Anbetung ist unser Herz! Deshalb will ich immer versuchen mit ganzem Herzen anzubeten. Und doch ist es gut, wenn wir uns auch bemühen, ihm zu Ehren die Gaben, die er uns gegeben hat, so gut wir gerade können einzusetzen.

Wir kennen das ja sicher alle, wenn beim Bibellesen oder während wir ein Lied singen plötzlich unser Herz anfängt, für Gott zu brennen und zu lodern. In solchen Momenten kann ich die Entscheidung treffen, mit Seele, Körper und Geist, diesem Gott zu folgen – an den Ort, zu dem er mich führt. Ich öffne mich dann für seine Worte und reagiere positiv darauf und bin gespannt, wass passiert. Manche sagen, „wir können so die Gegenwart Gottes manifestieren”, wir können auch einfach sagen, dass wir so, wie Gott es uns gerade ermöglicht, auf seine Gegenwart reagieren. Wichtig ist, dass wir Gott nicht vorschreiben können, wie er uns zu begegnen hat. Alles, was er tut, geschieht aus purer Liebe. Deshalb kann es auch keinen besseren Worshipleiter geben, als den Heiligen Geist. Er kann die atemberaubende Wahrheit der unsichtbaren Welt Gottes über meine oftmals trügerische sichtbare Welt hereinbrechen lassen und sie erleuchten. Wenn wir in die Atmosphäre seiner Gegenwart eintreten, werden wir mit echtem Leben und echter Liebe konfrontiert. Wenn wir ehrlich sind, stellen wir dann oft fest, dass wir eigentlich Gott dienen und ihn ehren wollten, er uns auf diesem Weg aber so sehr mit seiner Liebe konfrontiert hat, dass wir am Ende als die Gesegneten dastehen.

So ist Worship, Anbetung und Lobpreis für mich durchaus, wenn ich zu Gott bete und ihm Lieder singe, indem ich meine geballten Emotionen ihm gegenüber ausdrücke. Das unterscheidet sich aber deutlich von einer simplen Stimmung! Ich kann meine Emotionen für Gott ausdrücken, wenn ich singe, tanze, springe, ruhe, sinniere, höre, atme, sehe, juble, bekenne, fühle, denke, lese oder proklamiere. Er soll dabei immer im Mittelpunkt stehen. Viel wichtiger als wie wir anbeten ist nämlich, wieso wir anbeten: Um die Liebesbeziehung mit Gott zu pflegen. Anbetung ist übrigens für mich nicht nur diese halbe Stunde im Sonntagsgottesdienst. Alles, was ich tue, sollte möglichst aus dieser Haltung heraus entstehen. Ja, das fordert mich auch heraus! Ich kann dann aber wie die verliebte Braut jeden Tag alle guten Gedanken, Liebesbekenntnisse usw. an Ihn richten. Anbetung könnte der perfekte Lebensstil sein, wenn wir unsere Sinne nicht mehr von diesem wunderbaren Gott lassen können.

So würde ich Worship für mich spontan beschreiben. Eine andere Frage ist natürlich, wie es uns gelingen kann, als Worshipleiter und Musiker, andere Menschen in die Gegenwart Gottes zu führen. Ohne dieser Frage jetzt hier bis ins Detail nachzugehen, will ich mir doch wenigstens einen kurzen Hinweis gestatten: Wenngleich monumentale Soundkulissen große Gefühle und Begeisterung erzeugen können, werden sie alleine doch niemals Menschen in Gottes Gegenwart führen können. Die Mitglieder einer Worshipband sollten geübt darin sein, ohne große Barrieren mit Seele, Körper und Geist in die Gegenwart Gottes einzutreten. Das kann man nur im stillen Kämmerlein einüben. Man kann dann an ihnen beobachten, wie sie mit Gott kommunizieren, ihn lieben. Durch die Anweisungen des Heiligen Geistes führen sie die Gemeinde an das Herz Gottes. Sie können an diesem Punkt keineswegs mit christlichen Floskeln oder nach einem pauschalen Schema agieren. Worshipleiter bieten, wie der Begriff schon zeigt, für diesen Moment Anleitung und Hilfestellung für die Begegnung mit Gott, sie zeigen die Möglichkeiten auf und gehen der Gemeinde an dieser Stelle voran. Das gelingt einmal besser und einmal weniger perfekt. Eine Gemeinde sollte ja im Idealfall nicht hauptsächlich aus unmündigen oder unerfahrenen Gläubigen bestehen, sodass auch jeder Teilnehmer zur Ermutigung, zum Beispiel und Segen für andere werden kann. Ich habe schon mehrmals erlebt, dass es sich bei kleineren Veranstaltungen anfühlte, als würden wir von der Bühne aus gegen eine unsichtbare Wand anspielen. Im Moment, wo bestimmte geisterfüllte Personen den Raum betraten, konnte ich fühlen, wie das, was Gott gerade in mir bewegte, auch auf die Gemeinde überging. Es ist ein Mysterium! Gerade deshalb vertraue ich mich dem Heiligen Geist an und übertrage ihm die Kontrolle. Vielleicht hilft dir dieser Artikel ja, meinen Ansatz vom Kern der Anbetung etwas besser zu verstehen. Was das betrifft, will ich aber immer ein Lernender bleiben und bin gespannt, welche anderen Zugänge Gott bei euch außerdem etabliert hat.

Christian  

Come thou fount of every blessing

Come thou fount of every blessing

Wahrheiten einer alten Hymne neu entdecken!

Robert Robinson (27.09.1735-09.06.1790), der Autor dieser weltbekannten christlichen Hymne, hatte im Laufe seines von Schicksalsschlägen und Herausforderungen geprägten Lebens die Gabe entwickelt, aus festgefahrenen Denkmustern ausbrechen zu können. Dabei machte er das Bibelstudium immer zur Grundlage für seine Entscheidungen. Er entwickelte sich trotz allem im Verlauf seines Lebens immer mehr zum einflussreichen Gelehrten der Antike und des Lebens der ersten Christen und gewann so großen Einfuss in der evangelikalen Welt. Neben anderen bekannten Hymnen schrieb der den Text von “Come thou fount of every blessing” kurz nach einem persönlichen geistlichen Durchbruch und der anschließenden Konvertierung zum Methodismus mit 22 Jahren. Der Musikprofessor Dr. John Randall der Cambridge Universität vertonte den Text später.

Auch für uns heute ist es immer wieder wichtig, biblische Inhalte von ihrer ursprünglichen Bedeutung bei den ersten Christen her zu erkennen und verstehen, auch wenn Gott natürlich zusätzlich durch Bibeltexte und persönliche Inspirationen in unsere konkrete Situation hineinsprechen möchte. Gott widerspricht sich selbst in den grundsätzlichen Aussagen und Offenbarungen nicht. Oftmals wird beim Lesen der Bibel aber nicht unterschieden, wer Aussagen in welcher Situation zu wem getroffen hat. Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob wir eine Aussage Gottes zu uns Menschen zitieren und dabei sein Wesen und seinen Charakter erkennen, oder ob wir eine Aussage eines zweifelnden Menschen, dessen Glaube gerade im Keller ist, zitieren. Zu leicht haben sich im Laufe der Kirchengeschichte religiöse Bräuche und Gewohnheiten eingeschlichen, die Deutungen einer bestimmten Zeit oder Resultat einer sehr eigenwilligen Auslegung waren und nicht mehr hinterfragt werden durften. Dabei kann es so befreiend sein, selbständig zu denken und eventuell auch alte Denkmuster zu öffnen. Gott hat uns schließlich mit der Person seines Heiligen Geistes einen ultimativen Helfer gegeben, durch den wir in alle Wahrheit geführt werden können. Oftmals beschleicht uns im Meditieren einer Bibelstelle zu einer Aussage dann auch ein besonderes Gefühl des Friedens oder Unfriedens. Das kann schon einen Hinweis darauf, welche Meinung der Heilige Geist zum Thema hat. Wenn ich keinen Frieden spüre, gehe ich dem eigentlich immer intensiv nach! Mit seiner Hymne lädt Robinson auch uns ein, alte Grundsätze und Überzeugungen in den Blick zu nehmen. Vielleicht gehst du einfach mal mit dem Heiligen Geist in den Dialog über die diversen Aussagen des Liedes?!

Als ich eines Morgens gerade mit Gott im Gespräch war, hatte ich das Gefühl, ein bestimmtes Worshiplied anhören zu sollen. In meinen Playlists blinkte plötzlich „Come thou fount of every blessing” von Celtic Worship auf. Ok, ich mag alte Hymnen, Steph MacLeod ist sowieso ein Musiker, den ich sehr mag, also ließ mich doch gerne darauf ein. Zuerst genoss ich die Musik, die schönen unisono-Melodien von Flöte und Violine mit der Klangfarbe der Stimmen, der Gitarren, Bass und Schlagzeug. Ich hatte einen kurzen Soaking-Moment, in dem ich einfach mit Seele, Körper und Geist in Gottes Gegenwart eintauchen konnte. Es war ein Sich-fallen-lassen, ohne großartige Gedankengebäude, in dem ich Seine Liebe spüren konnte und mich einfach darin wohl fühlen konnte. Beim erneuten hören fiel mir auf, dass der Text zwar nach sehr alten Englisch geklungen hatte, inhaltlich zwar einiges für mich unklar geblieben ist, und doch irgendetwas sehr mein Interesse geweckt hatte. Zuerst konnte ich nicht einmal sagen, was es war, es war nur so ein Eindruck. Ich las den Text nach und nahm später sogar eine deutsche Übersetzung zur Hilfe, um mich tiefer damit auseinandersetzen zu können.

Vielleicht hast du Lust, die Verse des Liedes gemeinsam mit mir durchzugehen und zu entdecken, was Robinson schon vor knapp 300 Jahren für sich erkannt hatte. Glaube mir, es ist erfrischend – für mich war es das jedenfalls!

Stell dir also vor, im Himmel wäre eine riesige Quelle allen Segens. Dort, wo die Engel unaufhörlich Gott anbeten, wäre eine geistliche Fülle, die sich permanent danach aussteckt, unsere Herzen zu füllen! Ich bräuchte diese Substanz von Gottes Herrlichkeit und Liebe nur herein zu lassen, um voller Hingabe Loblieder der Gnade Jesu zu singen. Diese Himmlische Anbetung würde mein Herz derart füllen, dass es für immer reichen würde, dass ich in Wahrheit und im Geist anbete. Klingt das für dich gut? Was, wenn Anbetung oder Worship eigentlich keine Anstrengung erforderte? Was, wenn Gott uns ein Geschenk machte mit himmlischen Segnungen, auf die wir ganz natürlich mit Anbetung antworten könnten. Ich glaube, Anbetung ist zuerst einmal das, was sich in der Beziehung zwischen dem dreieinigen Gott und dir abspielt, auf ganz intime oder persönliche Weise. Liebende kommen zusammen und verbringen Zeit miteinander. Das hatte Robinson erkannt! Da ist zuerst einmal kein Anspruch von Gottes Seite, außer, dass du dein Herz für ihn weit machst. Ich möchte das immer wieder neu lernen, von dieser Quelle allen Segens zu empfangen, lange bevor ich versuche, andere Menschen in die Gegenwart Gottes zu führen. Das muss der Ausgangspunkt für Worship sein! Lies mal Vers 1:

Come, Thou Fount of every blessing,
Komm, du Quelle allen Segens,
Tune my heart to sing Thy grace;
stimme mein Herz ein, um von deiner Gnade zu singen.
Streams of mercy, never ceasing,
Ströme von Erbarmen, die niemals versiegen,
Call for songs of loudest praise.
rufen lauteste Lobpreislieder hervor.

Dass Gott uns Menschen „ein Neues Lied“ schenkt, das besonders in eine bestimmte Zeit hinein ruft, können wir im Verlauf der Kirchengeschichte immer wieder sehen. Was, wenn diese Lieder nicht unserer persönlichen Exzellenz entstammen, sondern bereits vor Gottes Thron gesungen wurden, bevor sie im Geist empfangen und zu Papier gebracht wurden? Was, wenn der Heilige Geist der Worshipleiter vor, auf und hinter der Bühne ist, der uns mitnimmt, um das zu tun, was Gott für eine bestimmte Anbetungszeit vorbereitet hat? Wir könnten in endloser Liebe baden und würden die Auswirkungen seines Handelns auf neue Weise erleben. Lies dazu Vers 2:

Teach me some melodious sonnet,
Lehr mich ein melodiöses Sonnet
Sung by flaming tongues above.
wie’s die flammenden Zungen von oben singen.
Praise the mount, I’m fixed upon it,
Gepriesen sei die Festung, die mir Halt gibt
Mount of Thy redeeming love
Die Festung deiner erlösenden Liebe

Wohin führt uns ein offenes Herz unter der Leitung des Heiligen Geistes in der Gegenwart Gottes? Robinson konnte es klar erkennen. Es führt uns immer zu Jesus, der sein Leben am Kreuz für uns gegeben hat, um dann siegreich aufzuerstehen. Das ist es, was der Heilige Geist uns zeigen will, er will uns von Gnade überführen. Erst in der Erkenntnis und dem erneuten bewusst in-Anspruch-Nehmen dieses Gnadenwerkes, könnten wir Papa-Gott in der rechten Weise anbeten. Lies mit mir Vers 3:

Jesus sought me when a stranger,
Jesus suchte mich, als ich noch ein Fremder war,
Wandering from the fold of God;
vom Schosse Gottes abgeirrt.
He, to rescue me from danger,
Aber, um mich vor Gefahr zu bewahren,
Interposed His precious blood.
hat er sein wertvolles Blut hingegeben.

Und dann kann ich singen, wovon mein liebendes Herz voll ist. Anstatt über uns und unsere Sorgen zu singen, können wir uns der machtvollen Taten Gottes bewusst werden. Samuel stellte sogar einen großen Gedenkstein auf, um sich der gnadenvollen Taten Gottes in seinem Leben immer wieder bewusst zu werden (siehe 1Sam 7,12). Wenn wir uns andauernd unser Versagen und unsere Nöte vor Augen halten, reduzieren wir Gott auf die uns eigenen menschlichen Vorgehensweisen und Möglichkeiten. Doch Gott ist ein übernatürlicher Gott! Für ihn sind unsere Stürme nicht im Geringsten überraschend oder furchterregend! Für ihn gelten unsere Naturgesetze nicht! Er steht immer über unserer Not! Versteh’ mich bitte nicht falsch. Es ist nichts Schlechtes daran, Papa-Gott auch Ängste und Sorgen zu sagen! Auch David, der in zahlreichen Psalmen seinem bebenden Herzen Luft macht, hat in der Regel am Ende eines Psalmes dieses „du aber“ anfügt. Das ist es, was er eigentlich sagen wollte: Die Situation sieht beängstigend aus, aber ich vertraue auf Gott, der mich rettet! Was, wenn unsere Probleme dadurch gelöst würden, dass wir in Situationen der Herausforderung und des Sturmes aus tiefstem Herzen unseren Herrn anbeteten, ohne auf uns selbst zu schauen? Was, wenn er uns mit den richtigen Gebeten segnete, die wir im anbetenden Akt der Fürbitte einfach aussprechen müssten, damit sein Friede und Schutz in unsere Leben fließen kann. An den Zeugnissen seines Handelns sollten wir uns in der Anbetung ausrichten! Lies mal Vers 4:

Here I raise my Ebenezer;
Hier stelle ich meinen Ebenezer-Stein:
Hither by Thy help I’m come;
”Bis hierher hast du mir geholfen”
And I hope, by Thy good pleasure,
Und ich hoffe, dass ich durch dein Wohlgefallen
Safely to arrive at home.
auch sicher zu Hause ankommen werde.

Jetzt nimmt das Lied eine interessante Wendung: anstatt sich durch Sündenbewusstsein ständig an seine Schuld zu ketten, entschied sich Robinson, sich an die Gnade anketten zu lassen. Er hatte verstanden, wodurch er frei werden würde: „Die Gnade wird euch frei machen!“ Ohne, dass wir permanent in der Autorität dieser Gnade laufen, im Bewusstsein des Sieges Jesu, mit der Hoffnung auf Herrlichkeit durch die Anwesenheit des Geistes Christi und des Vaters in uns, wird uns der Feind immer wieder in seine Fänge zu ziehen versuchen. Deshalb ketten wir uns doch einfach an die Gnade Gottes! Was, wenn unsere Anbetung ein Lobgesang der Gnade Gottes wäre? Lies doch mal Vers 5:

O to grace how great a debtor
Was für ein grosser Schuldner bin ich der Gnade gegenüber.
Daily I’m constrained to be!
Täglich bin ich davon abhängig
Let that grace now like a fetter,
Lass mir diese Gnade wie eine Fessel sein
Bind my wandering heart to Thee.
die mein abirrendes Herz zu dir bindet.

Nein, ein Anbeter muss nicht perfekt sein! Das wusste Paulus und das erkannte auch Robinson! Da gibt es einen Kampf und der spielt sich in der geistlichen Welt ab. Es geht dabei nur um unser Herz. Mir fällt ein Satz von John Eldredge ein: „Die Reise meines Lebens ist die Geschichte des erbitterten Kampfes um mein Herz durch den, der weiß was aus mir werden könnte und der dies fürchtet!“. Wie gewinnen wir diesen Kampf? Indem wir unser Herz mit dem füllen lassen, was aus dieser himmlischen Quelle des Segens geflossen kommt. Gott will so viel davon in unser Herz laufen lassen, dass es regelrecht versiegelt wird. Das Herz eines Anbeters treibt den Feind in die Flucht! Deshalb sucht der Herr Menschen, die in Wahrheit und im Geist anbeten. Deshalb wollte David lieber einen Tag in den Vorhöfen der Gegenwart Gottes verbringen als tausende an einem anderen Ort! Lies zum Schluss Vers 6:

Prone to wander, Lord, I feel it,
Ich bin anfällig abzuirren, Herr, das spür ich,
Prone to leave the God I love;
anfällig den Gott, den ich liebe, zu verlassen.
Here’s my heart, O take and seal it,
Hier ist mein Herz, o nimm’s und versiegle es.
Seal it for Thy courts above.
Versiegle es für deine himmlischen Vorhöfe

Ich hoffe, diese alte Hymne konnte dich ein wenig ermutigen. Ich jedenfalls, bin ermutigt, den Heiligen Geist zu meinem persönlichen Worshipleiter zu ernennen. Ich will aufhören zu denken, ich müsste irgend einen Menschen von irgendetwas überzeugen oder ihn auf irgendeine Weise beeindrucken. Ich will einfach mit Gott im Einklang sein – und das bin ich ja, mit Christus in mir! Wenn ich mir zeigen lasse, was gerade dran ist, kann ich aufhören herum zu probieren. Die Erfolgschancen auf echten Segen steigen damit plötzlich ins Unermessliche. Und ja, wir dürfen natürlich auch unsere Worshipmusik schön spielen. Wenn du wüsstest wie sehr ich z.B. die Klänge von tollen Akustikgitarren liebe. Ich habe ja vorhin selbst geschrieben, wie mir dieser Soaking-Moment emotional das Herz öffnete. Don Potter schrieb in seinem Buch „Facing the wall“, dass er seine Exzellenz am Instrument dafür einsetzte, sein Herz zu öffnen, bis er die Salbung des Heiligen Geistes spürte. Danach übernahm der Heilige Geist. Come thou fount of every blessing! Ja, komm du Quelle allen Segens und fülle mein Herz! Versiegele es! Amen!

Christian

Ein Lied für stürmische Zeiten

Ein Lied für stürmische Zeiten

Eine Meditation über Psalm 103 zur Strumstillung

Kennst du das, du würdest am liebsten die Welt verändern, eine Erweckung auslösen und so viele Projekte anleiern, in denen du dein Innerstes zur Ehre Gottes rauslassen kannst – und plötzlich heißt es STOPP!!!

Mir geht es gerade genau so! Eigentlich sollte es jetzt wieder losgehen. In unserem neu gegründeten Campus Gießen der Move-Church geht es endlich mit Live-Worship los, auch das Worshipnetzwerk hat gerade nach langer Pause endlich wieder einen tollen Worshipabend veranstaltet und weitere Termine stehen in der Pipeline. Ich habe gerade wunderbare Tipps von einem Freund mit beeindruckendem Tonstudio bekommen, um meine eigenen Songs endlich mal aufzunehmen, und meine Familie ist einfach genial. Passend dazu finden wir gerade wieder zurück zu unseren intensiven Gebetszeiten.

Plötzlich, am Ostermontag, macht mein Rücken nicht mehr mit. Notaufnahme, schmerzhafte Tage des Wartens, MRT, erneute Einlieferung ins Krankenhaus und Schmerztherapie. Ich habe eigentlich Glauben, dass mein Rücken geheilt wird, einige Freunde beten kraftvoll, doch gerade bleibt die Reaktion aus. Jetzt bin ich schon 1,5 Wochen erneut im Krankenhaus, liege einfach hier herum und warte. Die Schmerzen sind alles andere als unter Kontrolle. Wir werden wohl um eine OP mit anschließender langwieriger Reha nicht herumkommen. Echt jetzt?!

In diesen stillen Tagen meines Krankenhauszimmers hatte ich aber auch plötzlich Zeit, Gott zu begegnen, wertvolle Bücher zu lesen (bisher: Marcus Heuser – Heil werden am Vaterherzen Gottes und Andrew Wommack – wie man auf dem Wasser geht -> beide Bücher sind echte Geheimtipps), zu beten und auszuruhen. Wenn ich Gott gefragt habe, wie das jetzt weiter gehen soll, bekam ich immer die Antwort: lass es einfach laufen, ich will mit dir spazieren gehen!

Kann es sein, dass Gott sich mehr als alles andere danach sehnt, Zeit mit mir zu verbringen?

In dieser Phase ist mir der Bibeltext von Psalm 103, dessen Stelle ich mir sogar auf den Arm tätowieren lassen habe, in den Sinn gekommen und ich habe eine Meditation dazu geschrieben. Für mich ist das eine besondere Form, die Bibel zum Gebet zu machen und daraus neue Hoffnung zu schöpfen. Ich stelle mich einfach auf die Verheißungen Gottes und nehme sie für mein Leben in Anspruch. Wenn du also auch in einer Zeit voller Stürme und Erschütterungen lebst, lade ich dich ein, diesen Psalm zu deinem Gebet zu machen. Sei frei, meine Anmerkungen in deine eigenen umzuwandeln.

Meditation über Psalm 103 (NGÜ)

Von David.
Danke Herr, dass du uns solche geistlichen Vorbilder wie David geschenkt hast. Er, den du „ein Mann nach dem Herzen Gottes“ genannt hast, musste so viele Höhen und Tiefen durchwandern, dass ich mich mühelos in ihm wiederfinden kann. Du hast ihn auf all seinen Wegen begleitet und angeleitet, danke. Danke für die prophetischen Einsichten Davids, die sooft schon den Neuen Bund betreffen und über den Stand der Offenbarung zu seiner Zeit hinausweisen. Danke, dass David eine Form der Anbetung etabliert hat, die für mich überlebensnotwendig ist.

Preise den HERRN, meine Seele,
ja, alles in mir ´lobe` seinen heiligen Namen!
Deshalb will ich dir, lieber Papa, mit meinem ganzen Denken und Fühlen alles Lob aus tiefstem Herzen darbringen. Du hast mich schon immer geliebt und liebst mich konstant weiter. Du hast deinem Sohn, Jesus Christus aus Nazareth, meinem Herrn, den höchsten Namen gegeben, der über alle Namen ist. Auf diesen Namen berufe ich mich, die Welt soll ihn hören und sich seiner wundervollen Taten bewusst werden.

Preise den HERRN, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!

Obwohl wir ja mit dir immer auf dem Weg sind, will ich mich jeden Tag neu an alles erinnern, was du mir schon an Gunst erwiesen hast. Das stärkt meinen Glauben und lässt mich an „Christus in mir, die Hoffnung auf Herrlichkeit“ festhalten. Danke, dass du schon so wundervoll an mir und durch mich gewirkt hast.

Er vergibt dir all deine Schuld
Du hast mir ein für alle Mal vergeben, als du am Kreuz diese Qualen erlittest. Nie wieder wirst du wegen einer Schuld gegen mich ermitteln, das ist fast zu genial um wahr zu sein. Selbst die finsteren Gedanken, die sich heute und morgen in mir breit machen wollen, schrecken dich nicht davor zurück, mich vorbehaltlos zu lieben.

und heilt alle deine Krankheiten.
Wie es Jesaja bereits in Kapitel 53 voraussagte, hast du durch deine Wundmahle am Kreuz, liebster Jesus, alle meine Krankheiten und Gebrechen getragen. Ich glaube, es bezieht sich auf geistliche, seelische und körperliche Krankheiten. Als ich vor wenigen Tagen aufgrund meiner Bandscheibenvorfälle schmerzgebeugt auf dem Boden unserer Küche lag, hast du mir diese Vision geschenkt. Jesus, ich sah dich als leuchtende Gestalt oben über dem Kreuz schweben. Im selben Moment durchströmte mich die Erkenntnis, welche schrecklichen Qualen du am Kreuz erlitten hast. Gerade dachte ich noch, den schlimmsten nur vorstellbaren Schmerz zu erleben, dann sah ich dein Leiden. Eine tiefe Liebe überströmte mich. Dass du das für mich gemacht hast, bewegt mich, ich kann dich nur zurück lieben. Danke! Ich nehme diese Zusage an und lege meine Krankheiten an deinem Kreuz ab, Halleluja!

Er rettet dich mitten aus Todesgefahr,
Auf dich, lieber Papa, kann ich mich verlassen. Weil du mich liebst, wirst du mich in jeder Situation schützen. Auch, wenn ich einmal nicht sofort erkennen kann, wie du das machst, will ich dir vollständig vertrauen. Ich nehme auch die Zusagen aus Psalm 91 in Anspruch und begebe mich unter den Schirm des Höchsten, Amen! Jesus, du hast uns deinen Frieden hier gelassen. Dieser Shalom-Friede bezieht sich wiederum auf alle geistlichen, seelischen und körperlichen Bereiche unseres Leben. Deshalb muss ich mich nicht fürchten.

krönt dich mit Güte und Erbarmen.
Deine unwiderrufliche Zuwendung hältst du stets für mich bereit, und wartest mit dienen liebevollen Augen nur darauf, dass wir sie in Empfang nehmen. Viel zu oft habe ich nicht danach Ausschau gehalten und deine Segnungen nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht in Anspruch genommen. Es tut mir Leid, wenn dich das betrübt hat, Heiliger Geist. Du willst uns doch immer mit dem Herzen des dreieinigen Gottes verbinden.

Er gibt dir in deinem Leben viel Gutes – überreich bist du beschenkt!
Ich erinnere mich an Psalm 23, wie du sogar in Situationen, in denen ich um mein Leben fürchten muss, den Raum einnimmst. Ich kann einfach mit dir in Gemeinschaft treten. Du versorgst mich mit dem Allerbesten. Es reicht nicht einfach gerade so, sondern du willst mir so viel geben, dass es auch für andere Menschen reicht. Deine Güte soll über mich hinaus strömen, danke!

Wie sich bei einem Adler das Gefieder erneuert,
so bekommst du immer wieder jugendliche Kraft.
Herr, deshalb braucht sich der Adler nicht vor Gegnern zu fürchten, weil du ihm ein Gefieder gegeben hast, das lautlos die größte Akrobatik in der Luft vollführen kann. Damit und mit seinen mächtigen Fängen und scharfem Schnabel hast du den Adler sämtlichen Tieren in seiner Lebenswelt überlegen gemacht. Jedes Jahr darf sich der Adler zurückziehen und du erneuerst ihm sein Gefieder. Danke, dass du mir bei meiner Geistestaufe dieses Bild des Adlers noch einmal explizit zugesprochen hast. Danke dass er in der Bibel sooft symbolisch dargestellt wird. Ich will mich darin sehen, Heiliger Geist, du Geist der Kraft, Liebe und Besonnenheit, komme und Rüste mich heute neu aus. Ich bin auf deine Zuwendung angewiesen.

Der HERR vollbringt große Rettungstaten,
allen Unterdrückten verhilft er zu ihrem Recht.
Lieber Papa, es hat dir nicht nur gefallen, uns einmalig vom Tod zu erretten, du willst uns sogar ständig retten. Wenn der Feind, mit Lügen, Intrigen, Fallen und Attacken gegen uns vorgeht, passt du auf uns auf. Wir dürfen ihn in der Autorität Jesu in seine Schranken weisen, danke!

Er gab Mose zu erkennen, wie er handelt,
und den Israeliten zeigte er seine mächtigen Taten.

Wie schon früher bei Mose und den Propheten Israels gibst du dich auch heute liebend gern zu erkennen. Eigentlich hast du uns Menschen ja auch genau zu diesem Zweck erschaffen. Du willst mit uns reden, fachsimpeln, debattieren, witzeln, albern, Spaß haben – einfach Leben teilen, obwohl du doch allwissend, allmächtig und allgegenwärtig bist. Jesus, du hast den Vorhang zum Allerheiligsten mit deinem stellvertretenden Opfertod am Kreuz zerrissen. Jetzt kannst du, Heiliger Geist, in uns wohnen. Ich habe dich empfangen und sehe mich nach ständiger Gemeinschaft mit dir. Danke Papa, dass du auf diesem Weg mit mir sprichst, mir antwortest, mich aufmunterst.

Barmherzig und gnädig ist der HERR,
er gerät nicht schnell in Zorn, sondern ist reich an Gnade.
Nicht für immer wird er uns anklagen,
noch wird er ewig zornig auf uns sein.
Er handelt an uns nicht so, wie wir es wegen unserer Sünden verdient hätten,
er vergilt uns nicht nach unseren Vergehen.
Denn so hoch, wie der Himmel über der Erde ist,
so überragend groß ist seine Gnade gegenüber denen, die ihm in Ehrfurcht begegnen.
So fern, wie der Osten vom Westen ist,
so weit schafft er unsere Vergehen von uns fort.

Dass ich deine Gnade immer mehr verstehen darf, dafür bin ich dir sehr dankbar. Du hast in diesem Psalm David weit über die Grenzen seines Bundes mit dir gezeigt, wie weit deine Gnade reicht. Sie ist die unverdiente Gunst, ein Geschenkt, das wir im Glauben ergreifen können. Doch sogar der Glaube ist eine Gabe Gottes. Du ziehst uns zu dir hin, damit du uns retten kannst. Wir müssen nur noch einwilligen, um in diesen Überschwang des Segens einzutreten. Wegen meiner Vergehen und Schuld wirst du mich nie wieder anklagend zur Rede stellen. Du wirst mir lediglich immer wieder Wege zeigen, wie ich die Belastungen, die daher rühren, abstreifen kann. Das machst du, weil du mich schon sehen kannst, wie ich in absoluter Freiheit lebe. Du siehst Jesus in mir, danke!

Wie ein Vater seinen Kindern voller Güte begegnet,
so begegnet der HERR denen, die ihm in Ehrfurcht dienen.

Mit meiner Entscheidung zu dir, hast du mich nicht nur in den Stand der königlichen Priesterschaft versetzt und zu einem Bürger des Himmels ernannt, du willst in mir, mit mir und durch mich leben. Das ist eigentlich für mich kaum fassbar, aber ich liebe es über alles. Du nennst mich dein Kind, auf deinem Schoß ist immer ein Platz für mich, du sehnst dich nach Gemeinschaft mit mir, gibst dir die Blöße und liebst es, mich an der Hand zu nehmen. Du übertrumpfst alle Erfahrungen mit leiblichen Eltern hier auf der Erde derartig, alles zieht mich zu dir hin. So wie du will ich sein!

Denn er weiß ja, was für Geschöpfe wir sind,
er denkt daran, dass wir nur aus Staub gebildet wurden.
Der Mensch – seine Lebenstage sind so vergänglich wie das Gras.
Er gleicht einer Blume auf dem Feld, die aufblüht,
wenn aber ein starker Wind über sie hinwegfegt, dann ist sie nicht mehr da.
Dort, wo sie einmal blühte, gibt es keine Spur mehr von ihr.

Als unser Schöpfer weißt du natürlich deutlich über unser Wesen Bescheid. Die Körperlichkeit und Verletzlichkeit ist es, die uns von den Heiligen Engeln unterscheidet. Und doch hast du uns erwählt mit dir zu regieren. Jesus, weil du den Tod besiegt hast, was David ja nur ganz vage erahnen konnte, brauche ich den Tod nicht mehr zu fürchten, danke!

Doch die Gnade des HERRN ist immer und ewig über denen, die ihm in Ehrfurcht dienen.
Und noch an ihren Kindern und Enkeln erweist er seine Treue.

Herr, „immer und ewig“ sind im Zusammenhang mit deiner Gnade und Treue zu mir einfach eine grandiose Zusage! Danke, dass du dir einen Dienst nicht voller Unterwürfigkeit und Selbstkasteiung vorstellst, du willst uns ja auf Augenhöhe begegnen, und wenn wir dazu nicht in der Lage sind, uns mit der Geduld eines perfekten Vaters hinter uns her gehen. Überwältigend ist das!

So handelt er an denen, die sich an seinen Bund halten,
die an seine Weisungen denken und danach leben.

Danke, dass wir uns nicht mehr auf den Mosaischen Bund berufen müssen, der letztlich zum Tod führte. Jesus, du hast mit uns den Neuen Bund geschlossen, der auf Gnade beruht. Wenn wir mit dir leben, können wir immer und in jeder Situation auf diesen Bund deiner Gnade zugreifen. Du hast uns dein Gesetz ins Herz geschrieben und willst uns in die Heiligkeit leiten, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. So lebst du in und durch uns. Für Fehler hast du ein für alle Mal das perfekte Opfer gebracht, danke!

Der HERR hat im Himmel seinen Thron errichtet,
und seine Königsherrschaft umschließt das All.

In der himmlischen Stiftshütte steht dein Thron, lieber Papa. Jesus, dessen Name jetzt über allen Namen ist, hat zur deiner Rechten Platz genommen. Du hast ihm alle Macht im Himmel und auf der Erde übertragen, weil er für uns den Sieg errungen hat. Was mich dabei wirklich umhaut, ist, dass wir mit Jesus gekreuzigt, gestorben und wieder auferstanden sind. Du sagst, wir sind jetzt versetzt an Himmlische Orte und sitzen somit gemeinsam mit unserem Herrn Jesus auf dem Thron zu deiner Rechten. Herr, das geht nur, weil du bereit bist, durch den Heiligen Geist in mir zu leben. Es füllt mich mit Ehrfurcht vor dir und entflammt eine Flamme der Liebe zu dir.

Preist den HERRN, ihr seine starken und gewaltigen Engel,
die ihr sein Wort ausführt

und seiner Stimme gehorcht, sobald er spricht.
Gemeinsam mit den Engeln will ich dich preisen. Danke, dass du uns diese gewaltigen und heiligen Geschöpfe zur Seite gestellt hast. Sie erfüllen dein Wort und das will ich auch tun. Herr, gib mir jeden Tag neu die Möglichkeit mit den Engeln zusammenzuarbeiten, ihre Gaben zu nutzen und mit ihnen anzubeten, denn dir gebührt die Ehre, Papa, Jesus und Heiliger Geist!

Preist den HERRN, ihr alle, die ihr zu seinem himmlischen Heer gehört,
ihr seine Diener, die ihr ausführt, woran er Freude hat.

Papa, du rufst die Gläubigen zu einem himmlischen Heer zusammen, siehst in uns geistliche Kämpfer, das ist wundervoll. Die wichtigste Tätigkeit eines Kriegers des Lichts ist: Dich anzubeten! Aus der Gemeinschaft mit dir schöpfen wir dann die nötige Power, um unseren Dienst mit Freude zu verrichten. Das soll meine Lebensaufgabe sein! Herr fülle mich neu mit deinem Geist, mit der Kraft, Liebe und Besonnenheit deines Wesens und schenke mir die Fülle deiner Geistesgaben, damit ich die Früchte des Geistes hervorbringen kann!

Preist den HERRN, ihr alle seine Werke,
an allen Orten, über die sich seine Herrschaft erstreckt!

Alles, was ich mache, soll dich an allen Orten preisen. Eine neue Generation von Anbetern, die dich in Wahrheit und im Geist anbetet, Träume und Visionen hat, soll aufstehen. Auf der ganzen Welt soll dein Name erhöht werden, damit die Menschen sehen, wie gut du bist! Herr schenke uns eine neue Erweckung, wie sie noch nie da gewesen ist! Zieh die Menschen zu dir! Halleluja!

Ja, preise den HERRN, meine Seele!
Alles in mir will dich loben und anbeten und deinen Namen ehren, Amen!

Christian.

Lebenswege gehen – Lebensräume öffnen

Lebenswege gehen – Lebensräume öffnen

Wie wir durch Anbetung mit Jesus den Weg der Heiligung laufen können

Kennst du das, wenn du dich fragst, wie das jetzt alles wohl weitergehen wird, du Entscheidungen treffen musst, um einen Weg oder nur den nächsten Schritt zu wählen? Viel zu oft müssen wir zwischen einer größeren Anzahl möglicher Wege entscheiden, die uns in der Summe wie Irrwege vorkommen. Manche Wegstrecken können uns dabei sogar wie Leidenswege erscheinen. Von den Wegrändern werden wir dann zu allem Überfluss noch mit schlechten Nachrichten bombardiert, die uns den Mut und die Kraft rauben sollen. Ich habe persönlich schon manche dieser Wegstrecken alleine und auch gemeinsam mit meiner Frau durchschritten, in dem Ringen, niemals zu vergessen, dass unser Gott ein gütiger, persönlicher und liebender Gott ist.

Gerade auf dem Weg, meine persönliche Bestimmung oder Salbung zu erkennen oder neu zu ergreifen, bekam ich manchmal fast ein Schleudertrauma vor lauter Verwirrtheit und der vielen Ungewissheiten. Fragen wie: „Herr, wieso führst du mich jetzt gerade hier entlang?“ kamen mir dabei schon manches Mal in den Sinn. Besonders, wenn ich wunderbare, vom Heiligen Geist inspirierte Projekte durchführen konnte und mir geistliche Verantwortung zugesprochen wurde, kam es mir komischer Weise ab einem bestimmten Zeitpunkt manchmal so vor, als würden die Resultate nicht wirklich meine Erwartungen widerspiegeln. Ich fragte mich dann, ob ich mich irgendwie geirrt habe oder wo ich falsch bin.

Zweifel werden in dein Denken eingestreut, um dich zu verunsichern und letztendlich von der Durchführung der bereitgestellten Segnungen abzuhalten. Wenn du dann noch anfängst, dich mit anderen zu vergleichen, kann das schnell zum Knock-Out führen. Und um ganz ehrlich zu sein, mir persönlich genügen an dieser Stelle Aussagen wie „auf dem Weg der Heiligung musst du schon auch manche Wüste durchschreiten, genau wie das Volk Israel und Jesus selbst“ in diesen Momenten nicht, um voller Entschlossenheit weiter zu marschieren.

Auch wenn der schmale Pfad, der ins Leben führt nach einem mühsamen Weg über Felsen und den Berg hinauf klingt, sollten wir ihn, als Kinder des Allerhöchsten, als königliche Priesterschaft, nicht in diesem übernatürlichen Frieden und großer Freude laufen können? Für mich hat es viel damit zu tun, in welchem Bewusstsein ich diesen Weg einschlage. Zu allererst will ich mich dabei als Kind Gottes sehen und verstehen. Jesus hat diesen wundervollen Preis errungen, durch den ich jetzt „die Gerechtigkeit Gottes in Christus“ genannt werden darf. Er ist es, auf den die zahlreichen Verheißungen der Propheten des Alten Testaments zutreffen, ihm ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben, er sitzt zur Rechten Gottes, steht für uns ein und wird mit Sicherheit wieder kommen, um uns für alle Zeiten bei sich zu haben!

In seiner Wirkungszeit hier auf der Erde war Jesus permanent unterwegs, ohne jemals das Gefühl zu erwecken, nicht den richtigen Weg zu kennen. Mir fällt auf, dass ich mich nach diesen Wegstrecken der Jünger zusammen mit Jesus zum nächsten Ort hin sehne. Wahrscheinlich profitierten sie besonders von den gemeinsamen Wegen mit ihm, den Mahlzeiten und freundschaftlichen Gesprächen. Dort erklärte er ihnen die Geheimnisse, legte Gleichnisse aus und regte ihre persönlichen Gedanken an. Verstehen ist in diesem Sinne ein Prozess, der aus dem geistlichen Bereich in unsere Gedanken und Gefühle hinein wirkt. Dieser Prozess beansprucht Zeit, die nicht mit den Sorgen dieser Welt oder anderen stressigen Gedanken gefüllt sein kann. Erst nachdem wir verstanden haben, können wir auch danach handeln. Segnungen von Gott werden ja immer zuerst im Geist empfangen. Oftmals vergessen wir diese Entwicklung in unser Denken und Fühlen hinein und wundern uns, wieso nicht sofort etwas passiert, nachdem wir Zusagen empfangen haben.

Wenn man gemeinsam zu Fuß unterwegs ist, schaut man zwangsläufig nach vorne. Du bist miteinander unterwegs und lässt deinen Gedanken freien Lauf. Es ist die Richtung, in die wir unsere Lebenswege laufen sollten.

Worship ist meines Erachtens genau dieser gemeinsame Marsch mit Jesus! Wir können zusammen mit Jesus unterwegs sein. Er zeigt uns, wie wir in die Gemeinschaft mit unserem „Papa“ hinein kommen, seine Gegenwart erleben und vom Heiligen Geist gefüllt werden können. Gegenseitig nehmen wir uns dabei mit, ermutigen uns zum nächsten Schritt, denn wer läuft, bleibt nicht stehen! Gebetswege sind jene, bei denen sich geistliche Türen öffnen und wir in neue Räume eintreten können. Was, wenn in unserem Leben sprichwörtlich tatsächlich der Weg das Ziel ist? Sicher, es gibt ein Hauptziel, nämlich in Ewigkeit bei Gott, unserem liebenden Papa, Jesus und dem Heiligen Geist zu sein. Dort werden wir gemeinsam mit den Engeln und den Ältesten anbeten. Das wird ein Fest! Andererseits ist Sein Reich aber bereits jetzt angebrochen. Mit Jesus kam es in unsere Welt. Deshalb sagte er: „es ist mitten unter euch“. Solange wir also noch hier auf der Erde sind, führt jeder Schritt auf dem Weg mit Jesus zu diesem Ort, wo geistliche Räume aufgetan werden können. Dort verstummen die bösen Stimmen um uns herum und Finsternis muss weichen. Wir legen unsere Sorgen einfach am Kreuz ab und können diese neue Freiheit erleben. Nicht ein bestimmter Dienst oder ein Projekt verdienen unser Hauptaugenmerk, unser Blick kann einfach auf Jesus gerichtet bleiben. Er benötigt unsere eigene so oft überschätzte Genialität eigentlich nicht, obwohl er sie natürlich mit Absicht in uns hineingelegt hat. Alle Werke sind bereits vorbereitet, deshalb können wir auf diesem schmalen Pfad hopsen und springen, lachen und jubeln. So können wir mit Petrus und Johannes zu den Menschen sinngemäß sagen: „wieso wundert ihr euch darüber, was hier geschehen ist? Ihr glaubt doch nicht, dass wir das aus eigener Kraft getan haben? Wir handelten im Namen von Jesus aus Nazareth!“ (siehe Apg 3 und 4). Er ist es, der überwunden hat. Von ihm erzählen wir und durch ihn wirken wir.  

Anbetung lässt geistliche Räume erscheinen, in die wir eintreten dürfen. Diese Räume sind voller Segen und Geschenke des Heiligen Geistes, die schon seit der Auferstehung für uns bereitgestellt wurden. Unsere persönliche Anbetung innerhalb unserer eigenen vier Wände bildet dabei die Substanz dessen, was in Gottesdiensten, Worship-Veranstaltungen, allen möglichen christlichen Diensten und unserem Alltag passieren kann. Er möchte unser Herz vorbereiten.

Ich möchte dich mit diesem Artikel gerne einladen, jeden Tag neu zu entscheiden, Gott anzubeten. Jesus sagt, „ich bin die Tür“. Es ist jedes Mal wieder ein bewusster Schritt in die Gemeinschaft mit ihm hinein. Mache dir bewusst, was Jesus für dich getan hat und nimm diese Gnade für dein Leben ganz neu in Anspruch! Sein Opfer am Kreuz war endgültig, es ist vollbracht! Deshalb sind wir mit ihm, wie Paulus es beschreit, ans Kreuz genagelt und wieder auferstanden! Ist dir klar, was das in der Summe bedeutet? Es geht gar nicht mehr dich und mich und unser Handeln. Es geht einzig und alleine um Jesus! Wenn Gott dich und mich anschaut, was sieht er dann? Denke bitte nicht, er sieht sich deine Sünden an! Schon nach den Opfern des Volkes Israel hat Gott sein Volk angeschaut und „kein Unheil“ mehr gesehen, obwohl es sicher noch hier und dort vorhanden war (siehe 4.Mose 23,21). Wie viel mehr wird er nach dem endgültigen Opfer seines Sohnes, nur noch Jesus in uns sehen! Wenn du diese Gnade jeden Tag neu in Anspruch nimmst, wirst du erkennen, wie sehr er es liebt, in dir zu leben, und du wirst durch ihn leben können. Nimm dir in der Anbetung Zeit, den Heiligen Geist, die perfekte Form der Gegenwart Gottes in deinem Leben, einzuladen, über dich zu kommen und an dir zu wirken. Er wird dich mit seinen Geschenken, den Gaben des Geistes versorgen, damit du leuchten und seine Früchte hervorbringen kannst. Vielleicht machst du dir zur Gewohnheit, in deinen täglichen Anbetungszeiten auch das Abendmahl einzunehmen. Es ist eine praktische Handlung in Gedenken an das, was Jesus bereits vollbracht hat. Er wird dich mit seinem Shalom-Frieden an Körper, Seele und Geist ausrüsten und wiederherstellen, um in der Finsternis dieser Welt zu leuchten und den Weg deiner persönlichen Heiligung zu genießen. Du kannst es einfach im Glauben ergreifen. Deswegen feiern wir das Abendmahl auch gerne regelmäßig zuhause. Neu zugerüstet, sind wir bereit, zum Segen zu werden. Wir sollen ja diesen Segen auch an andere Menschen weitergeben. Er macht unseren Becher nicht nur randvoll, er lässt ihn permanent überfließen, damit es auch für andere reicht! Unsere Gebete werden wie Rauch vor seinem Thron aufsteigen. Gott liebt den Duft unserer Gebete, die in Wahrheit und im Geist gesprochen wurden. Proklamiere den Sieg Jesu über deinem Leben, über Situationen und über Menschen!

Dein Weg der Heiligung kann von Raum zu Raum gehen. Räume, in denen Jesus auf dich wartet, weil er es liebt, mit dir Gemeinschaft zu haben, Halleluja! Was dir zuerst wie ein Irrweg erscheint, könnte dadurch zu einem spannenden Erlebnis-Abenteuer werden. Diese Erlebnisse werden immer mehr von Zeichen und Wundern begleitet sein, und du wirst eine neue Freude, einen Frieden und tiefe Liebe in Bereichen deines Lebens finden können, die dir zuvor wie schwarze Löcher vorgekommen sind. Welchen Raum hat Jesus heute für dich vorbereitet?

Christian

Wie man bereit wird zu gehen – Vision 2022

Wie man bereit wird zu gehen – Vision 2022

Gottes Willen tun, wenn die Welt in Aufruhr ist – (nach Jes 6,8)

Ein weiteres Jahr beginnt nun also, und die Erwartungen von uns Menschen gehen gefühlt weiter auseinander, als je zuvor. Allem Anschein nach hat sich die Menschheit in so vielen verschiedenen individuellen Wahr- und Unwahrheiten verstrickt, dass auch Kompromisse nicht mehr einfach zu erzielen sind. Darf ich persönlich werden? Wo stehst du gerade? Kannst du vielleicht einmal für einen kleinen Moment innehalten und eine Standortbestimmung bezüglich deiner persönlichen Situation, deiner Träume und Ziele machen? Welche Wahrheiten hast du im Fokus? Wovon bist du überzeugt? Wie zufrieden bist du gerade und was ermutigt dich?

Wir haben uns als Ehepaar am 1. Januar gleich morgens zusammen gesetzt und Gott gefragt, welche Wahrheiten er uns über unsere drei Kinder zeigen möchte, um sie damit segnen zu können. Dabei hat jeder selbst gebetet und gehört (ja, Gott antwortet, wenn wir mit ihm reden) und wir haben uns anschließend ausgetauscht. Es war sehr ermutigend, zu sehen, wie sich unsere starken Eindrücke deckten und ergänzten. Also haben wir das über ihnen proklamiert und ihnen als Sprachnachricht geschickt. In diesem Zusammenhang ist mir wieder einmal klar geworden, dass es nur eine einzige Wahrheit gibt. Wir kennen den, der sie uns zeigen kann, wie gut ist das eigentlich?!

Also habe ich mich hingesetzt und Gott, unsern Papa, gebeten, mir eine klare Richtung für dieses Jahr 2022 zu geben. Mit „mir“ meine ich zuerst einmal mich persönlich und uns als Ehepaar. Immer mehr wurde mir aber klar, dass ich diese Gedanken auch teilen sollte.  Am Anfang hatte ich den Eindruck, ich solle Gott nach Bibelstellen fragen. Schließlich ist sein Wort die Wahrheit! Ich hörte dann im Gebet immer eine konkrete Stellenangabe, die ich aus dem Kopf natürlich nicht ganz genau zuordnen konnte. Diese Bibelstellen habe ich dann zusammengetragen. Zu meiner Begeisterung kam ein spannender roter Faden zum Vorschein. Während eines Gebetsspaziergangs hörte ich dann „Let’s just take it slow!“. Das kam aus heiterem Himmel. Ich kannte diese Zeile zwar aus einem Lied, hatte aber den Eindruck, Gott will mir damit etwas Besonderes zeigen. Im anschließenden Dialog kristallisierten sich 7 solcher Schlagsätze heraus (interessanterweise auf Englisch), die ich wie eine Anleitung für gelingendes Leben im Jahr 2022 von Gott annehmen möchte. Alles steht unter dem Motto:  „for greater things are yet to come!“

Im Folgenden habe ich die von Gott gehörten Bibelstellen und die Schlagsätze, was beides, wie konnte es anders sein, erstaunlich gut zueinander passte, aufgeschrieben und in eine bestimmte Reihenfolge gebracht. Es ist dabei wichtig, dass die Reihenfolge nicht zufällig ist, jeder Punkt aber auch völlig losgelöst in sich Sinn ergibt. Ich bin überzeugt davon, dass Gott große Dinge für uns vorbereitet hat in 2022. Vielleicht lässt du dich kurz mitnehmen in diese segensreichen Worte.

In Kursivschrift findest du die Bibeltexte, deren Textstelle ich hörte. Fett gedruckt sind dann die Schlagsätze, die ich exakt so hörte. In Normalschrift habe ich die Erklärung an die Schlagsätze angehängt, so wie ich es in dem Moment, als ich es hörte, verstanden habe. Ich starte mit einem Bibelvers, der ein Ziel für unser 2022 sein könnte, wie es zu dem Motto (and greater things are yet to com, greater things are still to be done in this city) passt. Du musst einfach deinen Namen anstatt David einsetzen und überlegen, was deine einzunehmende Burg ist:

Aber David nahm die Burg Zion ein; das ist die Stadt Davids. (2 Sam 5,7)

Worship the Lord! – handle aus einer Haltung der Anbetung und Liebe heraus!

Kommt, lasst uns anbeten und uns beugen, lasst uns niederfallen vor dem HERRN, unserem Schöpfer! Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Schafe seiner Hand. (Ps 95,6-7)

Aber alle, die auf den Herrn vertrauen, (auf ihn warten, hoffen und alles von ihm erwarten)  bekommen immer wieder neue Kraft, es wachsen ihnen Flügel wie dem Adler. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und brechen nicht zusammen. (Jes 40,31)

Let’s just take it slow! – nimm Fahrt heraus, halte inne und tritt zuerst in die Gegenwart Gottes ein!

Denn alle werden sich freuen, die auf dich vertrauen; ewiglich werden sie jubeln, denn du wirst sie beschirmen; und fröhlich werden sie sein in dir, die deinen Namen lieben! (Ps 5,12-13)

Get over it! – schließe mit negativen Erfahrungen der Vergangenheit ab, denke nicht mehr darüber nach und rede nicht mehr darüber! Gott hat dich neu gemacht und nennt dich sein Kind!

All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. Sie wurden dies weder durch ihre Abstammung noch durch menschliches Bemühen oder Absicht, sondern dieses neue Leben kommt von Gott. (Joh 1, 12-13)

Take it easy! – entwickle Nehmerqualitäten, indem du die Identität und Segnungen, die Jesus für dich vorgesehen hat, im Glauben entgegennimmst.

So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn was dem Gesetz unmöglich war — weil es durch das Fleisch kraftlos war —, das tat Gott, indem er seinen Sohn sandte in der gleichen Gestalt wie das Fleisch der Sünde und um der Sünde willen und die Sünde im Fleisch verurteilte, damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. (Rö 8,1-4)

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe. Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun. (Joh 14,12-14)

Play it by ear! – höre Gottes Stimme, bevor du handelst!

Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden. (Joh 10,14-16)

Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht… (Ps 95,8)

Just do it! – warte im Gebet, bis Gott dir einen klaren Auftrag gibt, und dann mache einfach, was er sagt – zum Segen für viele!

Denn ihr wart einst Finsternis; jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts! (Eph 5,8)

Denn der Geist, den Gott uns gegeben hat, macht uns nicht zaghaft, sondern er erfüllt uns mit Kraft, Liebe und Besonnenheit. (2Tim 1,7)

Be grounded on His word! – mache das Wort Gottes zu deinem Maßstab!

Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist gekommen das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Herrschaft seines Christus! Denn hinabgestürzt wurde der Verkläger unserer Brüder, der sie vor unserem Gott verklagte Tag und Nacht. Und sie haben ihn überwunden um des Blutes des Lammes und um des Wortes ihres Zeugnisses willen und haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod! Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr darin wohnt! (Off 12,10-12)

Ich hoffe, diese einzelnen Schritte können dir helfen, im Jahr 2022 tief in Gottes Wahrheit einzutauchen. Wir sind in einer Zeit, in der wir darauf angewiesen sind! Solltest du keine Erfahrungen mit Hörendem-Gebet haben, kannst du gerne auf unserer Homepage nach Artikeln zum Stichwort „Gebet“ suchen. In meinem Buch „Ich worshippe jetzt!“ habe ich ebenfalls etwas dazu geschrieben, oder du nimmst gerne einfach Kontakt mit uns auf. Es ist ein zentrales Tool für unser Leben im Geist, jeder kann das! Solltest du positive Erfahrungen mit einem oder mehreren der Punkte sammeln, wäre ich dir sehr dankbar, wenn du sie mit uns teilst. Deine persönliche Ermutigung könntest du auf diesem Weg nutzen, um viele andere Christen zu ermutigen.

Ein segensreiches und in diesem Sinne erfolgreiches Jahr 2022,  Christan

Input des Worshipabends in der Living-Grace-Church-Gießen am 04.12.21

Input des Worshipabends in der Living-Grace-Church-Gießen am 04.12.21

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit  

Am 04.12.2021 war es endlich wieder soweit. Das Worshipnetzwerk gestaltete, nach langen Monaten der Coronapause, einen Worshipabend in der Living Grace Church Gießen. Matt mein lieber Freund und AmbassadorMM-Bruder fragte uns an, und wir konnten es kaum abwarten, endlich wieder über Gemeindegrenzen hinweg Gott anzubeten. Mit gutem Hygienekonzept konnten dann auch etliche Besucher aus diversen Gemeinden zusammenkommen. Nach einer kurzen Phase des „sich wieder daran Gewöhnens“ spürte man, wie viele Menschen durchatmeten und ihr Herz ganz weit für das Wirken Gottes öffneten. Ihm galt all unser Lob, unsere Liebe und unsere Leidenschaft! Durch etliche sehr positive Rückmeldungen und einen starken Eindruck im Gebet, wurde ich ermutigt, meinen Input dieses Abends aufzuschreiben und hier abzudrucken. Direkt vorher sangen wir eines meiner eigenen Lieder, dessen Text ich in Auszügen hier kurz wiedergeben möchte:

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit 

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit

Liebst du uns

Die Zeit ist reif, zu empfangen, was du gibst

Ich knie‘ mich hin und lasse los

Ich bin bereit zu bekennen, wie du liebst

Steh‘ mit dir auf, du liebst mich grenzenlos!

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit 

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit

Liebst du uns

Du zeigst mir Farben, und ich staune immer neu.

Der Name Jesus ist unerreicht.

All deine Narben trägst du stolz, denn du bist treu.

Durch deine Gnade machst du uns dir gleich!

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit 

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit

Liebst du uns

Im Anschluss schauten wir uns den Bibeltext an, von dem das Lied inspiriert wurde:

2.Korinther 3,7-18:

7 Nun wurde Gottes Herrlichkeit ja schon bei dem Dienst sichtbar, dessen Gesetzestext in Stein gemeißelt war und der zum Tod führte. Die Israeliten konnten Mose nicht direkt anschauen, so sehr blendete sie die Herrlichkeit, die von seinem Gesicht ausstrahlte – und dabei war das doch ein Glanz, der wieder verging! 8 Muss sich dann bei dem Dienst, der vom Geist Gottes bestimmt ist, Gottes Herrlichkeit nicht in noch viel größerem Maß zeigen? 9 Wenn schon der Dienst, der zur Verurteilung führte, von Herrlichkeit erfüllt war, dann ist der Dienst, der zum Freispruch führt noch unvergleichlich viel herrlicher. 10 Ja, verglichen damit ist die Herrlichkeit jener alten Ordnung gar keine Herrlichkeit gewesen – so überwältigend ist die Herrlichkeit der neuen Ordnung. 11 Wenn Gottes Herrlichkeit schon bei der Ordnung sichtbar wurde, die zum Vergehen bestimmt war, wie viel mehr wird sie dann von der Ordnung ausstrahlen, die für immer bleibt! 12 Weil wir nun also eine so große Hoffnung haben, treten wir frei und unerschrocken auf. 13 Wir machen es nicht wie Mose, der sein Gesicht mit einem Tuch bedeckte, weil er nicht wollte, dass die Israeliten sich von dem Glanz auf seinem Gesicht fesseln ließen – einem Glanz, der doch am Ende wieder verschwand. 14 Aber sie waren verhärtet und wie mit Blindheit geschlagen. Bis zum heutigen Tag liegt, wenn aus den Schriften des alten Bundes vorgelesen wird, diese Decke über ihrem Verständnis und wird nicht weggenommen. Beseitigt wird sie nur dort, wo jemand sich Christus anschließt. 15 Jedes Mal, wenn aus dem Gesetz des Mose vorgelesen wird, liegt also eine Decke auf ihren Herzen; daran hat sich bis heute nichts geändert. 16 Doch jedes Mal, wenn jemand sich dem Herrn zuwendet, wird die Decke entfernt. 17 Dieser Herr aber ist der Geist, von dem wir gesprochen haben. Und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. 18 Ja, wir alle sehen mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn. Wir sehen sie wie in einem Spiegel, und indem wir das Ebenbild des Herrn anschauen, wird unser ganzes Wesen so umgestaltet, dass wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen. Diese Umgestaltung ist das Werk des Herrn; sie ist das Werk seines Geistes. (NGÜ)

IN der Schlachter2000 Übersetzung lautet der letzte Vers:

18 Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn. (2Kor 3,18 SLT)

Herrlichkeit, was ist das eigentlich?

Wenn wir uns einmal Zeit nehmen, entdecken wir vielleicht schon etwas von dieser Herrlichkeit in unserer Natur. Man sieht es z.B. in den Bergen oder  bei einem  tollen Sonnenuntergang. Solche Eindrücke kommen uns schon manchmal herrlich vor, oder? Auch wir Menschen können viel Schönheit kreieren. Für mich wären das zum Beispiel Motorräder oder Gitarren, die ich gelegentlich herrlich finde. Oder nehmen wir nur das Leuchten tausender Handylichter bei einem Konzert. Da läuft es einem schon mal kalt den Rücken hinunter. Aber – ist das die Herrlichkeit, von der im Bibeltext die Rede ist? Natürlich nicht! Sogar das übernatürliche Leuchten von Moses Angesicht war ja gegen die Herrlichkeit Gottes eigentlich keine richtige Herrlichkeit. Man muss das, was wir als herrlich empfinden allerhöchstens als ein Schatten echter Herrlichkeit einstufen. Nur Gott ist wirklich herrlich. In der Bibel ist vom Vater der Herrlichkeit (Eph 1,17), von der Herrlichkeit des Christus (2Kor 4,3) oder dem Geist der Herrlichkeit (1Petr 4,14) die Rede. Gott ist Herrlichkeit, und alles was er tut damit herrlich. 

Wie geht das jetzt also, umgestaltet werden in das Bild Jesu, der herrlich ist? 

Vielleicht kann ich versuchen, das mit einem Beispiel zu erklären. Nehmen wir einmal an, ich kaufe mir ein neues Handy. Mein altes und mein neues Handy sehen rein äußerlich sehr ähnlich aus, es gibt aber einen gravierenden Unterschied: Nur im neuen Modell ist eine SIM-Karte eingesetzt. Das alte Modell ist trotzdem sehr schick, ich könnte damit vielleicht sogar noch jemanden beeindrucken, leider hab ich damit keinen Zugang zu irgendeinem Netz, da W-LAN nicht verfügbar ist. Erst die SIM-Karte ermöglicht mir den Zugang in eine neue unsichtbare Welt. Ich bekomme in Sekundenschnelle Informationen, die mein Leben und Handeln deutlich erleichtern werden und kann außerdem weltweit kommunizieren. So ähnlich kann man sich das vorstellen, wenn ein Mensch sich dazu entscheidet, mit Jesus zu leben. Der Heilige Geist verkörpert dann Christus in uns, und wir tragen die Fülle des Reiches Gottes und das Potential Jesu in uns.

Paulus spricht in Kol 1,25-27 von einem Geheimnis, das seit Weltzeiten im Verborgenen geblieben ist, was den Reichtum von Gottes Herrlichkeit in sich trägt: „Christus in euch, die Hoffnung auf Herrlichkeit!“. Christus lebt durch den Geist in uns, und damit sind auch wir in Christus (siehe Joh14,20) – zugegeben, das ist wieder etwas geheimnisvoll! Deswegen bezeichnet Paulus uns Christen in der Bibel als vollkommen neue Menschen, weil wir im Geist quasi neu erschaffen wurden. Ist uns das eigentlich klar: Wir sind mit Gott im Einklang, durch den Heiligen Geist in uns! Wie eine SIM-Karte die DNA von Netzwerken in sich trägt und somit Zugang zu ihnen hat, wurde uns sozusagen Gottes DNA eingepflanzt. Nein, eigentlich ist es noch viel mehr, Gott selbst ist in uns eingezogen! Diese Wahrheit hat so viel Power, dass ich kurz innehalten muss! Er, der Schöpfer des Himmels und der Erde, nennt uns seine Kinder.

Für Paulus ist diese Umgestaltung ein zentraler Baustein zum Verständnis der Gotteskindschaft und somit auch unserer Erlösung. In Römer 8 benutzt er gleich zwei Begriffe die in manchen deutschen Bibeln beide mit „gleichgestaltet“ übersetzt wurden. Während in Vers 3 beschrieben wurde, wie Gott selbst in Jesus, unsere Gestalt annahm, die Gestalt des Fleisches der Sünde, damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit erfüllt werden könnte, wird in Vers 29 „gleichgestaltet“ auf uns bezogen, wie wir die innere Gestalt Jesu als seine Ebenbilder übernehmen. Beide Begriffe sind aber im Griechischen nicht identisch. Während Jesus körperlich umgestaltet wurde (homoioma), werden oder besser wurden wir innerlich umgestaltet (summorphos). Hier müssen wir klar zwischen der sichtbaren und der geistlichen Welt unterscheiden. 

Schauen wir uns Römer 8,29-30 nochmal etwas genauer an:

„29 Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet [gleichförmig] (summorphos) zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 30 Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen, die er aber berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt, die er aber gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht.“                              

Jesus wurde uns körperlich gleich, damit wir ihm in der Herrlichkeit des Geistes gleich werden können! Wie wirkt sich das also auf uns aus?

Gott hat uns vorherbestimmt, wozu eigentlich? Zuerst sollen wir berufen sein, dann gerechtfertigt und verherrlicht, nämlich gleichförmig dem Bild Christi! Ist dir in diesem Vers aufgefallen, dass da steht, er „hat“ uns berufen, gerechtfertigt, verherrlicht und dem Bild Jesu gleich gemacht? Wieso schreibt Paulus das in der Vergangenheit? Ganz einfach, weil das, was Jesus am Kreuz rief, die Wahrheit ist: „es ist vollbracht“! Wenn du mit ihm lebst, hast du schon alles, was du brauchst, alle  Segnungen, sogar alle deine Werke hat er bereits autorisiert, natürlich, er wird ja sicher nicht noch einmal am Kreuz für uns sterben. Sein Werk ist erfüllt, und er hat zur Rechten des Vaters Platz genommen. 

Christus in uns, die Hoffnung auf Herrlichkeit – es ist aber dennoch ein Geheimnis! Einerseits haben wir mit dem Geist bereits die Fülle Gottes in uns, andererseits scheint das verherrlicht werden (von Herrlichkeit zu Herrlichkeit) in das Bild Christi doch ein Prozess zu sein. 

Bemühen wir dazu noch einmal unser Beispiel mit dem Handy. Sagen wir, ich hätte das aktuellste Handy und einen richtig dicken Vertrag. Die SIM-Karte ist eingelegt, es kann also los gehen. Wenn ich mein Prunkstück von einem Handy nicht hin und wieder am Stromnetz anschließe, wird es für mich nutzlos sein. Die beste SIM-Karte der Welt kann ohne Akkuleistung leider nichts bewirken. So ist es auch mit uns. Wenn wir mit Jesus leben, zieht er selbst in Person des Heiligen Geistes in uns ein. Besser geht es nicht. Und doch brauchen wir, genau wie Jesus, immer wieder die Zeiten des geistlichen Auftankens. Jesus ging in die Stille und suchte die Gemeinschaft mit dem Vater. In Anbetung und Gebet geschieht etwas mysteriöses: Gottes Geist kommuniziert mit meinem Geist! Wofür brauchen wir das?

Paulus nennt das den Kampf zwischen Geist und Fleisch, wo unsere alte Natur immer wieder Streit mit unserer neuen Natur anfangen will. Das liegt daran, dass Gedanken, die wir einmal gedacht haben, mit unserer Bekehrung nicht einfach so spontan aus unserem Gedächtnis gestrichen werden. Es dauert, bis wir alte Angewohnheiten durch Neue ersetzt haben. Unsere Seele bildet dabei die Schaltzentrale, in der alle kognitiven Prozesse, alle Entscheidungen und Emotionen ablaufen. So können wir uns bewusst auf die Seite des Heiligen Geistes in uns oder auf die körperliche, geprägte und anerzogene Seite schlagen. Mir fiel bei diesem Gedanken auf, dass Gott selbst auch diese Dreiteilung und die damit verbundenen Probleme kennt. Der Vater stellt die Seele, also die geballte Weisheit, Kreativität und Emotion dar, wo alle Prozesse geplant und entschieden werden, während Jesus seinen Vater im wahrsten Sinne des Wortes verkörpert. Dadurch musste er auch die gleichen Anfechtungen,  Schmerzen und Versuchungen erleiden, wie wir. Es entschied sich im Garten Gethsemane mit letzter Kraft dafür, dass der Wille des Vaters über seinen eigenen Empfindungen steht. Der Heilige Geist ist dann quasi die exekutive Gewalt, der mit seiner dynamischen, göttlichen Kraft und Gegenwart in jedes Handeln Gottes involviert ist. 

Jesus musste diesen Kampf ausfechten – und er hat gesiegt, indem er sich auf das Wort der Liebe des Vaters verlassen hat (du bist mein geliebter Sohn) und die unsichtbare Welt als gewichtiger angesehen hat, als die sichtbare. Dieser Zuspruch, den Jesus während seiner Taufe durch Johannes vom Vater empfangen hat, als der Heilige Geist in Form einer Taube auf ihn kam, brachte ihn anschließend in der Wüste durch die schlimmsten Versuchungen aller Zeiten. Im Bewusstsein von Gottes Liebe nahm er einfach sein Wort (Worte der Bibel) als die Wahrheit in Anspruch und vertrieb den Feind. 

Auch wir haben Seele, Körper und Geist. Der Geist Gottes ist in wiedergeborenen Christen gegenwärtig. Unsere Seele, die Schaltzentrale, muss aber die bewusste Entscheidung treffen, sich der Liebe Gottes und dem Evangelium der Gnade Christi zuzuwenden. Wir brauchen diese Zeiten der inneren Einkehr, in denen wir den Geist einladen in uns zu wirken. Wir können seinen Segen im Geist ergreifen, um von Herrlichkeit zu Herrlichkeit getragen zu werden. 

Wie ergreifen wir aber seinen Segen?

Lass uns dazu nochmal zurück zu unserem Beispiel vom Handy kommen. Menschen, die keine Erfahrungen mit Handynetzen gemacht haben, können sich wahrscheinlich nur ganz schwer vorstellen, dass eine Welt von Daten, Gesprächen und Sendungen einfach so durch den Raum schwirren. Du musst glauben, dass dort ein unsichtbares Handynetz ist, das dir Zugriff auf eine unsichtbare Welt von Daten gibt und bereit sein, diese zu empfangen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du ein Samsung oder Apple Handy hast, wenn eine SIM-Karte eingelegt ist, reicht das vollkommen. Der Heilige Geist wird dich dazu anleiten die wichtigen Apps zu laden, damit er dich durch den Tag navigieren kann. Auch wenn dich die Welt für verrückt erklärt, solltest du im Geist die Wahrheit ergreifen. So wird unser Körper immer mehr zu diesem Tempel des Heiligen Geistes, zu dem er eigentlich bestimmt ist. 

Lasst uns zum Schluss aber noch einmal etwas praktischer werden. Wie mache ich das konkret? Petrus sagt in 2Petr 3,18 im Blick auf das schlimme Ende der Zeit:

„Lasst stattdessen euer Leben immer mehr von der Gnade bestimmen und lernt Jesus Christus, unseren Herrn und Retter, immer besser kennen“ (NGÜ)

Wenn wir also unser  Leben von der Gnade Jesu bestimmen lassen und ihn immer besser kennenlernen, können wir den Gefahren dieser Welt gelassen entgegentreten. In der intimen Beziehung mit Jesus, dieser immer größer werdenden Vertrautheit mit ihm, werden unsere Freude, Liebe und Leidenschaft immer mehr zunehmen! 

Was können wir also tun?

Anbetung ist ein Haupt-Schlüssel zu unserer Umformung in das Bild Jesu. Wir treten bewusst in seine Gegenwart und laden den Heiligen Geist ein, in uns zu wirken. Er will diesen Prozess der Umgestaltung Schritt für Schritt gemeinsam mit uns vollziehen. Das ist immer dann der Fall, wenn wir uns an einem Tag die Zeit nehmen, unseren Akku aufzuladen. Gebet ist dabei Kommunikation in beide Richtungen. Wir reden zu Gott, aber er antwortet auch. Er liebt es, uns zu ermutigen und weiter zu helfen. Prophetie und hörendes Gebet sollten zu unseren täglichen Werkzeugen für alle Formen unseres Lebens werden. Auch geistliches Bibellesen können wir genau so praktizieren. Gott meint dich persönlich, auch wenn der Text Jahrtausende alt ist. Frag‘ einfach nach, was er dir heute zeigen möchte und unterhalte dich mit ihm darüber. Gott wird in seinem Reden den richtigen Ton für dich finden, weicht er doch niemals von seiner Natur der Liebe und Wahrheit ab. Seine Schafe hören seine Stimme (siehe Joh 10,27). „So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber aus dem Wort Gottes“  (Röm 10,17). Glaube wird durch das Hören, das in-Anspruch-nehmen und Aussprechen biblischer  Wahrheiten geweckt. Er ist eine Gabe Gottes. 

Wenn du also morgens gemütlich online gehst und dir die wichtigen Infos für den Tag lädst, wirst du gut präpariert durch den Tag kommen. Im richtigen Moment werden dir die richtigen Wahrheiten in den Sinn kommen. Das macht dich dann sensibel für Orte und Personen, an denen Gott seine Gnade und seinen Segen erweisen will. Du kannst loslaufen und Menschen mit dem segnen, was Gott für sie vorbereitet hat. Am besten funktioniert das, wenn wir uns Christen dabei als Einheit sehen können. So wird dann aus einem kleinen Licht eine regelrechte Lichterwand, die man nicht übersehen kann. Genau wie die Band dieses Worshipabends aus Christen verschiedener Gemeinden besteht, können wir auch im großen Stil zusammenstehen. Jörg, heute am Schlagzeug, ist der Pastor, der mich getauft hat. Obwohl unsere gemeindlichen Wege sich vor einiger Zeit getrennt haben, Gott andere Pläne hatte, stehen wir heute hier zusammen und können mit seinem Licht leuchten. Außerdem können wir Christen uns gegenseitig ermutigen. Hängt einer durch, kann der andere ihn stützen und umgekehrt. Manchmal tut es schon die WhatsApp Gruppe, in der man Gebetsanliegen teilt und füreinander betet. Aber auch die Kleingruppe, die miteinander singt oder prophetisch füreinander hört, der inspirierte Besuch oder Anruf. All das macht unser Leben und das von anderen Menschen zu einem übernatürlichen Leben. 

Wenn wir uns also diese einmaligen Wahrheiten von Gott downloaden, sollten wir unbedingt darauf reagieren. Eine Information ist wertlos, wenn wir sie nicht in die Tat umsetzen oder zur Grundlage unseres Verhaltens machen! Segen ist dann in diesem Moment doch auch davon abhängig, ob wir bereit sind loszulaufen und ihn durch uns hindurchfließen zu lassen. 

Am Ende bleibt der Wille Gottes, uns von Herrlichkeit zu Herrlichkeit zu führen und möglichst viele andere Menschen mit in diesen sanften Strudel seiner Gnade zu ziehen. 

Sei gesegnet in der Liebe Christi, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit!

Christian